DE1493210C - Bis-Guanidine und Bis-Biguanide und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Bis-Guanidine und Bis-Biguanide und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1493210C
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English (en)
Inventor
Royal Anzly West Sand Lake; Schallt Samuel Albany; N.Y. Culter (V.StA.)
Original Assignee
Sterling Drug Inc., New York, (V.StA.)
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Description

a) zur Herstellung der Bis-Biguanide entweder Hexamethylen-bis-(3-cyanoguanidin) der Formel
NH
NC —NH-
NH
(II)
NH (CH2),,
NC—NH-C NH
oder das entsprechende Amidino-O-alkylisoharnstoff-Derivat mit einem Amin der Formel
R-NH2
worin R eine Alkylgruppe mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, in Form des Säureadditionssalzes oder ein Hexamethylendiamin der Formel
H2N-(CH2)6 —NH2
(IV)
NH
NH-C-
NH-R
in Form eines Säureadditionssalzes mit einem 3-Cyano-guanidin der allgemeinen Formel
NH
Il
R —NH-C —NH-CN
(V)
worin R eine Alkylgruppe mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder mit dem entsprechenden Amidino-O-alkylisoharnstoff-Derivat, bzw.
b) zur Herstellung der Bis-Guanidine Hexamethylendiamin der Formel
H2N-(CH2)e —NH2
(IV)
in Form seines Hydrohalogenidsäureadditionssalzes mit einem Alkyl-S-alkylisothiuroniumhalogenid der allgemeinen Formel
R-NH-
S-Alkyl
-C = NH · HX
(VI)
worin R eine Alkylgruppe mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, umsetzt und gewünschtenfalls eine erhaltene freie Base in ihr Säureadditionssalz überführt.
Die Erfindung betrifft neue Bis-Biguanide und Bis-Guanidine, die besonders wertvoll als Pflanzenfungizide und Bakterizide sind.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen werden in Form ihrer freien Base durch die folgende Strukturformel wiedergegeben:
R-NH
NH
!I
-C-NH
-(CH,),,- NH-C-
NH-R
(D
worin R eine Alkylgruppe mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen und χ 1 oder 2 bedeutet.
Der Rest R kann gerad- oder verzweigtkettig sein. Beispiele hierfür sind n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadccyl, 2-Äthyl-l-hexyl, 2-Heptyl, 2-Octyl und 1,1,3,3-Tetramethylbutyl.
Wenn χ die Zahl 1 bedeutet, so handelt es sich um Hexamethylen-bis-(guanidine), steht χ für die Zahl 2, so liegen Bis-(Biguanide) vor.
Die Verbindungen der Formel I sind basische Substanzen, die sich mit einem oder zwei Äquivalenten einer organischen oder anorganischen Säure unter Bildung der entsprechenden Mono- oder Disäureadditionssalze umsetzen lassen. Die Säureadditionssalze sind vollwertige Äquivalente der freien Basen, so daß unter die erfindungsgemäßen Verbindungen sowohl die freien Basen als auch ihre Säureadditionssalze fallen. Es ist darauf hinzuweisen, daß in wäßrigen Lösungen die Basenform und die wasserlösliche Säureadditionssalzform der erfindungsgemäßen Verbindungen ein übliches protoniertes Kation oder Ammoniumionen besitzen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I, bei denen χ = 2 ist, werden in an sich bekannter Weise dadurch erhalten, daß man
Hexamethylen-bis^-cyanoguanidin), das die Strukturformel
NH
NC —NH-C NH
NH |CH2)„
(II)
NC —NH —C-
-NH
besitzt, mit ungefähr 2 Mol eines Alkyl- oder Dialkylamins der Strukturformel
R-NH2
(III)
in Form eines geeigneten Säureadditionssalzes, beispielsweise des Hydrochloride, umsetzt; R besitzt die oben angegebene Bedeutung. Dieses Verfahren wird durch gemeinsames Erhitzen der Reaktionsteilnehmer entweder in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, wie beispielsweise 2-Äthoxyäthanol, 2-Methoxyäthanol oder o-Dichlorbenzol, oder als Schmelze ohne ein Verdünnungsmittel durchgeführt. Es wurde gefunden, daß es im allgemeinen bequem ist und zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt, wenn man eine Mischung des Hexamethylen-bis-(3-cyanoguanidins) (Formel II) und des Hydrochloride des Amins (Formel III) in einem Paraffin- oder Ölbad bei einer Temperatur von 125 bis 175° C schmilzt, und zwar so lange, bis die Reaktion vollständig abgelaufen ist. Das Reaktionsprodukt, das die Dihydrochloridform des Hexamethylen-bis-(5-höheralkylbiguanids) der Formel I (x = 2) darstellt, besitzt im allgemeinen eine geringe Löslichkeit in Wasser und wird leicht durch Zugabe von Wasser und Sammeln des Produkts auf einem Filter isoliert.
