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Die Erfindung betrifft eine wegabhängige Nachlaufsteuerung für eine
Einrichtung mit hydraulischen Stellmotoren, insbesondere für Rudermaschinen, welche
Stellmotoren eine erste und eine zweite Gruppe bilden, die über einen ersten bzw.
zweiten Durchflußschalter einer ersten bzw. zweiten hydraulischen Druckmittelquelle
mit einer Pumpe zugeordnet sind, wobei die Durchflußschalter von einem gemeinsamen,
in Abhängigkeit von der Soll-Ist-Wert-Differenz der Nachlaufsteuerung gesteuerten
Stellglied verstellbar sind, und welche Stellmotorengruppen mit einer dritten hydraulischen
Druckmittelquelle mit einer Pumpe verbunden sind.
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Es ist bereits eine Rudermaschine mit zwei hydraulischen Stellmotoren
-bekannt (britische Patentschrift 408 100), die hydroelektrisch gesteuert
werden und zu deren Versorgung zwei Pumpen und eine Reservepumpe als Druckmielquellen
vorhanden sind. Die hydraulische Schaltung ist dabei so eingerichtet, daß jede der
drei Pumpen die beiden Stellmotoren in einem gemeinsamen Kreis allein versorgen
kann oder daß jeweils eine der Pumpen und die Reservepumpe je- einen Stellmotor
unabhängig versorgen kann oder daß die beiden Pumpen die beiden Stellmotoren gemeinsam
versorgen. Allerdings ist diese Schaltung nicht als wegabhängige Nachlaufsteuerung
ausgebildet.
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Bei einer anderen bekannten Rudermaschine (britische Patentschrift
842 359), die eine wegabhängige Nachlaufsteuerung aufweist, werden drei Stellmotoren
jeweils von einer Pumpe versorgt, von denen eine durch Verstellung ihrer Fördermenge
und die beiden anderen durch Durchflußschalter gesteuert werden, wobei diepe ;Steuerung
von einem gemeinsamen, in Abhänppke@t von der Soll-Ist-Wert-Differenz der Nachlaüfsteüerung
betätigten Stellglied ausgeführt wird. Dabei ist allerdings nur daran gedacht, die
Pumpen nacheinander in Abhängigkeit von der Größe der Soll-Ist-Wert-Differenz einzusetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer derartigen wegabhängigen
Nachlaufsteuerung außer einer gewissen Einsatzfähigkeit bei Ausfall einer der beiden
riorrnalen Pumpen durch die dritte Pumpe auch noch zu erreichen, daß bei Bedarf
einer schnellen und großen gewünschten. Verstellung eine zusätzliche und erheblich
stärkere Kraftquelle zur Verfügung steht.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die dritte
hydraulische Druckmittelquelle mit höherem Druck arbeitet und mit den beiden Durchflußschaltern
unter Zwischenschaltung eines vom Stellglied nur über einem Verstellwert des Stellgliedes,
der einem vorgegebenen hohen Wert der Soll-Ist-Wert-Differenz der Nachlaufsteuerung
entspricht, öffenbaren Durchflußschalters so verbunden ist, daß sie an Stelle der
durch Rückschlagventile gesicherten ersten oder zweiten Pumpe arbeiten kann.
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Durch diese Ausbildung wird bei gleichzeitiger Reserve für Ausfall
einer oder beider Pumpen eine Möglichkeit geschaffen, eine große Kraft einsetzen
zu können, wenn bei einem Verstellvorgang, sei es bei besonders schneller oder bei
besonders großer Stellungsänderung, die normale Stellkraft nicht ausreicht. Mit
dieser Nachlaufsteuerung kann eine Welle aus einer Ruhestellung in einem oder anderem
Drehsinn verdreht werden, z. B. zur Einstellung des Ruders eines Schiffes oder zur
Richtungsfestlegung eines Land-, Luft- oder Raumfahrzeuges oder zur Einstellung
einer entsprechenden Welle einer Werkzeugmaschine.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielshalber erläutert.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer wegabhängigen Nachlaufsteuerung
gemäß der Erfindung und F i g. 2 eine Detailansicht einer der verwendeten Stellmotoren.
