DE1608059C - Verwendung eines Ventils an der Abflußseite einer Stranggießkokille - Google Patents
Verwendung eines Ventils an der Abflußseite einer StranggießkokilleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Ventils an der Abflußseite einer ausschließlich
indirekten Kühlung einer Stranggießkokille mit regelbarem Kühlmittelzufluß zur Erzeugung eines Gegendruckes.
Beim Stranggießen von Metallen wird die Schmelze in eine gekühlte Durchlaufkokille gegossen, aus der
der Strang mit einer um einen flüssigen Kern gebildeten Kruste ausgezogen wird. Für die Qualität und
Weiterverarbeitung des Gußproduktes ist seine Oberflächenbeschaffenheit ein ausschlaggebender Faktor.
Häufig auftretende Fehler sind Risse, die durch ungleichmäßige und allzu schroffe Kühlung in der
Kokille entstehen.
Es ist eine Maßnahme zur Verringerung der Warmrißneigung
bekannt, bei der durch Aufbringen einer Schicht aus schlecht wärmeleitendem Material auf
die Kühlmittelseite der Kokillenwand die Kühlintensität gemildert wird. Diese Methode hat jedoch
den Nachteil, daß die Kühlbedingungen bei einmal v aufgetragener Schicht für verschiedene Gießbedingungen,
wie es z. B. beim Vergießen von verschiedenen Qualitäten oder Änderungen der Gießverhältnisse
während eines Gusses erforderlich ist, nicht mehr geändert werden können. Außerdem stößt die
Auftragung einer solchen Schicht auf Schwierigkeiten.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, den oberen Teil der Kokille aus schlechter wärmeleitendem
Material als den unteren Teil in Form eines Einsatzes herzustellen, doch gilt besonders das Problem der
Stoßfugen wegen der Schwierigkeit der unterschiedlichen Wärmedehnung als noch nicht gelöst.
Es ist ferner eine Kokille bekannt bei der Kühlwasser über mehrere mit Hähnen versehenen Kühlmitteleintrittsstellen
zu- und über Auslaufstutzen abgeführt wird, wobei letztere ebenfalls mit Hähnen ausgerüstet sind, mit denen an sich ein Gegendruck
erzeugt werden kann. Die Verwendung eines bestimmten Gegendruckes ist jedoch nicht aufgezeigt
worden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine günstigere Kühlung in der Kokille zu erzielen, um auftretende
schädliche Spannungen zu vermindern und eine Verbesserung der Qualität des Gußproduktes zu erhalten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Gegendruck zwischen 0,3 und 3,0 atü im Kühlspalt
erzeugt wird. Dabei wird unter Kühlspalt der Kühlraum in der Kokille verstanden, der vom Kühlwasser
durchflossen wird. Mit diesem Verfahren wird erreicht, daß die Kühlung milder und in gewünschten
Bereichen gleichmäßig, aber auch regulierbar gehalten werden kann, so daß die Gußprodukte weitgehend
ohne Risse erzeugt werden können. Durch den Gegendruck werden die Strömungsverhältnisse im
Kühlspalt verändert, so daß durch Beeinflussung der Turbulenz der den Wärmeübergang bestimmenden
Grenzschicht weniger Wärme entzogen wird. Auch wird durch den Gegendruck auf das Kühlmittel, z. B.
Wasser, der Wasserdruck im Kühlspalt erhöht, so daß lokales Sieden, das ungleichmäßige Kühlung verursacht,
vermieden werden kann. So wird bei einem Gegendruck von beispielsweise 0,8 atü der Siedepunkt
von Wasser von 99° auf 116° C erhöht, Ein weiterer Vorteil bei Anwendung eines Gegendruckes
liegt in der gleichmäßigeren Kühlung durch Ausgleich des Kokillenwandverzuges. Eine günstige Wirkung
ist außerdem durch Verringerung eines allfälligen Gashohlraumes, der z. B. durch Luftblasen entsteht,
gegeben.
Beim Gießen von Brammen soll der Gegendruck vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,5 atü liegen. Bei
Anwendung eines Gegendruckes kann mit einer Kokille gearbeitet werden, die entlüftbar ist.
Der Gegendruck kann auf verschiedene Weise erzeugt werden. Beispielsweise wird an der Wasseraustrittsseite
ein Schieber oder Ventil angebracht, wodurch der Gegendruck auch während des Gusses
eingestellt und geregelt werden kann. Diese Regelung kann z. B. in Abhängigkeit der durch das Kühlwasser
abgeführten Wärmemenge vorgenommen werden.
Die Figur veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ein in die Kokille 1 gegossenes Metall
erstarrt zu einem Strang, dessen flüssiger Kern 2 von einer erstarrten Randschicht 3 umgeben ist. Die
Kokille 1 wird durch ein strömendes Kühlmittel, das durch das Rohr 4 zu- und durch das Rohr 5 abgeführt
wird, gekühlt. Im abflußseitigen Rohr 5 ist ein Ventil vorgesehen, mit dem die Einstellung des
Gegendruckes des strömenden Kühlmediums in der Kokille vorgenommen wird. Unter dem Begriff
»Ventil« wird jedes geeignete Absperr- bzw. Regulierorgan, z. B. ein Schieber 6, verstanden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verwendung eines Ventils an der Abflußseite einer ausschließlich indirekten Kühlung
einer Stranggießkokille mit regelbarem Kühlmittelzufluß zur Erzeugung eines Gegendruckes,
gekennzeichnet durch die Erzeugung des Gegendruckes zwischen 0,3 und 3,0 atü im Kühlspalt.
ίο
2. Verwendung eines Ventils nach Anspruch 1 zur Erzeugung eines Gegendruckes von 0,5 bis
1,5 atü im Kühlspalt einer Stranggießkokille für Stahlbrammen.
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