Gewünschtenfalls wird das Bis-(Säureadditionssalz) durch Behandeln mit 2 Moläquivalenten einer starken Base, wie beispielsweise Natriumhydroxid, in die entsprechende freie Base der Formel I umgewandelt. Diese freie Base kann als solche verwendet werden, sie kann aber auch in jedes gewünschte Säureadditionssalz überführt werden. Wahlweise kann das Säureadditionssalz durch Behandeln einer Lösung des ursprünglichen Bis-(Biguanid)-Säureadditionssalzes mit einem Ionenaustauscherharz nach bekannten Methoden in ein anderes Säureadditionssalz umgewandelt werden.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung der Bis-(Biguanid)-Verbindungen besteht darin, daß man ein geeignetes Säureadditionssalz, beispielsweise das Dihydrochlorid, des Hexamethylendiamine der Strukturformel
H2N-(CH^6-NH2 (IV)
mit ungefähr 2 Mol eines l-(Höheralkyl)-3-cyanoguanidins der allgemeinen Formel
NH
Ii
R — NH—C —NH-CN
(V)
geführt, oder es werden das Diamin in Form seiner freien Base, die Höheralkylcyanoguanidme und Pyridinhydrochlorid in Pyridinlösung erhitzt. Das Reaktionsprodukt, und zwar das Dihydrochlorid einer Base der Formell, weist im allgemeinen eine geringe Löslichkeit in dem Lösungsmittel auf und wird in bequemer Weise durch herkömmliche Verfahren, wie beispielsweise Sammeln auf einem Filter, isoliert.
ίο Bei jedem der vorstehend beschriebenen Verfahren kann das Cyanoguanidin durch den entsprechenden Amidino-O-alkylharnstoff ersetzt werden, der aus der Cyanoguanidinverbindung durch Umsetzung der letzteren mit einem Alkanol in Gegenwart von trockenem Chlorwasserstoff nach bekannten Verfahren hergestellt wird.
Die Hexamethylen-bis-(3-cyanoguanidine) (Formel II) und die höheren Allylamine (Formel III), die bei dem ersten der vorstehend beschriebenen Verfahren als Ausgangsmaterialien zur Herstellung der neuen Verbindungen verwendet werden, und das Hexamethylendiamin (Formel IV), das bei dem zweiten Herstellungsverfahren eingesetzt wird, sind alle wohlbekannte Verbindungen, die leicht nach bekannten Verfahren hergestellt werden können. Beispielsweise werden die Hexamethylen-bis-(3-cyanoguanidine) (Formel II) in bequemer Weise durch Umsetzung von Hexamethylendiamin (Formel IV) in Form seines Dihydrochloride mit 2 Mol Natriumdicyanamid in siedendem Butanol hergestellt.
Die l-Höheralkyl-3-cyanoguanidine der Formel V eind ebenfalle bekannte Verbindungen und werden durch Umeetzung von ungefähr äquimolaren Mengen eines geeigneten höheren Alkylamins (Formel III) in Form seines Säureadditionssalzes, beispielsweise in Form seines Hydrochlorids, und eines Alkalidicyanamids, beispielsweise Natriumdicyanamid oder Kaliumdicyanamid, gemäß folgender Reaktionsgleichung erhalten:
R-NH, · HCl + NaN(CN),
NH
Ii
> R —NH-C —NH-CN
Beispielsweise werden das Hydrochlorid des höheren Alkylamins (Formel III) (oder wahlweise äquivalente Mengen des höheren Alkylamins und Chlorwasserstoff, in Form von Salzsäure) und Natriumdicyanamid in Wasser erhitzt, wobei das erhaltene Produkt, welches aus der Lösung ausfällt, durch Filtration isoliert wird.