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In F i g. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, das zur Steuerung
eines Ruderschaftes von Schiffen mit großer Tonnage dient. An einem Ruderschaft
14 ist ein hydraulischer Hilfsmotor 15 mit sehr geringem Ausgangsdrehmoment befestigt,
beispielsweise einem in einer Größenordnung von einigen tausendstel m - t.
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Um auf den Ruderschaft 14 ein größeres Drehmoment wirken zu lassen,
sind eine Reihe von hydraulischen Stellmotoren 16 A, 16 B, 16 C, 16 D mit
Zylinder und Kolben vorgesehen. Die Stellmotoren 16 sind paarweise derart geschaltes,
daß die Stellmotoren 16 A und 16 B einen ersten und
die Stellmotoren 16 C und 16 D einen zweiten hydraulischen Antrieb bilden. Sie sind
mit dem Ruderschaft 14 so verbunden, daß jeder von ihnen auf ihn eine Kraft
ausübt; alle von den verschiedenen Stellmotoren 16 ausgeübten Kräfte wirken im selben
Sinn, wodurch eine der Gesamtleistung der vier Stellmotoren 16 äquivalente Leistung
erreicht wird.
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Die Stellmotoren 16 sind untereinander gleich. Jeder Stellmotor 16
weist (F i g. 2) einen Zylinder 17 auf, der an seinem einen Ende um eine Schwenkachse
18 auf einem feststehenden Lagerteil schwenkbar ist. In jedem Stellmotor
16 sitzt gleitbar ein Stellkolben 19 mit einer Kolbenstange 20. Zur
Verbindung der Kolbenstangen 20 mit dem Ruderschaft 14 ist ein als Platte ausgebildeter
Kreuzkopf 21 (F i g.1) am Ruderschaft 14 befestigt. Der Kreuzkopf 21 ist von rechteckiger
Form, er ist länger als breit, und die Enden der verschiedenen Stellmotoren 16,
d. h. deren Kolbenstangen 20, sind mit ihren Ecken 22 verbunden.
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Die Stellmotoren 16 sind in bezug auf den Ruderschaft 14 so angeordnet,
daß in dessen Nullstellung, d. h. wenn er in Längsrichtung mit der Längsachse des
Schiffes in einer Linie liegt, die Geraden, welche durch die Längsachse des Ruderschaftes
14 und durch die Schwenkachse 18 jedes Stellmotors 16 führen, zwischen sich Winkel
von 90° bilden.
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Im Ausführungsbeispiel von F i g.1 bildet eine Gerade, die durch eine
Ecke 22 des Kreuzkopfes 21 und durch die Schwenkachse 18 des zugehörigen Stellmotors
16 führt, einen Winkel von 15° mit der Geraden, die durch dieselbe Schwenkachse
18 und durch die Achse des Ruderschaftes 14 geht.
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Werden mit einer solchen Anordnung die Stellkolben 19 der Stellmotoren
16 A und 16 D nach außen geschoben und gleichzeitig die Stellkolben 19 der Stellmotoren
16 B und 16 C nach innen in ihre Zylinder 17 eingezogen, so bildet die Summe der
durch die vier Stellmotoren 16 ausgeübten Kräfte ein Drehmoment, das den Ruderschaft
15 gegen den Uhrzeigersinn in Drehung versetzt. Auf jedem Stellmotor 16 (F i g.
2) sitzt eine Mitnehmerstange 23, die mit dem vorspringenden Ende 24 des Betätigungsteiles
eines Steuerschiebers 25 zusammen arbeitet, der in fester Stellung in der Nähe des
jeweils zugehörigen schwenkbaren Stellmotors 16 angeordnet ist. Jeder Steuerschieber
25 ist so gebaut, daß in einer festgelegten
Stellung, in der das
vorspringende Ende 24 des Steuerschiebers 25 von der Mitnehmerstange 23 zurückgehalten
wird, die Öffnungen 26, 27 und 28, 29 des Steuerschiebers 25 untereinander in Verbindung
gebracht sind; in einer anderen Stellung dagegen, in der die Mitnehmerstange 23
sich vom vorspringenden Ende 24 entfernt hat, stehen einerseits die Öffnungen
26,29 und andererseits die Öffnungen 28, 27 miteinander in Verbindung.
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Diese Anordnung ermöglicht eine Winkelverschiebung des Ruderschaftes
14 um mehr als ± 90° in bezug auf seine Nullstellung; das Drehmoment wächst dabei
im Hauptabschnitt dieser Verstellung konstant mit der Winkelverschiebung.
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Die Öffnungen 29, 27 der Steuerschieber 25 sind mit den auf beiden
Seiten des jeweiligen Stellkolbens 19 des zugehörigen Stellmotors 16 befindlichen
Öffnungen 30, 31 verbunden. Die Öffnungen 28, 26 der Stellmotoren 16 A bzw.
16 B stehen mit einer Leitung 32 in Verbindung. Die Öffnungen 26, 28 der
Stellmotoren 16 A bzw. 16 B dagegen stehen mit einer Leitung 33 in
Verbindung. Die Öffnungen 26; 28 der Stellmotoren 16 C bzw. 16 D stehen mit einer
Leitung 34 in Verbindung. Die Öffnungen 28, 26 der Stellmotoren 16 C bzw. 16 D stehen
mit einer Leitung 35 in Verbindung.
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Öffnungen 36 und 37 des Hilfsmotors 15 sind über Leitungen 38, 39
mit Öffnungen eines hydraulischen Schalters 40 nach Art eines Steuerschiebers verbunden,
der von einem Tauchspulmagnet 41 betätigt ist. Der hydraulische Schalter 40 ist
außerdem über Leitungen 42 und 43 mit einem von einem Steuerrad 45 betätigten Telemotor
44 verbunden.
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Öffnungen 46 und 47 des hydraulischen Schalters 40 sind mit Öffnungen
48 und 49 verbunden, die auf beiden Seiten eines Kolbens 50 einer Kolbenanordnung
51 angebracht sind, deren Kolbenstange 52 auf einem als Stellglied 53 dienenden
Hebel angelenkt ist. Auf der Kolbenstange 52 sitzt ein weiterer Kolben 54, der einen
etwas kleineren Durchmesser hat als der Kolben 50; dadurch verbleibt zwischen dem
Umfang des Kolbens 54 und der Zylinderwand der Kolbenanordnung 51 ein gewisser Spielraum,
so daß ein Durchlaß 55 von geringem Durchmesser entsteht, der quer über den Kolben
54 hinwegführt. Es sind zwei weitere Kolben 56 und 57 auf beiden Seiten des Kolbens
54 angebracht, die denselben Durchmesser haben wie der Kolben 54, wodurch sich eine
Drosselung und eine Dämpfung ergibt, wenn die Kolben 54, 56, 57 vor der Öffnung
48 vorbeilaufen. Auf der Kolbenstange 52 sitzt eine Zahnstange 58, die von einem
Antriebsritzel 59 eines Elektromotors 60 angetrieben wird.
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Der als Stellglied 53 dienende Hebel ist mit Durchflußschaltern 61
und 62 verbunden. Öffnungen 63 und 64 des Durcbflußschalters 61 stehen mit den Lei-
; tungen 32 bzw. 33 in Verbindung, und Öffnungen 65 und 66 des Durchflußschalters
62 stehen mit den Leitungen 34 bzw. 35 in Verbindung. Öffnungen 67 und 68 der Durchflußschalter
61 bzw. 62 sind mit Sammelbecken 69 bzw. 70 eines Sammelbehälters 72 verbunden,
der einen Teil einer Energiequelle 73 darstellt. Die Sammelbecken 69, 70 des Sammelbehälters
72 sind durch senkrechte Trennwände 74 voneinander geschieden, die niedriger sind
als der Sammelbehälter 72. Öffnungen 75 und 76 der Durchflußschalter 61 c bzw. 62
sind über Leitungen 77 bzw. 78 mit zwei Abzweigstücken 79 verbunden, von denen jedes
mit der einen Seite eines Entlastungsventils 80 verbunden ist, dessen andere Seite
jeweils mit den Sammelbecken 69 bzw. 70 des Sammelbehälters 72 verbunden sind.
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Die Abzweigstücke 79 sind außerdem an Leitungen 81 angeschlossen und
jeweils über Rückschlagventile 82 mit den Ausflußöffnungen von zwei Pumpen 83 bzw.
84 und mit den jeweiligen Einlaßöffnungen der Entlastungsventile 80 verbunden.
Außerdem sind die Leitungen 81 über in einer Richtung wirkende Rückschlagventile
85 mit Austrittsöffnungen 86 eines Durchflußschalters 87 verbunden, dessen Einlaßöffnung
88 an einen Hochdruckspeicher 89 und an eine dritte Pumpe 90 angeschlossen ist,
die einen viel höheren Druck hat als die zwei Pumpen 83 und 84.
Der
Durchflußschalter 87 wird von dem Hebel des Stellgliedes 53. über eine Stange 91
betätigt. Die Einlaßöffnungen der Pumpen 83 und 84 sind mit den Sammelbecken 69
bzw. 70 verbunden, und die Einlaßöffnung der Pumpe 90 ist mit einem Sammelbecken
71 verbunden, welches durch die senkrechten Trennwände 74 begrenzt ist.
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Die Bewegung des Ruderschaftes 14 erfolgt im Betrieb durch
elektrische Betätigung. Eine elektrische Verstellvorrichtung 92 (F i g. 1), die
von einem Verstellrad 93 betätigt wird, ist auf der Brücke des Schiffes angebracht.
Die Verstellvorrichtung 92 ist elektrisch mit dem Tauchspulmagnet 41 des hydraulischen
Schalters 40 und mit dem Elektromotor 60 verbunden, der ein Umkehrmotor
ist. Außerdem verschiebt sich beim hydraulischen Schalter 40 der Schieber nach rechts
entgegen der Kraft, die durch seine Feder ausgeübt wird, gleichgültig in welchem
Sinn man das Verstellrad 93 der Verstellvorrichtung 92 dreht. Dadurch werden die
Leitungen des Hilfsmotors 15 und des Telemotors 44 kurzgeschlossen, wodurch diese
beiden Teile zu einem Kreis verbunden sind. Entsprechend der Drehrichtung des Verstellrades
93 der Verstellvorrichtung 92 verschiebt sich die Zahnstange 58 entweder nach links
oder nach rechts und schwenkt der Hebel des Stellgliedes 53 in entsprechender Richtung.
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Normalerweise wird bei einer geringen Bewegung des Steuerrades 45
der Hochdruckspeicher 89 und die Pumpe 90 nicht in Anspruch genommen.
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Die aus diesen beiden Teilen bestehende Energiequelle kommt automatisch
zur Wirkung, wenn die Soll-Ist-Wert-Differenz der Verstellung zwischen der Fernsteuerung
des Sollwertgebers und der Lage des Ruderschaftes 14 über einen bestimmten vorher
festgelegten Wert hinausgeht.
