-
Vorrichtung an einer Offsetdruckmaschine zum Zuführen von Befeuchtungsflüssigkeit
Offsetdruckmaschinen besitzen im allgemeinen einen Befeuchtungsflüssigkeitskasten,
der mit einer wäßrigen Gummiarabikumlösung mit einer kleinen Beigabe Chrom- oder
Phosphorsäure gefüllt ist. Die Anfeuchtwalzen übertragen diese Befeuchtungsflüssigkeit
auf die nicht druckenden Teile der Druckplatte des Plattenzylinders der Maschine
und bewirken damit, daß von diesen befeuchteten Teilen der Platte keine Farbe von
den Farbzylindern angenommen wird. Die Zusammensetzung der Befeuchtungsflüssigkeit
wird von einer Anzahl von Faktoren bestimmt, unter anderem von der Art des verwendeten
Druckmittels, der Art des Druckvorganges, der Farbe des Druckes, der Art des bedruckten
Papiers, um nur einige zu nennen.
-
Bei den bisher üblichen Vorrichtungen mußte der Arbeiter an einer
Offsetmaschine immer daran denken, die Lösung in dem Befeuchtungsflüssigkeitskasten
rechtzeitig nachzufüllen, da im Fall des Ausgehens der Lösung Farbe auf die nicht
druckenden Teile der Druckplatte übertragen und der Druckvorgang unterbrochen werden
mußte.
-
Das Nachfüllen erfolgte im allgemeinen in nicht kontinuierlichen Verfahren,
d. h. von Fall zu Fall je nach Bedarf, und das dauernde Auffüllen der Befeuchtungsflüssigkeitskästen
war in großen Offsetdruckereien kostspielig, lästig und zeitraubend. Außerdem ließ
sich beim Nachfüllen der Befeuchtungsflüssigkeit mit der Hand oft ein versehentliches
Überlaufen des Befeuchtungsflüssigkeitskastens nicht vermeiden, so daß zu viel Lösung
zu den Anfeuchtwalzen gelangte. Auch wurde die Lösung oft auf die arbeitenden Teile
der Druckmaschine und auf das zu bedruckende Material verspritzt. Nicht selten mußte
die Maschine nach dem Verspritzen von Befeuchtungsflüssigkeit zwecks Reinigung angehalten
werden, und das zu bedruckende Material wurde durch die verspritzte Befeuchtungsflüssigkeit
verdorben. Bei Rotationsdruckmaschinen bewirkt das Verspritzen von Befeuchtungsflüssigkeit
im allgemeinen den Bruch der Papierbahn. Das Austrocknen, das Verspritzen und das
Überlaufen der Befeuchtungsflüssigkeit verursachen erhöhte Betriebskosten und eine
Verschlechterung der Qualität des Druckes.
-
Es ist schon verschiedentlich versucht worden, das lästige Nachfüllen
der Befeuchtungsflüssigkeitskästen durch an die jeweilige Druckmaschine angebrachte
Zusatzgeräte zu besorgen. Bei großen Druckereien haben sich jedoch Geräte dieser
Art deshalb nicht bewährt, weil die Befeuchtungsflüssigkeitskästen zur Vermeidung
eines Auslaufens beim Versagen der Geräte trotzdem dauernd überwacht werden mußten
und die dauernde Überwachung der Einzelaggregate unwirtschaftlich ist.
-
Des weiteren ist eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der sich das
Ätzkonzentrat unter variierbarem Druck in einem Vorratsbehälter befindet und über
eine als Nadelventil ausgebildete Dosiervorrichtung dann in eine Mischkammer gelangt,
wenn dieser gleichzeitig Wasser unter einstellbarem Druck zugeführt wird, wobei
der in der Mischkammer herrschende Druck niedriger zu halten ist als der Wasserdruck.
Von der Mischkammer aus wird die Befeuchtungsflüssigkeit durch ein Magnetventil
so lange in den Befeuchtungsflüssigkeitskasten der Maschine befördert, bis das Flüssigkeitsniveau
eine als Fühler ausgebildete Eelektrode erreicht. In diesem Moment schließt sich
das Magnetventil, wodurch die Zufuhr von Befeuchtungsflüssigkeit in den Befeuchtungsflüssigkeitskasten
und die Zufuhr von Wasser und Ätzkonzentrat in die Mischkammer unterbrochen wird.
