DE1259014B

DE1259014B - Verfahren zur Herstellung eines Saugkoerpers zur Verwendung in hygienischen Artikeln

Info

Publication number: DE1259014B
Application number: DEB44692A
Authority: DE
Inventors: Alfred Adolf Burgeni
Original assignee: Johnson and Johnson
Current assignee: Johnson and Johnson
Priority date: 1956-05-24
Filing date: 1957-05-20
Publication date: 1968-01-18
Also published as: US3017304A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

A61f

Deutscne KL: 30 d - 21

1259 014
B44692IXd/30d
20. Mai 1957
18. Januar 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers zur Verwendung in hygienischen Artikeln, insbesondere in Monatsbinden und Windeln, bestehend aus im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängenden Zellulosefasern.

Bisher hat man Saugkörper für diese Zwecke aus Watte oder aus verschiedenen Arten von Wattierungsstoffen, also beispielsweise übereinandergelegten Krepp-Papierbogen und ähnlichen Stoffen, insbesondere Zellstoffwatte, hergestellt. In letzter Zeit ist man statt dessen dazu übergegangen, einen Holzstoff besonderer Art zu verwenden, der sich durch einen geringeren Preis, hohe Saugfähigkeit, Weichheit und Biegsamkeit auszeichnet. Gewöhnlich stellt man diesen Stoff so her, daß man Holzschliff, beispielsweise aus Kiefernholz, zu Platten verpreßt und diese Platten dann in einer Hammermühle zerkleinert und mahlt. Man erhält dann lose, kurze Fasern, die man zu einem Vliesband verarbeitet, indem man sie durch einen Förderluftstrom auf einem Siebband niederschlägt, auf dem sie durch Saugluft gehalten werden. Dieses Vliesband hat eine sehr lockere, flockige Struktur. Seine Zellulosefasern hängen nur durch Reibungsberührung lose zusammen Zuweilen wird dieser Stoff als »Zelluloseflocken« bezeichnet. Das Band wird dann in einzelne Stücke zerschnitten, die dann häufig zur Bildung der Polster verwendet werden, die man in Monatsbinden und Windeln verwendet.

Dieser Stoff hat wegen seiner lockeren Struktur eine geringe Festigkeit. Er kann sich leicht in einzelne Flocken oder in Staub auflösen, beispielsweise unter dem Einfluß eines auf seine Oberfläche gerichteten Luftstroms. Jedenfalls löst er sich bei der geringsten Beanspruchung auf. Das erschwert aber seine Verarbeitung Man hat den Stoff daher zur Verwendung in Monatsbinden in eine äußere Hülle eingebracht, in die außerdem Lagen von saugfähigem Papier, z. B. Krepp-Papier, derart eingebracht werden, daß sie auf beiden Seiten an dem flockigen Faserstoff anliegen.

Der besondere Stoff, der aus nur durch Reibungsberührung zusammenhängenden Zellulosefasern besteht, hat aber noch weitere Mängel. Wegen seiner Weichheit und hohen Porosität kann er zwar große Flüssigkeitsmengen aufsaugen; doch ist trotzdem seine Kapillarwirkung gering. Aus diesem Grund verbreitet sich auf den Stoff aufgebrachte Flüssigkeit nur in geringem Maß und durchnäßt den Stoff daher nicht gleichmäßig, obwohl dieser in der Lage wäre, große Flüssigkeitsmengen aufzusaugen. Trifft beispielsweise ein Flüssigkeitsstrahl auf das Vliesband, dann drückt die Flüssigkeit eine trichterförmige Ver-

Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers
zur Verwendung in hygienischen Artikeln

Anmelder:

Johnson & Johnson,

New Brunswick, N. J. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. M. Licht, Dr. R. Schmidt,

Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. Hansmann

und Dipl.-Phys. S. Herrmann, Patentanwälte,

8000 München 2, Theresienstr. 33

Als Erfinder benannt:
Alfred Adolf Burgeni,
Short Hills, N. J. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 24. Mai 1956 (587 015)

tiefung in die Oberfläche des Vliesbandes, weil der Stoff wegen seiner geringen Festigkeit zusammengedrückt wird. Von dieser Vertiefung aus, in der sich die Flüssigkeit sammelt, fließt diese dann durch das Vliesband hindurch und tritt an dessen Bodenfläche aus. Die beiden Eigenschaften, nämlich die geringe Festigkeit und die niedrige Kapillarwirkung, steigern sich gegenseitig. Wenn die Flüssigkeit nämlich in die Oberfläche des Vliesbandes die Vertiefung eindrückt, dann verengert sie damit die Kapillarkanäle, die in die Vertiefung münden. Es entsteht eine Saugwirkung in dieser Richtung, während es doch erwünscht wäre, daß die Flüssigkeit von der Vertiefung fort längs des Vliesbandes in den Stoff eindringen würde. Auch vermag der Stoff die einmal aufgesaugte Flüssigkeit nicht in hohem Maß zurückzuhalten, wenn er unter Druck gesetzt wird. Wird der durchnäßte Stoff zusammengedrückt, dann ergibt er wie ein Schwamm die aufgesaugte Flüssigkeit ab.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die physikalischen Eigenschaften des Saugkörpers derart zu verbessern, daß die geschilderten Mängel vermieden sind, ohne daß jedoch deswegen die Vorteile einschließlich der hohen Saugfähigkeit und der niedrigen Kosten verlorengingen. Auch soll erreicht

709 719/10

werden, daß die zusätzlich zum Saugkörper selbst erforderlichen Teile der Monatsbinden oder Windeln ganz oder zum größten Teil fortfallen und sich daher deren Kosten weiter verringern. Als derartige Teile kommen Schichten von Krepp-Papier oder seitliche Bänder in Frage, die anderenfalls notwendig würden, um die Verwendung des Saugkörpers in Monatsbinden usw. zu ermöglichen. Insbesondere soll erreicht werden, daß der flockige Stoff, dessen Zellulosefasern nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängen, entweder für sich allein verwendbar ist oder doch nur mit so viel zusätzlichen Teilen als unerläßlich dafür sind, daß man die Stücke des aus dem Stoff bestehenden Vliesbandes an seinem Körper als Monatsbinde befestigen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Bildung einer papierähnlichen Haut mindestens eine Oberfläche des Körpers mit Wasser in so geringer Menge besprüht wird, daß nur eine dünne Schicht durchgefeuchtet wird, und der Körper dann senkrecht zur Oberfläche mit mäßigem Druck zusammengepreßt wird

Die dem Saugkörper durch dieses Verfahren erteilten Eigenschaften bieten insbesondere den wichtigen Vorteil ausreichender Formbeständigkeit. Diese Eigenschaft wird vorzugsweise dazu ausgenutzt, daß man in die papierähnliche Haut flüssigkeitsleitende Rillen einprägt. Diese Rillen bilden ein zusätzliches Mittel, um die aufzusaugende Flüssigkeit von der Stelle, an der sie auf den Saugkörper auftrifft, fort zu den trockenen Enden des Körpers zu leiten. Um Rillen dieser Art zu bilden, mußte man bisher besondere Schichten aus Krepp-Papier verwenden, die allein die Struktur dieser Rillen aufrechterhalten konnten. In den flockigen Stoff, der aus nur lose durch Reibungsberührung zusammenhängenden Zellulosefasern besteht, kann man durch bloßen Druck keine Rillen eindrücken; denn wegen seiner geringen Formbeständigkeit würde der Körper die Rillen nicht beibehalten, und zwar vor allem dann nicht, wenn er auch nur geringer Feuchtigkeit ausgesetzt wird.

Die Rillung der papierähnlichen Haut, die aus einem Stück mit dem Saugkörper besteht, bietet zusätzlich die Möglichkeit, die neben den Rillen befindlichen Teile des Saugkörpers in ihrem ursprünglichen unveränderten Zustand als Erhöhungen zu erhalten, welche die Flüssigkeit daran hindern, von der Haut abzufließen, bevor sie aufgesaugt ist.

