-
Optische Aufheller SUr synthetische Fasern Gegenstand der Erfindung
sind neue optische Aufheller, die vor allem fUr synthetische PaSern aus Polyamid
oder Polyacrylnitril geeignet sind.
-
Es ist bereits bekannt, daß man zum optischen Aufhellen von rasermaterialien,
Filmen und dergleichen mit gutem Erfolg fluoreszierende 1,3-Diaryl- bzw.
-
1,3,5-Triaryl-#2-pyrazolinverbindungen verwenden kann (USA-Patentsohrift
2 639 990, brit. Patent 993 055, DHP 1 155 418). Unter den Pyrazolinverbindungen,
die in den genannten Patentsohriften wie auch an anderen Stellen angeführt sind,
befinden sioh auch solche, die gegebenenfalls neben den verschiedenartigsten anderen
Substituenten- in dem an das Stickstoffatom gebundenen Phenylrest mindestens einen
negativen Substituenten haben, zum Beispiel die Carboxyl- oder
Sulfonsäuregruppe.
Besonders wertvoll sind dabei die Verbindungen, die eine Sulfonamidgruppe in p-Stellung
des am Stickstoff gebundenen Arylrestes besitzen. Dabei kann die Sulfonamidgruppe
noch substituiert sein zum Beispiel durch einen Trimethylaminrest (DBP 1 155 418)
oder durch einen Arylrest (westdeuts Auslegeschrift 1 080 963).
-
Diese Verbindungen zeigen im allgemeinen gute Aufhellungeffekte.
-
Ziel und Aufgabe der Erfindung war es nun, auf Pyrazolin-Basis neue
Aufmeller zu sobaffen, die in Bezug auf Aufhellungseffekt, neutralen Weißgehalt
und Echtheiten noch bessere Eigenschaften zeigen.
-
Es wurde nun gefunden, daß man zur optischen Aufhellung von Polyacrylnitril-
oder Polyamidfesern -folien oder -fäden Verbindungen der allgemeinen Formel
Dormel I
verwenden kann, wobei R1 einen gegebenenfalls substituierten
Arylrest, R2 Wasserstoff oder einen Phenylrest und R3 Wasserstoff, e1en Cyanäthylrest,
einen niederen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen Oxyalkylrest, vorzugsweise
den Oxyäthylrest, oder einen-gegebeneniall.s substituierten Phenylrest bedeuten.
-
Es wurde weiterhin festgestellt, daß die genannten Verbindungen laut
Formel 1 sich auoh gut zur Einarbeitung ir Spinnmassen von Polysorylnitril, Polyamid
oder auch polyacrylnitrilhaltigen Mischpolyme risaten eignen.
-
Die Herstellung der Verbindungen laut Formel 1 wird erfindungsgemäß
so vorgenommen, daß man Arylhydrazine der Formel
wobei R3 Wasserstoff, einen Cyanäthylrest, einen niederen Alkylrest mit t bis 3
Kohlenstoffatomen, einen Oxalkylrest, vorzugsweise den Oxyäthylrest, oder einen
gegebenenfalls substituierten Phenylrest bedeutet, mit Verbindungen der Formel
oder
worin R1 einen gegebenenfalls substituierten Arylrest, R2 Wasserstoff oder einen
Phenylrest und X Chlor oder ein gegebenenfalls substituiertes Amin bedeuten, umsetzt.
-
Die Herstellung der Verbindungen laut Formel I kann erfindungsgemäß
jedoch auch auf folgende Weise erfolgen. Arylhydrazine laut Formel
wobei R3 die oben angegebene Bedeutung hat, werden mit Verbindungen der Formel Til
oder IV, wobei R1, R2 und X die oben angegebene Bedeutung haben, umgesetzt, und
das auf diese Weise erhaltene Pyrazolin wird dann in Wasser unter Zugabe von alkalischen
Katalysatoren oder in organischen Lösungsmitteln mit Acrylnitril zur Reaktion gebracht.
-
In den angegebenen Formeln 1, III und IV stellt R1 einen gegebenenfalls
substituierten Phenylrest darO Als Substituenten kommen dabei vorf allem Chloratome
oder niedermolekulare Alkylrestein Frage, wobei auch mehrere Substituenten vorhanden
sein können.
