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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für ein Planetarium
zum Projizieren von Mond- und Sonnenfinsternissen auf eine kuppelförmige Projektionsfläche
in Form eines Systems von-mit Linsen ausgestatteten, um eine horizontale Achse schwenkbaren
symmetrisch in zwei sphärischen Gehäusen und zwei zylindrischen Trägern untergebrachten
Projektoren mit die periodische Drehung der Projektoren und Hilfseinrichtungen entsprechend
der scheinbaren Bewegung der Himmelskörper gewährleistenden Antriebsmechanismen.
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Aus der deutschen Patentschrift 833 714 ist ein Universalplanetarium
bekannt, bei dem zur Darstellung einer Sonnenfinsternis im Saroszyklus ein unterhalb
der Mondlinse befestigtes durchsichtiges Scheibchen mit einem kleinen schwarzen
Punkt vorgesehen ist, der sich bei Knotenstellung durch das Strahlenbündel des dort
ausgeschnittenen Sonnenprojektors schiebt. Um die außerhalb des Saroszyklus auftretenden
Sonnen- und Mondfinsternisse darzustellen, war man auf komplizierte zusätzliche
Einrichtungen angewiesen, wie sie heute noch in den meisten Planetarien der Welt
benutzt werden. Diese zusätzlichen Einrichtungen sind aber in der Regel auf die
Darstellung von nur drei typischen Arten der Sonnenfinsternis und eine Art der Mondfinsternis
beschränkt, wobei dadurch, daß sie zusätzlich verwendet werden müssen, eine 'C7bereinstimmung
der Abbildung der Finsternis mit dem Zeitpunkt und dem Ort der Entstehung nicht
gewährleistet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben,
mit der es möglich ist, in zeit- und ortgerechtem Zusammenwirken mit den übrigen
Sternen die Erscheinung einer Sonnen- und Mondfinsternis am richtigen Platz zur
rechten Zeit und in vielen dem Naturereignis entsprechenden Phasen deutlich und
anschaulich darzustellen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die sich
auf der ekliptischen Bahn zeit- und ortgerecht bewegenden Sonnen- und Mondabbild
projizierenden optischen Einrichtungen für eine Darstellung aller Sonnen- und Mondfinsternisse
zum entsprechenden Zeitpunkt am entsprechenden Ort und einer größeren Zahl wesentlicher
Phasen mit einem von einem Motor mittels einer Schnecke angetriebenen, in einer
vor dem Objektiv des Projektionsapparates parallel zum Linsensystem desselben befindliche
Ebene exzentrisch befestigten Zahnkranz und einem innerhalb desselben angeordneten
durchsichtigen, in genau bestimmter Folge schwarze oder farbige Blenden tragenden
Schirm ausgestattet sind.
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Vorteilhaft ist die die Mondphasen darstellende Einrichtung mit einer
vor dem Projektor angeordneten, mit Diapositiven der Mondphasen ausgestatteten Scheibe
versehen, an deren Umfang vierundzwanzig mit dem Tagestriebwerk zusammenwirkende
und periodisch eine schrittweise Drehung der Scheibe verursachende Speichen vorgesehen
sind.
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Ein Lichthof um die Sonne kann in einfacher Weise dadurch erzeugt
werden, daß vor dem Diapositiv mit der Abbildung der Sonne eine durchlässige, in
der Mitte mattierte Glasscheibe angeordnet wird.
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Um eine richtungsgetreue Projektion .der Sonnen-und Mondfinsternisse
zu ermöglichen, sind vorteilhaft an den Enden der horizontalen Achse des Planetariums
elektrische Justierlampen angeordnet. Dadurch ist eine genaue Aufstellung des Planetariums,
beispielsweise in Ost-West-Richtung leicht möglich.
