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Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung zum Transport insbesondere
von auf Transportgestellen (Latten) angeordneten keramischen Formlingen, z. B.
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Ziegeln, von einer Rollenbahn zu einem neben dieser vorgesehenen Elevator
oder umgekehrt, bestehend aus zwei senkrecht zu der Rollenbahn in Abstand voneinander
angeordneten, eine Auf- und Abwärtsbewegung und eine Längsbewegung ausführenden
Transportelementen, deren eines Ende in die Rollenbahn und deren anderes Ende in
den Elevator eingreift.
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Zweck einer solchen Fördervorrichtung ist es, die auf der Rollenbahn
ankommenden Formlingsreihen von dieser abzuheben und senkrecht zur Rollenbahn bzw.
parallel zu sich selbst annähernd horizontal in einen Elevator zu fördern. Von dort
werden die Forrnlinge von den Auflagewinkeln des Elevators übernommen und schrittweise
nach oben gefördert.
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Eine derartige Vorrichtung kann aber auch in umgekehrter Weise betrieben
werden, indem die Formlinge aus dem Elevator heraus zu der Rollenbahn transportiert
und auf dieser abgesetzt werden.
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Bei einer derartigen (beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
1066121) bekannten Fördervorrichtung bestehen die Transportelemente aus zwei sogenannten
Einhebebalken, die auf und ab sowie vor und zurück beweglich sind. Parallel und
neben jedem Einhebebalken ist ein stationärer Balken angeordnet. Für das Heben des
Einhebebalkens ist ein Hubgetriebe vorgesehen, für die Vor- und Rückwärtsbewegung
ein Fahrgetriebe mit entsprechenden Motoren. Die Einhebebalken führen zunächst eine
Aufwärtsbewegung aus und heben dabei die Formlinge von der Rollenbahn ab. Dann werden
sie nach vorwärts in Richtung auf das Hubgerüst bewegt und nehmen hierbei die Formlinge
mit. In ihrer vordersten Stellung werden die Einhebebalken abgesenkt, wodurch die
Formlinge auf den stationären Balken abgesetzt werden. Sobald sich die Auflagefläche
der Einhebebalken unter der der stationären Balken befindet, werden sie im abgesenkten
Zustand wieder zurückbewegt, und das Spiel beginnt von neuem. Auf diese Weise werden
die Formlinge schrittweise von der Rollenbahn in den Elevator gefördert.
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Diese bekannte Einrichtung besitzt einen verhältnismäßig komplizierten
und damit teueren Aufbau, denn es müssen zwei Getriebe mit den dazugehörigen Motoren
vorgesehen sein. Durch das mehrmalige Absetzen der Formlinge von den Einhebebalken
auf die stationären Balken und das erneute Abheben entstehen in den noch weichen
Formlingen Eindrücke der Latten, die sogenannten Latteneinschläge. Weiterhin können
sich bei dem mehrmaligen Anheben und Absetzen die Latten gegeneinander verschieben.
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Im übrigen ist die Arbeitsgeschwindigkeit begrenzt, da zu jeder Vorwärtsbewegung
die Zeit für das Abheben, das Absetzen und den Rücklauf der Einhebebalken hinzukommt
Es sind ferner Fördervorrichtungen bekannt, die dem gleichen Zweck dienen. Hierbei
sind neben der Rollenbahn zwei senkrecht zu der Rollenbahn verlaufende endlose Förderketten
vorgesehen, die je über Umlenkräder geführt sind. Die Förderketten erstrecken sich
bis in den Elevator. Sie werden intermittierend bewegt. Bei dieser Vorrichtung muß
jedoch zwischen der Rollenbahn und der Förderkette noch eine Vorrichtung vorgesehen
sein, die die Formlinge von der Rollenbahn abhebt und auf die Ketten
absetzt. Diese
Vorrichtung wird mit Einheber bezeichnet. Für die Ketten sowie den Einheber ist
je ein gesonderter Antriebsmotor mit Getriebe erforderlich. Auch diese Vorrichtung
ist verhältnismäßig aufwendig.