Die Verbindungen der Formel I, in denen χ = 1 ist, und zwar Hexamethylen-bis-(3-höheralkylguanidine) werden gewöhnlich nach einem Verfahren hergestellt, welches darin besteht, daß ein N-Höheralkyl-S-alkylisothiuroniumhalogenid mit der Strukturformel
S-Alkyl
R-NH-C=NH-HX (VI)
umsetzt, worin R die oben angegebenen Bedeutungen
besitzt. Dieses Verfahren wird in bequemer Weise 65 worin R die oben angegebenen Bedeutungen besitzt durch gemeinsames Erhitzen der Reaktionsteilnehmer, und X Halogen darstellt, mit Hexamethylendiamin vorzugsweise in Anwesenheit eines inerten Verdünnungsmittels, wie beispielsweise Nitrobenzol, durch-
der Formel IV, umgesetzt wird. Das Verfahren wird durch gemeinsames Erhitzen der Reaktionsteilnehmer
entweder in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, wie beispielsweise eines niedrigen Alkanols, ζ. B. Äthanol, Isopropylalkohol oder Isoamylalkohol, oder in der Schmelze in Abwesenheit eines Verdünnungsmittels durchgeführt. Allgemein hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine Mischung des Hexamethylendiamins und eines N-Höheralkyl-S-äthylisothiuroniumhalogenids in Isoamylalkohol so lange unter Rückfluß zu kochen, bis die Umsetzung beendet ist. Das Reaktionsprodukt, welches das Dihydrohalogenid eines Hexamethylen-bis-(3-höheralkylguanidins) der Formel I (x = 1) darstellt, kann aus der Isoamylalkohollösung durch Zugabe von Äther ausgefällt und leicht isoliert werden.
Gewünschtenfalls wird das in Salzform vorliegende Dihydrohalogenid in die entsprechende freie Base der Formel I durch Behandlung mit 2 Mol einer starken Base, wie beispielsweise Natriumhydroxid, umgewandelt. Die freie Base kann als solche verwendet oder in jedes beliebige andere gewünschte Säureadditionssalz überführt werden. Wahlweise kann das Dihydrohalogenidsalz durch Behandlung nach bekannten Verfahren mit einem geeigneten Ionenaustauscherharz in ein anderes Säureadditionssalz umgewandelt werden.
Die N-Höheralkyl-S-alkylisothiuroniumhalogenide, die als Ausgangsmaterialien zur Herstellung der neuen erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden, sind an sich bekannte Verbindungen, die leicht nach bereits beschriebenen Verfahren hergestellt werden können. Beispielsweise werden die N-Höheralkyl-S-äthylisothiuroniumjodide in bequemer Weise durch Umsetzung von Äthyljodid mit den entsprechenden N-Höheralkylthioharnstoffen hergestellt, wobei letztere wiederum durch Erhitzen der Thiocyanatsalze von Aminen der vorstehend angegebenen Formel III nach ebenfalls bekannten Verfahren erhalten werden. Wahlweise werden die Thioharnstoffe durch Umsetzung von Ammoniak mit dem entsprechenden höheren Alkylisothiocyanat gewonnen. Die höheren Alkylisothiocyanate werden ihrerseits wiederum nach bekannten Verfahren aus den höheren Alkylaminen und Thiophosgen hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Basen der Formel I sowie ihre Mono- und Disäureadditionssalze sind wertvolle antibakterielle und fungizide Mittel. Bei einer Prüfung durch Standard-Reihenverdünnungsverfahren haben diese Verbindungen eine bakterizide, bakteriostatische, fungizide und fungistatische Aktivität in vitro gezeigt. Darüber hinaus weisen einige dieser Verbindüngen eine Aktivität gegen Viren, wie beispielsweise Influenzaviren, auf, während andere gegen Würmer, insbesondere gegen Strongyloides ratti, wirksam sind.
