DE1535779C - Doppelfach-Schaftwebmaschine für Samt- und Plüschgewebe - Google Patents
Doppelfach-Schaftwebmaschine für Samt- und PlüschgewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Doppelfach-Schaftwebmaschine für Samt- und Plüschgewebe mit zwangläufig
bewegten Grundschäften und Polschäften. Es ist bei den folgenden Ausführungen zu beachten, daß
es sich um eine Schaftwebmaschine und nicht um eine Jacquardwebmaschine handelt, bei der wegen
des Fehlens der Schäfte die Erscheinungen nicht auftreten, die zur Erfindung geführt haben.
Bei einer Schaftwebmaschine der vorausgesetzten Art arbeiten die Grundschäfte in zwei Schaftstellungen,
die Polschäfte in. drei Schaftstellungen. Für die Polschäfte steht nur die gleiche Spieldauer wie für die
Grundschäfte zur Verfügung, jedoch müssen sie den doppelten Weg wie die Grundschäfte zurücklegen.
Bei den älteren verhältnismäßig langsam laufenden Maschinen haben sich aus der unterschiedlichen
Arbeitsweise der Polschäfte gegenüber den Grundschäften keine besonderen Schwierigkeiten ergeben.
Diese entstanden vielmehr erst, als man zu immer höheren Drehzahlen überging. Es ist das leicht erklärlich.
Die Massenkräfte eines bewegten Teiles steigen nicht linear mit seiner Geschwindigkeit, sondern
quadratisch. Wenn also die Drehzahl der Maschine um einen gewissen Prozentsatz erhöht wird, erhöhen
sich die Massenkräfte der Polschäfte um das Quadrat dieses Zuwachses.
Diese Massenkräfte wirken auf die Schaftmaschine zurück, d. h. je größer die Massenkräfte werden, um
so stärker und schwerer muß die Schaftmaschine sein.
Verhältnismäßig gering sind die Schwierigkeiten bei der Ausbildung einer Schaftmaschine mit Exzenterscheiben,
die auf einer Welle nebeneinander angeordnet sind und von denen ein Teil die Grundschäfte
und der andere Teil die Polschäfte steuert. Die Exzentermaschine kann robust ausgeführt werden, so
daß die Beherrschung der Massenkräfte immerhin mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Exzentermaschinen
sind aber nur begrenzt anwendbar, da sie die Bindung auf eine bestimmte Rapportlänge beschränken
und die Umstellung auf eine, andere Bindung sehr zeitraubend und kostspielig ist. Für hohe Ansprüche
der Webtechnik sind diese Maschinen nicht geeignet.
Für kompliziertere Bindungen muß eine Schaftmaschine verwendet werden, die durch Ablesenadeln
oder Nocken steuerbar ist und die infolgedessen mit wachsenden Massenkräften immer größer und stärker
gebaut werden muß. Das bedeutet Vermehrung des toten Gewichtes, Vergrößerung des von der
Maschine eingenommenen Raumes und Erhöhung der Kosten. Eine Möglichkeit, hier günstigere Verhältnisse
zu schafFen ist die, die exzentergesteuerte Schaftmaschine für die Grundschäfte zu verwenden
und für die Pol fäden eine besondere Jacquardsteuerung vorzusehen. Aber das bedeutet verständlicherweise
eine Komplikation und Verteuerung des Aufbaues, die nur in seltenen Fällen vertretbar war, wenn
nämlich für die Polfäden eine umfangreiche Musterung erforderlich war, was normalerweise nicht der
Fall ist. Im allgemeinen genügen zwei Polschäfte, so daß . sich die Einführung einer Jacquardsteuerung
nicht lohnen würde. Infolgedessen ist für schwere Florgewebe der Schaftwebstuhl mit einer einzigen
entsprechend kräftigen Schaftmaschine die übliche und bisher einzige Bauart.
Die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, eine solche Schaftwebmaschine mit zwunglüufig arbeitenden
Grundschäften und Polschäften so auszubilden, daß die Schaftmaschine von den Massenkräften
der Polschäfte frei ist. Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß sie mit
getrennten, durch Nadeln oder Nocken gesteuerten Schaftmaschinen für die in Zwei-Fachstellungen
arbeitenden Grundschäfte und für die in Drei-Fachstellungen arbeitenden Polschäfte ausgerüstet ist.
Ein weiterer Vorteil der Aufteilung der Schaftsteuerung auf zwei durch Nadeln oder Nocken gesteuerte Schaftmaschinen besteht darin, daß es möglich ist, die zwangläufige Hub- und Senkbewegung der Polschäfte gegenüber der der Grundschäfte zeitlich zu verstellen, was bei zahlreichen Samt- und Plüschgeweben wertvoll ist.
Ein weiterer Vorteil der Aufteilung der Schaftsteuerung auf zwei durch Nadeln oder Nocken gesteuerte Schaftmaschinen besteht darin, daß es möglich ist, die zwangläufige Hub- und Senkbewegung der Polschäfte gegenüber der der Grundschäfte zeitlich zu verstellen, was bei zahlreichen Samt- und Plüschgeweben wertvoll ist.
Die Erfindung gestattet eine Reihe von Ausführungsmöglichkeiten, die jede für sich ihre Vorteile
haben.