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Während des Betriebs der gezeigten Einrichtung beim Drehen des Steuerrades
45 strömt Druckmittel über die Leitungen 42 und 38 in die Öffnung 36 des Hilfsmotors
15 und aus dessen Öffnung 37 über die Leitung 39 in die Leitung 43 des Telemotors
44. Vorausgesetzt, daß das Ausgangsdrehmoment des Hilfsmotors 15 nur einen Bruchteil
des Drehmoments beträgt, welches die vier Stellmotoren 16 liefern, beispielsweise
etwa 5,75 m - kg gegenüber etwa 18,6 m - t, so reicht das verfügbare Drehmoment
nicht aus, den Ruderschaft 14 zu drehen.
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Druckmittel strömt außerdem aus der Leitung 42. des Telemotors
44 in den hydraulischen Schalter 40.
Befindet sich dieser in der in
F i g. 1 gezeigten Stellung, so wird das Druckmittel dann über seine Öffnung 46
der Öffnung 48 der Kolbenanordnung 51 zu-' geführt, wodurch sich der Kolben 50 nach
rechts verschiebt. Weil die Öffnung 48 durch den zugehörigen Kolben 54 verengt ist,
strömt das Druckmittel - am
Anfang verhältnismäßig langsam ein.
Da der Kolben 50 über die Kolbenstange 52 mit dem Hebel des Stellgliedes 53 verbunden
ist, wird dieser, ausgehend von der in F i g. 1 dargestellten Lage, geschwenkt,
wodurch die Schieberstangen der Durchflußschalter 61 und 62 verschoben werden, die
elastisch in der Nulllage gehalten werden.
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Auf Grund der Kraft jedoch, die von den den Durchflußschaltern 61
und 62 zugeordneten Federn ausgeübt wird, bewegt sich der Hebel des Stellgliedes
53 so lange nicht, bis der in der Leitung 42 herrschende Druck, der vom Telemotor
44 herkommt, einen entsprechend hohen Wert erreicht, um die Kraft zu überwinden,
die von den Federn ausgeübt wird.
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Dreht man nun weiter am Steuerrad 45, so nimmt der in der Leitung
42 .herrschende Druck so weit zu, daß der Kolben 50 der Kolbenanordnung 51 nach
rechts verschoben wird; wobei vorausgesetzt ist, daß sich der Hilfsmotor 15 währenddessen
nicht dreht. Durch diese Bewegung des Kolbens 50 nach rechts Wird der Hebel des
Stellgliedes 53 geschwenkt, wodurch die Öffnungen. 64, 75 und 63, 67 des Durchflußschalters
61 sowie die entsprechenden Öffnungen 65, 68 und 66, 76 des Durchflußschalters 62
miteinander in Verbindung gebracht werden.
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Ist die auf den Hebel des Stellgliedes 53 übertragene Bewegung auf
Grund einer leichten Drehung des Steuerrades 45 nur gering, so wird der Durchflußsehalter
87 der Energiequelle 73 nicht betätigt, und unter diesen Bedingungen sind in diesem
Augenblick fier Hochdruckspeicher 89 und die Pumpe 90 nicht in Anspruch genommen.
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Indessen wird Druckmittel durch die beiden Pum-'pen 83 und 84 über
die Rückschlagventile 82 und die Leitungen 81 in den Öffnungen 75,76 der
Durchflußschalter 61 bzw. 62 angestaut. Das in der Leitung 33 vorhandene Druckmittel
strömt in die Öffnungen 26, 28 der Steuerschieber 25 der Stellmotoren 16 A bzw.
16B, und das in der Leitung 35 vorhandene Druckmittel fließt in die Öffnungen 28,
26 der Steuerschieber 25 der Stellmotoren 16 C bzw.16 D.
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Liegt das Steuerruder in Längsrichtung in einer Linie mit der Längsachse
des Schiffes und nimmt um an, daß bei den Steuerschiebern 25 die öffnungen
26, 27 bzw. 28, 29 miteinander in Verbindung stehen, so wirkt das Druckmittel gegen
die Stehkolben 19 der jeweiligen Stellmotoren 16 A,16 B,16 C und 16D, wodurch diejenigen
der Stellmotoren 16 A und 16D in den zugehörigen Zylindern 17 nach außen Sund diejenigen
der Stellmotoren 16 B und 16 C nach innen verschoben werden.
