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Die Erfindung betrifft eine Greifeinrichtung für Stapel von Mauersteinen,
die an einer Ausleger- und Hubeinrichtung eines Lastkraftwagens mit einer Ladefläche
zur Aufnahme der Stapel vorgesehen ist, wobei die Greifeinrichtung, deren Länge
und Breite der Ladefläche des Lastkraftwagens entsprechen, mit seitlichen Begrenzungswänden
zum Halten der Stapel während des Transports versehen ist.
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Eine bekannte Greifeinrichtung dieser Art besteht aus einem Rahmen,
mit dem eine Gruppe von Paletten, auf denen jeweils ein Steinstapel aufgesetzt ist,
gemeinsam angehoben und auf die Ladefläche des Fahrzeugs gesetzt werden kann (deutsche
Patentschrift 1103 539). An dem Rahmen sind weiterhin senkrechte Begrenzungs-
und Trennwände angebracht, die jeden einzelnen Palettenstapel umgeben. Vor dem Transport
werden zunächst die Steinstapel auf die Paletten aufgesetzt und die Paletten in
einer Gruppe zusammengestellt, wobei die gegenseitigen Abstände der Paletten den
Abmessungen des Rahmens und der Begrenzungs- und Trennwände entsprechen müssen.
Der Rahmen wird dann über die Stapel gesenkt, die Paletten werden mit ihm verbunden
und auf das Fahrzeug gehoben, um am Fahrtziel wieder abgesetzt zu werden.
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Diese bekannte Greifeinrichtung hat den Nachteil, daß der Transport
der Stapel an Paletten gebunden ist, die einen erheblichen Kostenfaktor ausmachen
und eine hohe Verlustquote haben. Die Palettenstapel müssen auch stets aus den sehr
viel größeren Härtestapeln, d. h. den Stapeln auf dem Härtewagen, auf die Paletten
umgestapelt werden, was nicht nur Handarbeit voraussetzt, sondern auch Zeitverlust,
weil die Steine vor dem Umstapeln ausreichend auskühlen müssen. Außerdem kann die
bekannte Vorrichtung keine Gewähr dafür geben, daß die Stapel in einwandfreiem Stapelzustand
an der Baustelle abgesetzt werden können. Es besteht nämlich die Gefahr, daß während
der Fahrt verrutschte Steine sich in den gitterartig ausgeführten Trennwänden verhaken
und beim Abheben der Greifeinrichtung von den abgesetzten Stapeln aus dem Stapelverband
gerissen werden, so daß die Stapel zerstört werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifeinrichtung zu
schaffen, bei der ein Umstapeln der Härtestapel nicht erforderlich ist, bei der
die Stapel unter Beibehaltung ihres Stapelzustands abgesetzt werden können, die
ohne Paletten auskommt und im übrigen auch einfacher aufgebaut ist als die bekannte
Greifeinrichtung.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Greifeinrichtung
von einer Stapelgreifzange gebildet ist, zwischen deren mindestens eine Spannweite
von zwei der Größe von Härtestapeln entsprechenden Steinstapeln aufweisenden Zangenbacken
ein in Vertikalrichtung starr befestigtes, in Spannrichtung jedoch nachgiebiges
Zwischenstück vorgesehen ist und deren Zangenbacken oder daran befestigte weitere
Wandteile während des Transports auf der Ladefläche aufruhen und die seitlichen
Begrenzungswände bilden.
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Bei Hebezeugen ist es an sich bekannt, Steinstapel von der Größe eines
Härtestapels mittels einer Greifzange zu heben (deutsches Gebrauchsmuster 1898 594).
Dabei bleiben die Stapel aber nur für kurze Zeit in der Zange und sind auch keinen
starken Erschütterungen ausgesetzt, so daß sie nicht verrutschen können. Es ist
weiterhin bei einer Greifzange, die nur eine Steinschicht greift, bekannt, daß man
die Spannweite dadurch vergrößern kann, daß man ein Zwischenstück vorsieht (britische
Patentschrift 783 433). Schließlich ist es auch bekannt, an den Zangenbacken wandbildende
Elemente vorzusehen, die den Stapelzustand der Steine erhalten (USA.-Patentschrift
2323811).
