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Brems- und Abfangvorrichtung an Kassettenwechslern von Röntgeneinrichtungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brems- und Abfangvorrichtung an Kassettenwechslem
von Röntgeneinrichtungen mit einer die Kassette mit dem jeweils belichteten Blattfilm
freigebenden Fallvorrichtung.
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Es sind Kassettenwechsler an Röntgeneinrichtungen bekannt, bei denen
die senkrecht hintereinanderstehenden, die Röntgenblattfilme aufnehmenden Kassetten
oder Wannen von der Fallvorrichtung freigegeben werden und nach unten auf ein gewölbtes
Schienenpaar fallen, dessen unteres freies Ende federnd gelagert ist. Die in eine
horizontale Ebene übergeführten Kassetten oder Wannen schlagen bei Beendigung ihrer
Bewegung gegen pendelnd aufgehängte Hebel. Bei dieser bekannten Vorrichtung erfordert
das gewölbte Schienenpaar einen erheblichen Raumbedarf; das Abbremsen der fallenden
Kassetten erfolgt nicht in geräusch- und erschütterungsarmer Weise.
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Die Erfindung bezweckt die Verbesserung bekannter Kassettenwechsler
von Röntgeneinrichtungen mit einer die Kassette mit dem jeweils belichteten Blattfilm
freigebenden Fallvorrichtung. Die fallenden Kassetten sollen auf kürzestem Wege
abgefangen, d. h. ihre kinetische Energie auf kürzestem Wege in eine andere Energieform
umgewandelt werden, wobei auf ein Anschlagen oder Auftreffen der Kassetten nach
Zurücklegung eines größeren Fall- oder Gleitweges verzichtet werden soll. Mit anderen
Worten, die Kassetten sollen für den Wechselvorgang eine hohe Geschwindigkeit besitzen
und sofort nach Verlassen ihrer Aufnahmestellung auf kürzestem Wege geräusch- und
erschütterungsarm abgebremst werden. Wenn vor- und nachstehend von Kassetten gesprochen
wird, so sind diesen Wannen gleichzusetzen, in denen die Kassetten mit dem Röntgenblattfilm
eingelegt sind. Zur Verhinderung des Verschleißes sowohl an den Kassetten als auch
an den Auffangvorrichtungen bzw. Gleitflächen und zur Vermeidung eines starken Fall-
und Gleitgeräusches ist gemäß der Erfindung eine Brems- und Abfangvorrichtung der
genannten Gattung vorgesehen, die durch mindestens einen in seiner Ausgangslage
in die Bewegungsbahn der fallenden Kassette ragenden und aus dieser ausschwenkbaren,
unter Federwirkung stehenden Schwenkarm gekennzeichnet ist. Die Brems- und Abfangvorrichtung
nach der Erfindung ist bei solchen Kassettenwechslern anwendbar, bei denen die Kassetten
übereinanderliegend angeordnet sind und nach unten fallen, findet aber vorzugsweise
bei solchen Kassettenwechslern Anwendung, bei denen die Kassetten hintereinanderstehend
angeordnet sind und die jeweils den belichteten.Röntgenblattfilm aufnehmende Kassette
von der Fallvorrichtung derart freigegeben wird, daß diese Kassette in senkrechter
Stellung nach unten fällt. Bei der Fallbewegung nach unten trifft die Kassette auf
den ausschwenkbaren, unter Federwirkung stehenden Schwenkarm, wodurch die kinetische
Energie der Kassette und deren Inhalt stark herabgemindert wird, wobei die kinetische
Energie in Federenergie geräusch- und verschleißlos umgewandelt wird. Ist ein genügendes
Abbremsen der fallenden Kassette erfolgt, so schwenkt der Dreharm aus der Bewegungsbahn
der Kassette aus und gibt diese somit frei, wodurch eine Weiterbewegung ohne die
ursprüngliche hohe kinetische Energie der Kassette erfolgen kann.
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Bei der weiteren Ausbildungsform der Erfindung ist der Schwenkarm
an einer um eine starre Achse drehbaren Hülse angeordnet. Bei Kassettenwechseleinrichtungen,
bei denen die Kassetten senkrecht hintereinander stehen und von der Fallvorrichtung
(sogenannte Senkrechtkassettenwechsler) freigegeben werden, ist dem Schwenkarm vorzugsweise
ein zweiter Schwenkarm zugeordnet, wobei beide Schwenkarme gegeneinandergerichtet
sind und sich gegen die Unterkante der fallenden Kassette legen. Hierbei sind die
beiden Schwenkarme vorzugsweise geneigt zur Horizontalen um in zwei parallelen und
senkrecht zur Fallebene der Kassette angeordnete Achsen schwenkbar. Während die
Auftreffpunkte der Schwenkarme, d. h. diejenigen Punkte, an denen die untere Kante
der in senkrechter Stellung fallenden Kassette auf die Schwenkarme auftrifft, eine
halbkreisförmige Bewegung um die Schwenkarmachse ausführen, vollführt die Unterkante
der Kassette eine etwa parabelförmige Kurve. Es wird somit nicht
nur
ein Abbremsen, sondern auch ein seitliches Versetzen der Kassette erzielt.
