DE1250959B - Wasserfestmachen von Leder oder Pelzen, Zus 1 178 - Google Patents

Wasserfestmachen von Leder oder Pelzen, Zus 1 178

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DE1250959B
DE1250959B DENDAT1250959D DE1250959DA DE1250959B DE 1250959 B DE1250959 B DE 1250959B DE NDAT1250959 D DENDAT1250959 D DE NDAT1250959D DE 1250959D A DE1250959D A DE 1250959DA DE 1250959 B DE1250959 B DE 1250959B
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DE
Germany
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ethylene oxide
mole
leather
carbon atoms
moles
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Pending
Application number
DENDAT1250959D
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English (en)
Inventor
Dr Rudi Heyden Dusseldorf Dr Hans Markert
Original Assignee
Böhme Fettchemie GmbH, Dusseldorf
Publication date
Publication of DE1250959B publication Critical patent/DE1250959B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 28a-9
Nummer: 1250 959
Aktenzeichen: B 78869IV c/28 a
Anmeldetag: 10. Oktober 1964
Auslegetag: 28. September 1967
Gegenstand des Hauptpatents 1178 545 ist die Herstellung von Ledern mit sehr guter Wasserfestigkeit unter Verwendung von Lösungen von Anlagerungsprodukten aus 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer organischen Verbindung, die wenigstens einen ungesättigten lipophilen Rest und ein über Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel gebundenes austauschbares Wasserstoffatom besitzt, in organischen Lösungsmitteln. Die so behandelten Leder zeichnen sich durch ein geringes Wasseraufnahmevermögen und eine sehr geringe Wasserdurchlässigkeit unter dynamischen •Prüfbedingungen aus, so daß sie besonders als stark mechanisch beanspruchte Leder, wie Bodenleder, Schuhoberleder oder technische Leder, geeignet sind.
Es ist bereits aus der deutschen Patentanmeldung *5 B 16-224 IVd/28a bekannt, Einwirkungsprodukte von 4 bis 10 Mol Äthylenoxyd auf Isooctylphenol oder Wachsalkohole als Emulgatoren für Fettstoffe in Emulsionen für die Lederfettung einzusetzen. Diese nichtionogenen Emulgatoren werden dabei in dem verwendeten Emulgatorengemisch nur in untergeordneter Menge neben kationaktiven Emulgatoren benutzt, da die Anwesenheit nichtionogener Emulgatoren in einem Fettlicker, der eine wäßrige Dispersion dar-
Wasserfestmachen von Leder oder Pelzen
Zusatz zum Patent: 1178 545
Anmelder:
Böhme Fettchemie G. m. b. H.,
Düsseldorf, Henkelstr. 67
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Markert, \
Dr. Rudi Heyden, Düsseldorf
in organischen Lösungsmitteln verwendet. Von den im Hauptpatent benutzten Anlagerungsprodukten unterscheiden sich die hier zur Verwendung kommenden vor allem dadurch, daß sie sich praktisch völlig
stellt, sich im allgemeinen ungünstig auf die Wasser- 25 farblos herstellen lassen. Gegenüber den gemäß festigkeit des Leders auswirkt. Hauptpatent behandelten Ledern zeichnen sich die so
Es ist ferner in der deutschen Patentanmeldung B25 061IVd/28a die Verwendung von Polyglykolestern, deren Polyglykolanteil ein Molgewicht von 600 und mehr aufweist, als Emulgatoren in gerbsalzbeständigen Lickeremulsionen beschrieben. Derartige Emulsionen zeichnen sich durch eine gute Elektrolytbeständigkeit aus, sind aber für eine Wasserfestimprägnierung denkbar ungeeignet.
Weiterhin ist bereits gemäß der deutschen Patent- 35 zielen ist. Vielmehr hatte es bisher den Anschein, als schrift 743 595 ein Anlagerungsprodukt von 15 Mol ob eine gute Wasserfestigkeit nur mit Produkten Äthylenoxyd an 1 Mol Spermölalkohol zum Gerben erreichbar ist, die ungesättigte lipophile Reste entvon Häuten und Fellen verwendet worden. Die erhal- halten.
tenen Leder sind hellfarben und weich, jedoch nicht Die für die Imprägnierung verwendbaren Produkte
wasserfest, da sich mit derartigen Anlagerungsproduk- 40 sind bekannt oder lassen sich in üblicher Weise herten von 10 bis 60 Mol Äthylenoxyd keine wirkungs- stellen. Beispiele für solche Verbindungen sind die
erhaltenen Leder dementsprechend durch eine sehr helle Farbe und außerordentlich gute Lichtbeständigkeit aus.
