DE169234C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an dem durch Patent 151940 geschützten Rückstoßlader mit gleitendem Lauf, welcher nicht allein als Selbstlader,, sondern auch S als Einzellader verwendbar ist. Bei demselben ist bekanntlich ein von Kammer und Lauf unabhängig gelagerter Griff vorgesehen, welcher bei der Einstellung als Einzellader mit dem Lauf in Eingriff gebracht wird, wobei er gleichzeitig die Laufvorholfeder außer "Eingriff mit dem Lauf bringt, während er bei dem Gebrauch der Waffe als Selbstlader so gedreht wird, daß er den Lauf freigibt, aber gleichzeitig die Laufvorhol-

IS feder mit dem Lauf kuppelt. Bei der in diesem Patent dargestellten Ausführung ist in Verbindung mit dem Griff eine die Laufvorholfeder umgebende Hülse angeordnet, welche als Federgehäuse bezw. Federführung beim Zurückziehen des Laufes von Hand dient.

Gemäß vorliegender Erfindung soll nun

diese vorerwähnte Hülse durch entsprechende Gestaltung befähigt werden, bei Einstellung des Handgriffes in die Horinzontallage, wenn also der Verschluß von Hand geöffnet werden soll, den Schlagbolzen etwas zurückzuziehen, so daß seine Spitze hinter die Stirnfläche der Kammer bezw. des Verschlußkopfes tritt. Dieses Zurückziehen hat den Zweck, wenn etwa eine Patrone versagt hat, d. h. nicht zur Entzündung gelangt ist, und der Verschluß behufs Entfernung dieser Patrone von Hand geöffnet wird, die Schlagbolzenspitze von dem Zündhütchen der herauszuziehenden Patrone zu entfernen, damit nicht noch nachträglich eine Explosion eintritt.

In beiliegender Zeichnung ist die zu diesem Behufe gemäß der Erfindung getroffene neue Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι die Waffe in der Seitenansicht, teilweise im Schnitt, bei hergestelltem Verschluß, also mit verriegeltem Verschlußstück und umgelegtem Handknopf (Einstellung für automatische Ladefunktion).

der

Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt nach
Linie x-x der Fig. i.

Fig. 3 zeigt die Waffe mit dem Handknopf in horizontaler Lage (Öffnung des Verschlusses von Hand).

Fig. 4 ist ein Vertikalschnitt nach der Liniey-y der Fig. 3.

Was die allgemeine Anordnung der Teile anbelangt, so ist wie bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent die Laufvorholfeder in einem seitlichen Gehäuseansatz des Schloßgehäuses auf einen Stift aufgestreift gelagert und stützt sich mit ihrem vorderen Ende gegen eine auf dem Stift verschiebbare kurze Hülse, an der sich die beim selbsttätigen Arbeiten der Waffe die Kupplung zwischen Lauf und Vorholfeder durch Eingriff in die Laufhülse herstellende Nase befindet. Um diese eben erwähnte Hülse, welche aus der

beiliegenden Zeichnung nicht ersichtlich ist, deren Anordnung aber das erwähnte Patent erkennen läßt, greift die zweite längere Hülse n¹, welche an ihrem vorderen Ende den auf- und abklappbaren Handgriff JV trägt, durch dessen beim Öffnen des Verschlusses von Hand stattfindende Einstellung in die Horizontallage die Verbindung zwischen Laufvorholfeder und Lauf unterbrochen wird,

ίο während derselbe in seiner abwärts geklappten Lage die Laufvorholfeder F mit dem Lauf kuppelt. Das diese Wirkung ergebende Zusammenarbeiten des Griffes JV bezw. der Hülse n¹ mit der ersterwähnten, die Kupplungsnase besitzenden kurzen Hülse ist aus dem Patent 151940 klar ersichtlich, so daß diesbezügliche Erklärungen überflüssig erscheinen.

Gemäß vorliegender Erfindung ist nun zu dem in der Einleitung erwähnten Zweck die Hülse n¹ an ihrem hinteren Ende mit einer schräg verlaufenden Kante n° versehen, gegen welche sich ein entsprechend verlängerter seitlicher Ansatz v¹ des gabelförmigen Teiles ν legt, welcher Teil in bekannter Weise als unterer Fortsatz des am hinteren Ende des Schlagbolzens s befindlichen Bundes u zur Aufhängung des Sperrhebels E dient. In solcher Weise wird durch Zusammenwirken der schrägen Kante n° der Hülse n¹ beim öffnen des Verschlusses von Hand, wenn also der Handgriff JV in die Horizontallage aufwärts geklappt ist, der Schlagbolzen s mit seiner Spitze hinter die Stirnfläche des Verschlußkopfes R zurückgezogen, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Hierdurch ergibt sich, wie erwähnt, der bedeutsame Vorteil, daß, falls dem öffnen des Verschlusses ein Versagen vorausgegangen ist, die Schlagbolzenspitze schon bei noch geschlossener Kammer aus dem Zündhütchen zurückgezogen wird, so daß, falls etwa eine nachträgliche Explosion bei diesem Zurückziehen stattfinden würde, der Schütze infolge des noch bestehenden Verschlusses nicht verletzt werden kann. Zugleich wird dann auch dadurch, daß die Schlägbolzenspitze während des öffnens von dem Zündhütchen entfernt ist, verhindert, daß etwa noch nachträglich durch Vibration der Spitze im Zündhütchen beim öffnen eine Entzündung hervorgerufen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Als Einzel- und Selbstlader zu verwendender Rückstoßlader mit gleitendem Lauf, nach Patent 151940, dadurch gekennzeichnet, daß die die Laufvorholfeder umgebende, an ihrem vorderen Ende den einstellbaren Handknopf (NJ tragende Hülse (ή¹) an ihrem hinteren Ende mit einer schrägen Kante versehen ist, gegen welche sich ein seitlich verlängerter Ansatz fv¹) des Schlagbolzenbundes (u) legt, derart, daß, wenn beim Öffnen des Verschlusses von Hand der Handknopf (N) in die Horizontallage aufwärts geklappt wird, die hierbei sich drehende Hülse mit ihrer auf den Ansatz (V¹J wirkenden schrägen Kante (n°) den Schlagbolzen so weit zurückzieht, daß die Schlagbolzen- ,70 spitze hinter die Stirnfläche des Verschlußstückes bezw. des Verschlußkopfes tritt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.