Da diese Haut aus einem Stück mit dem Stoff des Saugkörpers besteht, entfällt die Aufgabe, einen Übergang der Flüssigkeit von einem Teil des Saugkörpers in den anderen hinein zu ermöglichen, wie es der Fall ist, wenn die Haut etwa von Krepp-Papierlagen gebildet wird, von denen aus die Flüssigkeit dann in den unbehandelten flockigen Stoff übergehen muß, um von diesem aufgesaugt zu werden. Dieser Übergang kann z. B. dazu führen, daß die Flüssigkeit durch den Zwischenraum zwischen den Krepp-Papierlagen und dem flockigen Stoff herausleckt. Auch wird durch die innige Verbindung der Haut mit dem flockigen Stoff jede gegenseitige Verschiebung verhindert. Ein bloßes Verdichten in trockenem Zustand, das bekanntermaßen bei Baumwolle- und Papiererzeugnissen zu verhältnismäßig dichten oder wenigstens formbeständigen Erzeugnissen führt, ist zwecklos, wenn es sich bei dem zu verdichtenden Stoff um den flockigen Stoff handelt, da dieser dann die Saugfähigkeit und das Flüssigkeits-Speichervermögen verliert. Es ist auch bekannt, verschiedene Papiererzeugnisse anzufeuchten, und zwar so stark, daß das ganze Erzeugnis durchtränkt wird. Auch dieses Verfahren ist aber auf den flockigen Stoff nicht anwendbar, aus dem der Saugkörper mit dem Verfahren nach der Erfindung hergestellt wird Auf diese Weise könnte man eine papierähnliche Haut auf der Oberfläche des Körpers nicht bilden.

Es ist auch bekannt (deutsche Patentschrift 596 223), auf Zellstoffwatte im äußeren Teil der Watteschicht eine papierähnliche Haut zu bilden, die mit den übrigen Teilen der Watteschicht gut verankert wird. Das geschieht jedoch während der Herstellung der Zellstoffwatte oder eines zellstoffwatteähnlichen Erzeugnisses auf der Papiermaschine, also durch Aufbringen einer Aufschwemmung des Zellulose-Papierstoffs auf ein Sieb. Diese Aufschwemmung wird im Holländer hergestellt, wobei schaumbildende Stoffe, Bindemittel, Verfilzungsstoffe u. dgl. zugesetzt werden. Auf dem Sieb der Papiermaschine wird das Wasser dann abgesaugt, und zwar in zwei Stufen, wobei dann die untere Lage der auf dem Sieb Hegenden Faserschicht zu einer papierähnlichen Haut verdichtet wird, ohne daß jedoch der übrige Teil der Watteschicht beeinflußt wird.

Das Erzeugnis dieses bekannten Verfahrens stellt jedoch eine verhältnismäßig steife und spröde Schicht dar, in der die Zellulosefasern keineswegs nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängen, wie es bei dem Erzeugnis des Verfahrens nach der Erfindung der Fall ist. Die papierähnliche Haut des bekannten Erzeugnisses hat in erster Linie den Zweck, den Zellstoff stärker zusammenzuhalten, damit er durch die verschiedenen Stufen des Papierherstellungsverfahrens gehen kann. Den beim Verfahren nach der Erfindung verarbeiteten Stoff, der aus im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängenden Zellulosefasern besteht, könnte man gar nicht auf der Papiermaschine nach dem "bekannten Verfahren verarbeiten. Denn würde man diesen Stoff in Wasser aufschwemmen, auf das Papiermaschinensieb aufbringen und dann in zwei Stufen der Saugwirkung unterwerfen, dann würde er einfach zerfallen.

Die Erfindung sei nunmehr an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 in schaubildlicher Darstellung ein Stück eines Vlieses, das aus im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängenden Zellulosefasern besteht und zur Behandlung mit dem Verfahren nach der Erfindung bestimmt ist,

F i g. 2 einen lotrechten Querschnitt durch den in F i g. 1 gezeigten Körper nach Behandlung mit dem Verfahren nach der Erfindung,

Fig. 3, 4und 5 Querschnitte durch andere durch das Verfahren nach der Erfindung hergestellte Saugkörper,

F i g. 6 und 7 die Ansicht von Saugkörpern mit eingepreßten Rillen,

F i g. 8 einen Querschnitt einer Monatsbinde, die erfindungsgemäß hergestellte Saugkörper enthält,

F i g. 9 im Aufriß eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung,

F i g. 10 und 11 Walzen zum Rillen des Saugkörpers und

Fig. 12 einen Querschnitt eines weiteren erfindungsgemäß hergestellten Saugkörpers.