Die neuen Basen der Formell und ihre Mono-
und Disäureadditionssalze sind als desinfizierende
ίο und hygienische Mittel zur Anwendung auf lebende und nichtlebende Oberflächen geeignet, wobei sie in üblicher Weise durch Auftupfen, Aufsprühen, Eintauchen oder Spülen aufgetragen werden. Je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck werden die Verbindungen in wäßriger Lösung, wie beispielsweise in Wasser oder in wäßrigen Reinigungslösungen, oder in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln verwendet. Einige der Verbindungen haben sich als besonders nützlich zur antibakteriellen und fungiziden Ausrüstung von Baumwollbekleidungsstücken erwiesen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, beispielsweise !,l'-Hexamethylen-bis-tS-CZ-äthylhexyty-biguanid]-dihydrochlorid, haben sich nach Standardtest- ( verfahren als wertvolle Pflanzenfungizide und -bakterizide erwiesen. Beispielsweise sind sie gegen Pflanzenkrankheiten wirksam, wie späte Trockenfäule (Phytophthora infestans) und bakterielle Flecken (Xantomonas vesicatoria) auf Tomaten (Lycopersicon esculentum), Bohnenrost (Uromyces phaseoli typica) auf gefleckten Feldbohnen (Phaseolus vulgaris), Feuerbrand (Erwinia amylovera) auf Äpfeln (Malus sylvestria) sowie Tabakrotlauf (Pseudomonas tabaci) auf Tabak (Nicotinia tabacum).
Die hervorragende antibakterielle und fungizide Aktivität der neuen Bis-(Biguanid)-Verbindungen war im Hinblick auf die relativ geringe Aktivität, die die bekannten Niederalkyl-bis-(biguanid)-Verbindungen besitzen, überraschend. Die folgende Tabelle zeigt die große bakteriostatische, bakterizide, fungistatische und fungizide Wirkung der höheren Alkylverbindungen, die eine Hexamethylengruppe besitzen, im Vergleich zu den Aktivitäten der entsprechenden niederen Alkylverbindungen, die durch die n-Butyl-Verbin-
dung vertreten sind: f
R-NH NH
H
-NH -(CH2),- in p.p m. Cl. welchii NH
I!
vNH —R in p.p.m. M. Albicans
Il Anlibakterielle Aktivität in vitro typhi 2,5 NH-C— As. niger 1,0
R Bakteriostatisch 1,0 2.5 100 1,0
Bakterizid 2,5 5.0
5,0
Fungizide Aktivität in vitro 100 1.0
Staph. E.
aureus
0.5 5.0 Ps. aeru-
ginosa
Fungistatisch 100 10,0
0.25 2.5 5.0 10 Fungizid 100 10
2 n-Hexyl 1.0 2,5 25 T. menta-
grophytes
100 10
2 n-Heptyl 5.0
10.0
1,0 1000
2 n-Octyl 0.50
0.50
25 10
0.75
2.5
50 1.0
T,F
1,0
1,0
Tabelle (Fortsetzung)
/\iil iha k toriell L· Aktiutjt in H. Hphi Mlrn Ps. acru-
ginosa
f-'ur^izidc Aktivität in \ilro in p. p. m. M Albicans
Haklcnoslalisch
, in η η m
1.0 7.5 lunyistalisch As. niger 10
Bakterizid 5 Cl. uclchii 10 I-'ungizid 100 H)"
Staph.
aurcus
50 2.5 >!()() T. mcnla-
grophytes
100
0.50 50 2.5 10
2.5 5 10 25 10
2.5 5 K) 50
50 5 2.5 75
0.75 IO 2.5 100
"5 5 7.5 . >!()() 100
2.5 7.5 7.5 100 100
7.5 5
2.5 5 100 >
25 100
■ 2-ÄthylhexyI
Hexyl
Octyl
Decyl
n-Butyl*)
*) Stand der Technik (Journal of the Chemical Society. 1956. S. 4422 bis 4425).
So sind beispielsweise die n-Hexylverbindungen gegen Staph. aureus als bakteriostatische Mittel lOmal aktiver und als bakterizide Mittel 25mal wirsamer als die η-Butyl-Verbindung.
Die angegebenen chemischen Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen stützen sich auf ihre Herstellungsverfahren und werden durch Infrarot- und Elementaranalysen bestätigt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
l,6-Bis-[5-Hexyl-l-biguanido]-hexan
Eine Mischung von 25 g (0,1 Mol) l,6-Bis-[3-Cyanol-guanidino]-hexan und 27,6 g (0,2 Mol) n-Hexylaminhydrochlorid wurden unter Rühren in einem Paraffinbad mit einer Temperatur von 150 bis 155° C 4 Stunden lang erhitzt. Die sich zuerst bildende klare Schmelze verfestigt sich zum Teil nach ungefähr 3 Stunden. Nach dem Kühlen wurde die Mischung zerstoßen und in 25 ml siedendem Wasser gelöst. Die wäßrige Lösung wurde mit Aktivkohle behandelt und filtriert. Beim Abkühlen wurde eine weiße pastenartige Masse, die aus unreinem l,6-Bis-[5-Hexyl-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochloridsalzes bestand, erhalten. Wiederholte Umkristallisation aus Äthanol/Essigester lieferte reines l,6-Bis-[5-Hexyl-l-biguanido]-hexandihydrochlorid mit einem Schmelzpunkt von 193,7 bis 196,1° C (korrigiert).