Die imprägnierende Wirkung dieser Verbindungen ist völlig überraschend, da mit den üblichen geradkettigen, gesättigten Fettalkoholen oder Fettsäuren auch bei Anlagerung von 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd keine Wasserfestigkeit der behandelten Leder zu er-
ylenoxyd ire Alle oder n, bei in den
vollen Imprägniereffekte erzielen lassen. Anlagerungsprodukte von 1 bis 4 M
Es wurde nun gefunden, daß man Leder von teilweise an gesättigte, verzweigtkettige höhj
überlegener, mindestens aber gleich guter Wasser- kohole, Säuren, Amine, Säureamii
festigkeit erhält, wenn man Lösungen von Anlagerungs- 45 Mercaptane mit 12 bis 20 Kohl
produkten aus 1 bis 4MoI Äthylenoxyd an 1 Mol denen sich 30 bis 70°/0 der Kohlensi
einer organischen Verbindung, die wenigstens einen Seitenketten befinden. Unter den genannten Verbingesättigten verzweigtkettigen lipophilen Rest mit düngen zeichnen sich die Anlagerungsprodukte von 12 bis 20 Kohlenstoffatomen, bei dem 30 bis 70 °/0 der 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd gesättigte, verzweigt-Kohlenstoffatome als Seitenkettenatome vorliegen, 50 kettige höhermolekulare Alkohole durch eine beson- und ein über Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel ders gute Wirksamkeit aus, welche diejenige der andegebundenes austauschbares Wasserstoffatom besitzt, ren Derivate zum Teil erheblich übertrifft. Solche
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gesättigten, verzweigtkettigen, als Ausgangsstoffe dienenden Alkohole können beispielsweise durch Oxosynthese aus verzweigten Olefinkohlenwasserstoffen oder nach der Guerbetschen Reaktion erhalten worden sein. Hierbei hat sich gezeigt, daß bei schwacher Kettenverzweigung die Seitenketten wenigstens 4 Kohlenstoffatome besitzen müssen, wie dies z. B. bei vielen Guerbetalkoholen und dem Produkt der Oxosynthese aus Triisobuten der Fall ist. Bei einer starken Kettenverzweigung, wie sie etwa bei dem Produkt der Oxo- ίο synthese aus Tetrapropylen vorliegt, können auch kürzere Seitenketten in größerer Anzahl vorliegen. Besonders geeignet für die Verwendung gemäß der Erfindung sind die Anlagerungsprodukte an Alkohole, wie man sie nach der Guerbetschen Reaktion gewinnt.
Alle im Hauptpatent genannten Lösungsmittel sind für die erfindungsgemäß verwendeten Produkte gleichfalls geeignet, und auch die Behandlung der Leder wird in völlig entsprechender Weise vorgenommen. Die Mittel eignen sich zum Imprägnieren aller Arten von Leder oder Pelzen, also außer Aluminium-, chrom- oder chromkombiniert gegerbten Ledern, auch von synthetisch oder vegetabilisch gegerbten Ledern.
Vorteilhaft hat sich eine Kombination der erfindungsgemäß verwendeten Anlagerungsprodukte mit Citronensäureestern oder Citronensäureamiden, die im Molekül noch wenigstens eine freie Carboxylgruppe besitzen und bei denen wenigstens eine der Veresterungs- oder Amidierungskomponenten einen ungesättigten höhermolekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest enthält, erwiesen. Hierbei haben sich Mischungen der erfindungsgemäß verwendeten Äthylenoxydanlagerungsprodukte mit Monooleylcitronensäureester oder mit dem Monocitronensäureester eines ungesättigten, verzweigtkettigen höhermolekularen Alkohols in organischen Lösungsmitteln besonders bewährt.
Eine Verstärkung des Imprägniereffektes bzw. eine Anpassung an besondere Ansprüche läßt sich weiterhin durch Mitverwendung von Kondensationsprodukten aus Alkoholaten mehrwertiger Metalle, insbesondere des Aluminiums, und sauren höhermolekularen Abkömmlingen der Phosphorsäure, insbesondere sauren Phosphorsäureestern höhermolekularer organischer Hydroxylverbindungen, sowie von Silikonölen und/oder Hartwachsen erreichen. Die verschiedenen Komponenten lassen sich ohne Schwierigkeiten in den organischen Lösungsmitteln bzw. deren Gemischen auflösen.
