DE188692C

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Info

Publication number: DE188692C
Application number: DENDAT188692D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 188692 KLASSE Za. GRUPPE

SAMUEL FLEISCHER in GÖPPINGEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1908 ab.

Um zu erreichen, daß bei Korsetts der untere Rand derart weit vom Leib absteht, daß sich der Rand durch das Kleid nicht durchdrückt und letzteres sich, abgesehen von diesem nicht schönen Anblick, an dieser hervorstehenden Stelle nicht durchscheuern kann, ist bereits vorgeschlagen worden, die Strumpfhalter an den oberen Enden der vorderen Korsettstangen (Schließen) zu befestigen und

ίο längs derselben herabzuführen.

Die Wirkung einer derartigen Anordnung entsprach aber weder dem Schönheitsgefühl noch der Hygiene, denn der obere Teil des Korsetts wurde von der Brust ungewöhnlich weit weggezogen, wobei der mittlere Teil einen starken Druck auf die Magengegend ausüben, mußte. '

Die Übelstände werden nach der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, daß in dem unteren Teil der Schließen ein Schlitz angeordnet ist, durch den die am oberen Ende der Schließen befestigten und lose an diesen herabgeführten Strumpfhalter von innen nach außen herabgeführt werden.

Auf diese Weise wird ein äußerst starker Zug auf das untere Ende der Schließen ausgeübt und somit der untere Rand des Korsetts zum Leib hin gedrückt. Durch den starken Zug oder Druck des Strumpfbandes auf das untere Ende der Schließen wölben sich diese stark nach außen und können so keinen Druck auf den Magen ausüben; dabei bleiben die Schließen von der Brust in geeignetem Abstand, so daß es sich um ein Korsett handelt, das allen sanitären Anforderungen und auch denjenigen der Mode entspricht.

Durch die neue Anordnung wird auch das lästige Hochrutschen des Korsetts beim Tragen, wodurch das Korsett leicht seine Form verliert, wirksam verhindert. ·

Eine derartige Anordnung bei einer Schließe ist auf der Zeichnung in einer als Beispiel gewählten Ausführungsform dargestellt, wobei das Korsett selbst punktiert angedeutet ist. Fig. ι zeigt eine Vorderansicht der Schließe, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B, wobei die Schließe in der Stärke in vergrößertem Maßstabe gezeichnet ist.

Die Schließe α ist unweit von ihrem unteren Ende mit einem Schlitz b versehen. Der zum Halten des Strumpfbandes d dienende Streifen c ist am oberen Rand des Korsetts befestigt, geht an der inneren Seite der Schließe α herunter und tritt durch den Schlitzt nach außen und dann nach unten aus dem Korsett heraus.

Um den Zug des Strumpfhandes auf das Korsett besser zu verteilen, kann noch unten am Korsett ein Streifen befestigt werden, wie in der Fig. 1 punktiert angedeutet, dessen Ende mit dem Ende des durch den Schlitz gehenden Streifens vereinigt ist.

Es ist nicht notwendig, daß das obere Ende des Streifens c unmittelbar am oberen Rande des Korsetts befestigt ist, es kann auch tiefer am Korsett angebracht sein; Bedingung ist nur, daß es oberhalb des Schlitzes b

angeordnet ist, damit der Streifen von innen durch den Schlitz nach außen treten kann, um beim Zug des Strumpfbandes auf das untere Ende der Schließe einen Druck zum Leib hin ausüben zu können.

Ein besonderer Vorzug des neuen Korsetts besteht noch darin, daß es schlank macht und eine schöne Figur bedingt.

Claims

Patent-Anspruch : Korsett mit am oberen Ende der Korsettschließen befestigten und lose an diesen herabgeführten Strumpfhaltern, dadurch gekennzeichnet, daß in dem unteren Ende der Schließen ein Schlitz angeordnet ist, durch den das Strumpfhalterband von innen nach außen herabgeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.