DE1810618A1

DE1810618A1 - Verfahren zum Herstellen von Kord aus Polyamidfaeden

Info

Publication number: DE1810618A1
Application number: DE19681810618
Authority: DE
Inventors: Dr Berthold Daimler; Bernd Jacobi
Original assignee: Glanzstoff AG
Current assignee: Glanzstoff AG
Priority date: 1968-11-23
Filing date: 1968-11-23
Publication date: 1970-08-27
Also published as: US3614864A; NL6915471A; FR2023965A1; CH514697A; LU59864A1; BE739922A; ES372312A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren mim Herstellen von aus zwei Orundgarnen bestehenden Kord aus Polyamidfäden, vorzugsweise Nylon 66-Fäden, wobei die Grundgarne eine dem fertigen Kordfaden entgegengesetzte Zwlrnrlohtung aufweisen.

In den letzten Jahren hat der aus Polyamidfäden, insbesondere aus Nylon 6.6-Fäden, hergestellte Reifenkord eine sehr starke Verbreitung gefunden. Ein bekannter Nachteil dieser Kordart ist Jedoch die in der Faohwelt mit "flat-spotting" bezeiohnete Erscheinung. Wird ein mit derartigen Reifen bestücktes Fahrzeug nach einer Fahrt» bei der die Reifen sich erhitzt haben» abgestellt» so werden die ReifenelndrUokungen - Latsch genanntin der duroh die Aufstandsbelastung eingeprägten Deformation einfixiert. Bei WiederInbetriebnahme dauert es geraume Zelt» ehe diese EindrUokungen, die sioh In einer gewiesen Unrundheit der Reifen äussern» wieder versohwlnden«

Auf zahlreichen Wegen ist versucht worden» dieser Erscheinung Herr zu werden» wobei die Verfahren überwiegen» bei denen entsprechende thermisohe Behandlung der Orundgarne und auoh der fertigen Kordfäden versucht wurde. Bei all diesen Versuohen musst· Jedooh auoh besonders darauf geaohtet werden» dass die übrigen wesentlichen Kordeigensohaften wl· Reisskraft, Bruchuntf Bezugsdehnunf, Wfclkverlust, Waohstu« und Oumihaftung nicht

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oder nicht wesentlloh schlechter würden. Alle bisherigen Be· ■Übungen blieben Jedocth ohne wirklichen Erfolg«

Technische Aufgabe der Erfindung ist daher« einen Polyaaidkord« vorzugsweise aus Nylon 6,6, herzustellen» der

s) zufriedenstellende allgemeine Eigenschaften aufweist» b) verbessertes "flat-spotting¹¹-Verhalten zeigt und o) das Heissverstreoken des fertigen Kords überflüssig naoht *

überraschenderweise wurde nun gefunden, dass nicht nur ein® erhebliche Verbesserung der Kordeigensehaften einsohiiesslioh des "flat-spotting" erreicht werden kann« sondern sieh ausserdem auoh in den meisten FKllen die allgemein übliche Heiss-Nachverstreokung des fertigen Kordfaden» erübrigt« wenn der Vorzwirn des Orundgarns und der Auszwirn des fertigen Kords richtig aufeinander abgestimmt werden·

Dies wird erfindungsgeiBKes dadurch erreicht«, das« der fertige Kordfaden auf ein« AuecMirn-Drehung ¥on «i_m - 60 feie l40 gebracht wird« wobei dl· beiden Komponenten dee f artig« Kordfa« dens jeweils- eine Yordretning mufireisen» die entgegeiigesetzt g®» riohtet 1st und -m 200 * 500 T/m höher liegt als der Auszwirau Der Zwirnfaktor ^S_n wir& btetia^t nach der FonMl . -

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worin η - Zwlrndrehung In Ί/»»
Td » Kordtiter in den.

Dies Ergebnis ist tiberraeotaid, «as sich aus den nachfolgend aufgeführten« allgemein bekannten Beziehungen ergibt« So wird bekanntlich die Bruohdehnimg ssit steigenden Vorwint ebenso wlt Mit steigend«« Auezwirn grosser, d«egl«iohai die Btiugedehnung, wahrend die Relssäorafi siit at®igt8ideffi AMinrirn gerin-

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ger wird, wobei der Einfluss des Vorzwirnes weniger eindeutig 1st. Mit grosser werdendem Vorzwirn ist eine deutliche Versohleohterung des "flat-spotting" festzustellen, was gleichzeitig auoh für das Wachstum gilt· 80 galt auoh als Voraussetzung fUr gut· ErmUdungstUohtlgkeit bleher ein «%_a-Wert von mindestens I60, vorzugsweise 175 * 235* als erforderlich.

Uberrasohend war vor allen Dingen, dass bei der erfindungsgem&ssen Auswahl der Beziehungen zwischen Vorzwirn und Auezwirn •In Polyaaidkord erreicht wird, der bezUglloh seiner Ermüdung und Oummlhaftung ein für die Praxis voll ausreichendes Niveau ^ hat« bezüglich "flat-spotting", Bezugsdehnung und Wachetun aber günstiger 1st als der sog. fitandardkord» der allgemein verbreitet 1st und in Vorzwirn und Auezwirn gleiche Drehzahl aufweist.