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Weiterhin ist es bei Walzwerk-Rollgängen bekannt, zwischen den Rollen
der Rollenbahn Querförderketten anzuordnen, die aus einer Ebene unter der Rollenbahnebene
in eine Ebene über der Rollenbalmförderebene vertikal bewegbar sind. Zu diesem Zweck
sind die Rollenketten durch einen heb- und senkbaren Rahmen abgestützt, an dem auch
die Umlenkrollen für die Förderketten angeordnet sein können. Der Vertikalantrieb
des Rahmens erfolgt über einen am Ende der Rollenbahn angeordneten Hebel, der über
ein Gestänge auf zwei weitere Hebel einwirkt, die den Rahmen abstützen. Gegen den
am Ende der Rollenbahn angeordneten Hebel stößt das auf der Rollenbahn geförderte
Blech an, wodurch der Rahmen angehoben wird. Sobald das Blech nicht mehr an dem
Hebel anliegt, wird der Rahmen wieder durch Federkraft in seine untere Stellung
zurückbewegt. Diese Art des Vertikalantriebes wäre jedoch für auf Transportgestellen
angeordnete keramische Formlinge nicht geeignet. Werden z. B. als Transportgestell
zwei Latten verwendet, so ist nicht sichergestellt, daß diese beiden Latten gleichzeitig
an dem erwähnten Hebel anstoßen. Hierdurch kann eine Verschiebung der Latten stattfinden,
wodurch sich die auf den Latten angeordneten Ziegel schrägstellen.
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Außerdem können die Ziegel beim plötzlichen Anstoßen der Latten an
dem Hebel umfallen. Schließlich wären auch die oben erwähnten Latteneinschläge zu
befürchten, da beim plötzlichen Anschlagen der Latten an dem Hebel ein ebenso plötzliches
Anheben des Rahmens und damit der Förderketten stattfinden würde. Es wäre infolgedessen
für das Anheben und Absenken der Förderketten ein zusätzlicher Vertikalantrieb erforderlich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördervorrichtung
der eingangs erwähnten Bauart zu schaffen, die einfach und billig in ihrem Aufbau
ist, eine hohe Fördergeschwindigkeit gestattet und bei der ferner die sogenannten
Latteneinschläge vermieden werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß a) jedes Transportelement
in an sich bekannter Weise aus einer endlosen über zwei Kettenräder geführten, intermittierend
angetriebenen Transportkette besteht, b) die Wellen der Kettenräder exzentrisch
zu deren Umfang angeordnet und in stationären Lagerböcken derart gelagert sind,
daß bei Drehung der Kettenräder das obere Kettentrum einmal oberhalb und einmal
unterhalb der Förderebene der Rollenbahn zu liegen kommt, und c) die Kettenräder
durch eine Pleuelstange oder eine andere Antriebsverbindung zum Gleichlauf miteinander
verbunden sind.
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Diese neue Fördervorrichtung führt sowohl eine Auf- und Abbewegung
als auch eine Vorwärtsbewegung aus, wobei für beide Bewegungsarten nur ein einziger
Motor erforderlich ist und demgemäß auch nur eine einzige Steuereinrichtung für
diesen Motor Auf diese Weise werden die Herstellungskosten gesenkt, und es wird
die Betriebssicherheit erhöht. Die Formlinge verbleiben ferner von dem Abheben der
Rollenbahn ab bis zur Abnahme im Elevator ständig
auf den Förderketten.
Hierdurch werden Latteneirlschläge vermieden. Schließlich weist die neue Fördervorrichtung
keinen Leerlauf auf. Die Formlinge verbleiben ständig auf den sich intermittierend
vorwärts bewegenden Ketten, wobei sie eine Auf- und Abwärtsbewegung ausführen. Da
die Ketten stets nur in einer Richtung angetrieben werden, entfällt ein Leerlauf
und der damit verbundene Zeitverlust.
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Es ist ferner in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens möglich,
daß neben jedem Kettenrad koaxial eine Lagerscheibe vorgesehen und mit dem Kettenrad
drehfest verbunden ist, daß auf der Lagerscheibe ein Ring gelagert ist, und dieser
Ring mit dem anderen Ring der gleichen Kette über eine in der Höhe der Unterseite
des oberen Kettentrums angeordnete Stützschiene fest verbunden ist, die gleichzeitig
die Aufgabe des Pleuels übernimmt. Dieses Pleuel stellt einen vollkommenen Gleichlauf
der Kettenräder sicher. Gleichzeitig dient die Stützschiene, die sich zusammen mit
den Kettenrädern auf- und abbewegt, auch zur Führung und Abstützung der Transportketten,
so daß ein Durchhängen derselben vermieden wird.