Wenn man Holzschliff, beispielsweise aus Kiefernholz, zu Faserplatten verpreßt, diese dann in einer Hammermühle zerkleinert und mahlt und die auf diese Weise gewonnenen losen Fasern etwa mittels eines Förderluftstroms auf einem Siebband niederschlägt und dort durch Saugluft festhält, dann erhält man ein Vlies von sehr geringer Festigkeit. Dieses Vliesband kann man in Stücke zerteilen. Ein Stück 10 eines solchen Vliesbandes 11 ist in F i g 1 gezeigt. Es besteht aus kurzen Zellulosefasern, die im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängen, und hat daher ein loses Gefüge mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,03 und keine erhebliche Formbeständigkeit. Dies ist der Ausgangsstoff des Verfahrens. Er bietet den Vorteil, billig und leicht verfügbar zu sein. Er zeichnet sich ferner dadurch aus, daß, wenn man seine Fasern anfeuchtet und zusammendrückt, sie ein zusammenhängendes und formbeständiges Gefüge bilden. Denn zwischen den angefeuchteten und zusammengepreßten Fasern entstehen enge Bindungen, wie zwischen den Fasern von Papier.

Statt Holzschliff können auch Baumwollabfälle, Leinen, Fasern aus Zelluloseacetat od. dgl. oder Kombinationen dieser Faserstoffe verwendet werden. Es kommt nur darauf an, daß Bindungen zwischen den Fasern entstehen, wenn sie im feuchten Zustand zusammengedrückt werden.

Für die Eigenschaften des Körpers 10 ist folgendes Verhalten bezeichnend: Träufelt man auf die Mitte seiner oberen Seite Wasser auf, dann drückt dieses dort die Fasern zusammen, so daß eine trichterförmige Vertiefung entsteht Von dieser aus fließt dann das Wasser abwärts durch den Körper hindurch, ohne sich in dem Körper selbst zu dessen Seitenflächen hin zu verteilen. Das Wasser tritt dann auf der Unterseite des Körpers etwa in deren Mitte aus. Diese Erscheinung ist darauf zurückzuführen, daß die Fasern so lose zusammenhängen, daß der von ihnen gebildete Körper 10 nur eine geringe Kapillarwirkung hat. Auch ist seine Fähigkeit, Flüssigkeit zu speichern und zurückzuhalten, nur gering.

Um nun den Körper 10 zu einem Saugkörper umzugestalten, der sich zur Verwendung in hygienischen Artikeln, insbesondere in Monatsbinden und Windeln, eignet, wird eine Fläche des Körpers mit Wasser in so geringer Menge besprüht, daß nur eine dünne Schicht des Körpers 10 durchfeuchtet wird. Dann wird der Körper senkrecht zur befeuchteten Oberfläche mit mäßigem Druck zusammengepreßt. Die dünne durchfeuchtete Schicht bildet nach dem Trocknen eine papierähnliche Haut, die fest an dem Körper haftet. Einen Querschnitt durch diesen Saugkörper 12 zeigt F i g. 2 Er besteht aus dem leicht verdichteten flockigen Stoff 13 und aus der fest daran haftenden Haut 14. Der Stoff 13 besteht aus im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängenden Zellulosefasern. Um den mäßigen Druck auf den besprühten Körper 10 der F i g. 1 senkrecht zur besprühten Oberfläche auszuüben, kann man den besprühten Körper durch eine Preßvorrichtung hindurchführen, die später an Hand eines Beispiels erläutert werden wird.

