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Die Erfindung betrifft einen Schleuderstreuer für pulvrigen Handelsdünger
mit einem trichterförmigen Düngervorratsbehälter, der eine oder mehrere mehr oder
weniger verschließbare Auslaßöffnungen sowie ein um eine lotrechte zentrale Achse
angetriebenes rotierendes Mischorgan aufweist und bei dem eine Zulaufeinrichtung
für Wasser oberhalb des Vorratsspiegels im Behälter angeordnet ist. Bei einem solchen
Schleuderstreuer wird der pulvrige Dünger im Vorratsbehälter angefeuchtet, damit
bei seinem Ausstreuen keine Staubbildung åuftritt, so daß auch bei windigem Wetter
gezielt und weit gestreut werden kann.
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Bei einem bekannten Streuer dieser Art (deutsches Gebrauchsmuster
1997121) befindet sich im Dünger vorratsbehälter ein Mischorgan in Form einer mit
Rührarmen ausgerüsteten und um ihre eigene Längsachse drehbaren Welle, die um eine
lotrechte zentrale Achse unter dem Behälterboden angetrieben zugleich entlang dem
Kegelinnenmantel des Behälters rotiert. Damit soll das auf den Vorratsspiegel gegebene
Wasser mit dem Behälter-Inhalt vermischt und verrührt werden. Die hierbei erzielbare
Misch-und Rührwirkung erstreckt sich primär auf die unmittelbar bestrichene Kegelmantelzone
und erst sekundär auf die unbestrichen bleibende Behälter-Zentralzone. Eine gleichmäßige
Gesamtvermischung erfolgt über unkontrollierbare Teilströme und erfordert so viel
Zeit, daß das auf den Vorratsspiegel gegebene Wasser zu einer gleichmäßigen Konsistenz
erst führt, wenn der gesamte Behälter-Inhaltschlammförmig geworden ist. Bei verkürzter
aber intensiver Wasserzugabe neigt det Dünger zur Klumpenbildung.
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In beiden Fällen ist eine gleichmäßige Feinverteilung auf dem Feld
durch Ausschleudern nicht mehr möglich.
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Aufgabe der Efindung ist es, den bekannten Schleuderstreuer so zu
verbessern, daß die aufgezählten Mängel beseitigt sind.
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Gemäß der Erfindung gelingt dies dadurch, daß das Mischorgan in an
sich bekannter Weise als eine in einem zentral sich erhebenden unten offenen Rohr
angeordnete, lotrecht nach oben fördernde Schnecke ausgebildet ist, wobei die Wasserzulaufeinrichtung
in Form einer Wasserbrause im oberen Überlaufbereich des Rohres mündet.
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Die Ausbildung des Mischorgans als eine in einem zentral sich erhebende
unten offenen Rohr angeordnete, lotrecht nach oben fördernde Schnecke ist zum schnellen
Mischen verschiedener trockener und auch pulvriger Stoffe bekannt (deutsche Patentschrift
584 333 und deutsche Auslegeschrift 1 038 885). Hierbei findet ebenfalls ein intensives
Umwälzen des Ladungsgutes statt. Die damit erstrebte Mischung beibt aber trocken
und soll auch trocken bleiben Es ist keine Wasserzuführung vorgesehen, und es erfolgt
auch kein Ausschleudern, so daß eine Stáibbildung, die vermeidungswürdig warte,
überhaupt keine Rolle spielt.
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Demgegenüber passiert beim Gegenstand der Erfindung der gesamte Düngervorrat
des Behälters in kurzer Zeit im oberen Überlaufbereich des Rohres die dort in Form
einer Wasserbrause befindlicheWasserzulaufmündung, womit alle Teilmengen des umgewälzten
Düngerstromes in gleichem Maße angefeuchtet werden. Die Erfindung läßt eine gleichmäßige
Verteilung einer zur Verhinderung der Staubbildung beim Ausschleudern ausreichenden
- relativ gerin-
geh Was'ermnge über die gesamte Ladung des Vorratsbehälters erffloglichen
und unter sicherer Kontrolle halten, wobei eine Klumpenbildung dadurch ausgeschlossen
wird, daß der Dünger ständig in Bewegung bleibt. Der Dünger behält seine Konsistenz
und bleibt damit auf dem zu düngenden Boden gleichmäßig fein verteilbar. Der benötigte
Wasservorrat ist in einer zum Feuchten der Ladung ausreichenden Menge ohne weiteres
mitnehmbar. Für die Wasserzugabe genügt eine ganz kurze Zeit; sie kaht bei geschlossenem
Behälter unmittelbar vor dem Äusschleudern oder auf der Fahrt zum Einsatzort erfolgen;
sie kann aber auch während des Ausschleuderns fortgesetzt werden, wenn sich z. B.
beim kusschleudern noch eine gewisse Staubbildung zeigen sollte.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt auch die Nachteile anderer
bekannter zurStaubbildungsverhü-.ung gemachter Vorschläge vermeiden. So ist zwecks
Zugabe von nur 3 1 Wasser auf 50 kg Thomasmehl schon ein Verfahren bekannt (deutsche
Auslegeschrift 1 177 394), bei dem das Wasser 2 bis 6 Stunden vor dem Ausschleudern
dem Thomasmehl zugesetzt wird. Das erfordert eine umständliche Vorbereitung und
ist im Hinblick auf den gewünschten Effekt überaus unsicher in der Handhabung Ünd
Zeiteinhaltung.
