DE1621115B2

DE1621115B2 - Verfahren zur herstellung eines traegers aus aluminium fuer lithographische druckplatten

Info

Publication number: DE1621115B2
Application number: DE1967M0075896
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Metalloxyd GmbH, 5000 Köln
Priority date: 1967-10-17
Filing date: 1967-10-17
Publication date: 1977-12-08
Also published as: US3766043A; DE1621115C3; DE1621115A1; US3632486A; GB1224226A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung i'> eines platten-, folien- oder blattförmigen Trägers aus Aluminium für lithographische Druckplatten, bei dem die Oberfläche des Aluminiumträgers zunächst in einem Säure-Elektrolyten unter Anwendung von Wechselstrom behandelt und dann in einem Schwefelsäure-Elek- -w trolyten unter Anwendung von Gleichstrom anodisiert wird.

Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Offset-Druckplatten aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bekannt (CH-PS 4 27 500), bei welchem diese ■»■"> Platten zunächst mittels Wechselstrom in einem Salpetersäure enthaltenden Elektrolyten aufgerauht und dann nach einer Zwischenbehandlung in einem weiteren Elektrolyten mittels Gleichstrom anodisiert werden, der gemäß einer'Alternative Schwefelsäure ">o enthalten kann.

Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Offset-Druckplatten bekannt (»Elektrochemische Körnung der Aluminium-Offset-Platten« in »Poligraficeskoe Proizvodsto« 1960, Nr. 8, S. 20, 21), bei ·>·> welchem die Platten unter Anwendung von Wechselstrom in einem Salzsäure enthaltenden Elektrolyten elektrochemisch geätzt und ebenfalls unter Anwendung von Wechselstrom in einem Schwefelsäure enthaltenden Elektrolyten oxydiert werden. w>

Bei diesen beiden vorbekannten Verfahren wird eine hohe Standfestigkeit von über 100 000 Drucken angestrebt, für die allein vier Veränderliche der Oxydschicht verantwortlich sind, nämlich Porengröße, Wanddicke der Zellen, Grenzschichtdicke am Porenbo- t>> den und Art des Oxyds. In Verbindung mit dem erstgenannten vorbekannten Verfahren ist dabei darauf hingewiesen worden, daß eine besonders hohe Auflage dann erzielt wird, wenn das elektrolytische Aufrauhen mit Salpetersäure anstatt mit Salzsäure im Wechselstrom erfolgt ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung zu schaffen, mit welchem es möglich ist, aus Aluminium einen Druckplattenträger mit-einer optimale Eigenschaften aufweisenden, aufgerauhten Oberfläche hoher Standfestigkeit auf besonders wirtschaftliche Weise herzustellen.

Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe die Behandlung mit Wechselstrom in einem Salzsäure-Elektrolyten durchgeführt.

Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die für das Aufrauhen erforderliche Zeit in der Größenordnung von 15 bis 35 Sekunden liegt, während bei den vorgenannten bekannten Verfahren die für das Aufrauhen erforderliche Zeit mehrere Minuten, bei dem zweitgenannten vorbekannten Verfahren sogar ^Minuten beträgt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich somit in besonders hervorragender Weise für eine kontinuierliche Durchführung, zumal die für die Oxydation erforderliche Zeit in vergleichbarer Größen-. Ordnung von 30 bis 70 Sekunden liegt.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in der erzielten besonderen Oberflächenstruktur des Aluminiumträgers, die sich in optimaler Weise für die Aufnahme und Verankerung einer Bindeschicht eignet, ohne daß die Struktur der anodischen Schicht hierbei beeinträchigt oder gar zerstört werden könnte. Diese optimale Strukturierung der Oberfläche wird zugleich mit einer wesentlichen Oberflächenvergrößerung erreicht und durch die Oxydation mittels Gleichstrom in einem verdünnte Schwefelsäure enthaltenden Elektrolyten nochmals verbessert, was eine ungewöhnlich hohe Standfestigkeit der späteren Druckplatten gewährleistet.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen definiert.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert; in dieser zeigt schematisch die einzige Figur eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der als Ätz-Elektrolysator ein Zwei-Kammer-Mittelleiter- Wechselstromelektrolysator und als Oxydations-Elektrolysator ein Gleichstrom-Elektrolysator vorgesehen ist.

Nach der Zeichnung ist eine Bandrolle 10 dargestellt, auf die ein Aluminiumband 12 aufgerollt ist. Von der Bandrolle 10 gelangt das Aluminiumband 12 zur Ätzung zunächst in einen Elektrolysator 14. Dieser Elektrolysator 14 besteht aus zwei durch eine Trennwand 17 voneinander getrennten Kammern 16 und 18, die verdünnte Salzsäure enthalten. In die beiden Kammern 16 und 18 ist je eine Elektrode 32 bzw. 34 eingetaucht, die an eine Wechselstromquelle 36 angeschlossen sind. Das Band 12 läuft um eine Umlenkrolle 24 in die erste Kammer 16, über deren Boden eine weitere Umlenkrolle 26 angeordnet ist und tritt durch eine öffnung in der Trennwand 17 hindurch in die zweite Kammer 18 ein. Auch in der zweiten Kammer ist über dem Boden eine weitere Umlenkrolle 28 und über dem Außenrand der zweiten Kammer eine weitere Umlenkrolle 30 angeordnet, um die das Band 12 geführt ist.