Der in dieser Weise behandelte Saugkörper 12 hat eine wesentlich höhere Formbeständigkeit als der Körper 10 und zeichnet sich durch höhere Saugfähigkeit aus. Diese Eigenschaft erleichtert eine gleichmäßige Durchfeuchtung des Körpers durch auftropfende Flüssigkeit, so daß nicht so leicht trockene Stellen in dem Körper verbleiben, während andere Stellen sehr stark durchfeuchtet sind. Wie dick und fest die Haut 14 wird, hängt von der Menge des aufgesprühten Wassers und von der Höhe des Druckes ab. Zweckmäßig beträgt die Wassermenge zwischen 0,0005 und 0,03 cm³/cm² Oberfläche. Zum Zusammenpressen des Körpers senkrecht zur durchfeuchteten Oberfläche eignet sich ein Druck zwischen 0,35 und

ίο 7 Atm. Eine Wassermenge von 0,001 bis 0,004, insbesondere 0,0015 cm³, und ein Druck von 0,7 bis 3,5, insbesondere 2,8 Atm, hat sich bei einem Körper 12 von einer Stärke von 5 bis 10 mm bewährt. Je größer die aufgesprühte Wassermenge ist, um so dicker wird die papierähnliche Haut.

Legt man auf die angefeuchtete Oberfläche des Körpers 10 einen zweiten Körper 10, und preßt man die beiden Körper dann senkrecht zur angefeuchteten Oberfläche mit mäßigem Druck zusammen, dann erhält man den in F i g. 3 gezeigten Saugkörper 19. Dieser Körper besteht daher aus zwei Faserstoffschichten

20 und 21 und einer dazwischenliegenden papierähnlichen Haut 22, die fest an den Schichten 20 und

21 haftet und ihnen eine große Formbeständigkeit gibt. Man kann auch beide Körper 10 anfeuchten und sie dann mit den angefeuchteten Flächen aufeinanderlegen, bevor man sie zusammenpreßt.

Während die beiden Körper 10, aus denen der Saugkörper der F i g. 3 hergestellt ist, gleich groß bemessen sind, ergibt sich der in F i g. 4 im Querschnitt gezeigte Saugkörper, wenn die beiden aufeinandergelegten und zusammengepreßten Körper 10 verschiedene Abmessungen haben Dann bildet der größere Körper einen Teil 47, der über den vom kleineren Körper 10 gebildeten Teil 48 vorsteht. Der kleinere Teil 48 wird beim Zusammenpressen in den größeren Teil 47 mehr oder weniger eingebettet. Zwischen den beiden Teilen 47 und 48 befindet sich eine papierähnliche Haut 49, während die Außenfläche des Teiles 48 eine zweite papierähnliche Haut 50 hat. Diese Häute sind in der beschriebenen Weise durch ein oberflächliches Besprühen der Körper 10 mit Wasser in geringer Menge entstanden. Die Haut 49 haftet fest an den beiden Teilen 47 und 48 des Saugkörpers 46, während die Haut 50 fest an dem Teil 48 haftet. Die beiden Häute geben dem Saugkörper eine große Formbeständigkeit. Angefeuchtet werden nur diejenigen Stellen, an denen man die papierähnliche Haut zu erzeugen wünscht.

Der in F i g. 5 dargestellte Saugkörper 51 ist ähnlich hergestellt wie der Saugkörper 46. Nur ist für den Teil 52 des Saugkörpers ein Stück 10 von größerer Stärke verwendet, und das Zusammenpressen ist mit einem höheren Druck erfolgt. Dadurch ist erreicht, daß der Teil 53 des Saugkörpers in den Teil 52 völlig eingebettet ist. Die beiden papierähnlichen Häute 54 und 55 sind ebenso hergestellt wie die Häute 49 und 50 der Fig. 4.

Die F i g. 6 bis 8 zeigen die Oberfläche von Saugkörpern, in die flüssigkeitsleitende Rillen eingeprägt sind. Die Rillen 60 in der Oberfläche 61 des in F i g. 6 gezeigten Saugkörpers 59 verlaufen parallel zueinander und sind durch dazwischenliegende Erhöhungen voneinander getrennt. Sie reichen nicht bis zum Rand der Oberfläche. Sie haben die Wirkung, die auf die Oberfläche auftropfende und von dem Saugkörper aufzunehmende Flüssigkeit über die ganze Fläche zu verteilen Denn diese Flüssigkeit füllt die Rillen 60,

bevor sie durch die Haut hindurchtritt. Da die Rillen aber nicht bis zum Rand der Fläche 61 reichen, kann die Flüssigkeit aus den Rillen nicht herausfließen, bevor sie aufgesaugt wird.

