DE1296457B - Selektives herbizides Mittel - Google Patents
Selektives herbizides MittelInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein selektives herbizides vernichtende Wirkung über längere Zeit bei geringerer
Mittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es eine Beschädigung der Feldfrüchte erzielt werden kann,
Dispersion von Paraffinwachs in Wasser enthält, wenn der Wirkstoff zusammen mit einem in Wachs
wobei das Paraffinwachs den selektiven herbiziden löslichen Dispergiermittel in ein geschmolzenes
Wirkstoff enthält. 5 Paraffinwachs eingearbeitet und das geschmolzene
Das erfindungsgemäße selektive herbizide Mittel Wachsgemisch in Wasser dispergiert wird, so daß
gewährleistet eine bessere Unkrautbekämpfung vor eine wäßrige Dispersion oder Suspension von sehr
dem Pflanzen, vor dem Auflaufen und nach dem Auf- feinzerteilten einzelnen Wachsteilchen, die den Wirklaufen
der gewünschten Feldfrüchte. Es gibt dem stoff enthalten, erhalten wird. Die erhaltene Suspen-Wirkstoff
einen weiteren Anwendungsbereich und I0 sion kann nach Wunsch direkt oder verdünnt anermöglicht
bestimmte Vorteile, z. B. die Verwendung gewendet .und nach jedem bekannten Verfahren aufeiner
kleineren Menge Wirkstoff für einen gewünschten gebracht werden. Wahlweise können die den Wirk-Wirkungsgrad
bei geringerer Beschädigung der Feld- stoff enthaltenden Wachsteilchen auch von dem
früchte, weniger Arbeitsaufwand beim Einbringen des Wasser getrennt werden und als trockenes Pulver
Unkrautbekämpfungsmittels in den Boden und ver- i5 direkt oder nach Vermischen mit einer beliebigen
längerte unkrautbekämpfende Wirkung. Durch die Menge eines anderen Pulvers, z. B. einem Streckverlängerte
und regulierte unkrautbekämpfende Wir- mittel, aufgebracht werden.
kung kann die Bearbeitung der Feldfrüchte auf- Erfindungsgemäße Mittel werden hergestellt, indem
geschoben werden, bis diese weiterentwickelt sind, man ein kristallines Petroleum- oder Paraffinwachs,
so daß weniger Beschädigungen eintreten. 2o das aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen besteht
Viele selektive Unkrautbekämpfungsmittel vernich- und einen Schmelzpunkt von 50 bis 66° C aufweist,
ten zwar die Unkräuter wirksam und schnell, wenn auf eine Temperatur erhitzt, die etwa 5,5 bis 11 ° C
sie vor dem Auflaufen der Feldfrüchte in herkömm- über dem Schmelzpunkt des Wachses liegt, und einen
licher Weise verwendet werden; sie verlieren aber herbiziden Wirkstoff, der mit dem geschmolzenen
ihre unkrautvernichtende Fähigkeit schnell oder scha- 25 Wachs verträglich ist und sich in diesem löst, unter
digen die Feldfrüchte, wenn sie in Mengen, die zur Rühren beimischt. Der geschmolzenen Wachs-Wirk-Bekämpfung
des Unkrauts erforderlich sind, auf den stofflösung wird ein in Wachs lösliches Dispergiermittel
Boden aufgebracht werden oder in diesem vorhanden oder ein Dispergiermittel zugefügt, das mit einem
sind, nachdem das Wachstum der Feldfrüchte ein- löslichmachenden Mittel löslich gemacht werden
gesetzt hat. Die bisher handelsüblichen Unkraut- 30 kann. Die warme Wachslösung wird dann in Wasser
bekämpfungsmittel wurden gewöhnlich als Spritz- gegeben, das etwa auf die gleiche Temperatur anlösungen
oder Emulsionen in verschiedenen flüssigen gewärmt wurde, so daß ein Gemisch mit Wasser als
Lösungsmitteln oder Trägerstoffen aufgebracht, wie äußere Phase entsteht. Dieses Gemisch wird in einer
Kerosin, »Stoddard«-Lösungsmittel, aromatischen Kolloidmühle oder einer Homogenisiervorrichtung
Kohlenwasserstoffen und chlorierten Kohlenwasser- 35 homogenisiert, die in der Lage ist, die das Unkrautstoffen.