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Daraus ergibt sich, daß die vier Stellmotoren 16 im selben Sinn wirkende
Drehmomente auf den Ruderschaft 14 ausüben und dieser sich unter der Wirkung des
gesamten verfügbaren Drehmoments, das von den beiden Pumpen 83 und 84 hervorgebracht
wird, dreht.
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Dreht sich der Ruderschaft 14 beispielsweise um 150 gegen den Uhrzeigersinn,
so liegen die Schwenkachsen 18 der Stellmotoren 16 Bund 16 C und die -,entsprechenden
Ecken 22 des Kreuzkopfes 21 in einer Linie mit der Achse des Ruderschaftes 14; von
da an wird kein Drehmoment mehr von den Stellmotoren 16B und 16 C auf den Ruderschaft
14 übertragen, auf den nun lediglich die Stellmotoren 16 A und 16 r3 weiterhin ein
Drehmoment ausüben. Indessen haben sich auf Grund der Drehung des Ruderschaftes
14 die Mitnehmerstangen 23 der Stellmotoren 16 B und 16 C von den vorspringenden
Enden 24 der Betätigungsstangen der zugehörigen Steuerschieber 25 entfernt, so daß
diese Steuerschieber 25 automatisch umgeschaltet werden und ihre Öffnungen
26,29 und 28, 27 miteinander in Verbindung gebracht werden. Infolgedessen
wird das Druckmittel nun in solcher Richtung zugeführt, daß sich die Kolben der
Stellmotoren 16 B und 16 C in ihren Zylindern 17 in Richtung nach außen verschieben,
so daß in diesem Augenblick die vier Stellmotoren 16 alle zusammen ihren
jeweiligen Stellkolben 19 in Richtung nach außen schieben, wodurch wieder das gesamte
Drehmoment dieser vier Stellmotoren 16 auf den Ruderschaft 14 wirkt.
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Die vier Stellmotoren 16 üben zu jedem Zeitpunkt alle gemeinsam ein
Drehmoment auf den Ruderschaft 14 aus, ausgenommen während des Bruchteils einer
Sekunde, in dem die Steuerschieber 25 der Stellmotoren 16 B und 16 C ihre Stellung
ändern, was keine Rückwirkung auf die Bewegung des Ruders hat.
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Auf Grund der Geometrie der Anordnung kann sich der Ruderschaft 14
um einen Winkel von mindestens ± g0° drehen, was der notwendigen, genauen Manövrierfähigkeit
des Schiffes, beispielsweise beim Einlaufen in Häfen, zugute kommt.
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Dreht sich der Ruderschaft 14 wie angegeben, so dreht sich
der Hilfsmotor 15 ebenfalls, und es ergibt sich infolgedessen in der unter Druck
stehenden Leitung 42, welche mit der Öffnung 36 des Hilfsmotors 15 verbunden ist,
eine Hohlraumbildung. Diese Hoh1-raumbildung ruft einen Druckabfall in der Leitung
42 hervor, wobei sich eine Verminderung des Mediumdrucks ergibt, die auf den Kolben
50 der Kolbenanordnung 51 rückwirkt. Die Federn der Durchflußschalter 61 und 62
wirken gegen den Hebel des Stellgliedes 53, der in seine Nullage zurückgeführt wird,
in welcher er das Zuströmen von Druckmittel zu den Stellmotoren 16 unterbricht.
Fährt man fort, das Steuerrad 45 zu drehen, so erhöht sich der Druck von neuem,
und es ergibt sich folglich eine schrittweise Bewegung des Ruderschaftes 14.
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Die elementaren Veränderungen oder »die Schritte« des Ruders können
für eine langsame Drehung des Steuerrades 45 sehr klein und für eine schnelle
Drehung des Steuerrades 45 verhältnismäßig groß sein.
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Wird das Steuerrad 45 schneller gedreht, was im Dringlichkeitsfall
notwendig sein kann, beispielsweise wenn das Schiff mit großer Geschwindigkeit schwimmt,
so daß das Wasser dem Ruder einen großen Widerstand entgegenstemmt, so muß man,
um eine solche schnelle Bewegung.des Ruders mit Sicherheit zu erreichen, über ein
Drehmoment verfügen, das viel größer ist, als während des normalen Steuervorganges.
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Ein solches Drehmoment wird automatisch erreicht. Bei einer schnellen
Bewegung des Steuerrades 45 wächst der Druck, der in der Leitung 42 herrscht und
der auf die Öffnung 48 der Kolbenanordnung 51 ausgeübt wird, sehr schnell, wodurch
ein schneller und vollständiger Hub des Kolbens 50 bewirkt wird, bei dem sich gleichzeitig
der Durchflußschalter 87 verschiebt.
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Infolgedessen strömt das unter einem hohen Druck stehende Druckmittel,
das im Hochdruckspeicher 89 aufgespeichert ist, über die Rückschlagventile 85 in
die Öffnungen 75 und 76 der Durchflußschalter 61 bzw. 62. Ist der vom Hochdruckspeicher
89 stammende Druck viel größer, beispielsweise um das Vierfache größer als der Druck
von einer der beiden Pumpen 83, 84, so verhindern die Rückschlagventile
82
jeglichen Druckmittelfluß in Richtung auf diese Pumpen 83, 84 hin, die mangels dieser
Vorrichtung beschädigt werden könnten. Dieser plötzliche hohe, vom Hochdruckspeicher
89 herrührende Druck wirkt über die Durchflußschalter 61 und 62 auf die vier Stellmotoren
16, wodurch sich eine äußerst schnelle Bewegung der Stehkolben 19 dieser Stellmotoren
16 ergibt und das Ruder sehr schnell auf die Steuerung anspricht.
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Die Nachführbewegung, die der Hilfsmotor 15
durchführt, erfolgt
in gleicher Weise, wie beschrieben. Dennoch sind bei einer schnellen Bewegung des
Steuerrades 45 und folglich auch einer schnellen Bewegung der Stellkolben 19 die
Elementarschritte sehr groß. Wenn die Rückschlagventile 82 geschlossen sind, ist
es nötig, daß die Pumpen 83 und 84, die kontinuierlich arbeiten, in ihr Sammelbecken
entlastet werden, was durch die Entlastungsventile 80 erfolgt.
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Obwohl das hohe, vom Hochdruckspeicher 89 gelieferte Drehmoment im
Dringlichkeitsfall für eine schnelle Bewegung des Ruders erwünscht sein kann, ist
es doch wesentlich, daß das Ruder nicht mit einem so hohen Drehmoment verstellt
wird, wenn es beispielsweise einen Winkel von ± 40° überschritten hat, während gleichzeitig
das Schiff mit großer Geschwindigkeit schwimmt; denn das Ruder könnte dann leicht
brechen.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 ist ein Schutz dagegen durch
einen Kontaktarm 94 gegeben, der sich Gegen einen von zwei feststehenden Kontaktteilen
95 drückt, wenn der Ruderschaft 14 sich um einen Winkel von ± 40° verstellt hat.
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Will man die Steuerung entweder von Hand und elektrisch betätigen
oder will man automatisch mit Hilfe eines Selbststeuergeräts steuern, so verwendet
man die Verstellvorrichtung 92 und das Verstellrad 93. Die elektrische Verstellvorrichtung
92 ist mit dem Umkehrmotor 60 verbunden, der sich entsprechend der Drehrichtung
des Verstellrades 93 in der einen oder in der anderen Richtung dreht.
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Der elektrische Umkehrmotor 60 könnte ebenso gut an Stelle der aus
Kolben 50, Zahnstange 58 und Antriebsritzel 59 bestehenden Anordnung ein Servoventil
steuern.