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Die Hülse oder die Hülsen auf der oder den Achsen sind in Längsrichtung
dieser Achsen verstellbar, so daß man die Auftreffpunkte der Kassettenunterkante
auf die Schwenkarme genau einstellen kann.
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Um die Bremswirkung nicht allein auf eine Feder auszuüben, können
die Hülse oder die Hülsen in Längsrichtung der feststehenden Achse oder Achsen unter
Federwirkung stehen, so daß die kinetische Energie der fallenden Kassette nicht
nur in potentielle Energie beim Verformen der an jedem Schwenkarm angreifenden Feder
umgewandelt wird, sondern auch die in Längsrichtung der Achse oder der Achsen vorgesehene
Feder zusätzlich zur Umwandlung der kinetischen Energie in potentielle Energie einer
verformten Feder herangezogen wird.
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Soll die mit dem belichteten Blattfilm versehene Kassette senkrecht
stehend von der Brems- und Abfangvorrichtung aus ihrer Fallebene gebracht werden,
so wird dem an der Unterkante der Kassette angreifenden Schwenkarmpaar ein weiteres
Schwenkarmpaar zugeordnet. Dieses zweite Schwenkarmpaar ist oberhalb des ersten,
an der Unterseite der fallenden Kassette angreifenden Schwenkarmpaares vorgesehen
und ragt nicht in die Bewegungsbahn der Kassette. Vielmehr sind die oberen Schwenkarme
etwas seitlich neben der Bewegungsbahn der fallenden Kassette angeordnet, wobei
ein Übertragungsgestänge die oberen Schwenkarme mit den unteren Schwenkarmen verbindet.
Trifft die Unterkante der stehend fallenden Kassette auf die unteren Schwenkarme,
so werden auch die oberen Schwenkarme über das übertragungsgestänge betätigt, und
somit wird allen vier Schwenkarmen eine kreisförmige Bewegung um ihre Achsen vermittelt,
die ein Versetzen der fallenden Kassette auf einer parabelförmigen Bahn gestattet,
wobei die Kassette in stehender Stellung verbleibt.
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Nachdem die Kassette von den Schwenkarmen freigekommen ist, kann sie
durch seitliche Rasteinrichtungen oder Federwände gehalten werden, so daß ein Zurückfallen
der Kassetten ausgeschlossen wird.
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Die Schwenkarme können mit Auflageteilen, vorzugsweise mit rechtwinklig
zueinander stehenden Stütz- und- Halteteilen oder Zapfen versehen sein. Hierbei
können diese Teile gewölbt oder mit die Reibung vermindernden Mitteln versehen sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Brems- und Abfangvorrichtung
nach der Erfindung an einem Senkrechtkassettenwechsler dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 die Anordnung der Vorrichtung an einem solchen Kassettenwechsler mit senkrecht
stehenden ; Kassetten, F i g. 2 eine Seitenansicht, F i g. 3 eine Draufsicht und
F i g. 4 eine Vorderansicht der Vorrichtung; F i g. 5 zeigt in gegenüber den F i
g. 2 bis 4 vergrößertem Maßstab eine Hülse mit einem Schwenkarm und den unteren
Teil der auf dem Schwenkarm ruhenden Kassette, F i g. 5 a eine Variation einer Hülse
mit einer Zwischenfeder, t F i g. 6 die der F i g. 5 entsprechende Draufsicht; F
i g. 7 bis 9 geben verschiedene Ausführungsformen der Schwenkarme wieder; F i g.
10 zeigt die Ausbildung eines oberen Schwenkarmes und F i g. 11 und 12 die Anordnung
eines oberen und eines unteren Schwenkarmpaares für eine senkrecht fallende Kassette,
die beide mittels eines übertragungsgestänges miteinander verbunden sind.
