DE1814493C3 - Verfahren zur Entfernung von Phenylazid aus Gasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Phenylazid aus GasenInfo
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Description
_ lo über einen Überlauf am Kolonnensumpf entfernt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfer- ^rd. Die Umwälzung der Schwefelsäure erfolgt vor-
nung von Phenylazid aus Gasen mit Hilfe von kon- teilhaft mit einer Pumpe.
zentrierter Schwefelsäure. Bei der Reaktion von Phenylazid mit Schwefel-Unter
den zersetzlichen organischen Verbindungen säure wird eine Wärmemenge frei, die vorteilhaft
stehen die niedermolekularen Azide den bekannten X5 njcht abgeführt, sondern zur Aufheizung der Schwe-Sprengstoffen
in ihrer Explosionsgefährlichkeit sehr feisäure verwendet wird, wodurch die Reaktionsnahe,
die Brisanz ist nur wenig schwächer als die geschwindigkeit erhöht wird. Die optimale Reakvon
Nitrozellulose. tionstemperatur ist von der Schwefelsäurekonzentra-
So ist ein technisches Verfahren, bei dem sich die tion abhängig. Bei Raumtemperatur verwendet man
Bildung von Phenylazid nicht vermeiden läßt, nur ao vorteilhaft konz. H2SO4, bei Verwendung von
dann realisierbar, wenn es gelingt, Phenylazid in 85°/oiger Schwefelsäure sollte die Temperatur
wirtschaftlicher und ungefährlicher Weise aus dem 50 bis 60° C betragen. Diese Temperatur stellt sich
Verfahren zu entfernen. von selbst ein, wenn die bei der Reaktion frei wer-
Phenylazid entsteht z. B. nach bekannten Verfah- dende Wärme nicht abgeführt wird. Die Konzen-
ren bei der Einwirkung von salpetriger Säure auf a5 tration der Schwefelsäure liegt zwischen 50 und
Phenylhydrazin in saurer Lösung oder bei der Um- J0O Gewichtsprozent, wobei die Reaktionsgeschwin-
setzung von Phenyldiazoniumchlorid mit Phenyl- digkeit mit der Säurek&nzentration zunimmt,
hydrazin. Letztere muß auf jeden Fall so hoch sein, daß bei
Es ist deshalb verständlich, daß bei der bekann- gegebener Apparatur und Strömungsgeschwindigkeit
ten technischen Phenylhydrazin-Synthese — bei der 3O eine quantitative Auswaschung des Phenylazids er-Phenyldiazoniumchlorid
mit Natnumbisulfit reduziert J0Jg1 Ε,ΠΕ Schwefelsäure mit weniger als 50 Gewird
— Phenylazid als Nebenprodukt entsteht, wichtsprozent ist daher für das erfmdungsgeir.äße
Bei dem kontinuierlichen Verfahren zur Herstel- Verfahren im allgemeinen nicht geeignet. Das erfin-
lung von Phenylhydrazin gemäß der deutschen Aus- dungsgemäße Verfahren läßt sich drucklos oder
legeschrift 1 235 935 läßt sich die Bildung von bis 35 lmter Druck ausführen.
zu 0,6 Gewichtsprozent Phenylazid, bezogen auf das Nacn Passieren der Waschkolonne leitet man die
verwendete Anilin, nicht vermeiden. schwefeldioxidhaltigen Gase in eine mit Natronlauge
Bei diesem bekannten Verfahren wird Schwefel- betriebene Schwefeldioxid-Absorptionsanlage. Man
dioxid im Überschuß verwendet und durch Wasser- erhäit so eme phenylazidfreie Natriumbisulfit-
dampf aus der entstandenen Phenylhydrazmlösung 40 i^ung, die in dem bekannten Verfahren wieder
ausgetrieben. verwendet werden kann.