Obwohl
bei der vorgenannten Anordnung ein Ansteigen oder Absinken des Flüssigkeitsniveaus
über das gewünschte Maß hinaus ausgeschaltet werden kann, erfordert die richtige
Dosierung von Ätzkonzentrat und Wasser mittels des Dosierventils sowie die Einhaltung
der richtigen Druckverhältnisse zwischen Konzentrat und Wasser wiederum eine dauernde
überwachung der Vorrichtung durch eine Arbeitskraft.
-
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierlich
arbeitende Vorrichtung zu entwickeln, die automatisch Wasser und Ätzkonzentrat im
richtigen Mengenverhältnis mischt und die Befeuchtungsflüssigkeit aus einem zentralen
Nachfüllbehälter in angemessenen Chargen den Befeuchtungsflüssigkeitskästen zuführt.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Dosiervorrichtung
als Dosierbehälter mit einer Einrichtung zum Einstellen der von ihm jeweils abzugebenden
Ätzlösungsmenge ausgebildet ist und daß ferner in der Mischkammer ein Flüssigkeitsstandregler
vorgesehen ist, der mit Hilfe von Magnetventilen die Zufuhr der Atzlösung aus dem
Dosierbehälter und die Zufuhr von Wasser in die Mischkammer mittels einer Wasserstrahlpumpe
sowie die die Befeuchtungsflüssigkeit aus der Mischkammer in den Befeuchtungsflüssigkeitskasten
des Plattenzylinders fördernde Pumpe steuert.
-
Bei Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird Befeuchtungsflüssigkeit
in die Mischkammer und Ätzkonzentrat in den Vorratsbehälter gegeben, die Betriebswasserleitung
angeschlossen und im Dosierbehälter die gewünschte Konzentration eingestellt, so
daß die Vorrichtung, wie später noch ausführlicher beschrieben werden soll, zur
Abgabe der richtigen Lösung an die Befeuchtungsflüssigkeitskästen und zur Aufrechterhaltung
des richtigen Flüssigkeitsstandes in der Mischkammer bereit ist. Die Zufuhr von
Befeuchtungsflüssigkeit zur Druckmaschine erfolgt zwangläufig, indem die Befeuchtungsflüssigkeit
mittels der in der Mischkammer angebrachten Förderpumpe durch die Befeuchtungsflüssigkeitskästen
umgewälzt wird. Die Rückleitung der Befeuchtungsflüssigkeit zur Mischkammer erfolgt
über einen mit einem Sieb versehenen Zwischenbehälter, in welchem eventuell in der
Lösung vorhandener Schlamm abfiltriert wird.
-
Nach Absinken des Flüssigkeitsspiegels in der Mischkammer auf den
unteren Grenzwert schaltet der Flüssigkeitsstandregler die Förderpumpe ab. Gleichzeitig
werden der Mischkammer über den Dosierbehälter die eingestellte Menge Konzentrat
und die notwendige Menge Wasser aus der Wasserleitung zugeführt, während die Zufuhr
von Ätzkonzentrat in den Dosierbehälter und von Befeuchtungsflüssigkeit in die Befeuchtungsflüssigkeitskästen
unterbunden wird. Sobald das Flüssigkeitsniveau in der Mischkammer den oberen Grenzwert
wieder erreicht hat, werden umgekehrt Konzentrat- und Wasserzuleitung abgesperrt
und die Zufuhr von Befeuchtungsflüssigkeit zu den Befeuchtungsflüssigkeitskästen
und von Ätzkonzentrat zum Dosierbehälter wieder freigegeben. Der Flüssigkeitsstandregler
wird so eingestellt, daß relativ kleine Mengen neuer Lösung gemischt werden, um
auf diese Weise den Befeuchtungsflüssigkeitskästen laufend frisch zubereitete Lösung
zuzuführen.