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Weitere Einzelheiten sowie Vorteile sind an Hand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläutert.
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Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung
in einer Betriebsstellung, F i g. 2 eine Seitenansicht in einer anderen Betriebsstellung
(Abgabestellung), Fig.3 die einzelnen Arbeitsphasen in schematischer Ansicht, Fig.
4 eine Draufsicht auf die Fördervorrichtung, Fig. 5 einen Teilschnitt nach der Linie
V-V der Fig. 1 in größerem Maßstab, F i g. 6 einen Teilschnitt nach der Linie VI-VI
der F i g. 4 ebenfalls in vergrößertem Maßstab.
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In der Zeichnung ist mit 1 die Rollenbahn bezeichnet, neben der der
Elevator 2 mit den Auflagen 3 in einigem Abstand angeordnet ist, wobei der Übersichtlichkeit
halber von der Rollenbahn nur die Rollen und von dem Elevator nur die Auflagewinkel
und das eigentliche Gerüst unter Weglassung der übrigen bekannten Teile gezeichnet
sind. Zwischen Rollenbahnl und Elevator 2 sind zwei parallele Förderketten 4 vorgesehen,
die als sogenannte Plattenketten ausgebildet sein können. Die beiden endlosen Förderketten
4 sind je über ein Kettenrad 5 und 6 geführt.
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Nach der Erfindung sind die Wellen 7 und 8 der Kettenräder 5, 6 exzentrisch
zu deren Umfang angeordnet und in stationären Lagerböcken 9, 10 gelagert.
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Die Exzentrizität e der Wellen und die Anordnung der Wellen in den
Lagerböcken9 und 10 ist dabei so gewählt, daß sich das obere Trum 4 a der Förderkette
4 einmal oberhalb und einmal unterhalb der Förderebene E-E der Rollenbahn 1 befindet.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung befindet sich das obere Kettentrum 4 a unterhalb
der Förderebene E-E, während in F i g. 2 das obere Kettentrum 4 a in dieser Förderebene
liegt. Ferner sind nach der Erfindung die Kettenräder 5 und 6 über eine Pleuelstange
11 oder eine andere Antriebsverbindung zum Gleichlauf miteinander verbunden. Gegebenenfalls
kann der Gleichlauf auch über Wellen und Kettenräder bewirkt werden.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist, wie insbesondere
Fig. 5 zeigt, neben
jedem Kettenrad 5 bzw. 6 eine koaxiale Lagerscheibe angeordnet
und mit dem Kettenrad drehfest verbunden. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt
diese Verbindung über einen Bolzen 13 sowie eine Paßfeder 14. Auf jeder Lagerscheibe
12 ist ein Ring 15 unter Zwischenschaltung eines Nadellagers 16 gelagert. Jeder
Ring 15 ist mit dem anderen Ring der gleichen Kette über eine in Höhe der Unterseite
4 b des oberen Kettentrums 4 a angeordnete Stützschiene 11 verbunden, die beim gezeigten
Ausführungsbeispiel gleichzeitig die Aufgabe des Pleuels übernimmt.
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Während der Drehbewegung der Kettenräder 5, 6 führen die Lagerscheiben
zusammen mit den Ketten rädern eine exzentrische Bewegung aus, wobei die Lagerringe
15 und damit auch die Stützschiene 11 mitgenommen wird. Sie behält dabei in bezug
auf die Höhenlage der Förderkette 4 stets die gleiche Stellung, während die Förderkette
über diese hinweggleitet und nach unten abgestützt ist.
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Der Antrieb der beiden Kettenräder einer Kette erfolgt an einer ihrer
exzentrisch angeordneten Wellein 7 oder 8. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
wird die Welle 8 über das Ritzel 17 und die Kette 18 angetrieben. Der einzige für
die Fördervorrichtung erforderliche Antriebsmotor ist nicht dargestellt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In F i g. 3 sind die einzelnen Bewegungsphasen
der Kettenräder 5, 6 sowie der Förderkette 4 dargestellt.