Andere Formen sind emulgierte Ülkonzentrate bekämpfungsmittel enthaltenden Wachsteilchen auf
mit bis zu 75% des Unkrautbekämpfungsmittels in eine Größe von etwa 0,5 bis 100 Mikron, vorzugseiner
leicht flüchtigen Flüssigkeit und gekörnte Pulver, weise 0,5 bis 10 Mikron, zu zerkleinern, so daß nach
die aus einem inerten Feststoff, wie Ton, bestehen, Abkühlen auf Raumtemperatur eine Suspension einder
mit dem Unkrautbekämpfungsmittel getränkt ist. 40 zelner fester Teilchen in Wasser vorliegt. Die ent-Einige
der flüssigen Präparate eignen sich nicht zum standene wäßrige Konzentratsuspension kann je nach
Lösen mancher Unkrautbekämpfungsmittel, und die dem Grad der gewünschten Unkrautbekämpfungsöllösungsmittel
erhöhen wohl die unkrautvernich- wirkung etwa 0,1 bis 10 Gewichtsteile Wachs je tende Wirkung, fügen den Feldfrüchten aber auch Gewichtsteil Wirkstoff enthalten. Die wäßrige Disperernsthaften
Schaden zu, besonders wenn diese öle 45 sion kann so hergestellt werden, daß sie etwa 30 bis
nicht ausreichend flüchtig sind, um vollständig zu 70 Gewichtsprozent Wasser enthält. Die Menge des
verdunsten. verwendeten Dispergiermittels kann etwa 1,0 bis
Getränkte inerte Feststoffpräparate haben eine 10 Gewichtsprozent des wäßrigen Konzentrats beanhaltendere
Wirkung als die flüchtigen ölpräparate, tragen. Das homogenisierte wäßrige Konzentrat hat
jedoch den großen Nachteil hoher Kosten bei der 50 ein milchiges Aussehen.
Herstellung, Abfüllung, Handhabung und Verteilung. Bei der Herstellung der gewünschten Suspensionen
Es wurde bereits eine wäßrige Wachsemulsion der festen Wachsteilchen, die den gelösten Wirkstoff
bestimmter Säurestärke, d. h. mit einem pH-Wert enthalten, werden solche Bestandteile und Verfahrensvon
3,5 bis 7, hergestellt, die ein Herbizid enthielt. stufen angewendet, durch die die Bildung eines Gels
Dabei wurde zuerst das Herbizid mit einem Wachs- 55 oder einer Emulsion, bei der eine Flüssigkeit in einer
gemisch aus Lanolin, mikrokristallinem Paraffin und anderen Flüssigkeit emulgiert ist, verhindert wird.
Carnaubawachs gemischt und dieses Gemisch dann Fette oder öle, d. h. Fettester, die leicht Wasser
mit Wasser versetzt, das davon adsorbiert wurde. absorbieren, sollen daher nicht in Mengen, durch die
Es bildete sich ein durchsichtiges Gel, das bei weiterer eine Wasserabsorption oder Gelieren der Paraffin-Wasserzugabe
brach. Anschließend wurde die er- 60 wachsteilchen verursacht würde, enthalten sein,
haltene Emulsion des gebrochenen Gels mit einer Das Paraffinwachs kann nach bekannten kommerwäßrigen Lösung versetzt, die weiteres Herbizid ziellen Verfahren hergestellt werden, eingeschlossen
enthalten konnte. Das erhaltene Produkt enthielt ist im allgemeinen auch das Erstarren der Wachsfesteinen
großen Teil des Herbizids in der wäßrigen stoffe in einer Petroleumfraktion und das Abscheiden
Phase. Derartige Produkte teilten sich leicht in drei 65 der erstarrten Wachsfeststoffe von den flüssigen
Phasen, die auch bei erneuter Rührung schwer erneut Kohlenwasserstoffen, z. B. durch Zentrifugieren und
zu dispergieren waren. Filtrieren. Zur Verringerung des ölgehaltes wird
Es wurde nun gefunden, daß eine bessere unkraut- das Rohwachs behandelt, man läßt es beispielsweise
3 4
ausschwitzen oder entölt es mit Lösungsmitteln. Zu Beispiele solcher Verbindungen sind 2,4-Dichlorden
Paraffinwachsen gehört auch das Petroleum- phenoxyessigsäure, die von dieser abgeleiteten Ester
wachs, auch als Rohparaffin bekannt, das bis zu und die Verbindungen 2-(2,4,5)-Trichlorphenoxyessigetwa
35% öl und gereinigte Wachse enthalten kann. säure oder Propionsäure und deren Derivate. Grund-Die
Dispergiermittel, die zur Herstellung der 5 sätzlich sind die verhältnismäßig wenig flüchtigen
Paraffinwachssuspension in Wasser verwendet werden, Esterderivate, z. B. des Butoxyäthanols, Propylensind
Substanzen, die als oberflächenaktive Mittel giykolmonobutyläthers und der Isooctylalkoholester
bekannt sind. Diese Stoffe enthalten Monostearat- der 2-(2,4,5)-Trichlorphenoxypropionsäure von hohem
ester von Sorbitan, andere Ester vom mehrwertigen Wert für die Unkrautbekämpfung bei Körnerfrüchten,
Alkoholen, Alkylarylpolyäthern und verschiedene io wie Weizen oder Gerste, da diese Verbindungen
andere oberflächenaktive Verbindungen, die dazu unschädlich für Tiere sind, wenn sie in geringen
dienen, die festen Wachsteilchen suspendiert zu halten. Mengen auf dem Futtergetreide enthalten sind.
Wasserlösliche Dispergiermittelarten, wie Morpholin, Eine typische Wachssuspension, in der ein Thiolkönnen
auch zusammen mit einem öllöslichmachen- carbamat in der Wachsphase gelöst ist, ist folgender
den Mittel, z. B. einer Fettsäure, verwendet werden 15 maßen zusammengesetzt:
unter Bildung einer Suspension die wegen der starken , 2 ^ Thiolcarbamat (entspricht 119,8 g/l)
Flüchtigkeit des Morphohns, das verdunstet, wenn 20ß0/° Wachs (Schmelzpunkt 540Q
die Dispersion auf den Acker aufgebracht wird, als ein ientsoricht 191 7 g/1)
schnell zerfallendes System angesehen werden kann. 6? 50/ Wag£. + Disperjierrnittel
Die Dispergiermittel sind vorzugsweise wasserab- 20
stoßend, um zu verhüten, daß Wasser in den Wachs- 100,0 /0
Wirkstoffteilchen zurückbehalten oder absorbiert wird, Diese Konzentrate werden zum Gebrauch normaler-
wenn diese suspendiert oder nachdem sie aufgebracht weise im Verhältnis von 1 bis 61 Konzentrat auf 40 1
sind. Wasser verdünnt. Hierdurch erhält man eine Suspen-
Die auf diese Weise hergestellten Paraffinwachs- 25 sion, die 0,3 bis 1,9% des aktiven Thiolcarbamats und
dispersionen erwiesen sich als sehr viel wirksamer als 0,5 bis 3,0% Wachs enthält.