-
Das Fassungsvermögen des Dosierbehälters ist so auf die Nachfüllmenge
in der Mischkammer und die Leitungsquerschnitte abgestimmt, daß bei einer Nachfüllung
der Mischkammer zusammen mit der durch die Wasserstrahlpumpe fließenden Wassermenge
in die Mischkammer stets die ganze jeweils einstellbare Menge Atzlösung aus dem
Dosierbehälter in die Mischkammer gefördert wird. Zur Entnahme einstellbarer Mengen
Konzentrats ist am Dosierbehälter ein in der horizontalen Mittelebene des Behälters
angeordneter Abflußstutzen angebracht, der mit einem im Inneren des Behälters um
die Achse des Abflußstutzens schwenkbar, radial zur Schwenkachse angeordneten Entnahmestutzen
in Verbindung steht.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll an Hand der in den F i g. 1
bis 6 dargestellten, besonders vorteilhaften Ausführungsform näher erläutert werden.
Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, F i g. 2 eine Draufsicht der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung,
F i g. 3 eine Seitenansicht der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung, F i g. 4
eine Vorderansicht des neuartigen Dosierim gemäß der Erfindung, F i g. 5 eine Schnittzeichnung
längs der Linie 5-5 der F i g. 4 und F i g. 6 einen schematischen Schaltplan einer
Steuerschaltung gemäß der Erfindung.
-
Das den Nachfüllbehälter aufnehmende Gestell 10 weist einen im wesentlichen
rechtwinkligen Rahmen 12 auf, der auf vier Füßen 14 ruht, die Verlängerungen der
Seitenwände 17 und 19 bilden und mittels der Leisten 16 und 18 verstrebt sind. Das
Gestell 10 nimmt den Hauptbehälter 20 auf, der vorzugsweise aus Glasfaser- oder
sonstigem säurefestem Material besteht und der durch eine herausnehmbare mittlere
Trennwand 22 in zwei getrennte Kammern, den Vorratsbehälter 24 und die Mischkammer
26, unterteilt wird. Der Hauptbehälter 20 ist mit einem nach außen vorspringenden
Rand 21 versehen, der auf einer Schulter 13 des Rahmens 12 aufliegt. Ein zweigeteilter,
abnehmbarer Deckel 15 auf dem Rahmen 12 dient als Verschluß der Kammern 24
und 26 des Behälters 20.
-
Der Vorratsbehälter 24 des Tanks 20 dient zur Aufnahme des Ätz- und
Harzkonzentrats, während sich in der Mischkammer 26 die Befeuchtungsflüssigkeit
befindet. Die Mischkammer 26 ist an die Hauptwasserleitung 30, durch welche frisches
Wasser unter Druck in die Mischkammer 26 eintritt, angeschlossen.
-
Das Ätz- und Harzkonzentrat aus dem Vorratsbehälter 24 gelangt über
eine Verbindungsleitung 132, die mit dem Eintrittsstutzen 32 des Dosierbehälters
34 verbunden ist, von der Vorratskammer 24 in die Mischkammer 26. Der Dosierbehälter
34 wird seinerseits an seinem Abflußstutzen 36 durch Leitung 136 über eine Wasserstrahlpumpe
38 mit der Hauptwasserleitung 30 verbunden.
-
Die Befeuchtungsflüssigkeit wird aus der Mischkammer 26 des Hauptbehälters
20 durch eine Motorkreiselpumpe 40, die mit der Anschlußleitung 42 der Befeuchtungsflüssigkeitskästen
über die Steigleitung 42a verbunden ist, zu den Befeuchtungsflüssigkeitskästen der
Pressen gefördert.
-
Die Förderpumpe 40 und deren Antriebsmotor 41 werden vorzugsweise
einstückig ausgeführt, und zwar aus rostfreiem Stahl oder sonstigem korrosionsbeständigem
Material,
wobei die Pumpe 40 vorzugsweise eine Förderhöhe von etwa 10,4 m hat.
-
In der bevorzugten Ausführungsform fördert die Pumpe 40 die Befeuchtungsflüssigkeit
in ständigem Umlauf durch die Befeuchtungsflüssigkeitskästen der Druckmaschinen.