Die durch die erfindungsgemäße Verwendung behandelten Leder zeichnen sich unter statischen und dynamischen Bedingungen durch eine hohe Wasserfestigkeit und ein sehr niedriges Wasseraufnahmevermögen aus. Die häufig bei Verwendung von Imprägniermitteln zu beobachtende Verhärtung des Leders tritt nicht auf, sondern die Leder bleiben weich und geschmeidig, behalten eine sehr helle Farbe, die sich auch bei starker' Lichteinwirkung kaum verändert, undjü© werden auch in bezug auf ihr Färbe- und Zurichtu^sverEälten nicht nachteilig beeinflußt. Besondere/ B^jjeutüng besitzt die erfindungsgemäße Verwenietung^fur moderne, nicht geschmierte WaterfLtfe j*
Das Lösungsmittelgemisch bestand zu gleichen TPeilen aus Isopropanol und Benzin (Kp. 110 bis 1400Q. Im Anschluß daran wurden die Leder über Nacht an der Luft und dann noch 1 Stunde bei 8O0C getrocknet. Die Prüfung der Probestücke wurde auf der Maeser-Maschine vorgenommen und die Anzahl der Knicke bis zum Wasserdurchtritt bestimmt. Dabei wurden folgende Werte erhalten:
Wasserdurchtritt
nach
Unbehandeltes Leder 95 Knicken
2-Octyldodecyl-l-alkohol*)
+ 3 Äthylenoxyd 36 000 Knicken
2-Octyldodecyl-l-alkohol*)
+ 4 Äthylenoxyd 32 000 Knicken
2-Hexyldecyl-l-alkohol
+ 3 Äthylenoxyd 6 500 Knicken
Isotridecyl-1-alkohol**)
+ 2 Äthylenoxyd 14 000 Knicken
*) Durch Guerbet-Reaktion gewonnen. **) Aus der Oxosynthese mit Tetrapropylen.
Beispiel 2
Ein vegetabilisch synthetisch gegerbtes Bodenleder wurde 10 Minuten in eine 10°/0ige Lösung eines Anlagerungsproduktes von 4MoI Äthylenoxyd an 1 Mol 2-Octyldodecyl-l-alkohol getaucht. Das verwendete Lösungsmittelgemisch bestand aus 2 Teilen Isopropanol und 7 Teilen Benzin (Kp. 110 bis 1400C). Danach wurde das Leder an der Luft getrocknet, und nach Klimatisierung bei 2O0C und 65% Luftfeuchtigkeit wurde am Bally-Permeometer die dynamische Wasserfestigkeit bestimmt, wobei sich nachstehende Werte ergaben.
Wasserdurchtritt
nach
Minuten
Wasseraufnahme
nach 1 Stunde
% Wasserdurchlaß
nach 1 Stunde
Beispiel 1
Probestücke eines chromgegerbten Boxcalfleders wurden 10 Minuten lang in 10°/0ige Lösungen nachstehend aufgeführter Äthylenoxydanlagerungsprodukte gesättigter verzweigtkettiger Alkohole getaucht.
Unbehandeltes
Leder 4 53 2,5
2-Octyldodecyll-alkohol*)
+ 4Äthylenoxyd ... 350 22 0,0
*) Durch Guerbet-Reaktion gewonnen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Weiterbildung der Verwendung von in organischen Lösungsmitteln gelösten Anlagerungsprodukten von 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer organischen Verbindung, die wenigstens einen lipophilen Rest und ein über Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel gebundenes austauschbares Wasserstoffatom besitzt, als Mittel zur Erhöhung dir Wasserfestigkeit von Leder oder Pelzen gemäß Patent 1178 545, gekennzeichnet durch die Verwendung von Anlagerungsprodukten von 1 bis 4 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol einer organischen Verbindung mit wenigstens einem gesättigten, verzweigtkettigen lipophilen Rest mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen, bei dem 30 bis 701Yo der Kohlenstoffatome als Seitenkettenatome vorliegen.
5 6
2. Verwendung von Anlagern agsprodukten ge- daß man die Anlagerungsprodukte von 1 bis 4 Mol maß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Äthylenoxyd an 1 Mol eines nach der Guerbetman die Anlagerungsprodukte von 1 bis 4 Mol sehen Reaktion gewonnenen Alkohols verwendet. Äthylenoxyd an 1 Mol eines gesättigten, ver-
zweigtkettigen höhermolekularea Alkohols mit 5
12 bis 20 Kohlenstoffatomen, bei dem sich 30 bis I« Betracht gezogene Druckschriften:
7O°/o der Kohlenstoffatome in den Seitenketten Deutsche Patentschrift Nr. 743 595;
befinden, verwendet. deutsche Patentanmeldungen B16 224 IVd/28a (be-
3. Verwendung von Anlagernngsprodukten ge- kanntgemacht am 15.1.1953), B 25 061 IVd/28a (bemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, io kanntgemacht am 17.2.1955).
709 649/382 9.67 © Bundesdruckerei Berlin
DENDAT1250959D Wasserfestmachen von Leder oder Pelzen, Zus 1 178 Pending DE1250959B (de)

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