DE130289C

DE130289C -

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Publication number: DE130289C
Application number: DENDAT130289D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- Ja 130289 KLASSE 31«.

Die bisher gebräuchlichen Deckel zum Verschlufs der Beschickungsöffnungen an Tiegelschmelzöfen sind entweder derart, dafs sie uhrgehä'useartig um ein wagerechtes seitliches Gelenk gedreht und aufgeklappt werden können, oder dafs sie nach einem Durchmesser in zwei Hälften getheilt sind, die, um einen senkrechten seitlichen Bolzen drehbar, nach entgegengesetzten Richtungen in wagerechter Richtung zur Seite gedreht werden können. Die erste Anordnung hat den Nachtheil, dafs der aufgeklappte Deckel durch seine strahlende Wärme die Bedienungsmannschaft belästigt, dafs er wegen der beim Aufklappen stark wechselnden Drehmomente in Bezug auf sein Gelenk unbequem zu handhaben ist, auch bei Anwendung der gebräuchlichen und meist unbequem anzulegenden Entlastungsvorrichtung, bestehend aus Kette, Rollen und Gegengewicht, dafs er endlich in geschlossenem Zustande nicht überall gleichmäfsig aufliegt, seine Dichtung also mangelhaft ist. Die zweite Anordnung hat in erhöhtem Mafse den Nachtheil mangelhafter Dichtung, vor Allem aber ist sie von vorn herein schwieriger durchzuführen, da die Deckel auf der Unterseite mit feuerfester Masse versehen sein müssen.

Diese Nachtheile sind durch die unten beschriebene Vorrichtung aufgehoben.

In den Zeichnungen giebt Fig. 1 einen Schnitt durch den oberen Theil des Tiegelofens und die Deckelbauart, Fig. 2 eine Ansicht derselben Theile von oben. Der eigentliche Deckel besteht aus dem eisernen Rahmen e von rechtwinkligem Querschnitt mit der eingesetzten Platte b aus feuerfester Masse. Auf zwei Seitenzapfen ^ ^ des Rahmens sind zwei kurze Lenker / / aufgesteckt, deren obere Löcher Zapfen an den beiden Enden des gabelförmigen Hebels h umschliefsen. Dieser Hebel ist um den wagerechten Zapfen 0 der Hülse /, diese wieder um den senkrechten Zapfen m drehbar. Auf der rechten Seite trägt der Hebel das Gewicht i zum theilweisen Ausgleichen des Deckelgewichtes, und den Handgriff k.

Vermöge der beschriebenen Anordnung kann sich nun der Deckel gleichmäfsig auf den Rand der Beschickungsöffnung' legen, womit deren Abdichten sehr erleichtert ist, während das Lüften des Deckels durch senkrechten Druck auf den Handgriff k und das folgende Freimachen der Beschickungsöffnung durch Seitwärtsdrehen des Hebels mit dem anliegenden Deckel leicht und sicher erfolgen kann.

Eine äufserlich in gewisser Hinsicht ähnliche Einrichtung, wie die oben beschriebene für Giefsereizwecke, ist zwar schon in der deutschen Palentschrift 53943 der Kl. 31 beschrieben. Dort ist der unter dem drehbaren Kupolofen befindliche Tiegel ebenfalls von einem gegabelten, doppelarmigen Hebel getragen, um ihn zum Anschlufs an den Kupolofen und zum Ausgiefsen in senkrechter Ebene bewegen zu können. Abgesehen aber von dem ganz verschiedenen Gebrauchszwecke bei beiden Einrichtungen zeigt die der vorliegenden Erfindung eine für Bewegung in senkrechtem und wagerechtem Sinne geeignete Handhabungsvorrichtung, die durch diejenige des angeführten Patentes nicht ersetzt werden könnte.

Claims

Patent-An SPRU ch:

Bewegungsvorrichtung für Verschlufsdeckel von Tiegelöfen, bestehend in einem doppelarmigen, auf der einen Seite gegabelten und den Deckel tragenden, auf der anderen Seite mit Gegengewicht versehenem Hebel, dadurch gekennzeichnet, dafs der mit dem Deckel (b) durch Lenker (I) verbundene Hebel (h) um einen wagerechten und um einen senkrechten Zapfen gedreht werden kann, zu dem Zwecke, ein gleichmäfsiges Aufliegen des Deckels auf dem Dichtungsrande bei leichtem Freimachen der Beschickungsöffnung zu erreichen und sperrige Stellungen des Deckels nach dem Abheben zu vermeiden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.