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Die den Röntgenblattfilm aufnehmenden und eine Bleieinlage tragenden
Kassetten 1 ruhen in stehender Stellung auf einem Schieber 2, der in Richtung des
Pfeiles 3 verschieblich ist und hierdurch jeweils die mit dem belichteten Röntgenblattfilm
versehene Kassette la freigibt, die nach unten fällt und dort als Kassette 1 b bezeichnet
ist. Die Kassetten oder die ihnen gleichzusetzenden, die Kassetten mit dem Röntgenblattfihn
aufnehmenden Wannen werden durch eine Feder 4 in die Aufnahmestellung gegen
die Wand 5 vorgeschoben.
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Die nach unten fallende Kassette 1 b wird von einer mit der allgemeinen
Bezugsziffer 6 versehenen Brems- und Abfangvorrichtung aufgefangen und auf einem
parabelförmigen Weg, der durch die Pfeile P gekennzeichnet ist, seitlich versetzt,
wobei die kinetische Fallenergie der Kassette oder Wanne weitgehend ohne Geräusch
und Verschleiß aufgenommen wird. Am Ende des Bewegungsweges der Kassette 1 b, d.
h. etwa am Ende der Pfeile P, werden die Kassetten durch seitliche, nicht dargestellte
federnde Wände in ihrer Lage gehalten, so daß sie nicht in die Bewegungsbahn der
nachfolgenden Kassette zurückfallen können. Diese federnden Wände können auch als
Rastwände ausgebildet sein, die bei Zuführung einer neuen Kassette die bisherige
Kassette halten oder weiterschieben, was vorzugsweise auf Grund des Eigengewichtes
der Kassetten zwischen den Wänden erfolgt.
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Die Brems- und Abfangvorrichtung besteht im dargestellten Beispiel
aus zwei unteren Schwenkarmen 7, 8, die mit ihrem Ende 7 a, 8 a in die Bewegungsbahn
der Kassette ragen und auf die die Unterkante 9 der Kassette 1 b auftrifft, wenn
sie die etwa in F i g. 1 dargestellte Stellung erreicht. Die Schwenkarme 7, 8 sind
fest mit je einer Hülse 10, 11 verbunden, wobei die Arme senkrecht zu den Hülsen
an diesen angebracht sind. Die Hülsen sind um feststehende und, wie insbesondere
aus der F i g. 2 erkennbar ist, gegenüber der Horizontalen geneigte Achsen 12,13
frei drehbar, die in zwei parallelen und senkrecht zur Fallebene der Kassette vorgesehenen
Ebenen gelegen sind. An den Schwenkarmen greift je eine Feder 14,15 an, die bei
Schwenken der Arme 7, 8 gespannt werden und in der Schwenkebene E der Arme 7, 8
(F i g. 2) liegen.
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Trifft die Unterkante 9 der fallenden Kassette 1 b auf die Enden 7
a, 8 a der Schwenkarme 7, 8, so wer-. den die Enden auf einer halbkreisförmigen
Bahn um die Achsen 12, 13 verschwenkt, die sich in der Draufsicht und der Vorderansicht
nach den F i g. 3 und 4 als eine parabelförmige Projektionskurve darstellt. Hierbei
bewegen sich die Kassettenabschnitte auf den Kurven P in F i g. 1, und die Kassette
nimmt nacheinander die Stellungen 1 b', 1 b" und 1 b"' ein. Bei der Bewegung der
Schwenkarme werden die Federn 14, 15 gespannt und die Fallenergie der Kassette derart
in potentielle Energie einer verformten Feder umgewandelt, daß eine Überführung
der Kassette in einen weiteren Schacht mit Klemm- oder Rastwänden ohne Geräusch
und Verschleiß möglich wird.
Die Hülsen 10, 11 können, wie insbesondere
aus den F i g. 5 und 6 hervorgeht, an ihren Enden durch Ringe 16,17 in ihrer Lage
gehalten werden, die längs der Achsen 12, 13 verstellbar sind und mittels der Schrauben
18 in ihrer Lage gehalten werden können. Zwischen dem unteren Ring 16 und dem unteren
Ende 10a, 11a der Hülsen kann eine zusätzliche Feder 19 vorgesehen
sein, durch die die kinetische Energie der fallenden Kassette zusätzlich aufgenommen
wird.
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Die Schwenkarme an den Hülsen 10,11 können verschiedene Gestalt haben.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Unterkante 9 der fallenden Kassette 1 b
ihren Auflagepunkt auf dem Schwenkarm auf Grund der Schwenkbewegung desselben wechselt.
Bei den Ausführungsformen nach F i g. 5 und 6 tragen die Schwenkarme 7, 8 einen
leistenförmigen Teil 20, der mit einem Zapfen 21 versehen ist. Bei der Ausführungsform
nach F i g. 7 sind die Schwenkarme 7, 8 mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden
Flächenelementen versehen, die Wölbungen 23, 24 aufweisen, so daß eine Punkt- oder
linienförmige Berührung bei 25 mit der Unterkante 9 und der einen Seitenfläche 26
der Kassette 1 b entsteht. Bei der Ausführungsform nach F i g. 8 tritt zu den Flächenelementen
23, 24 ein weiteres gewölbtes Element 27 hinzu, wobei der Abstand zwischen diesem
und dem Flächenelement 23 größer sein kann als die Dicke der Kassette 1 b. Bei der
Ausführungsform nach F i g. 9 sind statt der gewölbten Flächenelemente Rollen 28,
29 vorgesehen, die die Reibung zwischen der Kassette 1 b und den Schwenkarmenden
noch weiter vermindern.
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Zum senkrechten seitlichen Versetzen der Kassette 1 b, wie es in F
i g. 2 bis 4 an Hand der Stellungen 1 b', 1 b" und 1 b"' erkennbar ist, dient ein
zusätzlich zu den Hülsen 10,11 und den entsprechenden unteren Schwenkarmen 7, 8
vorgesehenes und in F i g. 11 und 12 dargestelltes Paar Schwenkarme 30, 31, deren
Enden 30 a, 31 a nicht wie die Enden 7 a,
8 a in die Bewegungsbahn
der Kassette 1 b ragen. Vielmehr ragen diese Schwenkarme etwas aus der Fallbahn
der Kassette heraus, wobei die Enden 30a, 31 a sich gegen die Vorder- oder Rückwand
der Kassette legen. Die Schwenkarme 30, 31 sind wie die Arme 7, 8 fest mit Hülsen
32, 33 verbunden, die auf Achsen 34, 35 schwenkbar sind, die parallel zu den Achsen
12, 13 gelegen sind. Die Arme 7, 8 und 30, 31 sind an jeder Seite der Fallbahn der
Kassette 1 b über je ein Übertragungsgestänge 36, 37 miteinander paarweise verbunden.
Wird die Kassette 1 b durch die Fallvorrichtung 2 freigegeben und fällt sie senkrecht
nach unten, so trifft die Kante 9 auf die Enden 7 a, 8 a der Schwenkarme 7, 8, die
hierdurch die beschriebene Ausschwenkbewegung vollführen. Diese wird über die Gestänge
36, 37 auf die Arme 30,31 übertragen, die die gleiche Schwenkbewegung jedoch
etwas seitlich versetzt durchführen, so daß, wie aus F i g. 1 zu erkennen ist, sowohl
der untere Teil der Kassette mit der Kante 9 als auch der mittlere oder obere Teil
der Kassette 1 b auf den durch die Pfeile P in F i g. 1 gekennzeichneten Kurven
bewegt werden und hierdurch die Kassette 1 b stets in stehender Stellung in den
Sammelraum mit den Rast-oder gefederten Wänden geführt wird.
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In F i g. 10 ist dargestellt, daß die Enden der Schwenkarme 30, 31
gewölbt ausgebildet sein können, wobei die Schwenkarme keine untere Auflage in Form
der Streifen 20 oder der gewölbten Flächenelemente 24 oder der Rollen 28
aufweisen. Die Schwenkarme besitzen nur Seitenteile, die den Teilen oder Flächenelementen
21, 23 und 29 in den F i g. 5, 7 bis 9 entsprechen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt,
das einen Kassettenwechsler mit senkrecht stehenden Kassetten darstellt. Vielmehr
ist der Erfindungsgedanke auch bei solchen Kassettenwechslern anwendbar, bei denen
die Kassetten mit dem belichteten Röntgenblattfilm in horizontaler Ebene liegen
und aus dieser senkrecht und liegend herabfallen. Hierbei wird man vier gleichartige
Schwenkarme vorsehen, die an den vier Ecken der in horizontaler Lage senkrecht herabfallenden
Kassette oder Wanne angreifen und diese seitlich aus der Fallbahn herausbewegen,
wobei gleichfalls wieder die kinetische Fallenergie der Kassette weitgehend unschädlich
gemacht wird. Hierbei können die Schwenkarme auch eine leicht unterschiedliche Bewegungsbahn
beschreiben, so daß die zunächst horizontal liegende Kassette eine nunmehr etwas
schräge Lage erhält und nach dem Abbremsen und Abfangen eine selbsttätige Weiterbewegung
auf Grund der Schräglage ausführt.