Da die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens stark Beispiel
von der Wiedergewinnung des Schwefeldioxid- Eine Waschkolonne von 450 mm Innendurch-
Gases abhängt und eine starke Verunreinigung des messer und 2 m Füllhöhe aus Glas enthält als Füll-
Abwassers durch Schwefeldioxid nicht zulässig ist, 45 körper Keramik-Ringe von 35 mm Durchmesser. An
muß dieses nach Absorption in Natronlauge dem c|en Kolonnensumpf ist eine Keramik-Kreiselpumpe
Vei fahren als Na-Bisulfit wieder zugeführt werden. angeschlossen, deren Druckseite auf den Kopf der
Infolge der Wasserdampfflüchtigkeit des Phenyl- Waschkolonne führt. Die Zugabe der konzentrierten
azids findet sich dieses im Schwefeldioxid und damit Schwefelsäure erfolgt über einen Mengenmesser in
auch in der Natriumbisulfit-Lösung wieder, in der es 50 die Druckseite der Pumpenleitung. Die Niveauregu-
unlöslich ist. liierung in der Waschkolonne erfolgt mit Hilfe eines
Es wurde nun gefunden, daß die phenylazidhaltigen Überlaufes am Kolonnensumpf. Die Temperatur der
Schwefeldioxidgase beim Durchleiten durch eine umgewälzten Schwefelsäure wird im Kolonnensumpf
Waschkolonne, die Schwefelsäure mit einem Gehalt gemessen.
von 50 bis 100 Gewichtsprozent enthält, von Phenyl- 55 Tn die Waschkolonne leitet man stündlich 200 Nm"
ftzid befreit werden. Schwefeldioxid, welches zwischen 3000 und 5000mg
Es war nicht vorauszusehen und ist auch für den Phenylazid pro Nm' enthält. Die Waschkolonne wird
Fachmann überraschend, daß sich gasförmiges mit stündlich 8 ms Waschflüssigkeit beaufschlagt. Es
Phenylazid bei den in technischen Gaswaschanlagen werden stündlich 221 96Q/oige Schwefelsäure zu der
üblichen Gasgeschwindigkeiten von etwa 0,2 bis 60 V/aschflüssigkeit zugegeben und die gleiche Menge
2,0 m/sec so rasch und quantitativ mit konzentrierter Waschflüssigkeit am Überlauf abgezogen. Die Dichte
Schwefelsaure entfernen läßt, daß am Ausgang der der Waschflüssigkeit beträgt etwa D80 =1,81 kg/1.
Waschkolonne Phenylazid nicht mehr nachweisbar Die Temperatur stellt sich auf 58° C ein. Im ge-
ist. Es hat sich gezeigt, daß das gasförmige Phenyl- reinigten Schwefeldioxid liegt der Phenylazidgehalt
azid von der konzentrierten Schwefelsäure unter 65 unter der Nachweisgrenze.
Freisetzung von elementarem Stickstoff abgebaut Die Waschkolonne wurde in der beschriebenen
wird. Das Phenylazid kann im Gas bis zu einer Kon- Weise 120 Tage betrieben, ohne daß eine Vermindezentration
enthalten sein, die der Sättigungskonzen- rung des Reinigungseffekts festzustellen war.
Claims (1)
1 2
Patentanspruch· tration entspricht, das sind z.B. bei Raumtemperatur
etwa 5 g/Nm*.
Verfahren zur Entfernung von Phenylazid aus Eine vorteilhafte Ausführung des Verfahrens beGasen,
dadurch gekennzeichnet, daß steht darin, daß in einer Waschkolonne das azidrnan
die phenylazidhaltigen Gase durch eine 5 haltige Gas von unten der im Kreis geführten Schwe-Waschkolonne
mit Schwefelsäure mit einem Ge- feisäure entgegenströmt, wobei die der verbrauchten
halt von 50 bis 100 Gewichtsprozent leitet. Schwefelsäure entsprechende Menge irischer konzentrierter
Schwefelsäure in den ob. α Teil der Waschkolonne eingeführt und die veioiauchte Säure
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |