DE1494194C3 - Verwendung von verzweigten Polyestern zum Härten von Epoxyharzen - Google Patents
Verwendung von verzweigten Polyestern zum Härten von EpoxyharzenInfo
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Description
Gegenstand des Hauptpatents ist die Verwendung von verzweigtkettigen, 'endständige Carboxylgruppen
enthaltenden Polyestern mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1500 bis 17 000 mit
im Mittel 2,1 bis 3,0 Carboxylgruppen je Molekül einer Säurezahl von 15 bis 125 und einer Hydroxylzahi
unter 10, die in der Gerüstkette frei von ungesättigten Gruppen sind, die nicht mehr als die Hälfte,
bezogen auf die Gesamtmenge der Säuren und Alkohole, an aromatischen Ringen enthalten, und die aus
einer Dicarbonsäure, einem zweiwertigen Alkohol und entweder einem mehrwertigen Alkohol mit miindestens
drei nichttertiären Hydroxylgruppen oder einer mehrbasischen Säure mit mindestens drei
Carboxylgruppen hergestellt worden sind, zum Härten von Epoxyharzen — mit im Mittel mindestens
1,3 Epoxydgruppen im Molekül — in der Hitze oder gegebenenfalls zusammen mit üblichen Katalysatoren
bei normaler Temperatur, nach Patent 11 65 851. Es wurde nun gefunden, daß es besonders vorteilhaft
ist, wenn 2 bis 8%> der Gesamtmenge der zur Herstellung
des Polyesters verwendeilen Säuren und Alkohole aromatische Ringe enthalten, der Polyester
eine Säurezahl von 20 bis 155 und eine Viskosität von weniger als 300 000 cP bei 23° C aufweist und
aJs Katalysator 0,01 bis 0,5% Zinntetrachlorid oder 0,5 bis 4fl/e Dicyandiamid verwendet werden, wobei
der Mengenanteil des Katalysators auf die Gesamtmenge an Polyester und Epoxyharz bezogen ist, wobei
das Gemisch aus Polyester und Epoxyharz etwa 0,8 bis 2 Epoxygruppen je Carboxylgruppe enthält
und wobei das Epoxyharz so gewählt wird, daß ein einfaches Gemisch aus Polyester, Epoxyharz und
Katalysator keine höhere Viskosität als 300000 cP bei 23° C hat
Es besteht seit langem ein Bedarf, insbesondere in der Elektroindustrie, nach einer haltbaren lagerbeständigen,
einteiligen flüssigen Harzmasse, die in der Wärme, ohne flüchtige Stoffe zu entwickeln, zu
einem festen, biegsamen Zustand erhärtet. Die meisten bisher bekannten beständigen einteiligen Harzmas»en
waren Pulver, ihre Beständigkeit beruhte auf der Unverträglichkeit der Bestandteile, und sie waren
zum Imprägnieren elektrischer Vorrichtungen nicht zweckmäßig. Ferner erhärten die gegenwärtig bekannten
lagerbeständigen, einteiligen Epoxyharzmassen zu einem für die Einbettung elektrischer Teile
zu starren Zustand.
Der Polyester mit endständigen Säuregruppen ist ein verzweigter Polyester aus Dicarbonsäure, zweiwertigem
Alkohol und einer mehrwertigen Verbindung, die ein mehrwertiger Alkohol mit mindestens
drei nichttertiären Hydroxylgruppen oder eine mehrbasische Säure mit mindestens drei Carboxylgruppen
sein kann. 2 bis 8°/o der Gesamtmenge der Säuren und Alkohole enthalten aromatische Ringe. Bei einem
Gehalt von weniger als 2«/o hat die Festigkeit des gehärteten Produktes nicht den für die meisten
Zwecke gewünschten Grad und sind die elektrischen Isolierwerte kleiner als erwünscht. Bei einem Gehalt
von wesentlich mehr als 8 °/o wird die Viskosität der Polyester zu groß. In jedem Falle soll die Viskosität
des Polyesters bevorzugt unterhalb etwa 300 000 Centipoise bei 23° C liegen.
Der Polyester ist ferner durch einen mittleren Gehalt von 2,1 bis 3,0 Carboxylgruppen je Molekül,
eine Säurezahl von 20 bis 155 und eine Hydroxylzahi von weniger als 10 gekennzeichnet. Demgemäß
ist das mittlere Molekulargewicht "Mn = 1900 bis
15 000 und der mittlere Polymerisationsgrad Ύηη = 10 bis 80. Die Gerüstkette enthält praktisch
keine äthylenischen Doppelbindungen, die sonst die Beständigkeit des gehärteten Isolierharzes beeinträchtigen
würden. Der Polyester geliert nicht, wenn er in Abwesenheit von Luft erwärmt wird. Bevorzugt
ist die Gerüstkette praktisch frei von Äthersauerstoff, weil sonst die gehärteten Produkte weniger
beständig gegenüber Feuchtigkeit und damit weniger beständig gegenüber elektrischem Durchschlagen
wären, obwohl diese Wirkung geringer ist, wenn der Äthersauerstoff direkt an einen aromatischen
Ring gebunden ist.
Bevorzugt enthält der Polyester mit endständigen Säuregruppen mindestens 2,2 Carboxylgruppen, damit
das gehärtete Produkt eine hohe Festigkeit und Zähigkeit erhält. Wenn der Polyester unter Verwendung
dreiwertiger Säuren oder Alkohole hergestellt wird, sollte die mittlere Anzahl der Carboxylgruppen
nicht größer als etwa 3,0 sein, da sonst der Polyester vorzeitig zu einem unbrauchbaren Zustand geliert.
Wenn vierwertige Säuren oder Alkohole verwendet werden, sollte die mittlere Anzahl der Carboxylgruppen
nicht größer als etwa 2,3 sein, wenn eine vor-
zeitige Gelierung vermieden werden soll. Wenn noch höherwertige Säuren und Alkohole verwendet werden,
muß die mittlere Anzahl der freien Carboxylgruppen je Molekül noch weiter herabgesetzt werden,
in keinem Falle jedoch unter 2,1.
Wenn der Polyester eine Säurezahl von weniger als 20 hat, in welchem Fall sein mittleres Molekulargewicht
größer als etwa 15 000 und sein mittlerer Polymerisationsgrad größer als etwa 80 ist, ist die
Reaktionsgeschwindigkeit gering, und das Reaktionsprodukt wird nicht vollständig zu einem zähen, unschmelzbaren,
unlöslichen Zustand gehärtet, selbst wenn es lange Zeit erwärmt wird. Wenn die Säurezahl
größer als etwa 155 ist, in welchem Fall das mittlere Molekulargewicht kleiner als etwa 1900 und
der mittlere Polymerisationsgrad kleiner als etwa 10 ist, ist das gehärtete Produkt für die meisten Zwecke
zu hart und zu wenig biegsam.
Die Hydroxylzahl des Polyesters soll nicht größer -ν 10 nnr| bevorzugt kleiner als 5 sein. Eine größere
Hydroxylzahl zeigt eine un%'ollständige Umsetzung zwischen Säure- und Alkoholbestandteilen des Poly"
esters an, wobei die Reaktionsprodukte mit der Epoxyverbindung von verhältnismäßig geringer Qualität
sind.
Der andere wesentliche Bestandteil der erfindungsgemäßen
elektrischen Isoliermasse ist ein Epoxyharz, das mindestens 1,5 Oxirangruppen je mittleres Molekulargewicht
enthält, wobei das Epoxyharz so ge-Die Viskosität der ungehärteten Masse und die
Biegsamkeit des daraus erhaltenen wärmegehärteten Produktes können durch Zusatz von Monoepoxyden,
wie Dodecenoxyd, Octylenoxyd, Dipentenmonoxyd, Λ-Pinenoxyd, Styroloxyd, Phenylglycidyläther, Vinylcyclohexenmonoxyd
und epoxydierten langkettigen Olefinen, ζ. B. mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, erhöht
werden. Die Festigkeit des gehärteten Produktes und seine elektrischen Isoliereigenschaften nehmen
aber dabei ab, so daß bei der Verwendung und Bemessung eines Monoepoxydzusatzes auch diese
Wirkung berücksichtigt werden muß. In keinem Falle sollte die Menge des Monoepoxyds mehr als etwa
10% aller Oxirangruppen in der Masse entsprechen. Die Viskosität der ungehärteten Masse kann ferner
durch ein verträgliches flüssiges Polycarbonsäureanhydrid, z. B. ein Alkenylbernsteinsäureanhydrid
oder ein Methyl-endomethylentctrahydrophthalsäureanhydrid herabgesetzt werden. Die Lagerbeständigkeit
nimmt jedoch ab und ist mehr dem Zufall ausgesetzt, so daß die Menge des Anhydrids bevorzugt
nicht mehr als etwa 25°/o der Gesamtmenge der Carboxylgruppen in den Massen entspricht.
Bei allen hier beschriebenen Bestandteilen, die Oxiran- und Carboxylgruppen enthalten, enthält die
erfindungsgemäße ungehärtete Masse bevorzugt ungefähr 1,3 Oxirangruppen je Carboxylgruppe. Es
wurden aber auch mit Massen mit nur 0,8 und mit bis zu 2,1 Oxirangruppen je Carboxylgruppe wärme
wählt wird, daß ein einfaches Gemisch aus dem Poly- 30 gehärtete Produkte mit geringerer, aber angemessener
ester mit endständigen Säuregruppen, Katalysator Festigkeit erhalten,
und Epoxyharz eine Viskosität von nicht mehr als 300 000 Centipoise bei 23° C hat. Besonders brauch-
bar sind flüssige Poiyglycidyläther von mehrwertigen Phl i Ri d Bihl
Die Massen können ferner anorganische Füllstoffe, z. B. gemahlenen Glimmer, Schiefer oder Calciumcarbonat,
Verdünnungsmittel, wie flüssiges chlorier-
g g, g
Phenolen, wie Resorcin ode·· Bisphenol A, die ge- 35 tes Diphenyl, und Pigmente enthalten. Um eine
ohlih t i l 20 Oi j
wöhnlich etwas weniger als 2,0 Oxirangruppen je mittleres Molekulargewicht, aber bisweilen auch
mehr als 2,0 Oxirangruppen haben. So können z. B. Poiyglycidyläther von Phenol-Formaldehyd-Novolaken
mit 2,5 bis 3 Oxirangruppen je mittleres Molekulargewicht zur Herstellung von lagerbeständigen,
einteiligen flüssigen Harzmassen verwendet werden. Ferner kann das flüssige alicyclische handelsübliche
Epoxyharz der folgenden Strukturformel
CH8-O-C
45
CH8
H3C
verwendet werden.
Andere brauchbare monomere Epoxyharze sind Limonendioxyd, Dicyclopentadiendioxyd, Vinylcyclohexendioxyd
und S^-Epoxy-o-methylcycIohexylmethyl-S^-epoxy-o-methylcyclohexancarboxylat.
Bevorzugt ist das Epoxyharz von aromatischer oder cyclischer Natur. Es können aber auch Poiyglycidyläther
von mehrwertigen Alkoholen, wie GIykol und Glycerin, zur Herstellung lagerbeständiger,
einteiliger, in der Wärme härtbarer Harzmassen verwendet werden, obgleich die damit erhaltenen gehärteten
Produkte als elektrische Gießharze etwas weich sind.
thixotrope Substanz zu erhalten, die bei erhöhter Temperatur leichtflüssig wird, kann ein thixotropes
Mittel, wie feingepulverte Kieselsäure, Aluminiumsilikat oder Aluminiumstcarat verwendet werden.
Die Herstellung und die Eigenschaften von typischen verzweigten Polyestern mit endständigen
Säuregruppen, die erfindungsgemäß verwendet werden können, werden im folgenden beschrieben.
Polyester A
Dieser Polyester wurde durch Heißverschmelzen in einer inerten Atmosphäre in einem Dreihals-Glaskolbcn
hergestellt, der mit Rührer, Thermometer, Gaseinleitungsrohr und Barret-Vorlage versehen war.
Zwischen dem Kolben und der Barret-Vorlage befand sich eine mit Wasserdampf beheizte Säule, die
mit Glasspiralen gefüllt war. Der Kolben wurde mit 3471 g (23,73 Mol) Adipinsäure, 208 g (1,25 Mol)
Isophthalsäure 1384 g (18,18 Mol) Propylenglykol, 306 g (2,27 Mol) Trimethylolpropan und 8 g Triphenylphosphit
als Katalysator beschickt. Die Temperatur wurde langsam auf 230° C erhöht, wobei das
Kondensationswasser, das sich bei 14O0C zu bilden
begann, ununterbrochen durch einen Stickstoffstrom entfernt wurde. Nach mehr als 2 Stunden, als sich
wenig Wasser abschied, wurde Vakuum angelegt und der Druck auf weniger als 10 mm Hg erniedrigt, wobei
noch eine Zeitlang auf 200 bis 23O0C erwärmt
wurde. Die Umsetzung wurde abgebrochen, als die Säurezahl 84 erreicht war. Das Produkt hatte ein
mittleres Molgewicht von etwa 4000, den mittleren Polymerisationsgrad 20 und enthielt im Mittel etwa
3,0 Carboxylgruppen im Molekül. Die Viskosität des
Polyesters betrug 115 000 Centipoise bei 23° C. Sein
Aquivalenlgewicht, auf Carboxylgruppen bezogen, betrug 670.
Polyester B
Dieser Polyester wurde in der gleichen Weise wie Polyester A aus 2882 g (14,25 Mol) "ines handelsüblichen
Produktes aus 72 bis 8O°/o 2-Äthylkorksüare,
12 bis 18°/o 2,5-Diäthy!adipinsäure und 6 bis
lO°/o n-Sebacinsäure, 125 g (0,75 Mol) Isophthalsäure,
830 g (10,91 Mol) Propylenglykol, 184 g (1,36 Mol) Trimethylolpropan und 6 g Triphenylphosphit
als Katalysator hergestellt.
Dieser Polyester hatte die Säurezahl 66, ein mittleres Molekulargewicht von etwa 4600, einen mittleren
Polymerisationsgrad von 20 und enthielt im Mittel etwa 3,0 Carboxylgruppen im Molekül. Die
Viskosität des Polyesters betrug 44 000 Centipoise bei 23° C. Sein Äquivalentgewicht, bezogen auf
Carboxylgruppen, betrug 850.
Polyester C
Ein Gemisch von 3425 g (23,44 Mol) Adipinsäure, 260 g (1,57 Mol) Isophthalsäure, 1384 g (18,18 Mol)
Propylenglykol, 306 g (2,27 Mol) Trimethylolpropan und 71 g Antimontrioxyd als Katalysator wurde wie
bei der Herstellung von Polyester A bis zu einer Säurezahl von 84 umgesetzt. Das mittkie Molekulargewicht
betrug etwa 3000, der mittlere Polymerisationsgrad 20, und es waren im Mittel 3,0 Carboxylgruppen
im Molekül enthalten. Das Äquivalentgewicht, bezogen auf Carboxylgruppen, war 668, und
die Viskosität bei 23° C war 120 000 Centipoise.
Polyester D
Dieser Polyester wurde aus 1096 g (7,50 Mol) Adipinsäure, 139 g (0,84 Mol) Isophthalsäure, 461 g
(6,06 Mol) Propylenglykol, 102 g (0,76 Mol) Trimethylolpropan und 2 g Triphenylphosphit als Katalysator
nach dem gleichen Verfahren wie Polyester A hergestellt. Er hatte die Säurezahl 83, das ungefähre
mittlere Molekulargewicht 3000, den mittleren Polymerisationsgrad 20 und enthielt im Mittel 3,0 Carboxylgruppen
im Molekül. Das Äquivalentgewicht, bezogen auf Carboxylgruppen, war 676 und die Viskosität
bei 23° C 146 000 Centipoise.