Unkrautbekämpfungsmittel enthaltende ölemulsio- Die Aufbringungsmenge des verdünnten oder ver-
nen und unterscheiden sich von diesen in vieler längerten Konzentrats lag zwischen 935 und 2337 1
Hinsicht. Die dispergierten, den Wirkstoff enthalten- pro Morgen. Bei dieser Aufbringungsmenge erhält
den Paraffinwachsteilchen bilden kein Gel, das leicht 30 man einen Niederschlag oder eine Aufbringungs-Wasser
absorbiert. Durch die allmähliche Zugabe des menge von 2,8 bis 16,8 kg Wirkstoff je Morgen und
geschmolzenen, den Wirkstoff enthaltenden Wachses 4,5 bis 26,9 kg Wachs je Morgen,
findet keine Phaseninversion statt, und das Unkraut- Einzelheiten über die wissenschaftlichen Methoden,
bekämpfungsmittel verbleibt in den Wachsteilchen, die bei Feldversuchen mit dem erfindungsgemäßen
die in dem Wasser dispergiert sind. Die Dispersion 35 Mittel bei verschiedenen Feldfrüchten angewendet
wird durch Verwendung einer Kolloidmühle homogen wurden, werden in den folgenden Beispielen be-
und beständig gemacht, und schließlich bleiben die schrieben. Bei diesen Versuchen wurden die Wirkdispergierten
festen Wachsteilchen in dem wäßrigen stoffe zum Vergleich in ölemulsionen, auf trockenen
Medium als einzeln vorliegende feste Teilchen suspen- körnigen Feststoffen und in Wachssuspensionsteildiert. 40 chen eingearbeitet verwendet, wobei langsam und
Die erfindungsgemäßen Mittel können jeden be- schnell zerfallende Emulgiermittel verwendet wurden,
liebigen herbiziden Wirkstoff enthalten; sie eignen In einem Teil dieser Versuche betrug das Verhältnis
sich jedoch besonders Für die Verwendung mit den von öl oder Wachs zum Wirkstoff 6:5, während es in
sogenannten selektiven Wirkstoffen, die das Wachs- anderen 4:5 betrug. Die flüssigen Präparate wurden
turn der Unkräter verhüten oder hemmen sollen, 45 in Wasser aufgebracht, wobei eine Sprühvorrichtung
ohne daß die Hauptfeldfrucht angegriffen wird. Die verwendet wurde, die 935 1 je Morgen versprühte.
Art dieser Wirkstoffe hängt ab von der auf dem Bei emer Anzahl dieser Versuche wurde das nieder-
FeId anzubauenden Frucht, auf die das Mittel auf- gefal^ne Material in den Boden eingearbeitet; bei
gebracht wird. anderen war dies nicht der Fall. Bei allen Behand-
Beispiele Tür diese selektiven Wirkstoffe sind: 50 lungen werden die Vergleiche bei gleichen Mengen
1. Die Thiolcarbamatreihen der Unkrautbekämp- ?fs 3^" ^"^ Je Morgen durchgeführt,
fungsmittel der folgenden allgemeinen Formel: U.™ ftat'stisch einwandfreie Beobachtungen zu ge-
6 as wahrleisten, wurden die Ansätze auf willkürlich aus-
2\ 55
N-C-S-R1 Beispiel 1
ο / Il Es wurden Feldversuche mit erfindungsgemäßen
■' O Mitteln, insbesondere solchen nach Tabelle II durch
geführt. Typische Ergebnisse sind in Tabelle I zu-
in der R1, R2 und R3 Alkylreste mit 2 bis 60 sammengefaßt. In dieser Tabelle bezieht sich die
5 C-Atomen bezeichnen. Bei diesen Alkylresten Bezeichnung »Präparat A« auf die in Spalte 1 der
kann es sich um identische oder unterschiedliche Tabelle II angegebene Zusammensetzung und die
Reste handeln. Die Art des Herstellungsver- Bezeichnung »Präparat B« auf die Zusammensetzung
fahrens dieser alkylsubstituierten Ester der Thiol- aus Spalte 2 dieser Tabelle.
carbaminsäure wird in den USA.-Patentschriften 65 Die Ergebnisse der Tabelle I zeigen, daß die
2 913 324 bis 2 913 328 beschrieben. erfindungsgemäßen Mittel doppelt so wirksam bei
2. Di- oder Trichloracryloxyalkansäuren und die der Bekämpfung von Anthemis cotula sind, ohne
Esterderivate dieser Verbindungen. das Getreidewachstum zu beeinträchtigen, wenn sie
mit der handelsüblichen Emulsion des gleichen Herbizids verglichen werden.
Die durchgeführten Vergleichsversuche zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäßen Mittel, bei denen die
bezeichneten Herbizide mit einem wachslöslichen Dispergiermittel in festen Wachsteilchen gelöst und
frei von adsorbiertem Wasser sind, zu einer sehr befriedigenden Bekämpfung führten und das für den
bei den Versuchen angewendeten Weizen bzw. Gerste besonders schädliche Unkraut selektiv vernichteten.
Eine ähnliche Versuchsreihe wurde mit Thiolcarbamatzusammensetzungen
zur Bekämpfung von grasartigem Unkraut und breitblättrigem Unkraut durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den F i g. 1
und 2 zusammengestellt.