Beispiel 2
l,6-Bis-[5-(n-Heptyl)-l-biguanido]-hexan
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden 25 g (0,1 Mol) l,6-Bis-[3-Cyano-l-guanidino]-hexan mit 30,4 g (0,2 Mol) n-Heptylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus siedendem Wasser hat das derart hergestellte reine l,6-Bis-[5-(n-Heptyl)-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochlorids einen Schmelzpunkt von 187,6 bis 191,60C (korrigiert).
Beispiel 3
l,6-Bis-[5-(n-Octyl)-l-biguanido]-hexan
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden 22,2 g (0,09 Mol) l,6-Bis-[3-Cyano-l-guanidino]-hexan mit 29,4 g (0,18 Mol) n-Octylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus siedendem Wasser besitzt das reine l,6-Bis-[5-(n-Octyl)-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochlorids einen Schmelzpunkt von 180,6 bis 185,4° C (korrigiert).
Beispiel 4
l,6-Bis-[5-(2-äthylhexyl)-l-biguanido]-hexan
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise werden 16 g (0,06 Mol) l,6-Bis-[3-Cyano-l-gu-
anidino]-hexan mit 20 g (0,12 Mol) 2-Äthylhexylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus Methanol/Äther besitzt das auf diese Weise hergestellte reine l,6-Bis-[5-(2-äthylhexyl)-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochloridsalzes einen Schmelzpunkt von 220,6 bis 223,4° C (korrigiert). Durch eine 0,5 %ige Lösung von Ι,Γ-Hexamethylenbis - [5 - (2 - äthylhexyl) - biguanid] - dihydrochlorid in Äthylalkohol wurden Baumwollbekleidungsstücke gezogen und anschließend durch eine Reihe von Ausquetschwalzen geführt; nach dieser Behandlung waren in den Bekleidungsstücken bis zu 70% Lösung, bezogen auf das Gewicht der trockenen Bekleidungsstücke, aufgesogen. Die nassen Bekleidungsstücke wurden anschließend in einem Ofen bei einer Temperatur von 70° C (160°F) so lange erwärmt, bis sie trocken waren. Die derart behandelten Bekleidungsstücke wurden dann nach dem von Paul A. M a j ο r s im »American Dyestuff Reporter«, 48, Nr. 3, S. 91 bis 93 (1959) beschriebenen Verfahren geprüft; es stellte sich dabei heraus, daß sie einen antibakteriell wirkenden Überzug besaßen, der sowohl gegen Waschen als auch gegen Bleichen in hohem Maße resistent war und noch nach 20 Waschungen in einem
609 649/8
Wasser, das ein handelsübliches anionisches Waschmittel enthielt, eine starke antibakterielle Aktivität gegen Staphylococcus aureus besaß.
Zusätzlich zu der hervorragenden antibakteriellen und fungiziden Aktivität, die aus der vorstehenden ' Tabelle hervorgeht, erwies sich das Ι,Γ-Hexamethtylenbis - [5 - (2 - äthylhexyl) - biguanid] bei fünftägiger oraler Verabreichung in Form des Hydrochloridsalzes in Dosen von 50 mg/kg pro Tag zur Bekämpfung von Strongyloids-ratti-Infektionen in Ratten als sehr wirksam.
Beispiel 5
l.o-Bis-fS-Dodecyl-l-biguanidol-hexan
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise wurden 20,3 g (0,081 Mol) l,6-Bis-[3-Cyanol-guanidino]-hexan mit 35,6 g (0,16 Mol) n-Dodecylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus Methanol/Äther und Wasser wies das auf diese Weise hergestellte reine l,6-Bis-[5-Dodecyll-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochloridsalzes einen Schmelzpunkt von 189,8 bis 191,8° C (korrigiert) auf.
Beispiel 6
l,6-Bis-[5-Decyl-l-biguanido]-hexan
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden 24,2 g (0,097 Mol) l,6-Bis-[3-Cyano-l-guanidino]-hexan mit 30 g (0,155 Mol) Decylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus Methanol/Äther und aus Äthanol hatte das auf diese Weise hergestellte reine l,6-Bis-[5-Decyl-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochloridsalzes einen Schmelzpunkt von 180,0 bis 183,0° C (korrigiert).
Beispiel 7
l,6-Bis-[5-Nonyl-l-biguanido]-hexan
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wurden 20,2 g (0,08 Mol) l,6-Bis-[3-Cyano-l-guanidino]-hexan mit 29 g (0,16 Mol) n-Nonylaminhydrochlorid umgesetzt. Nach der Umkristallisation aus Äthanol wies das auf diese Weise hergestellte reine l,6-Bis-[5-Nonyl-l-biguanido]-hexan in Form seines Dihydrochloridsalzes einen Schmelzpunkt von 184,0 bis 186,0° C (korrigiert) auf.
Beispiel 8
l,6-Bis-[3-Hexyl-l-guanido]-hexan
Einer Suspension von 12 g Hexylthioharnstoff in 20 ml absolutem Alkohol wurden tropfenweise und unter Rühren 13 g Äthyljodid zugesetzt. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Mischung 8 Stunden lang unter Rückfluß gehalten. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt und der aus S-Äthyl-N-hexylisothiuroniumjodid bestehende Rückstand in 20 ml Isoamylalkohol gelöst. Dieser Lösung wurden 4,4 g Hexamethylendiamin zugegeben und die erhaltene Lösung 3 Stunden lang unter Rückfluß gehalten. Das Lösungsmittel wurde unter-Wrmindertem Druck entfernt und hinterließ einen öligen Rückstand, der aus rohem l,6-Bis-[3-Hexyl-l-guanidino]-hexan in Form seines Dihydrojodidsalzes bestand. Das rohe Dihydrojodid wurde in 150 ml Äthanol gelöst und durch eine Säule laufengelassen,
X5 die ein handelsübliches Chloridionen-Austauscherharz enthielt. Das Lösungsmittel wurde aus dem Eluat entfernt und der Rückstand, der aus l,6-Bis-[3-Hexyll-guanidino]-hexan in Form seines Hydrochlorids bestand, aus Äthanol/Chloroform umkristallisiert.
Dieses Salz hatte einen Schmelzpunkt bei 161 bis 164°C.
B e i s ρ i e 1 9
l,6-Bis-[3-Octyl-l-guanidino]-hexan
Nach der im Beispiel 8 beschriebenen Arbeitsweise wurde N-Octyl-S-äthylisothiuroniumjodid (hergestellt aus N-Octylthioharnstoff und Äthyljodid) mit Hexamethylendiamin in Äthanol umgesetzt. Das erhaltene l,6-Bis-[3-Octyl-l-guanidino]-hexan in Form des Hy-
drochloridsalzes wurde — in Äthanol gelöst — durch eine Säule geschickt, die ein Chloridionenaustauscherharz enthielt. Das erhaltene l,6-Bis-[3-Octyl-l-guanidino]-hexan in Form des Hydrochloridsalzes hatte nach der Umkristallisation aus Äthanol/Essigester einen Schmelzpunkt von 173 bis 176° C.
Beispiel 10
l,6-Bis-[3-Decyl-l-guanidino]-hexan
Nach der im Beispiel 10 beschriebenen Arbeitsweise wurde N-Decyl-S-äthylisothiuroniumjodid (hergestellt aus N-Decylthioharnstoff und Äthyljodid) mit Hexamethylendiamin in Äthanol umgesetzt. Das erhaltene l,6-Bis-[3-Decyl-l-guanidino]-hexan in Form des Hydrojodidsalzes wurde durch Behandlung mit einem Ionenaustauscherharz in das Hydrochloridsalz umgewandelt. Das als Hydrochlorid erhaltene 1,6-Bis-[3-Decyl-l-guanidino]-hexan hatte nach der Umkristallisation aus Äthanol/Essigester einen Schmelzpunkt von 184 bis 186° C.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: I. Bis-Guanidinc bzw. Bis-Biuuanidc der allgemeinen Formel
    R-NH
    NH
    — C — NH
    worin R eine Alkylgruppe mit 6 bis 16 Kohlen-Stoffatomen und χ die Zahl 1 oder 2 bedeutet, und deren Säureadditionssalze.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in jeweils an sich bekannter Weise

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