Das im Beispiel 1 verwendete Epoxyharz ist ein handelsübliches Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin
und Bisphenol A, hat einen Durranschen Erweichungspunkt von etwa 100C und ein Epoxyäquivalent
von etwa 190.
Zu einem Gemisch von 65 Teilen Polyester A und 35 Teilen flüssigen Epoxyharz wurden 0,1%
SnCl4 · 5 M2O als Katalysator gegeben. Das Zinnsalz
wurde mit dem Polyester verschmolzen und das Gemisch vor dem Vermischen mit dem Epoxybestandteil
auf Raumtemperatur abgekühlt; hierdurch wurde die Gelbildung verhindert. 100 g dieses Harzes wurden
in eine Aluminiumschale bis zu einer Tiefe von 3,175 mm gegossen und 16 Stunden bei 1500C gehärtet.
Die erhaltene Gußmasse war zäh und kautschukartig. Die Zugfestigkeit betrug 105 kg/cm2 und
die Dehnbarkeit bis zum Reißen 18O°/o. Diese Gußmasse
absorbierte nur etwa 1% Wasser, wenn sie 10 Tage damit bedeckt wurde. Der Volumenwiderstand
des gehärteten Harzes war 8· 1012 Ohm-cm.
ein außerordentlich hoher Wert für ein biegsames Harz.
Eine weitere Probt; dieses gehärteten Karzes wurde
bei 150° C in einem Ofen gelegt. Nach einem Monat war sie immer noch zäh und biegsam, und ihre
Durometerhärte war nur von 18 auf 27 gestiegen, was einer ungewöhnlich guten Beständigkeit gegen
Wärmealterung für ein biegsames Harz entspricht
Die ungehärtete Epoxyharzmasse dieses Beispiels
ίο wurde 8 Monate bei Raumtemperatur (21 ± 3° C)
aufbewahrt, in welcher Zeit die Viskosität nur um 5°/o über dem anfänglichen Wert von 180000 Centipoise
anstieg.
Beispiel Π
Zu der ungehärteten, frisch hergestellten Masse von Beispiel I wurden 50 Teile gemahlener Glimmer
und als thixotropes Mittel 7,5 Teile eines handelsüblichen Produktes aus einem organischen Ammo-
i\o niumkomplex in Magnesiummontmorillonit gegeben
und gründlich damit vermischt, worauf die Masse
in der Farbmühle behandeil wurde, bis eine glatte, homogene Masse entstanden war.
Ein Behälter mit dieser Epoxyharzmasse wurde in eine Kammer gestellt, die dann evakuiert wurde.
Dann wurde etwa bei Raumtemperatur ein Elektromotor eingetaucht, der auf 120 bis 1500C erwärmt
worden war, so daß das Harz sehr flüssig wurde und alle Zwischenräume und größeren Hohlräume in dem
Motor anfüllte. Nach dem Herausnehmen haftete das Harz an allen freiliegenden Metallstellen als
ziemlich dicker Überzug. Beim Abkühlen an der Luft unmittelbar über dem Harzgefäß lief etwas von
dem Harz ab, aber der Motor blieb vollständig damit bedeckt. Als er nicht mehr tropfte, wurde der Motor
16 Stunden bei 150° C in einem Ofen gestellt, um das Harz zu härten, wonach dieses zäh mit allen
Teilen des Motors verbunden war.
Dieser isolierte Motor wurde dann ununterbrochen 1 Tag in Wasser und dann 1 Tag in einen Ofen von
135°C laufengelassen; dies wurde 6 Wochen lang
wiederholt, wonach der Motor immer noch zur Zufriedenheit lief.
Eine gleiche Epoxyharzmasse wie die von Beispiel I, die nur Polyester B an Stelle von Polyester A
und 30 statt 35 Teile Epoxyharz enthielt, zeigte die gleiche Lagerbeständigkeit. Wenn sie 16 Stunden bei
150° C gehärtet wurde, ergab diese Masse eiii zähes,
kautschukartiges, wärmebeständiges Produkt, das ausgezeichnet an Materialien haftete, die in elektrischen
Vorrichtungen verwendet werden, z. B. Kupfer, Papier und orientiertem Polyäthylenterephthalatfilm.