An den ersten Elektrolysator 14 schließt sich eine Spülvorrichtung 38 an, in der das Band gespült wird, um anschließend mittels einer Heizvorrichtung 46 getrocknet zu werden.

Zur elektrolytischen Oxydation tritt das Band 12 dann in einen zweiten Elektrolysator 70 ein, der ein Gleichstrom-Elektrolysator ist. An der Einlaufseite des Bandes 12 in den verdünnte Schwefelsäure enthaltenden Behälter 72 ist eine Kontaktwalze 74 angeordnet, die an den Pluspol einer Gleichstromquelle angeschlossen ist. Das Band J2 läuft um diese Kontaktwalze 74 und drei Umlenkwalzen 80 herum durch den Behälter 72, in den eine Elektrode 78 eingetaucht ist, die an den Minuspol 76 der Gleichstromquelle angeschlossen ist.

Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel enthielt der Behälter 72 verdünnte Schwefelsäure mit einer Konzentration von etwa 20 Vol.-% und einer Temperatur von 35-50⁰C, und es wurde eine Stromdichte von 3 — 8 A/qdm angewendet.

Nach dem Verlassen des zweiten Elektrolysators 70 tritt das Band durch eine weitere Spülvorrichtung 38 und durch eine Trocknungsvorrichtung 46 hindurch, um anschließend wieder auf eine Bandrolle 68 aufgespult zu werden.

Wenn das Band 12 außer der Ätzung und der elektrolytischen Oxydation einer Nachverdichtung unterzogen werden soll, kann man zwischen der letzten Spülvorrichtung 38 und der letzten Heizvorrichtung 46 einen Behälter anordnen, durch den das Band mittels

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Rollen geführt wird und in dem kochendes, entionisiertes oder destilliertes Wasser enthalten ist, für das ein ph-Wert zwischen 5,6 und 6 wünschenswert ist.

Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel der Erfindung enthielten die Kammern 16 und 18 des Ätz-Elektrolysators 14 verdünnte Salzsäure mit einer Konzentration von 1,5 Vol.-%. Die Temperatur der verdünnten Salzsäure wurde im Bereich zwischen 20—80⁰C und vorzugsweise bei einer Temperatur von 50 ±10° C eingestellt. Die Wechselstromquelle hatte eine Spannung von 30—bOV und es wurde mit einer Stromdichte von 5 — 25 A/qdm gearbeitet. Die Behandlungszeit betrug 0,5 — 0,75 Minuten.

Während es im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung an sich möglich ist, zur Entschmandung zwischen den zwei Elektrolysatoren herkömmliche Bürstverfahren anzuwenden, ist es wünschenswert, eine chemische Entschmandung mit verdünntem Natriumhydroxyd in einer Konzentration von 0,5 Gew.% bei einer Temperatur von 40⁰C vorzunehmen.

Die Oberflächenrauhigkeit von 2-3 μίτι wurde bei einer Stromdichte von 20 A/qdm und einer Behandlungsdauer von 0,5 — 0,75 Minuten erreicht. Folien oder Platten mit einer solchen Oberflächenrauhigkeit eignen sich hervorragend zur Herstellung von Druckplatten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines platten-, folien- oder blattförmigen Trägers aus Aluminium für lithographische Druckplatten, bei dem die Oberfläche des Aluminiumträgers zunächst in einem Säure-Elektrolyten unter Anwendung von Wechselstrom behandelt und dann in einem Schwefelsäure-Elektrolyten unter Anwendung von Gleichstrom anodisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit Wechselstrom in einem Salzsäure-Elektrolyten durchführt.

2. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäurekonzentration 20 Vol.-% beträgt, während die Stromdichte zwischen 3 und 8 A/qdm gehalten wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumträger als Aluminiuniband durch die Elektrolyten enthaltende Bäder kontinuierlich geführt wird und daß das Aluminiumband bei der Wechselstrombehandlung zwischen in getrennten Badkammern angeordneten Wechselstrompolen getrennt von diesen als Mittelleiter durch den Salzsäure-Elektrolyten geführt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumband im Salzsäure-Elektrolyten bei einer Wechselspannung zwischen 30 und 60 Volt mit einer Stromdichte zwischen 5 und 25 A/qdm während einer Zeit von 0,5 bis 0,75 Minuten behandelt wird.

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