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In der Ausgangsstellung F i g. 3 a liegt der Mittelpunkt der Kettenräder
6 unterhalb der Wellen 7, 8, so daß das obere Kettentrnm 4 a auch unterhalb der
Förderebene E-E liegt und die ankommenden Formlinge ungehindert die Förderketten
passieren können.
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Wird nun das Kettenrad 6 über die Welle 8 in Pfeilrichtung angetrieben,
so wird über die Förderkette gleichzeitig auch das Kettenrad 5 mitgenommen. Zur
Kenntlichmachung der Drehbewegung ist bei dem Kettenrad 5 ein Radius mit einem Punkt
eingezeichnet. Während der Drehbewegung der Kettenräder hebt sich deren Mittelpunkt
zunächst an, bis die Kette gemäß Fig. 3b in Höhe der Förderebene gelangt und die
Formlinge abhebt. Bei weiterer Drehbewegung werden die Formlinge weiter angehoben
und gleichzeitig gemäß F i g. 3 c nach rechts transportiert. Die Kette wird kontinuierlich
weiter angetrieben und senkt sich gemäß F i g. 3 d langsam wieder ab, wobei die
Formlinge weiter nach rechts transportiert werden. In der Stellung F i g. 3 e, die
der Stellung gemäß Fig. 3 a entspricht, wird die Kette stillgesetzt, falls noch
keine Formlingsreihe auf der Rollenbahn eingetroffen ist. Sobald jedoch die neue
Formlingsreihe einen Endschalter betätigt hat, wird die Förderkette wieder in der
gleichen Richtung angetrieben, und es erfolgt das Abheben der inzwischen eingetroffenen
Formlingsreihe sowie deren Transport gleichzeitig mit der schon früher abgehobenen
und transportierten Formlingsreihe, gemäß den F i g. 3 f und 3 g. Sobald die erste
Formlingsreihe gemäß F i g. 3 h die Achse H des Elevators erreicht hat, wird der
Antrieb der Ketten erneut stillgesetzt und dafür der Antrieb des Elevators in Gang
gesetzt. Die Auflagen 3 des Elevators heben dann die erste Formlingsreihe von den
Förderketten ab. Die Fig. 1 der Zeichnung entspricht der F i g. 3 e, während die
Fig. 2 der Fig. 3 h entspricht. ~~~~~~~~~~ Der Abstand A der Mitte M der Rollenbahn
1 von der Achse H des Elevators 2 beträgt etwa das ll/2-fache des Teilkreisumfanges
der Kettenräder 5, 6.
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Bei dieser Ausbildung wird erreicht, daß die Formlinge, während sie
in den Elevator hineinbewegt werden, eine Abwärtsbewegung ausführen und damit ein
Hängenbleiben an den Auflagen 3 des Elevators vermieden wird. Außerdem ist zur Beschleunigung
des Arbeitsablaufes bei der Übergabe der zehnten Formlingsreihe eine direkte Überladung
von den Förderketten auf die Tragarme einer nicht dargestellten Speichervorrichtung
möglich. Beträgt der Abstand A zwischen der Mitte der Rollenbahn und der Achse des
Elevators das ll/2fache, so entspricht der Abstand der beiden Wellen 7, 8 dem ll/2fachen
des Teilkreisumfanges zuzüglich der Breite einer Formlingsreihe.
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Bei einem größeren Abstand zwischen der Rollenbahn und dem Elevator
ist es auch möglich, den gleichen Fördervorgang zu erreichen, indem man den Abstand
2'/2, 31/2, 41/2 usw. mal so groß macht wie den Teilkreisdurchmesser.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Bei einem sehr kurzen Abstand zwischen den Wellen 7, 8 wäre es auch
denkbar, auf die Lagerung der Stützschiene mittels der erwähnten Lagerscheiben und
Ringe zu verzichten. In diesem Fall erfolgt dann die Verbindung der beiden Kettenräder
einer Kette über eine normale Pleuelstange, die auf fest mit den Kettenrädern verbundenen
Lagerzapfen gelagert ist oder aber, wie oben erwähnt, über ein geeignetes mechanisches
Getriebe zwischen den beiden Wellen.
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Das Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung ist nicht nur auf
die keramische Industrie beschränkt, sondern die erfindungsgemäße Fördervorrichtung
kann zum Transport von Gegenständen jeglicher Art, beispielsweise auch für große
milchverarbeitende Betriebe zum Transport von Käse verwendet werden.