Auch haben die Rillen 60 die Wirkung, die papierähnliche Haut zu versteifen und dadurch dem Saugkörper eine größere Formbeständigkeit zu verleihen.

In F i g. 7 ist ein Saugkörper 62 gezeigt, dessen papierähnliche Haut mit Längsrillen 63 und Querrillen 64 versehen ist, zwischen denen die Oberfläche des Körpers Erhöhungen 65 bildet. Die auf die Mitte der Oberfläche tropfende Flüssigkeit fließt in den Querrillen 64 bis zu den Längsrillen 63 und breitet sich in diesen aus. Sie gelangt dadurch zu anderen Querrillen 64. Die Querrillen 64 versteifen ferner die papierähnliche Haut und geben dadurch dem Saugkörper eine erhöhte Festigkeit. Durch die Längsrillen 63 wird die Flüssigkeit über die Oberfläche der papierähnlichen Haut besser verteilt. Die Saugeigenschaften des Körpers werden dadurch vollkommen ausgenutzt.

F i g. 8 zeigt einen Querschnitt einer Monatsbinde 66, die zwei mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellte Saugkörper 62 und 67 enthält. Der Saugkörper 67 besteht aus einem verhältnismäßig locker gepreßten Teil 68 und aus einem etwas dichter geprägten Teil 56' mit einer papierähnlichen Haut 69. Zwischen den beiden mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellten Saugkörpern 67 und 62 befindet sich ein wasserabstoßendes Gewebe 70, das den Übertritt der aufgesaugten Flüssigkeit von dem einen Saugkörper in den anderen hemmt. Das Ganze hat eine Umhüllung 71 aus Papier und eine äußere Textilhülle 72, an der die Bänder zum Befestigen der Monatsbinde sitzen.

Der mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellte Saugkörper kann nicht nur bei Monatsbinden, sondern auch bei Windeln, chirurgischen Verbänden, Kompressen, Bettunterlagen u. dgl. Verwendung finden.

F i g. 9 zeigt eine Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach der Erfindung. Auf einem waagerechten Förderband 77 wird ein Vliesband 74 zugeführt, das in der eingangs erläuterten Weise hergestellt ist und aus Zellulosefasern besteht, die im wesentlichen nur lose durch Reibungsberührung zusammenhängen. Die Oberfläche dieses Vliesbandes 74 wird durch Sprühdüsen 75 mit Wasser besprüht, dessen Menge durch ein Ventil 76 eingestellt wird. Der angefeuchteten Oberfläche des Vliesbandes 74 wird ein zweites Vliesband 73 von oben her zugeführt, so daß die beiden Bänder aufeinanderliegen. Sie gehen dann auf ein Förderband 78 über und wandern auf diesem durch eine Preßvorrichtung 79, die aus einer das Förderband 78 von unten abstützenden Walze 80 und einer oberen angetriebenen Walze 81 besteht, die auf die Oberfläche des Vliesbandes 73 drückt und daher die beiden Vliesbänder senkrecht zur durchgefeuchteten dünnen Schicht mit mäßigem Druck zusammenpreßt. Die zusammengepreßten Vliesbänder gehen dann auf ein Förderband 82 über, durch das sie einer Bearbeitungsstelle zugeführt werden, an der die weiteren Verarbeitungsschritte erfolgen. Dort, wo die beiden Vliesbänder aufeinanderliegen, entsteht die papierähnliche Haut 22 (F i g. 3), die fest an den beiden Vliesbändern haftet. Das aufgesprühte Wasser dringt in das Innere der beiden Vliesbänder nicht ein, wenn seine Menge richtig bemessen wird.

F i g. 10 zeigt eine Prägewalze 84, die zum Einprägen von Längsrillen in die angefeuchtete Oberfläche des Saugkörpers dienen kann. Sie hat ringförmige Vorsprünge 85, die sich in die angefeuchtete Oberfläche des Saugkörpers eindrücken.