Der Rückfluß aus den Befeuchtungsflüssigkeitskästen geschieht über eine geeignete
Rückleitung 44, die die zurückfließende Befeuchtungsflüssigkeit an einen auf einem
Tragrahmen 48 ruhenden Zwischenbehälter 46 abgibt. Der Rahmen 48 weist ein Paar
seitliche Konsolen 50 und 52 auf, die an den Seitenwänden 17 bzw. 19 des Hauptrahmens
12 angebracht sind. Die zurücklaufende Flüssigkeit gelangt auf ein feinmaschiges
Filtersieb 54, das im Zwischenbehälter 46 herausnehmbar angeordnet ist. Das Sieb
54 dient dazu, den Schlamm, der gegebenenfalls in der aus den Befeuchtungsflüssigkeitskästen
zurückkommenden Flüssigkeit enthalten ist, abzutrennen, bevor die Befeuchtungsflüssigkeit
wieder in die Mischkammer 26 zurückehrt. Der Zwischenbehälter 46 ist schräg im Rahmen
48 angeordnet, so daß eine der vier Ecken des Zwischenbehälters am tiefsten zu liegen
kommt. Ein Abflußrohr 47 ist an dieser tiefsten Ecke angeordnet und leitet die gefilterte
Flüssigkeit aus dem Zwischenbehälter 46 durch ihr Gefälle in die Mischkammer 26,
so daß im ständigen Umlauf frische Lösung in die Befeuchtungsflüssigkeitskästen
der Druckmaschinen gelangt.
-
Wie insbesondere in den F i g. 4 und 5 gezeigt wird, ist der Dosierbehälter
34, der die in die Misch-Kammer 26 fließende Menge an Ätz-Harz-Konzentrat genau
steuert, von neuartiger Konstruktion und besteht aus einem Außengehäuse 33, das
vorzugsweise von zylindrischer Form ist und die vorderen und hinteren Deckplatten
35 bzw. 37 aufweist, so daß im Inneren des Gehäuses 33 eine geschlossene zylindrische
Kammer 39 gebildet wird.
-
Der Dosiertank 34 ruht unter dem Behälter 20 auf einer vorderen Konsole
56, die an der ihrerseits von der vorderen Verstrebung 16 getragenen vorderen Deckplatte
35 angebracht ist. Die hintere Deckplatte 37 ist an einer zweiten Konsole 58, die
von der hinteren Verstrebung 18 getragen wird, angebracht. Der Dosierbehälter 34
ist so gelagert, daß die Mittelachse der Kammer 39 in einer im wesentlichen waagerechten
Ebene verläuft.
-
Die Zuleitung 132 für das Konzentrat ist an den Dosierbehälter über
den Zuflußstutzen 32 angeschlossen und steht an dessen Boden mit der Kammer 39 in
Verbindung. In Kammer 39 befindet sich eine axial angeordnete, massive Welle 60,
die an einem Ende drehbar in einem Lager 62 in der vorderen Deckplatte 35 gelagert
ist. Das Ende der Welle 60, das durch die Deckplatte 35 aus der Kammer 39 nach außen
austritt, besitzt aus den weiter unten genannten Gründen einen Betätigungsknopf
64. Ein Entlüftungsrohr 61 steht mit Kammer 39 in Verbindung, um die Bildung eines
Luftverschlusses in der Kammer zu verhindern. Das dem Knopf 64 abgelegene Ende der
Welle 60 ist in dem weiteren Ende 65 einer Stufenbuchse 66 angeordnet, die koaxial
mit der Welle verbunden ist. Der engere, längliche Teil 67 der Buchse 66 ist in
einem Lager 68 in der hinteren Deckplatte 37 gelagert und drehbar in einem im Lager
68 gelagerten Verbindungsstück 70 angeordnet und mit dem Abflußstutzen 36 mit der
Leitung 136 verbunden. Quer zur Buchse 66, an deren breiterem Ende 65 angeordnet,
befindet sich ein zweiter Entnahmestutzen 72, dessen freies Ende an der Innenfläche
der Kammer 39 anliegt, so daß der Innenhohlraum 71 des Entnahmestutzens 72 mit dem
Innenhohlraum 63 der Buchse 66 und somit mit dem Abflußstutzen 36 in Verbindung
steht.