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Die Kombination dieser an sich bekannten Elemente führt jedoch in
ihrer Anwendung auf eine Mehrzahl ganzer Härtestapel zu in ihrer Gesamtheit nicht
ohne weiteres voraussehbaren Vorteilen.
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Die Härtestapel können unmittelbar so, wie sie auf den Härtewagen
den Härteofen verlassen, gegriffen werden, und zwar gleich in einer ganzen Gruppe,
wie sie beispielsweise von einer Mehrzahl hintereinander auf einem Gleis und/oder
nebeneinander auf zwei Gleisen stehenden Härtewagen dargeboten werden. Sorgfältiges
Ausrichten der Stapel zueinander ist nicht erforderlich, da sie von den beiden Zangenbacken
aus dem zufällig vorgefundenen Abstand zusammengeschoben werden, bis sie beiderseits
an dem Zwischenstück anliegen. Umstapeln von Hand ist nicht erforderlich. Die Stapel
können auch ohne Abkühlung weitertransportiert werden. Die Zwischenlagerung der
Stapel entfällt dadurch oder kann jedenfalls auf ein Minimum reduziert werden. Die
Greifeinrichtung und das Fahrzeug selbst sind auch sehr einfach, weil die Ladefläche
des Fahrzeugs selbst für die Auflage der Stapel verwendet wird. Paletten entfallen
völlig. Die Erhaltung des Stapelzustands ist gewährleistet, weil die Zangenbacken
bzw. die mit ihnen verbundenen Wandteile während des Transports als Ladebordwände
dienen und dicht an den Stapeln anliegen und dadurch ein Verrutschen verhindern.
Andererseits entfernen sie sich beim Absetzen der Stapel von diesen infolge der
Öffnungsbewegung, so daß sie von den Stapeln ganz frei werden. Lediglich das Zwischenstück
mit der zugehörigen Trennwand bleibt in Berührung mit den Stapeln, wobei sich aber
zeigt, daß dies ohne Nachteil ist, weil die Stapel dadurch, daß sie während des
Transports allseits eng von haltenden Wänden umgeben sind, ihren Stapelzustand beibehalten,
so daß das Zwischenstück ohne weiteres zwischen den Stapeln herausgezogen werden
kann. Wahrscheinlich wirkt sich in diesem Zusammenhang auch die Tatsache günstig
aus, daß es die Härtestapel und nicht später von Hand neu aufgesetzte Stapel sind,
die transportiert werden, weil die gemeinsam aneinanderliegend gehärteten Steine
naturgemäß eine stärkere Haftung aneinander haben als erst im gehärteten Zustand
aufeinandergestapelte Steine.
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Unter Härtestapeln hat man sich im Zusammenhang mit der Erfindung
diejenigen Steinstapel vorzustellen, mit denen die Härtewagen von den bekannten
Kalksandstein- oder Ziegelpressen automatisch in einer den Härteöfen entsprechenden
Größe beladen werden. Sie haben gemäß Herstellerübereinkunft Horizontalabmessungen
von etwa 1 mal 1,80 Meter. Zwischen diesen Stapelabmessungen und der Erfindung besteht
insofern noch ein besonderer Zusammenhang, als gerade zwei Stapelbreiten auf der
größten gesetzlich zulässigen Ladeflächenbreite Platz finden. So kann die erfindungsgemäße
Greifeinrichtung für einen normal großen Lastkraftwagen beispielsweise zum Greifen
einer Gruppe von zwei mal zwei Härtestapeln ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die ein vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
veranschaulicht. Darin zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht auf den Lastkraftwagen
mit ausgefahrener Greifeinrichtung, Fi g. 2 eine Ansicht des Lastkraftwagens während
des Aufnehmens der Last von mehreren Härtewagen und F i g. 3 das beladene Fahrzeug
von hinten.