So ist es in gewissen Fällen zweckmäßig, die PoI-schafthebel
und die Grundschafthebel paarweise auf der gleichen Achse zu lagern.
In einer für andere Zwecke günstigeren Ausführungsform sind die Polschafthebel und die Grundschafthebel
auf getrennten Achsen gelagert.
In einer hinsichtlich der Anbringung der beiden Schaftmaschinen ersten Ausführungsform sind die
beiden Maschinen beiderseits Üer Webmaschine angebaut.
In einer zweiten Ausführungsform sind die beiden Schaftmaschinen an der gleichen Seite der Webmaschine
angebaut. ·
Diese Ausführungsform kann in der Weise weitergebildet werden, daß die Schaftmaschine für die Polschäfte
unterhalb der Schaftmaschine für die Grund-Schäfte angebaut ist und die Polschäfte von unten
gesteuert sind. Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß die Schaftmaschine für die Grundschäfte
und die Schaftmaschine für die Polschäfte zu einem seitlich an der Webmaschine angesetzten Block
zusammengebaut sind und die Grundschäfte und die Polschäfte von oben gesteuert sind.
Die Erfindung sei an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
In allen Figuren bedeutet 1 die Doppelfach-Webmaschine,
2, 2 α die übereinander gezeichneten Grundschäfte und Polschäfte, 3 die Grundschafthebel, 4 die
- Polschafthebel. 5 ist eine durch Ablesenadeln oder Nocken gesteuerte übliche Schaftmaschine, deren
Aufbau und Antrieb an sich bekannt und für die Erfindung unerheblich sind. Wesentlich für die Erfindung
ist jedoch, daß die Schaftmaschine 5 über die Schafthebel 3 lediglich den Grundschäften 2 zugeordnet
ist. Für die Polschäfte 2 α ist gemäß der Erfindung eine getrennte Schaftmaschine 6 angebaut,
die über die Schafthebel 4 die Polschäfte la bewegt. Das ist der Grundgedanke der Erfindung.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zeigt den bereits oben erwähnten Aufbau, bei dem die Hebelpaare
3, 4 jeweils auf einer gemeinsamen Achse 7, 8 gelagert sind.
Der Aufbau der Webmaschine nach F i g. 2 ist im Grundprinzip der gleiche wie der nach F i g. 1, jedoch
mit der Abänderung, daß die Schafthebel 3, 4 jeweils auf getrennten Achsen 9, 10 und 9', 10' gelagert
sind.
Die beiden Ausführungsformen nach den Fig. 1
und 2 sind Schaftwebmaschinen, bei denen alle Schäfte von oben gesteuert werden. Bei der Aus-
führungsform nach F i g. 3 ist die Steuerung der
Grundschäfte von oben beibehalten, dagegen ist die Polschaftmaschine 6 unter der Grundschaftmaschine 5
angeordnet, so daß die Polschäfte 2 a von unten gesteuert werden.
Die Ausführungsform nach F i g. 4 geht insofern auf den Aufbau nach den F i g. 1 und 2 zurück, als
die beiden Schaftmaschinen 5, 6 die zugehörigen Schäfte von oben steuern, stimmt aber insofern mit
dem Grundaufbau nach F i g. 3 überein, als die beiden Schaftmaschinen an der gleichen Seite der Webmaschine
angebaut sind. Die Besonderheit dieser Bauart liegt darin, daß die beiden Schaftmaschinen
5, 6 übereinander in einem Block zusammengebaut sind, was sich in gewissen Fällen als besonders
günstig erweist. Bei dieser Bauform muß allerdings die von der einen Schaftmaschine ausgehende, die
Verbindung zu den Schafthebeln herstellende Stange gegebenenfalls abgekröpft sein, etwa die Stange 11.
um an die Schafthebel 3 zu gelangen.
Claims (7)
1. Doppelfach-Schaftwebmaschine für Samt- und Plüschgewebe mit zwangläufig bewegten
Grundschäften und Polschäften, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit getrennten, durch
Nadeln oder Nocken gesteuerten Schaftmaschinen für die in Zwei-Fachstellungen arbeitenden
Grundschäfte und für die in Drei-Fachstellungen arbeitenden Polschäfte ausgerüstet ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschafthebel (3) und
die Polschafthebel (4) paarweise auf der gleichen Achse (7, 8) gelagert sind (F i g. 1).
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschafthebel (3) und
die Polschafthebel (4) auf getrennten Achsen (9, 10) gelagert sind.
4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftmaschine für die
Grundschäfte (5) und die Schaftmaschine für die Polschäfte (6) beiderseits der Webmaschine angebaut
sind (F i g. 1 und 2).
5. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftmaschine für die
Grundschäfte (5) und die Schaftmaschine für die Polschäfte (6) auf der gleichen Maschinenseite
angebaut sind (F i g. 3 und 4).
6. Webmaschine nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftmaschine
für die Polschäfte (6) unterhalb der Schaftmaschine für die Grundschäfte (5) angebaut ist
und die Polschäfte (2 a) von unten gesteuert sind (Fig. 3).
7. Webmaschine nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftmaschine
für die Grundschäfte (5) und die Schaftmaschine für die Polschäfte (6) zu einem seitlich an der
Webmaschine angesetzten Block zusammengebaut sind und die Grundschäfte (2) und die Polschäfte
(2 a) von oben gesteuert sind (Fig. 4).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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