Beispiel IV
Die folgende Masse wurde hergestellt:
Die folgende Masse wurde hergestellt:
65 Teile Polyester A,
35 Teile acyclisches Epoxyharz,
2 Teile Dicyandiamid.
35 Teile acyclisches Epoxyharz,
2 Teile Dicyandiamid.
Das Dicyandiamid wurde fein gemahlen und mit einem Gemisch der anderen beiden Bestandteile in
der gleichen Weise wie im Beispiel I verschmolzen. Die erhaltene Masse war monatelang bei Raumtemperatur
beständig, ließ sich aber in 24 Stunden bei 1500C zu einem zähen, kautschukartigen, unschmelzbaren,
unlöslichen Zustand härten.
Eine gleiche Masse, die nur 0,1 Teil Zinntetrachlorid-Pentahydrat
an Stelle des Dicyandiamids als Katalysator enthielt, zeigte die gleichen Ergebnisse.
Dicyandiamid wurde auch an Stelle des Zinnsalzes in Massen, wie der von Beispiel I, mit gutem Erfolg
als Katalysator verwendet.
Andere Dicarbonsäuren als die oben beschriebenen, die zur Herstellung von erfindungsgemäß verwendbaren
Polyestern mit endständigen Säuregruppen verwendet werden können, sind o-Phthalsäure,
Azelainsäure und Hexachlor-endomehylentetrahydrophthalatsäureanhydrid.
Andere zweiwertiger Alkohole sind 1,4-ButEtidiol und Äthylenglykol. Ein weiterer
geeigneter zweiwertiger Alkohol ist 2,2-Bis-[4-(2-hydroxy-propoxy)-phenyl]-propan.
Außer Trimethylolpropan können als mehrwertiger Verbindungen Glycerin und Pentaerythrit und Polycarbonsäuren,
wie Trimesinsäure, Citronensäure, Trimellithsäure, Benzoltetracarbonsäure und Tricarballylsäure,
verwendet werden.
SQ? 645/
Claims (1)
14 94 1S4
Patentanspruch:
Verwendung von verzweigtlcettigen, endständige
Carboxylgruppen enthaltenden Polyestern mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 1500 bis 17 000 mit im Mittel 2,1 bis 3,0 Carboxylgruppen je Molekül einer Säurezahl
von 15 bis 125 und einer Hydroxylzahi unter 10, die in der Gerüstkette frei von ungesättigten Gruppen
sind, die nicht mehr als die Hälfte, bezogen auf die Gesamtmenge der Säuren und Alkohole,
an aromatischen Ringen enthalten, und die aus einer Dicarbonsäure, einem zweiwertigen Alkohol
und entweder einem mehrwertigen Alkohol mit mindestens drei nichttertiären Hydroxylgruppen
oder einer mehrbasischen Säure mit mindestens drei Carboxylgruppen hergestellt worden sind,
zum Härten von Epoxyharzen — mit im Mittel mindestens 1,3 Epoxydgruppen im Molekül —
in der Hitze oder gegebenenfalls zusammen mit üblichen Katalysatoren bei normaler Temperatur,
nach Patent 1165 851, dadurch gekennzeichnet,
daß 2 bis 8 % der Gesamtmenge der zur Herstellung des Polyesters verwendeten
Säuren und Alkohole aromatische Ringe enthalten, der Polyester eine Säurezahl von 20 bis 155
und eine Viskosität von weniger als 300 000 cP bei 23° C aufweist und als Katalysator 0,01 bis
0,5 °/o Zinntetrachlorid oder 0,5 bis 4% Dicyandiamid
verwendet werden, wobei der Mengenanteil des Katalysators auf die Gesamtmenge an
Polyester und Epoxyharz bezogen ist, wobei das Gemisch aus Polyester und Epoxyharz etwa 0,8
bis 2 Epoxygruppen je Carboxylgruppe enthält und wobei das Epoxyharz so gewählt wird, daß
ein einfaches Gemisch aus Polyester, Epoxyharz und Katalysator keine höhere Viskosität als
300 00OcP bei 23° C hat.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |