DE1807071C3

DE1807071C3 - Formmassen auf der Basis von Bitumen

Info

Publication number: DE1807071C3
Application number: DE19681807071
Authority: DE
Inventors: Hans-Georg Prof. Dr. Dr 6736 Hambach; Unterstenhöfer Leo Dipl.-Ing. Dr 6703 Limburgerhof; Berbner Heinz 6941 Weiher Trieschmann
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Filing date: 1968-11-05
Publication date: 1977-10-13

Description

Die Erfindung betrifft Formmassen, bestehend aus

a) 100 Gewichtsanteilen Bitumen, das eine Penetration (bestimmt nach DIN 1995) von 1 bis 150 hat,

b) 25 bis 200 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisats aus bi) 30 bis 97 Gewichtsprozent Äthylen und b?) 3 bis 70 Gewichtsprozent eines Vinylesters einer CV bis Ca-Alkancarbonsäure und/oder eines Ci- bis CVAlkylesters einer Cj- bis Gt-Alkencarbonsäure sowie

c) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.
Formmassen der bezeichneten Art sind wohlbekannt;

sie zeichnen sich durch eine Reihe wertvoller Eigenschaften aus. Von gewissem Nachteil ist jedoch, daü die Formmassen — zum Beispiel als Granulat — sowie die daraus hergestellten Formteile — zum Beispiel als Folien — dazu neigen, zusammenzubacken. Von gewissem Nachteil ist ferner, daß die Formmassen nicht oder nur schwer einfärbbar sind.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Formmassen der eingangs definierten Art aufzuzeigen, die mit den vorerwähnten Nachteilen nicht oder in erheblich geringerem Maße belastet sind.

Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn die Formmassen ein speziell ausgewähltes Bitumen enthalten.

Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend Formmassen, bestehend aus

a) 100 Gewichtsteilen Bitumen, das eine Penetration (bestimmt nach DlN 1995) von 1 bis 150, vorzugsweise von 25 bis 90, hat,

b) 25 bis 200, vorzugsweise 75 bis 125, Gewichtsteilen eines Mischpolymerisats aus bi) 30 bis 97 Gewichtsprozent Äthylen und S2) 3 bis 70 Gewichtsprozent eines Vinylesters einer CV bis CYAIkiincarbonsa'ure und/oder eines CY bis CVAlkylesters einer Cr bis CYAlkencarbonsäure sowie

c) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bitumen (a) einen Destillationsrückstand mit Calciumhydroxid entsäuerten Erdöls enthalten, der — abgesehen von geringen Mengen an Bcgleitstoffen — aus

1) 24 bis 40, vorzugsweise 2b bis 35, Gewichtsprozent bituminösen aromatischen Kohlenwasserstoffen,

2) 16 bis 25, vorzugsweise 18 bis 23, Gewichtsprozent bituminösen naphthenischen Kohlenwasserstoffen,

3) 27 bis 45, vorzugsweise 30 bis 41, Gewichtsprozent Caleiuinnaphthenaten und Caiciumsulfonaten,

4) 11 bis 20, vorzugsweise 13 bis 18, Gewichtsprozent Calciumhydroxid und Calciumsulfat sowie

5) 0,5 bis 5, vorzugsweise 0,7 bis 2.5, Gewichtsprozent Schwefel

besteht.

Zu den Komponenten der erfindungsgemäßen Formmassen ist das folgende zu sagen:
a) Bitumina der angegebenen besonderen Spezifikation sind im Handel erhältlich

b) Die Mischpolymerisate der angegebenen Zusammensetzung sind ebenfalls im Handel erhältlich und aus der Literatur wohlbekannt.

c) Als gegebenenfalls in den Formmassen enthaltene übliche Zusatzstoffe kommen vor allem die üblichen feinkörnigen oder faserförmigcn Füllstoffe in Betracht, z. B. Kieselgur, Sand, Glasfasern und Steinwolle. Die Formmassen lassen sich auch gut mit Pigmenten einfärben.

Das Herstellen der erfindungsgemäßen Formmassen kann auf übliche Weise erfolgen, z. B. durch Homogenisieren der Bestandteile mittels Knetern, Rührwerken oder Walzwerken bei Arbeitstemperaturen von 120 bis 280⁰C.

Die Formmassen eignen sich zum Herstellen der üblichen Formteile, wie Folien für Dichtungszweckc.

Beispiel

Es wird ausgegangen von

a) 100 Gewichtsteilen Bitumen, das eine Penetration von 80 hat.

Die weiteren Kenndaten des Bitumens sind:

1) 29 Gewichtsprozent bituminöse aromatische Kohlenwasserstoffe,

2) 20 Gewichtsprozent bituminöse naphthenisehe Kohlenwasserstoffe.

3) 35 Gewichtsprozent Calciumnaphthenate und Caleiumsulfonate (Gewichtsverhältnis 3,2 : !),

4) 15 Gewichtsprozent Calciumhydroxid und Calciumsulfat (Gewichtsverhältnis 1 : 5,3) sowie

5) 1 Gewichtsprozent Schwefel,

b) 100 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisates aus

1) 82 Gewichtsprozent Äthylen und

2) 18 Gewichtsprozent des n-Buty!esters der Acrylsäure,

c) 6 Gewichtsteilen eines Tilandioxid-Polychlorkupferphthalocyanin-Pigments (Gewichtsverhältnis 1:1).

Die aufgeführten Komponenten werden mittels eines Kneters homogenisiert (Arbeitstemperatur: 140⁰C) und granuliert.

Das erhaltene Granulat backt nicht zusammen und zeigt eine ausgeprägte grüne Garbe.

Claims

Patentanspruch: Formmassen, bestehend ljs a) 100 Gewichtstcilen Bitumen, this eine Penetration {bestimmt nach DIN 1995) von I bis 150 hat, b) 25 bis 200 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisats aus b|) 30 bis 97 Gewichtsprozent Äthylen und bi) 3 bis 70 Gewichtsprozent eines Vinylesters einer C2- bis CYAIkancarbonsiiure und/oder eines CV bis CVAlkylesters einer CY bis CYAlkencarbonsäure sowie c) gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, saß sie als Bitumen (a) einen Destillationsrückstand mit Calciumhydroxid entsäuerten Erdöls enthalten, der — abgesehen von geringen Mengen an Begleitstoffen — aus

1) 24 bis 40 Gewichtsprozent bituminösen aromatischen Kohlenwasserstoffen,

2) 16 bis 25 Gewichtsprozent bituminösen naphthenischen Kohlenwasserstoffen,

3) 27 bis 45 Gewichtsprozent Caleiiimnaphthenaten und Caiciumsulfonaten,

4) 11 bis 20 Gewichtsprozent Calciumhydroxid und Calciumsulfat sowie

5) 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Schwefel
besteht.