-
Im Vergleich zu den bereits bekannten sulfonamidgruppenhaltigen Arylpyrazolinen
zeigen die cyanäthylsulfonamidgruppenhaltigen Arylpyrazoline der vorliegende Brfindung
besonders auf synthetischen Pasern bessere Aufhellungseffekte und vor allem neutralen
@gehalt. Sie sind außerdem duroh hohe 1icht- und Waschechtheiten charakterisiert.
Eine besonders vorteilhafte Anwendungsform der vorliegenden Arylpyrazoline ist ihre
Einarbeitung in solche Spinn- und Gießmassen, die Polyacrylnitril oder acrylnitrilhaltige
Mischpolymerisate enthalten.
-
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne
sie darauf zu beschränken: Beispiel 1: 7,7 g (220 Mol) p-Chloracetophenon werden
mit Ammoniumchlorid und Formaldehydlösung einige Zeit auf dem Wasserbad gekocht,
und anschließend wird die untere Schioht im Scheidetrichter zu einer Lösung von
12 g 4-Hydrazinophenyl-cyanäzhyl sulf onamid in wäßrigem Alkohol unter Zugabe von
Ätznatron hinzugefügt und 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach Neutralstellung
mit Salzsäure wird abgekühlt und abgesaugt, mit Wasser gewaschen und bei 50 °C im
Vakuum getrocknet, Man erhält in sehr guter Ausbeute das 1-(p-N-Cyanäthylsulfonamiide)-phenyl-3-p-chlorphenyl-pyrazolin
von hellbeiger Farbe.
-
Nach Umkristallisation aus Alkohol schmilzt das Produkt bei 153 bis
156 °C
Beispiel 2: 20,2 g (Y10 Mol) p-Chlorphenyl-ß-chloräthyl-keton
(hergestellt durch Umsetzung von Chlorbenzol mit p-Chlorpropionylchlorid und Aluminiumchlorid)
werden mit 24 g n-Hydrazinephenyl-cyanäthylsulfonamid in 250 ml Methanol, versetzt
mit 15 ml Pyridin, eine Stunde am Rückfluß gekocht. Anschließend wird auf 0 °C abgekühlt
und einige Stunden bei dieser Temperatur stehengelassen und abgesangt. Man erhält
in guten Ausbeuten das 1-(p-N-Cyanäthylsulfonamido)-phenyl-3-p-chlorphenyl-pyrazolin,
das identisch ist mit dem Produkt aus Beispiel 1.
-
Beispiel 3: 33,5 g (Y10 Moll) @-(p-Sulfonamido)-phenyl-3-p-chlorphenyl-pyrazolin
werden in Wasser unter Zusatz katalytischer Mengen von NaOH mit Acrylnitril umgesetzt.
-
Man erhält in sehr guten Ausbeuten das 1-(p-N,N-Biscyanäthylsulfonamido)-phenyl-3-p-chlorophenylpyrazolin
vom Fp. 184 bis 185 °C. Durch Nachbehandlung mit alkalischen Medien (verzugsweise
ammoniakalischen) kann man das 1-(p-N-Cyanäthylsulfonamido)-phenyl-3-p-chlorphenyl-pyrazolin
der Beispiele 1 und 2 daraus herstellen.
-
Beispiel 4: 34,9 g (Y6 Mol) 1-(p-N-Methlsulfonamido)-phenyl-3-p-chlorphenyl-pyrazolin
werden, wie im Beispiel 3 beschrieben, mit Acrylnitril umgesetzt. Man erhält das
1-(p-N-Methyl-N-cyanäthylsulfonamido)-phenyl-3 p-chlorphenyl-pyrazolin vom Fp. 173
bis 175 0C.
-
Dasselbe Produkt wird erhalten aus p-Chlorphenylß-chloräthylketon
oder p-Chlorphenyl-ß-aminoäthyl keton mit p-(N-Methyl-N-cyanäthyl-sulfonamido)-phenylhydrazin.
-
Beispiel 5: 20,8 g (1/10 Mol) Benzalacetophenon werden mit 14 g Natriumaoetat
nd 200 ml Alkohol versetzt.
-
Anschließend werden 24 g 4-Hydrazinophenyl-cyanäthylsulfonamid zugegeben,
und das Reaktionsgemisch wird einige Stunden am Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen
wird 30 Minuten nachgerührt und abgesaugt.
-
Das in guten Ausbeuten erhaltene 1-(p-N-CyanOthylsulfonamido)-phenyl-3-p-chlorphenyl-5-phenyl-py-azolin
schmilzt nach Umkristallisation aus Alkohol bei 150 bis 152 CC.