-
Neben dem Knopf 64 ist senkrecht zur Welle 60 ein Zeiger 74 rechtwinklig
zum Entnahmestutzen 72 angeordnet (s. F i g. 4). Das freie Ende 73 des Zeigers 74
bewegt sich über einem Zifferblatt 76, so daß er durch Betätigung des Knopfes 64
auf die gewünschte Ätz-Harz-Konzentratmenge eingestellt werden kann.
-
Wenn im Betrieb das Ätz- und Harzkonzentrat infolge der Bewegung von
Wasser durch die Wasserstrahlpumpe 33 aus dem Dosierbehälter 34 angesaugt wird,
wird der Inhalt des Behälters 34 bis auf die Ebene des freien Ende 71 des Entnahmestutzens
72 abgesenkt. Wenn das freie Ende des Zeigers 74 auf Null gestellt wird, so daß
der Entnahmestutzen 72 quer zum Zeiger 74 verläuft, liegt das Ende 71 des Stutzens
72 oben in der horizontal angeordneten Kammer 39, so daß durch die Wasserstrahlpumpe
38 kein Konzentrat abgezogen wird. Steht der Zeiger 74 dagegen auf 170 g, so befindet
sich das Ende 71 des Entnahmestutzens 72 am Boden der Kammer 39, so daß der gesamte
Inhalt der Kammer durch die Wasserstrahlpumpe 38 entleert wird.
-
In den Zwischenstellungen des Zeigers 74 werden feststehende Mengen
zwischen 0 und 170 g Konzentrat je 3,7851 durch die Wirkung der Wasserstrahlpumpe
38 aus der Kammer 39 abgezogen. Der Dosierbehälter 34 stellt daher zusammen mit
dem dazugehörigen Mechanismus ein einfaches, sicheres Mittel zur Zufuhr genauer
Konzentratmengen aus dem Vorratsbehälter 24 in die Mischkammer 26 in Abhängigkeit
vom Eintritt von Wasser in die Mischkammer 26 dar.
-
Der periodische Betrieb des Gerätes, der im folgenden im einzelnen
beschrieben wird, wird durch die in F i g. 6 schematisch gezeigte elektrische Steuerschaltung
bewirkt. Die Schaltung besitzt die Dreifachsteuerumschalter 101, 105, 107, die auf
der Schalttafel 99 angebracht sind und die sich im Normalbetrieb alle in
ihrer »Normal«-Stellung befinden. Ein Flüssigkeitsstandregler 100 ist so eingestellt,
daß er den Stromkreis für die Erregung des Motors 41 der Förderpumpe 40 unterbricht,
wenn der Flüssigkeitsstand in Kammer 26 den eingestellten niedrigen Stand »B« (vorzugsweise
18,91) erreicht. Wenn der Stand »B« erreicht wird, schließen sich die Kontakte 102
und 102 a des Flüssigkeitsstandreglers 100, während sich die Kontakte 102 und 102
b öffnen. Hierdurch wird der Stromkreis für die Erregung des Pumpenmotors 41 unterbrochen,
während ein anderer Stromkreis, durch welchen ein mit Arbeitskontakten versehenes
Magnetventil 104 in der Leitung 132 erregt wird, geschlossen wird, so daß die Zufuhr
des Ätz- und Harzkonzentrats von der Vorratskammer 24 zum Dosierbehälter 34 abgesperrt
wird.
-
Gleichzeitig öffnet sich das mit Ruhekontakten versehene Magnetventil
106 in der Leitung 136 zwischen dem Dosierbehälter 34 und der Wasserstrahlpumpe
38, während das mit Ruhekontakten versehene Magnetventil 108 in der Hauptwasserleitung
30 ebenfalls geöffnet wird. In den Stromkreis zum Pumpenmotor 41 ist ebenfalls ein
mit Ruhekontakten versehenes Magnetventil 109 in der Leitung 42 zu
den
Befeuchtungsflüssigkeitskästen geschaltet. Daher bewirkt die Unterbrechung des Stromkreises
zum Ventil 109 die Absperrung der Zufuhr vom Gerät zu den Befeuchtungsflüssigkeitskästen.
-
Durch die ®ffnung des Ventils 108 kann Wasser unter Druck durch die
Wasserstrahlpumpe 38 in die Mischkammer 26 eintreten. Durch die Zufuhr von Wasser
durch die Wasserstrahlpumpe 38 wird in dieser ein Vakuum erzeugt, welches das Ätz-
und Harzkonzentrat im Dosierbehälter 34 über die Wasserstrahlpumpe 38 in die Mischkammer
26 zur Vermischung mit Frischwasser saugt. Es werden daher der Mischkammer 26 laufend
Wasser und Konzentrat zugeführt, bis die vorher eingestellte Menge Konzentrat aus
dem Dosierbehälter 34 in die Mischkammer 26 gelangt ist und der Flüssigkeitsstand
darin den oberen Flüssigkeitsstand »A« (vorzugsweise 46,71) erreicht.
-
Bei der Ausführung der Erfindung werden die Querschnittsverhältnisse
der Wasserleitung 30, der Leitung 7136 und der Wasserstrahlpumpe 38 so gewählt,
daß der Dosierbehälter 34 völlig leer wird, ehe das gesamte benötigte Wasser in
die Mischkammer 26 eingetreten ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß das richtige
Lösungsverhältnis bei der Vermischung jeder einzelnen Charge beibehalten wird. Beim
normalen Betrieb beläuft sich der Zeitaufwand für einen Mischgang auf etwa 2 Minuten.
-
Wenn der obere Flüssigkeitsstand »A« erreicht wird, öffnen sich die
Kontakte 102 und 7102a, während sich die Kontakte 102 und 102 b schließen. Hierdurch
wird der Stromkreis für die Erregung der Magnetventile 7104, 106 und 108 unterbrochen,
so daß sich die Ventile 7106 und 108 schließen, während sich das Ventil 7104 öffnet.
Außerdem wird durch das Schließen des Kontaktpaares 7102 und 7102b der Stromkreis
für die Erregung des Pumpenmotors 41 und des Magnetventils 109 wiederhergestellt.
-
Um zu gewährleisten, daß die Ventile 104, 106, 108 und 109 nicht gegen
den Druck der Förderpumpe 40 geöffnet oder geschlossen werden, ist in den Stromkreis
des Pumpenmotors 41 ein Arbeitskontaktverzögerungsrelais 110 geschaltet, welches
das Wiederanlassen des Pumpenmotors 41 vorzugsweise um 2 Sekunden nach Wiederherstellung
des Stromkreises verzögert. Diese Verzögerung von 2 Sekunden gestattet es den Magnetventilen,
ohne schädliche Beeinflussung durch die Förderpumpe 40 in ihre normale Arbeitsstellung
zurückzukehren.
-
Wenn der untere Flüssigkeitsstand »B« erreicht ist und die Pumpe 40
abgeschaltet wird, ist natürlich keine Verzögerung zwischen dem Abschalten der Pumpe
40 und der Betätigung der Magnetventile 104, 106, 108 und 109 erforderlich,
da nach Unterbrechung des Stromkreises zum Pumpenmotor 41 die Ventile 104,
106, 108 und 109 nur eine geringfügige Kraft von der Pumpe 40 zu überwinden
haben.
-
Das Ansetzen einer neuen Lösung durch das Gerät 10 wird durch
eine rote Anzeigeleuchte 111 angezeigt, die dann aufleuchtet, wenn sich die
Kontakte 102 und 102a schließen. Eine zweite Leuchte 113 ist vorzugsweise hinten
an der Maschine vorgesehen; sie wird erregt, wenn der Flüssigkeitsstandregler 100
erregt wird, und gestattet eine einfache visuelle überwachung der Flüssigkeitsstände
in den Kammern 24 und 26 des undurchsichtigen Hauptbehälters 20. Außerdem ist ein
Arbeitskontaktverzögerungsrelais 115 für den Flüssigkeitsstandregler 100 vorgesehen.
Das Verzögerungsrelais 115 spricht an, wenn der Flüssigkeitsstand zwischen den Marken
»A« und »B« liegt, damit die Förderpumpe 40 wieder anlaufen kann, wenn der Schalter
101 zunächst in die »Aus«-Stellung und dann zurück in die »Normal«-Stellung gebracht
wird.
-
Während des nachfolgend beschriebenen Reinigungsvorgangs werden die
Schalter 101, 103, 105
und 107 in die Stellung »Reinigen« gebracht. Während
der Flüssigkeitsstandregler 100 daher noch in Betrieb ist, werden die Kontakte 102,102
a und 102 b
überbrückt. Nach Schließen des Stromkreises durch Umlegen
der Schalter 101, 103, 105 und 107 in die Stellung »Reinigen« wird der Pumpenmotor
41 erregt, das Magnetventil 106 spricht an, das Magnetventil 117 wird überbrückt,
während die Ventile 104, 108 und 109 durch diese Reinigungsc$altung nicht berührt
werden.
-
Zur Inbetriebnahme des Gerätes 10 wird der Vorratsbehälter 24 des
Hauptbehälters 20 zunächst mit Ätz- und Harzkonzentrat gefüllt. Die Schalter 101
und 105 werden in ihre »Normal«-Stellung gebracht, damit der Dosierbehälter 34 mit
Atz- und Harzkonzentrat gefüllt wird. Sowie der Dosierbehälter 34 voll ist, werden
die Schalter 101 und 105 abgeschaltet. Vorzugsweise wird eine erste Charge von etwa
18,91 der gewünschten Befeuchtungsflüssigkeit von Hand angesetzt und in die Mischkammer
26 gegossen, bis ein Flüssigkeitsstand gerade unterhalb der unteren Marke »B« des
Flüssigkeitsstandreglers 100 erreicht ist. Der Zeiger 74 des Dosierbehälters 34
wird auf die gewünschte Konzentratmenge für die Befeuchtungsflüssigkeit eingestellt,
das Hauptwasserzuleitungsventil133 wird eingeschaltet, und die Schalter 101, 103,
105 und 107 werden alle in ihre »Normal«-Stellung gebracht. Hierauf werden der Betrieb
des Gerätes 10 und die Umwälzung der Befeuchtungsflüssigkeit automatisch in Abhängigkeit
von der in der Mischkammer 26 vorhandenen Lösungsmenge gesteuert.
-
Wenn sich die Schalter 101, 103, 105 und 107 in ihrer »Normal«-Stellung
befinden und die Flüssig keitsmenge in der Mischkammer 26 unter die Flüssigkeitsstandmarke
»B« des Flüssigkeitsstandreglers 100 absinkt, wird der Stromkreis für die Erregung
des Motors 41 der Förderpumpe 40 unterbrochen,_ während die Ventile 104 und 109
geschlossen und die Ventile 106 und 108 geöffnet werden. Hierdurch wird die Zufuhr
der Lösung zum Befeuchtungsflüssigkeitskasten vorübergehend unterbrochen. Das Frischwasser
aus der Leitung 30 tritt durch die Wasserstrahlpumpe 38 in die Mischkammer 26 ein,
und die damit verbundene Saugwirkung saugt die eingestellte Konzentratmenge aus
dem Dosierbehälter 34 in die Mischkammer 26, wo sie mit Frischwasser zu der richtig
eingestellten Befeuchtungsflüssigkeit vermengt wird.
-
Sowie die Lösung in der Mischkammer 26 die obere Flüssigkeitsstandmarke
»A« des Flüssigkeitsstandreglers 100 erreicht, schließen sich die Magnetventile
106 und 108, das Magnetventil 104 öffnet sich zwecks Auffüllung des Dosierbehälters
34, das Magnetventil 109 in der Leitung 42 wird wieder geöffnet, und die
Pumpe 40 wird unter Strom gesetzt und pumpt die Befeuchtungsflüssigkeit durch die
Leitung 42 in den zugeordneten Befeuchtungsflüssigkeitskasten der Druckmaschine.
Die Förderpumpe 40 arbeitet so lange weiter, bis der Flüssigkeitsstand in der
Mischkammer
26 wieder unter die niedrige Flüssigkeitsstandmarke »B« des Flüssigkeitsstandreglers
100 abfällt, worauf der periodische Betrieb der Steuerungsschaltung des Gerätes
10 wiederholt wird.
-
Wie oben beschrieben, zeigt die Anzeigeleuchte 111 durch ihr Aufleuchten
an, daß das Gerät den Mischvorgang durchläuft und in Betrieb ist, um zu vermeiden,
daß das Gerät während der Mischperiode abgeschaltet wird. Wie oben angegeben, wird
die eingestellte Menge Ätz- und Harzkonzentrat der Mischkammer 26 vor Eintritt der
benötigten Wassermenge in diese Kammer zugeführt. Wenn das Gerät während des Mischvorganges
abgeschaltet wird, fördert die Pumpe 40 nach Wiedereinschalten eine konzentriertere
Befeuchtungsflüssigkeit zur Druckmaschine, als gewünscht. Die Anzeigeleuchte 111
dient daher dazu, ein unbeabsichtigtes Abschalten des Gerätes während des Mischvorganges
zu vermeiden, so daß die richtigen Mischungsverhältnisse in der Befeuchtungsflüssigkeit
jederzeit gewährleistet sind.
-
Der angesammelte Schlamm wird periodisch, vorzugsweise wöchentlich,
aus dem Gerät entfernt. Die Vorratskammer 24, die Mischkammer 26 und der Dosierbehälter
34 werden durch die Abflußleitungen 110, 112 und 114 entleert, und
die Kammern 24 und 26 werden mit reinem, heißem Wasser bis über die Flüssigkeitsstandmarke
»A« gefüllt. Die Schalter 101, 103, 105 und 107 werden auf »Reinigen« gestellt,
worauf das heiße Wasser durch diejenigen Teile der Anlage umgewälzt wird, durch
welche sonst die Gummiarabikum- und Säurelösung fließt. Während des Reinigungsvorganges
umgeht das heiße Wasser jedoch die Befeuchtungsflüssigkeitskästen und fließt durch
die Umgehungsleitung 116. Die Bewegung der Reinigungsflüssigkeit durch die Leitung
116 wird durch das Magnetventil 117 gesteuert, das während der Reinigungsperiode
des Gerätes 10 geöffnet ist, während das Ventil 109 geschlossen ist. Wie
oben ausgeführt, sind während des Reinigungsvorgangs die Ventile 104 und 106 ebenfalls
offen, während die Förderpumpe 40 eingeschaltet ist, damit eine Umwälzung durch
diejenigen Teile des Gerätes 10 erfolgt, die mit der Ätz- und Harzlösung in Berührung
stehen.
-
Das heiße Wasser läuft in der Anlage um, tritt über die mittlere Trennwand
22 der Mischkammer 26 in den Vorratsbehälter 24 und von dort durch den Dosierbehälter
34 zurück in die Mischkammer 26. Die Reinigung sollte mehrere Stunden lang fortgesetzt
werden, damit sich die angesammelten Fremdstoffe auflösen können. Am Ende des Reinigungsvorganges
werden die Schalter 101, 103, 105 und 107 in ihre »Aus«-Stellung gebracht, worauf
das heiße Wasser und die mitgeführten Stoffe abgelassen werden. Das Gerät ist nun
wieder betriebsbereit.
-
Wie ersichtlich, ist das Gerät mit einer Steuerung versehen, die besonders
für die Zubereitung kleiner Mengen Befeuchtungsflüssigkeit (vorzugsweise ungefähr
371) durch das Gerät ausgelegt ist, damit laufend frische Lösung in die Befeuchtungsflüssigkeitskästen
der Druckmaschine gelangt.
-
Wie weiterhin ersichtlich, brauchen die Zuleitungs-und Ableitungsleitungen
der Befeuchtungsflüssigkeitskästen für den Fall, daß das Gerät mehrere Befeuchtungsflüssigkeitskästen
beschicken soll, lediglich gemeinsam oder parallel an die Leitungen 42 bzw. 44 angeschlossen
zu werden, um eine laufende Umwälzung der Befeuchtungsflüssigkeit durch einen oder
mehrere Befeuchtungsflüssigkeitskästen zu bewirken.