In diesen Figuren bedeutet die Bezeichnung »Präparat C« ein im Handel erhältliches emulgiertes
ölkonzentrat von t-Butyl-di-n-propylthiolcarbamat,
»Präparat D« 10% t-Butyl-di-n-propylthiolcarbamat
auf körnigem Ton als Trägermaterial, und »Pxä-. parat E« und »Präparat F« sind Emulsionen nach
der vorliegenden Erfindung, bei denen 20% des gleichen Alkylthiolcarbamats in Paraffinwachsteilchen
gelöst wurden, die nach vorliegender Beschreibung in Wasser dispergiert wurden. In F i g. 1 bedeuten
die ausgezogenen Linien in den Boden eingearbeitetes Herbizid und die gestrichelten Linien
nicht eingearbeitetes Herbizid.
Aus den Figuren geht hervor, daß die selektiven herbiziden Mittel nach vorliegender Erfindung sowohl
eine bedeutend höhere anfängliche Wirksamkeit als auch eine länger andauernde weitere Wirksamkeit
über eine Dauer von 40 bis 80 Tagen ergaben, ohne daß es erforderlich gewesen wäre, das Herbizid in die
Bodenoberfläche zu bringen, und daß sie eine verbesserte dauernde Wirksamkeit hatten, wenn sie in
die Bodenoberfläche eingebracht wurden. In den Fig. 1 und 2.bedeutet in der Bewertung der Unkrautbekämpfung
0 = keine Wirkung und 10 = vollständige Vernichtung des Unkrauts.
Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, daß zwar das Wachstum der Sojabohnen zunächst bei Anwendung
der erfindungsgemäß hergestellten Emulsionen beeinträchtigt wurde, daß es sich dann aber mit der
Zeit so erholte, daß die Pflanzen so kräftig wie die anderen Versuchspflanzen wurden.
Tabelle I
Durchschnittliche Versuchsergebnisse bei der Bekämpfung von Anthemis cotula in Weizen
Durchschnittliche Versuchsergebnisse bei der Bekämpfung von Anthemis cotula in Weizen
Anwendungs | Anthemis | cotula | Verminderung | Weizen | |
Bekämpfungsmittel | verhältnis | Verminderung | Beeinträchtigung | des Bestandes*) | |
gto2 | des Bestandes*) | des Wachstums*) | 0 | ||
Handelsüblich | 0,014 | 0 | 0,3 | 0 | |
0,028 | 0 | 3,3 | 0,3 | ||
0,056 | 5 | 5 | 0,3 | ||
0,112 ' | 4,6 | 7**) . | 0 | ||
Präparat A | 0,014 | 0 | 3 | 0 | |
0,028 | 2,3 | 4,6 | 0 | ||
0,056 | 9,3 | 8,5 | 0 | ||
0,112 | 10 | ***\ | 0 | ||
Präparat B | 0,014 | 0 | 1,6 | 0 | |
0,028 | 1,6 | 4 | 0 | ||
0,056 | 5,6 | 7 | 0 | ||
0,112 | 10 | ***) | |||
Beeinträchtigung | |||||
des Wachstums*) | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 | |||||
0 |
*) Bewertungsskala: 0 = keine Beeinträchtigung; 10 = vollständige Vernichtung.
**) Hohe Bewertung der Wirksamkeit führt zu fast vollständiger Vernichtung.
***) Pflanzen vernichtet und daher nicht bewertet.
Butyl-N,N-di-n-propyIthiolcarbamat (BPP) wurde auf seine unkrautbekämpfende Wirkung vor dem Auflaufen
beim Anbau von »Thaxter«, kleinen »Lima«- Bohnen und »Clark«-Sojabohnen untersucht. Ein
Wachspräparat enthielt 25% dieses Wirkstoffs (BPP), 2,5% Sorbitanmonostearat,2,5% Polyäthoxysorbitanmonostearat,
0,15% modifiziertes Phthalsäureglycerinalkyl, 20% Wachs und 47,85% Wasser im Konzentrat als langsam zerfallende Suspension. Das
schnell zerfallende System enthielt die gleiche Menge Unkrautbekämpfungsmittel und Wachs mit 4,0%
Morpholin, 2% Stearinsäure, 0,15% modifiziertem Phthalsäureglycerinalkyl und 1,0° 0 Isooctylphenylpolyäthoxyäthanol.
