DE1579287B2 - Haltevorrichtung zum halten eines durch eine automatische beschickungseinrichtung einer reifen-vulkanisierpresse aufnehmbaren, vorgeformten luftreifenrohlings - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung zum Halten eines durch eine automatische Beschikkungseinrichtung einer Reifen-Vulkanisierpresse aufnehmbaren, vorgeformten Luftreifenrohlings in etwa horizontaler Lage, mit einer Mehrzahl schwenkbar an einem Rahmen gelagerter, von innen radial an die Unterseite des oberen Reifenwulstes spannbarer Traghebel.

Vorgeformte Luftreifenrohlinge, besonders solche, die für Gürtelreifen bestimmt sind, machen es erforderlich, daß die unteren Reifenwulste der Rohlinge auf einer Plattform oder einer Stütze an der Außenseite der Vulkanisierpresse in eine genaue Stellung zu der Bezugsfläche der Wulstsitzfläche des unteren Formteils der Presse gebracht werden. Eine solche genaue Justierung ist notwendig, damit der Luftreifenrohling bei der automatischen Übergabe eine konzentrische Stellung zum unteren Formteil der Presse einnimmt. Aus der FR-PS 13 52170 ist eine Vorrichtung bekannt, die einen tellerförmigen Halter für den vorgeformten Luftreifenrohling aufweist. An diesem Halter ist eine zentrale Erhöhung vorgesehen, deren Durchmesser dem freien Raum innerhalb des unteren Reifenwulstes entspricht, so daß sich die Lage des Luftreifenrohlings genau festlegen läßt, wenn dieser richtig auf den Halter aufgesetzt wurde. Allerdings besteht bei längerer Verweilzeit des Luftreifenrohlings in dieser Tragvorrichtung die Gefahr, daß sich der Rohlingsquerschnitt infolge des Eigengewichtes des Luftreifenrohlings ändert und eine Abflachung der Querschnitts-Abmaße in vertikaler Richtung zur Folge hat. Eine weitere bekannte Vorrichtung (FR-PS 14 18 074) vermeidet zwar diesen Nachteil dadurch, daß der Luftreifenrohling am oberen Wulst gehalten wird. Hier besteht jedoch die Gefahr, daß der freihängende untere Reifenwulst sich infolge ungleichmäßiger Spannungen in der Karkasse verformt und unrund wird. Auch kann sich die Länge des Reifenquerschnittes durch das Gewicht des freihängenden unteren Wulstes vergrößern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Haltevorrichtungen der beschriebenen Art so auszubilden, daß die Querschnittsänderungen vermieden werden, und zwar so, daß der obere Reifenwulst erfaßt und

'5 gleichzeitig auch der untere Reifenwulst gehalten und unterstützt werden, ohne daß dabei der Luftreifenrohling auf dem unteren Wulst aufliegt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Traghebel gleichzeitig nachgiebig gegen den unteren Wulst des Luftreifenrohlings spannbar sind. Dabei können die Traghebel vorteilhafterweise aus ungleicharmigen Doppelhebeln bestehen, die in ihrer gespannten Stellung mit ihrem kurzen Hebelarm stützend unter dem oberen Wulst des Luftreifenrohlings und mit ihrem langen Hebelarm an der Innenseite des unteren Wulstes des Luftreifenrohlings anliegen. Die Schwenklager der Traghebel können zweckmäßigerweise an einer senkrechten zentralen Tragstange angeordnet sein, auf der ein Gewicht gleitet, das über Lenker mit Ansätzen an den Traghebeln verbunden ist. Die Träger für die Schwenklager können in radialer Richtung verstellbar sein, wobei die Verstellung über eine um die Tragstange drehbare Kurvenkulissenscheibe und in den Kulissen geführte Stellnocken bewirkt wird.

Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben, jn der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine Teilvorderansicht einer Reifenvulkanisierpresse mit einem Paar der Haltevorrichtungen,

F i g. 2 die Teilaufsicht eines Schnittes nach der Linie 2-2 durch F ig. 1,

F i g. 3 die Seitenansicht eines Schnittes nach der Linie 3-3 durch F i g. 2,

F i g. 4 die Ansicht eines Schnittes nach der Linie 4-4 durch F i g. 2,

F i g. 5 in vergrößerter Darstellung die Ansicht eines Teilschnittes nach der Linie 5-5 durch F i g. 4,

F i g. 6 die Draufsicht eines Schnittes nach der Linie 6-6 durch F i g. 3.

Wie aus F i g. 1 ersichtlich, weist die Reifenvulkanisierpresse 10 bewegliche obere Formteile 11 sowie untere Formteile 12 auf, die auf einem Pressengestell 13 montiert sind.