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Da bei der Bewegung des Planetariums die in den zylindrischen Trägern
aufgestellten Projektoren periodisch von den Gerüstteilen der Träger verdeckt werden,
werden vorteilhaft die Abdeckung beim Drehen der Apparate verhindernde Spiegelvorsätze
zu den Objektiven der Projektionsapparate in den zylindrischen Trägern verwendet.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht des
Planetariums, F i g. 2 ein Schema :der Einrichtung zur Vorführung der Sonnenfinsternisse,
F i g. 3 und 4 schematische Ansichten der Einrichtung zur Vorführung der Mondphasen
in zwei Projektionen, F i g. 5 und 6 Ansichten der Scheiben zur Vorführung der Mondphasen
und Mondfinsternisse. Das Planetarium mit der Vorrichtung nach der Erfindung besitzt
zwei sphärische Gehäuse 1 (das zweite ist in der Zeichnung nicht dargestellt), die
symmetrisch zum Mittelteil 2 angeordnet sind und zur Vorführung des Fixsternhimmels
der nördlichen und der südlichen Halbkugel dienen. Innerhalb jedes Gehäuses befindet
sich ein Leuchtkörper 3, während an der Oberfläche die Fixsternprojektoren 4 angeordnet
sind, in denen photographisch hergestellte Diapositive Verwendung finden, die zwischen
zwei planparallelen Glasplatten eingebettet sind und auf der Projektionsfläche die
Abbildung des Fixsternhimmels ergeben: Um einen scharfen Horizont zu haben, ist
der Leuchtkörper 3 mit einer gelenkig aufgehängten halbkugelförmigen Blende versehen.
Jedes sphärische Gehäuse trägt außerdem einen Sternbildnamensprojektor 5 und einen
Milchstraßenprojektor 6 (jeweils für die nördliche und südliche Halbkugel).
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An die sphärischen Gehäuse schließen sich unmittelbar die beiden zylindrischen
Träger 7 und 8 an, von denen jeder vier Fächer besitzt, die die Projektoren zur
Vorführung der Sonne, des Mondes und der Planeten aufnehmen. Zwischen den zylindrischen
Trägern befinden sich Präzessionswerke und Getriebe 10 und 11, -die das gesamte
System in Bewegung bringen, wobei durch das Getriebe 10 die Jahresbewegung
und durch das Getriebe 11 die Tagesbewegung simuliert wird.
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Im zylindrischen Träger 7 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Vorführung der Sonnenfinsternisse und im Träger 8 eine entsprechende Vorrichtung
zur Vorführung der Mondfinsternisse angeordnet. Die erstgenannte Vorrichtung ist
ausgeführt in Form eines Zahnkranzes 12 (F i g. 2), die mit einer Schnecke 13 im
Eingriff steht und einen durchsichtigen Schirm 14 trägt, auf dem in einer bestimmten
Reihenfolge schwarze und farbige Blenden 15 angeordnet sind. Der Kranz mit Schirm
und Blenden ist exzentrisch zum Objektiv 16 des Projektionsapparates angebracht.
Diese Vorrichtung ermöglicht die Vorführung von partiellen, ringförmigen und totalen
Finsternissen. -Zur Vorführung der Mondphasen und Mondfinsternisse ist eine entsprechende
Einrichtung im Träger 8 eingebaut, zu der eine exzentrisch vor dem Objektiv 17 des
Projektionsapparates angebrachte
Scheibe 18 gehört. auf der Diapositive
19 der Mondphasen angeordnet sind.
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Am Umfang der Scheibe 18 sind vierundzwanzig Speichen 20 befestigt,
die mit dem Tagestriebwerk (in der Zeichnung nicht dargestellt) so verbunden sind,
daß einmal am Tage die Scheibe um den Winkel zwischen zwei Speichen gedreht wird
und dadurch das Diapositiv mit der nächsten Mondphase vor das Objektiv 17 (F i g.
4) gebracht wird.
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über die Scheibe 18 ist ein mittels einer Schnecke 21 angetriebener
Zahnkranz 22 angebracht, der den durchlässigen Schirm 23 oder 23 a mit farbigen
Blenden zur Vorführung der Mondfinsternisse trägt.