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Vor und hinter der Ladefläche 1 eines Lastkraftwagens sind zwei Hubeinrichtungen
angebaut, die aus Lenkerpaaren 2, 3 bzw. 4, 5 bestehen. Diese Lenker sind hydraulisch
steuerbar zwischen einer Ruhelage (F i g. 3) und Auslegerstellungen gewünschter
Höhe und Weite (F i g. 2).
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Ferner sind vor und hinter der Ladefläche seitlich ebenfalls hydraulisch
ausfahrbare Stützbeine 6 vorgesehen. Diese stützen das Fahrzeug gegenüber einer
auf der entsprechenden Seite überhängenden Last ab.
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An den Enden der Lenker 3 und 5 hängt an Seilen 7, 8, 9, 10 der aus
Längsholmen 11, 12 und Querholmen 13, 14 starr zusammengeschweißte Zangenrahmen.
An den Enden der Querholme 13, 14 sind die paarweise angeordneten Zangenbacken 15,
16 angelenkt. Sie besitzen eine Länge, die der doppelten Breite eines auf einem
Härtewagen liegenden Steinstapels entspricht. Ihre Spannweite entspricht der doppelten
Länge derartiger Stapel. Sie werden von hydraulischen Kolben-Zylinder-Einrichtungen
17 betätigt. Sie können mit Netzen 18, Blechen od. dgl. zum Halten der Steinstapel
versehen sein. , In der Mitte zwischen den Zangenbacken 15 und 16 und parallel dazu
ist an dem Zangenrahmen das Zwischenstück 19 angehängt, und zwar in der Weise, daß
es in Vertikalrichtung starr ist, während es in Klemmrichtung der Zangen nachgiebig
ist. Es kann ebenfalls mit Einrichtungen 18 zum Halten der Steine versehen sein.
Der Klarheit der Zeichnung halber sind derartige Einrichtungen bei der Zangenbacke
15 nicht gezeichnet.
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An den von den Zangenbacken 15, 16 offengelas- q senen Seiten sind
Klappen 20 an den Zangenrahmen angehängt, die keine tragende Funktion besitzen,
sondern lediglich die Stapel auf diesen Seiten abschließen. Sie können wegklappbar
sein, um das Aufsetzen der Zange auf eine Stapelgruppe zu erleichtern. Sie sind
a in irgendeiner geeignet erscheinenden Weise in der geschlossenen Stellung verriegelbar.
Wenn das Fahrzeug beladen ist, werden die Stapel von den Zangenbacken gehalten.
Die Backen 15, 16 und die Klappen 20 ersetzen dabei die üblichen Ladebordwände.
Die Lenker 2, 3, 4, 5 sind so bemessen, daß sie sich im Ladezustand (F i g. 3) innerhalb
des gesetzlich zugelassenen Fahrzeugumrisses befinden. Die Arbeitsweise ist folgende:
Das zu beladene Fahrzeug fährt neben vier je paarweise hintereinander und nebeneinander
aufgesetzte Steinstapel, die sich noch auf Härtewagen (F i g. 2) befinden können.
Die Härtewagen brauchen dabei nicht in der dargestellten Weise mit den Ladeflächen
mit dem übrigen Bodenniveau gleich zu sein. Die Ladezange führt auf die Stapel herab,
wobei das Zwischenstück 19 in den dazwischen verbleibenden Spalt einfährt. Dieser
Spalt wird zweckmäßig weiter gehalten, als es die Breite des Zwischenstücks unbedingt
erfordert. Beim Schließen der Zangenbacken 15, 16 werden die nebeneinanderliegenden
Stapel zusammengeschoben, soweit es das Zwischenstück 19 bzw. dessen im Bereich
der untersten Steinschicht liegendes Balkenprofil zuläßt. Die Stapel werden sodann
auf die Ladefläche des Fahrzeugs gehoben.
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An deren Entladestelle wiederholt sich das Spiel in umgekehrter Reihenfolge.