Wenn auch die Haltevorrichtung dazu verwendet werden kann, einen teilweise vorgeformten Luftreifenrohling wieder in seine richtige Gestalt zu bringen und in dieser Gestalt zwecks manueller Beschickung zu halten, kann die Reifenvulkanisierpresse 10 dennoch mit einer automatischen, nicht dargestellten, Beschickungsvorrichtung ausgestattet werden. Obgleich die Haltevorrichtung auf dem Pressengestell 13 als eine Plattform montiert ist, könnte sie auch auf dem Boden neben der Presse montiert sein oder auf Transportschlit-

ten. ;

Die Haltevorrichtung 15 trägt Luftreifenrohlinge T

von infolge einer ursprünglichen Verformung axial j länglicher Torusform. Wie aus den F i g. 2 und 3 zu er- ■

sehen, ist ein Paar horizontaler Konsolplatten 16 am Pressengestellt 13 angeschweißt. Die Konsolplatten 16 sind durchbohrt, um ein Paar demontierbarer Ösen-Stifte 17 aufzunehmen, die eine freitragende Stützverbindung für ein Trägerglied 18 bilden. Das Trägerglied 18 endet an seinem äußeren Ende in einem geteilten Block 19 mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer Gewindespindel 20, an derem unteren Ende ein Handrad 21 befestigt ist, um die Haltevorrichtung 15 leicht in der Höhe einstellen zu können, so daß der ·° untere Wulstteil des Luftreifenrohlings T in richtiger Höhe im Verhältnis zu den Bezugsebenen angeordnet werden kann, die durch die Wulstsitzflächen im unteren Formteil 12 gebildet werden. Die vertikale Einstellbarkeit ermöglicht es, daß die Haltevorrichtung 15 einen '5 großen Bereich verschiedene axiale Längen oder Breiten teilweise vorgeformter Luftreifenrohlinge T aufnehmen kann und sichert deren genaues automatisches Einbringen in eine konzentrische Stellung zu den unteren Formteilen 12. Mittels eines Schraubenbolzens 22 in dem geteilten Block 19 ist die mit Gewinde versehene Bohrung im Block 19 auf der Gewindespindel 20 festklemmbar, um so die Haltevorrichtung 15 in vorbestimmter Höhe wahlweise festzulegen.

Wie aus F i g. 3 zu ersehen, ist die Gewindespindel 20 mit einer Längsbohrung versehen, um eine Tragstange 23 in sich aufzunehmen, die durch einen lösbaren Verschlußstift 24 mit der Gewindespindel 20 verbindbar ist. Der Verschlußstift 24 ist mit einer Kette 24' an dem Trägerglied 18 gesichert. Ein zylindrisches Gewicht. 24 weist eine Bohrung 26 auf, mittels der es frei vertikal auf der Tragstange 23 gleiten kann, um Teile der Tragvorrichtung 15 in noch zu beschreibender Weise vorzubelasten. Das Gewicht 25 bildet oben vier Paare von gleichweit voneinander entfernten Gabelkonsolen 27, mit denen vier gebogene Lenker 28 mittels Stiften 29 schwenkbar verbunden sind.

Das obere Ende der Tragstange 23 endet in einem kreisförmigen Rahmen 30, der an der Tragstange 23 mittels eines durch seinen Nabenteil 32 gestreckten Stiftes 31 verbunden ist Der Rahmen 30 weist vier gleichweit voneinander entfernte flache Speichen 33 auf, die sich radial vom Nabenteil 32 erstrecken und radial gerichtete Führungen 34 aufweisen, durch die sich die vier gebogenen Lenker 28 nach oben erstrekken. Wie am besten aus den F i g. 4 und 5 ersichtlich, ist jede Führung mit einem Gleitzungenteil 35 eines Trägers 36 zur radial gleitenden Verstellbewegung ausgestattet, die noch beschrieben wird. Die flachen oberen Flächen der Speichen 33 sind zudem mit Markierungen eingekerbt, die, wie aus F i g. 2 ersichtlich, den Wulstdurchmessern von verschiedenen Größen von Luftreifenrohlingen T entsprechen, an die die Haltevorrichtung 15 radial angepaßt werden kann.

An jedem Träger 36 sind zwei nach außen gerichtete Lagerlaschen 37 mit Kugellagern 38 angeordnet, die mit einem Bolzen Schwenklager 39 für Traghebel 40 bilden.

Jeder Traghebel 40 weist an seinem oberen Ende einen sektorenförmigen Hebelarm 41 auf, dessen Gestalt und Abmessungen einem teilweise vorgeformten Luftreifenrohling T an dessen Innenfläche nahe dem oberen Wulst entsprechen. Die Schulterausbildung der sektorenförmigen Hebelarme 41 entspricht vorzugsweise der äußeren Gestalt des Luftreifenrohlings T, um ^6s eine Verformung von dessen Wulstteil zu verhindern.

Jeder Hebelarm 41 weist einen radial abwärts gerichteten Ansatz 42 auf, der mittels eines Stiftes 43 eine Schwenkverbindung zu dem oberen Ende der gebogenen Lenker 28 schafft. Wie aus F i g. 3 ersichtlich, befindet sich der Schwenkpunkt am Stift 43 oberhalb der Lagerung für den Traghebel 40 an dessen Schwenklager 39. Somit verursacht ein Abwärtsgleiten des Gewichtes 25 auf der Tragstange 23 eine Bewegung des Traghebels 40 radial auswärts und im Bogen nach oben in die Stellung, die in ausgezogenen Linien in F i g. 3 dargestellt ist. Umgekehrt verursacht der Druck des Gewichtes eines Luftreifenrohlings Tauf den mittleren Teil des Traghebels 40 ein Aufwärtsgleiten des Gewichtes 25, wie in gestrichelten Linien angedeutet. Das Gewicht 25 übt gleichzeitig einen radial gerichteten stützenden Druck auf den unteren Wulst des Luftreifenrohlings Taus infolge des Einflusses des beschriebenen Lenkersystems.

Wie insbesondere aus den F i g. 4,5 und 6 zu ersehen, ist jede Speiche 33 des Rahmens 30 am Boden des Rahmens 30 mit den anstoßenden Speichen 33 durch sektorenförmige Plattenteile 44 verbunden, so daß eine Schieberoberfläche für eine Kurvenkulissenscheibe 45 gebildet wird. Die Kurvenkulissenscheibe 45 weist vier gleichweit voneinander entfernte, im Winkel zu einer Radialen verlaufende, gekrümmte Nockenbahnen 46 auf, in denen vier Stellnocken 47 gleiten. Ein Gewindeschaft 48 jedes Stellnockens 47 wird von einer mit Gewinde versehenen Bohrung in dem Gleitzungenteil 35 des Trägers 36 aufgenommen. Die Stellnocken 47 tragen vorzugsweise Rollen 49, die in den radialen Führungen 34 der Speichen 33 laufen. Zwei etwa diametral einander gegenüber angeordnete Handgriffe 50 an der Kurvenkulissenscheibe 45 dienen dazu, diese wahlweise von Hand zur einheitlichen radialen Verstellung der vier Träger 36 und der Traghebel 40 zu drehen.

Um die Haltevorrichtung 15 radial auf verschiedene Wulstdurchmesser der Luftreifenrohlinge T einzustellen, werden die Stellnocken 47 gelockert; die Kurvenkulissenscheibe 45 wird dann durch Betätigen der Handgriffe 50 im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht, abhängig davon, ob die Einstellung der Haltevorrichtung 15 radial vergrößert oder verkleinert werden soll.

Wie aus den F i g. 2 und 3 zu ersehen, ist die Haltevorrichtung 15, wenn sie zusammen mit einer automatischen Beschickungsvorrichtung verwendet wird, mit einem elektrischen Grenzschalter 51 und einem Betätigerrollen-Arm 52 ausgestattet, der von dem Schwenklager 39 eines der Traghebel 40 getragen wird. Wenn sich der Luftreifenrohling T auf der Haltevorrichtung 15 befindet, erzeugt der Grenzschalter 51 ein elektrisches Signal, das einer (nicht dargestellten) Steuereinrichtung zugeführt wird, die die nachfolgenden Arbeitsgänge der automatischen Beschickungsvorrichtung einleitet.

Die sektorenförmigen Hebelarme 41 an den oberen Enden der Traghebel 40 können auch mit radial einwärts gerichteten sektorenförmigen Ansätzen versehen werden, die so geformt oder angepaßt sind, daß sie die unteren Wulstbereiche eines aufrecht stehenden flachen konventionellen Reifenrohlings angreifen und tragen können. In solchen Fällen kann die Schwenkbarkeit der Traghebel 40 um die Schwenklager 39 mittels eines entsprechenden Verschlußstiftes oder eines Bremsmechanismus blockiert werden.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Haltevorrichtung zum Halten eines durch eine automatische Beschickungseinrichtung einer Reifen-Vulkanisierpresse aufnehmbaren, vorgeformten Luftreifenrohlings in etwa horizontaler Lage, mit einer Mehrzahl schwenkbar an einem Rahmen gelagerter, von innen radial an die Unterseite des oberen Reifenwulstes spannbarer Traghebel, d a durch gekennzeichnet, daß die Traghebel (40) gleichzeitig nachgiebig gegen den unteren Wulst des Luftreifenrohlings (7} spannbar sind.

2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Traghebel (40) aus ungleicharmigen Doppelhebeln bestehen, die in ihrer gespannten Stellung mit ihrem kurzen Hebelarm (41) stützend unter dem oberen Wulst des Luftreifenrohlings (T) und mit ihrem langen Hebelarm an der Innenseite des unteren Wulstes des Luftreifenrohlings (T) anliegen.

3. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenklager (39) der Traghebel (40) an einer senkrechten, zentralen Tragstange (23) angeordnet sind, auf der ein Gewicht (25) gleitet, das über Lenker (28) mit Ansätzen (42) an den Traghebeln (40) verbunden ist.

4. Haltevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Träger (36) für die Schwenklager (39) in radialer Richtung verstellbar sind.

5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Träger (36) über eine um die Tragstange (23) drehbare Kurvenkulissenscheibe (45) und in den Kulissen geführte Stellnocken (47) bewirkt wird.