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Nach einem anderen bekannten Vorschlag (deutsche Patentschrift 291
227) soll das Wasser dem Schleuderteller im Drehzentrum oder nahe dem Zentrum zugeleitet
werdéti; während der Dünger etwas weiter außerhalb auf den Schleuderteller gegeben
wird. Um damit die Staubbildung, die ja mit dem Ausschleudern einsetzt, wirkungsvoll
zu verhindern, bedarf es sehr erheblicher Wassermengen, die für eine Düngermenge
des B ehälterfassungsvermögens schwerlich mitzuführen ist. Außerdem ist die Art
der Wasserzugabe schwer unter Kontrolle zu halten. Es besteht immer die Gefahr,
daß der ausgeschleuderte Dünger verklumptj bevdr er zu Boden fällt. Im praktrischen
Betrieb werden sich die Wasserzuleitungsmüridtingen sehr rasch zusetzen ünd die
Einrichtung unbrauchbar machen.
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Keiner von allen diesen bekannten Vorschlägen hat sich bis heute
in die Praxis einführen lassen. Man ist vielmehr zu dem ganz anderen Weg der Granulierung
von Düngerstoffen gekommen, die man anwendet, wenn man Wert darauf legt, daß beim
Ausschleudern kein Staub entwickelt wird. Ganulierte öder mit andersgearteten Beschwerungsmittetn
versehene Stoffe sind jedoch teurer; ihre Düngewirkung ist häufig sogar beeinträchtigt.
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Es besteht deshalb nach wie vor und nun schoD über den gesamten Zeitraum,
seit es pulvrigen Handelsdüxiger gibt, in der Landwirtschaft ein erhebliches Bedürfnis,
auch bei dieser Art von Dünger das Ausschleudern ohne Staubbildung durchführen zu
können, ohne daß datutiter die Vorteile des Ausschleuderns, nämlich die iGrzietung
einer gleichmäßigen Feinverteilung atif dein zü düngenden Boden, gemein dert werden.
Das beweisen die bekannten Staubschutztücher, die von den Landwirten beim Düngerstreuen
benutzt werden, obwohl sie die Manövrierfähigkeit auf dem Felde teilweise behindern.
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Die Erfindung löst das Problem nicht nur in zufriedenstellender und
praktisch brauchbarer Weise, sonder auch mit geringem Aufwand und billigen technischen
Mitteln; das Mischorgan läßt sich sogar in den bekannten trichterförmigen Düngervorratsbehältern
unterbringen.
Das Rohr kann dabei im Behälter befestigt sein. Der Drehantrieb für die Schnecke
kann mit dem Schleuderteller oder Wurfrad direkt oder über eine Über- oder Untersetzung
gekoppelt sein.
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Die Schneckensteigung ist so ausgelegt, wie in Zusammenwirken mit
der Drehzahl die Umwälzleistung gewünscht wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
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Der Düngervorratsbehälter 1 verläuft zu seiner Bodenöffnung 2 trichterförmig.
Diese ist durch einen Handgriff 3 verschließbar bzw. mehr oder weniger zu öffnen,
um die Streumenge zu regulieren. Darunter befindet sich ein Wurfrad 4, das um eine
stehende Achse rotiert und von der Welle 5 über ein Kegelräderpaar 6 angetrieben
wird. Koaxial zur Trichterwand rotiert ein Rührflügel 7 in dem Vorratsbehälter.
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Insoweit ist alles bekannt.
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Seinem zentral sich erhebenden Rohr 9, das durch StrebenlO am Behälter
gehalten ist, rotiert eine Schnecke 8. Das Rohr erstreckt sich von einem einen gewissen
Abstand von dem Bodenöffnungsverschluß 11 haltenden Ende 12 bis zu einer oberen
Oberlaufmündung, in deren Bereich 13 eine Wasserbrause 14 mündet, die ihr Wasser
aus einem Wasser-Vorratsbehälter 15 bezieht, wobei der Zulauf durch ein Regulierorgan
16 über den Handgriff 17 verschließbar und mehr oder weniger zu öffnen ist.
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Der Drehsinn der rotierenden Schnecke 8 ist so, daß sie aufwärts
fördert. Dadurch wird der Dünger in dem Vorratsbehälter ständig umgewälzt. Er passiert
dabei den Überlaufbereich13 des Rohres 9 und damit den Sprühbereich der Wasserbrause
14, so daß der gesamte Düngervorrat gleichmäßig gefeuchtet wird. Aus diesem Umwälzstrom
gelangt beim Ausstreuen ein Teilstrom des gefeuchteten Düngers in das Wurfrad 4
und wird von diesem ausgeschleudert, ohne daß sich ein Staub bilden kann.