Eine Prüfung der Parzellen etwa 1 Monat nach dem Aufbringen der Unkrautbekämpfungsmittel und
dem Pflanzen ergab, daß die Wachsansätze vier- bis fünfmal wirksamer als die herkömmlichen Ansätze
waren, in denen das Herbizid nicht in kleinen Wachsteilchen enthalten ist. Die Wachssuspensionsansätze
waren etwa zehnmal wirksamer gegen die breitblättrigen Unkräuter als die anderen Ansätze und etwa
dreimal wirksamer gegen Gräser. Obgleich der anfängliche Schaden bei den Sojabohnensämlingen etwas
höher war, wuchs sich dies später aus. Diese Schäden traten hauptsächlich dann auf, wenn das aufgesprühte
Unkrautbekämpfungsmittel in den Boden eingearbeitet worden war. Der Versuch zeigte., daß bei
Wachsansätzen geringere Mengen Unkrautbekämpfungsmittel verwendet werden könnten und daß die
Einarbeitung in den Boden fortfallen könnte. Die
Wirksamkeit der Wachspräparate gegen die breitblättrigen Unkräuter war hervorragend.
Zahlreiche Präparate von Äthyl-N,N-di-n-propylthiolcarbamat wurden in Versuchen mit Erdbeer-,
Mais- und Sojabohnenparzellen verwendet, um die unkrautbekämpfende Wirkung und die Verträglichkeit
der angebauten Früchte zu ermitteln. Bei dem Maisversuch wurden 8,4 und 14 kg Wirkstoff je
Morgen aufgebracht. Der Umfang der unkrautbekämpfenden Wirkung und der Schädigung der angebauten
Früchte wurde periodisch ermittelt. Die vergleichbaren Wirkungen werden wie folgt zusammengefaßt:
,5
Die Wachspräparate dieses Unkrautbekämpfungsmittels (EPP) wiesen bei weniger großen Schädigungen
der umgepflanzten Erdbeeren eine höhere unkrautbekämpfende Wirkung auf als eine ölsuspension
des gleichen Unkrautbekämpfungsmittels. Es traten weniger Schäden auf als in dem Fall, wo Tonkörner
mit dem Unkrautbekämpfungsmittel getränke wurden.
Eine verbesserte Unkrautbekämpfung ergab sich bei Maisparzellen, wo bei Verwendung der Wachs-Präparate
im wesentlichen keine Schäden eintraten. Das Wachspräparat, in dem ein langsam zerfallendes
Emulgiermittel verwendet wurde, ergab etwas bessere Ergebnisse, wenn es in den Boden eingearbeitet
wurde.
Bei der Sojabohnenparzelle waren die Wachspräparate des Unkrautbekämpfungsmittels bei der
Bekämpfung breitblättriger Unkräuter nach 38 Tagen ebenso wirksam wie das andere Präparat und etwa
zwei- bis viermal so wirksam nach 76 Tagen bei etwas geringerer Beschädigung der Bohnen.
Die Präparate von n-Propyl-N,N-äthyl-n-butylthiolcarbamat (PEB) wurden wie in den Behändlungen
vor dem Säen bei Spinat in Mengen von 8,4 und 14 kg Wirkstoff je Morgen untersucht. Bei
einem Präparat handelte es sich um ein herkömmliches mit einem flüchtigen ölträgerstoff, ein zweites
enthielt ein hochsiedendes naphthenisches Kohlenwasserstoff^ als Trägerstoff, und das dritte war eine
erfindungsgemäße wäßrige Suspension von Wachsteilchen, die das Unkrautbekämpfungsmittel enthielten.
Der Spinat wurde 1, 4 und 7 Tage nach dem Aufbringen des Unkrautbekämpfungsmittels gesät,
die Begutachtung der Versuchsparzellen wurde 30 und 50 Tage später vorgenommen.
Die Versuche zeigten, daß die gelegten Spinatsamen unversehrt waren und daß eine mehr als angemessene
Unkrautbekämpfung erzielt wurde, vorzugsweise dann, wenn mit dem Säen länger gewartet wurde.
Die Wachspräparate und die Präparate mit einem schweren naphthenischen öl erwiesen sich als besser
als die Normalpräparate mit einem flüchtigeren Kohlenwasserstofföl. Das in dem naphthenischen ölpräparat
verwendete naphthenische öl bestand aus einer ausgewählten naphthenischen Fraktion, die
Kohlenwasserstoffe mit mehr als 18 C-Atomen im Molekül enthielt. Der Schutz der Pflanzen war etwas
besser bei Verwendung des Wachspräparates.
In diesem bestimmten Versuch lagen Anzeichen dafür vor, daß zur Herstellung verbesserter Präparate
des PEB-Unkrautbekämpfungsmittels mit dem paraffinischen Wachs auch das wenig flüchtige naphthenische
(zykloparaffinische) öl verwendet werden kann. Der Siedepunkt dieses naphthenischen Öls lag bei
einem Druck von 10 mm zwischen 149 und 254° C.
Um Wachspräparate zu prüfen, die Azoxyverbindungen enthielten, wurden Wachs - Wirkstoffsuspensionen
entsprechend der Tabelle II hergestellt.
Wachsansätze mit Aryloxyunkrautbekämpfungsmittel
Unkrautbekämpfungsmittel: Propylenglykolmonobutylätherester
von 2-(2,4,5)-Trichlorphenoxy-
propionsäure
Zusammensetzung, Gewichtsprozent | A | B |
Unkrautbekämpfungsmittel Paraffinwachs (Schmelzpunkt 880C) Span 60 (Sorbitanmonostearat).. Tween 60 (Polyäthoxysorbitan- monostearat) Stearinsäure Morpholin Triton-X-45 (Isooctylphenylpoly- äthoxyäthanol) Triton-B-1956 (modifiziertes Phthalsäureglycerinalkylharz) Wasser |
35,2 20,0 2,0 2,0 0,15 43,65 4,9 |
25,2 20,0 1,5 3,0 0,75 0,15 44,4 9,8 |
pH-Wert |
Mit einer Anzahl von Wachssuspensionen wurden tatsächliche Feldversuche durchgeführt, um sie mit
den im Handel erhältlichen Unkrautbekämpfungsmitteln vom gleichen »2,4,5«-Typ zu vergleichen.
Jeder der Ansätze wurde mit Wasser verdünnt und in einer Konzentration von 0,35, 0,7, 1,4 und 2,8 kg
aktives Unkrautbekämpfungsmittel in 935 1 Sprühflüssigkeit je Morgen auf Weizen und Gerste aufgesprüht.
Jede Behandlung wurde viermal wiederholt. Die Behandlung wurde durchgeführt, nachdem das
Getreide etwa 15 bis 20 cm hoch war. Die Pflanzen wurden in regelmäßigen Abständen bewertet, und es
ergab sich, daß die Wachssuspensionsansätze auf alle Arten von Unkräutern eine bessere unkrautbekämpfende
Wirkung ausübten als die handelsüblichen Emulsionsansätze und trotzdem das Getreide nicht
so stark beschädigten wie diese.
Von besonderer Bedeutung beim Anbau von Weizen und Gerste sind Unkräuter, wie Hundsfenchel, die
unbekämpft die gewünschte Frucht praktisch vernichten oder zumindest ihr Wachstum stark behindern.
Neben dieser schädlichen Wirkung wird der Wert des geernteten Weizens oder der Gerste schon durch eine
geringe Menge Hundsfenchel herabgesetzt. Der Grund hierfür ist, daß der Hundsfenchel eine dem Gänseblümchen
ähnliche Blüte hervorbringt, die schlecht riecht. Bei der Ernte der Kornfrucht wird dieses
»stinkende Gänseblümchen«, wie es oft genannt wird, ebenfalls geschnitten und mit den Körnern des
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Getreides vermischt, denen es einen unerwünschten Geruch oder Geschmack verleiht. Eine derartige
Verunreinigung vermindert den Wert des Getreides. Da die Ansätze mit den Wachssuspensionsteilchen
gegen Unkräuter, wie Hundsfenchel, von größerer Wirksamkeit sind, hat dieser Vorteil einen wirklichen
Wert. Die Versuche über die Unkrautbekämpfung werden wie folgt zusammengefaßt.
Beim Vergleich der Wachssuspensionsbehandlungen mit den handelsüblichen Emulsionsbehandlungen bei
der gleichen Menge von 1,4 kg Unkrautbekämpfungsmittel je Morgen ergab sich, daß die Emulsion eine
unkrautbekämpfende Wirkung von nur 50% aufwies und das Wachstum der angebauten Früchte
leicht beeinträchtigte. Bei einer höheren Konzentration von 2,8 kg aktivem Unkrautbekämpfungsmittel
je Morgen vernichteten die Wachssuspensionsansätze das Unkraut vollständig ohne Beeinträchtigung
der Früchte, während die handelsübliche Ό1-emulsion des Unkrautbekämpfungsmittelansatzes eine
geringe Vernichtung des Unkrauts bei Wachstumsbeeinträchtigungen hervorrief.
Aus einer großen Anzahl von Versuchen der beschriebenen Art mit den verschiedenen Unkrautbekämpfungsmitteln
ergab sich, daß diese Unkrautbekämpfungsmittel, wenn sie in Wachs gelöst wurden
und in den kleinen, festen, im Wasser dispergierten Wachsteilchen verblieben, die, gewünschte unkrautbekämpfende
Wirkung bei nur geringer Beschädigung der angebauten Feldfrüchte hervorriefen. Diese Unkrautbekämpfungsmittel
werden offensichtlich nicht aus dem Wachs ausgelaugt, wenn sie in Wasser homogenisiert sind, das Dispergiermittel enthält, wie
Morpholin-Fettsäure-Kombinationen oder »Tritone«. Wie festgestellt wurde, bilden wäßrige Sprühlösungen
der Wachspräparate, die die Unkrautbekämpfungsmittel enthalten, auf einer Glasoberfläche einen dünnen
überzug aus Wachsteilchen, die eine Teilchengröße von etwa 0,5 bis 100 Mikron aufweisen; solche Teilchengrößen
werden erhalten, wenn zum Dispergieren der das Unkrautbekämpfungsmittel enthaltenden
Wachslösung in Wasser z. B. eine Eppenbachsche Kolloidmühle verwendet wird.
Das in den Präparaten verwendete Paraffinwachs selbst hat keine bedeutende unkrautbekämpfende
Wirkung. Die unkrautbekämpende Wirkung der Präparate im Vergleich zu den zur Zeit verfügbaren
ölpräparaten zu jedem Zeitpunkt vor und nach dem Pflanzen ist daher überraschend hoch. Wie Wachspräparate
weisen den weiteren Vorteil auf, daß sie das Unkraut nach dem Pflanzen und bei beginnendem
Wachstum andauernder vernichten.
Die vorliegende Erfindung wurde unter besonderer Bezugnahme auf die Thiolcarbamat- und halogenier ten
Aryloxyalkansäurewirkstoffe in kleinen festen Wachsteilchen
beschrieben; selbstverständlich können auch verschiedene andere Substanzen zusammen mit diesen
Wachspräparaten verwendet werden, so lange sie nicht die beschriebenen erwünschten Vorteile herabsetzen.
Bei der Verwendung von Präparaten für die Unkrautbekämpfung nach dem Auflaufen können
auch andere, mit den Wachspräparaten verträgliche Unkrautbekämpfungsmittel zugefügt werden, wenn
die im einzelnen Fall behandelten Feldfrüchte durch diese zugefügten Unkrautbekämpfungsmittel nicht
abträglich beeinflußt werden. Die Wachspräparate können mit verschiedenen festen Füllstoffen vermischt
werden, wenn sie mit dem Boden vermischt oder auf den Boden aufgebracht werden sollen, z. B. Sägemehl,
Torfmull, »Vermiculit«, Sand, Ton und andere körnige Substanzen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Selektives herbizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Dispersion von Paraffinwachs in Wasser enthält, wobei das Paraffinwachs den selektiven herbiziden Wirkstoff enthält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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JP5443367B2 (ja) * | 2008-09-11 | 2014-03-19 | 日本曹達株式会社 | 農薬組成物および果実袋 |
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- 1962-11-28 ES ES282900A patent/ES282900A1/es not_active Expired
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