Hierüber hinaus ergibt sich ein weiterer wesentlicher Vorteil, Der sog. Standardkord aus Polyamid, d.h. ein Kord, bei dem Vorzwirn und Auszwlrn gleich sind, und zwar allgemein üblich jeweils 500 TAi, erreloht vergleichbare Werte nur nach einer , nach des Kordieren durchgeführten Heise-Naohverβtreckung. Die Wert· bei der erflndungegemSssen Kordkonatruktlon sind Jedoch auoh ohne Helssverstreckung besser als die des Standardkords, dl· Heissverstreokung bringt auoh keinen Gewinn. Dies bedeu- I tet, dass nach der erflndungagem&esen Lehre ein Kord erzeugt werden kann, der gleiche und zum Teil erheb1loh bessere Eigenschaften als der bekannte Mti»everstreckte Standardkord aufweist, ohne dass er In einem bisher üblichen, sehr aufwendigen Arbeitsgang naohverstreokt worden wire.

Der unterschied zwisohen der crflndungsgemXssen Kordkonstruktioa und dem Stand der Technik wird aus der nachfolgenden Tabelle devi ti loh. Material 1st Polyamid 6.6, Qnmdgarn 840 den, eil Xweifaoh-Kord gezwirnt.

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tlbll Il

Titer	den
Vorzwirn	T/ta
Naohzwlrn	T/m
Reissfestlgkelt	RlOi
Bruchdehnung	%
Bezugsdehnung
bei 4,5 kP
Flat-spotting	•
Walkverlust
Waohstum	%
Ounnihaftunf	kp/5
Als weiteres Beispiel

erflndungsgemrKord	-naoh	1790	Standard-Kord	naoh	1810
vor	Heiesverstrecken	592	vor	Heiseverstr.	494
1790	805	I860	493
600	67.3	500	66.2
200	21.5	500	23.1
74.3	8.1	70.5	9.2
22.8	1.4	26.3	I.65
8.2	15.8	10.0	8.5
1.3	2.8	1.6s	3.0
15.8	10-12	8.5	10-13
2.5	3.5
11-13	11-13

bei einer Vordrehung von 500 T/m einen Auszwirn von 300 T/m aufweist. Der Kord hatte einen Titer von I780 den, d.h. bestand aus zwei Vorgarnen des Titers 840 den. Die Vorgarne wurden Jeweils auf 500 T/m Z gebracht und ansohllessend kordiert mit «1· nem Auszwirn von 300 T/n 8. Dabei ergab sloh eine Reisafestigkeit von 76.3 Rkm, eint Bruohdehnung von 22,7 %» eine Bezug·- dehnung von 8,3 %» Flat-spotting 1,4, Walkverlust 17*3 %* ~- Waohstum 2,9 % und Ouimihaftung Io - 13 kp/5 oa.

Zu der erfindungegemSssen Auswahl des optimalen Zwirnwinkele hat sloh gezeigt, dass die erflndungsgemässe Wirkung In den angegebenen Grenzen prinzipiell eintritt. Jedoch ergibt sich eine gewisse Abhängigkeit des günstigsten Zwirnwinkele M_n vom Titer. Es hat sloh Jedoch erwiesen, das· eine Htih« von vor allen Dingen la Fadwiaaterlal selbst liegenden« insbesondere au· der Hersttilung stasnenden linfluesfaktoren einen Einfluss

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auf dl· Wahl d·· riohtlgen Zwimwinkel· haben, durch dan dia Abhängigkeit vom Titer tweltranglg and gegebenenfalls aogar Uberdeokt wird.

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Claims

181061 . 6 - 0W Patentansprücheι

1. Verfahren zum Herstellen von aus zwei Qrundgarnen aus

PoIyamidf»den, vorzugsweise Nylon 6.β-Fäden, bestehendem Kord, wobei die Orundgarne eine dem fertigen Kordfaden entgegengesetzte Zwirnrichtung aufweisen« dadurch gekennzeichnet, dass der fertige Kordfaden auf eine Drehung gebraoht wird, die eine« Zwirnfaktor d _ra zwischen 60 und l40, Insbesondere zwischen 85 und lj50, entspricht, und ™ dass zum Aufbau des fertigen Kordfadens zwei Onmdgarne benutzt werden, die in entgegengesetzter Richtimg auf eine Drehung hoohgezwirnt sind, die um 200 - 500 T/m_s vorzugsweise um >G0 bis 450 T/m höher liegt als der Auezwlrn des fertigen Garne®.

2. Textilkord aus Polyamidmaterial, insbesondere mim Nylon 6,6, zur Verwendung als technisches Garn, insbesondere als ReI* fenkord, dadurch gekennzeichnet, dass der Kordfaden aus zwei Vorgarnen besteht, die derartig zusammengedreht sind, dass der Drehwinkel e< _m zwischen 60 und l40, vorzugsweise zwischen 83 und 140 liegt, und selbst eine dose Auszwirn

m entgegengesetzte Drehung aufweisen, dl· ua 200 - 500 T/m und vorzugsweise ua ^00 - 430 T/k höher liegt als d#r Ausswirn des fertigen Kordfadtne.

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