DE175743C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist ein Schuh oder Stiefel, dessen Sohle mit Luft durchlassenden Öffnungen versehen ist und auf einer zweiten, gleichfalls durchbrochenen,

d. h. nur aus einem Rahmen und Querstegen bestehenden Sohle aus härterem Gummi und ähnlichem Material von ungefähr ι bis 2 cm Dicke befestigt ist.

Derartige Sohlenanordnungen sind zwar

ίο an sich bereits bekannt, es besteht bei ihnen jedoch gegenüber dem Erfindungsgegenstand der Unterschied, daß unter der zweiten durchbrochenen starken Sohle noch eine dritte, als Laufsohle dienende volle Sohle befestigt ist, während hier die durchbrochene stärkere Sohle selbst als Laufsohle dient, wodurch eine stärkere Durchlüftung des Fußes erzielt wird.

Lauffläche des Schuhes ist also nicht mehr Sohle und Absatz, sondern die untere Fläche dieser Gummiunterlage. Letztere wird zweckmäßig mit kleinen Schrauben an Sohle und Absatz des Schuhes befestigt.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeigt Fig. 1 der Zeichnung in schaubildlicher Ansicht von unten. Fig. 2 veranschaulicht dieselbe Ausführungsform im Längsschnitt.

In der Ledersohle α des Schuhes oder Stiefels sind die Öffnungen b angebracht, die beliebige Formen haben können, beispielsweise Sternfiguren oder Arabesken. Die Gummisohle c hat, wie bereits gesagt, bedeutend größere Öffnungen d, so daß sie, streng genommen, nur aus einem Rahmen mit Querstegen besteht. Die Gummisohle c ist mittels Schrauben oder dergl. auswechselbar an der Ledersohle α befestigt.

Die auf der Zeichnung dargestellte Ausführungsform ist als Hausschuh gedacht, jedoch kann natürlich auch jede andere Schuh- oder Stiefelform in gleicher Weise ausgeführt werden. Nur wird man bei Schuhen oder Stiefeln mit höheren Absätzen auch die Gummisohle zweiteilig machen, etwa so, wie in Fig. 1 der Zeichnung durch einen Fugenstrich angedeutet ist.

Der Schuh soll hauptsächlich von solchen Personen benutzt werden, die an kalten Füßen leiden. Bei erstmaligem Tragen des Schuhes kühlt sich der Fuß in der ersten Minute angenehm ab, aber schon in der zweiten oder dritten Minute merkt man, daß der Fuß sich allmählich erwärmt und infolgedessen der Körper ein gewisses Wohlgefühl empfindet.

In zweiter Linie soll auf diese Weise konstruiertes Schuhwerk auch solchen Personen dienen, die an Schweißfüßen leiden. Da der Fuß bei Benutzung dieses Schuhes ungehindert transpirieren kann, so hält der Strumpf auch keine Feuchtigkeit zurück. Überdies kann man noch zwischen Sohle a und Gummiunterlage c eine dünne, durchlöcherte Scheibe aus Kork oder dergl. Material legen, die etwa von unten aufspritzende Feuchtigkeit des Straßenpflasters aufsaugt, so daß der Fuß also auch in diesem Sinne trocken bleibt.

Dadurch, daß der Schuh auf dieser dicken, rahmenförmigen Gummiunterlage angebracht wird, kommt er selbst mit dem Erdboden

nicht mehr in Berührung und wird infolgedessen auch nicht mehr feucht. Die Haltbarkeit des Schuhes wird dadurch erheblich erhöht. Sobald die Gummiunterlage abgenutzt ist, kann man sie mit geringer Mühe abschrauben und durch eine neue ersetzen, ohne daß darunter die Haltbarkeit des Schuhes leidet.

Die wesentlichste neue technische Wirkung

ίο der vorliegenden Erfindung besteht aber darin, daß dem Fuß von unten durch die durchbrochene 'Sohle ständig frische Luft zugeführt wird und daß derselbe demnach jederzeit genügend ausdünsten kann. Der Fuß gewöhnt sich schnell an den direkten Luftzutritt und hält sich warm. Alle diejenigen Erkältungen, welche von nassen und kalten Füßen herrühren, sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schuh oder Stiefel mit luftdurchlässiger, durchbrochener Sohle, an der eine starke, mit größeren Durchbrechungen versehene zweite Sohle aus härterem Gummi oder ähnlichem Matertal angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß letztere (c) als Laufsohle ausgebildet und an der zuerst genannten Sohle (a) auswechselbar befestigt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.