Fig. 11 zeigt eine andere Prägewalze86 mit Zähnen 87, mit deren Hilfe Querrillen in die angefeuchtete Oberfläche des Vliesbandes eingedrückt werden können, z.B. Querrillen60 (Fig. 6). Die Länge der Zähne 87 entspricht daher der Länge der Querrillen, während ihr Abstand die Zwischenräume zwischen den Querrillen bestimmt. Die Druck- oder Prägewalzen können auch beliebig anders gestaltete, ζ Β. gewellte Oberflächen haben. Eine Prägewalze 86 kann im Zusammenwirken mit ringförmigen Vorsprüngen, die den Vorsprüngen 85 entsprechen, die in F i g. 7 gezeigten Quer- und Längsrillen herstellen.

Fig. 12 zeigt einen mittels des Verfahrens nach der Erfindung hergestellten Saugkörper 91, der auf seiner Oberfläche und auf seiner Unterfläche mit einer papierähnlichen Haut versehen ist, in die Längsrillen 93 eingeprägt sind. Die Zellulosefasern des Stoffes 92 hängen im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammen. Das Einprägen der Rillen ist mit Hilfe von Walzen 84 (F i g. 10) erfolgt.

Haben die beiden Vliesbänder 73 und 74 ein spezifisches Gewicht von 0,03 und eine Dicke von etwa 10 mm und übt die Vorrichtung 79 einen Druck von etwa 1 Atm aus, dann erhält man einen Saugkörper der in F i g. 3 gezeigten Struktur mit einer Dicke von 15 bis 16 mm und einer papierähnlichen Haut 22 von 0,04 bis 0,05 mm Dicke, wenn die Menge des aufgesprühten Wassers 0,0015 cm/cm² Oberfläche beträgt. Unterbleibt das Besprühen, dann haften die beiden Vliesbänder 73 und 74 nicht aufeinander, auch dann nicht, wenn der Druck bis auf 4,2 Atm gesteigert wird. Auch verschwinden etwa eingeprägte Rillen nach kurzer Zeit.

Das zum Befeuchten verwendete Wasser kann als Träger für weitere Behandlungsmittel, wie Farbstoffe, Klebemittel, Füllstoffe, Bakterizide, Fungizide, Weichmacher oder Schlichtstoffe, benutzt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers zur Verwendung in hygienischen Artikeln, insbesondere in Monatsbinden und Windeln, bestehend aus im wesentlichen nur durch Reibungsberührung lose zusammenhängenden Zellulosefasern, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung einer papierähnlichen Haut mindestens eine Oberfläche des Körpers mit Wasser in so geringer Menge besprüht wird, daß nur eine dünne Schicht durchgefeuchtet wird, und der Körper dann senkrecht zur Oberfläche mit mäßigem Druck zusammengepreßt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die papierähnliche Haut durch Einprägung von flüssigkeitsleitenden Rillen (60, 63, 64) gebildet wird, vorzugsweise durch Verwendung einer Prägewalze (84, 85) beim Zusammenpressen des Körpers.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die angefeuchtete Oberfläche des Saugkörpers (20) einen Saugkörper (21) so auflegt, daß sich die Oberflächen vollständig berühren, worauf der Gesamtkörper

(20, 21) dann dem Zusammenpressen unterworfen wird, wobei gegebenenfalls auch der zweite Saugkörper (21) vor dem Zusammenbringen dem Besprühen mit Wasser unterworfen werden kann

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anfeuchten Wassermengen zwischen etwa 0,0005 und 0,03 cm³/cm² Oberfläche und Drücke zwischen etwa 0,35 und 7 Atm angewandt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Befeuchten verwendete Wasser als Träger für weitere Behandlungsmittel, wie Farbstoffe, Klebemittel oder Füllstoffe, benutzt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 534 056, 236 339, 223, 405 055; österreichische Patentschrift Nr. 136 881; schweizerische Patentschriften Nr. 251019, 536;

USA.-Patentschrift Nr. 1863 333.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen