DE1232486B

DE1232486B - Einrichtung zum Betaetigen einer hydraulischen oder pneumatischen Teilbelag-Scheibenbremse fuer Kraftfahrzeuge von Hand

Info

Publication number: DE1232486B
Application number: DEB57243A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Hoeffner
Original assignee: Bergische Stahl Industrie
Current assignee: Bergische Stahl Industrie
Priority date: 1960-03-26
Filing date: 1960-03-26
Publication date: 1967-01-12
Also published as: CH394835A

Description

Einrichtung zum Betätigen einer hydraulischen oder pneumatischen Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge von Hand Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Betätigen einer hydraulischen oder pneumatischen Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge von Hand, wobei der die von einer Bremsbrücke gehaltenen Bremsbacken bei der Betriebsbremsung betätigende Zylinder axial verschiebbar ist.
Es sind bisher schon Anstrengungen gemacht worden, bei hydraulisch betätigten Scheibenbremsen zusätzliche Vorrichtungen zu schaffen, mit denen die Bremse von Hand betätigt werden kann, weil eine derartige Vorrichtung vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben ist. Normalerweise ist es sehr schwierig, solche Handbremseinrichtungen an Scheibenbremsen anzuordnen, weil die Platzverhältnisse zusätzliche Vorrichtungen nicht erlauben und oft umständliche und teure Konstruktionen zur Verwirklichung des Gedankens notwendig sind.
Bei einer Bremsausführung der eingangs angegebenen Art ist auf den außen mit Gewinde versehenen Zylinder eine Hülse aufschraubbar, die von Hand über Zahnräder verdrehbar ist; dabei werden die Bremsbacken an die Bremsscheibe angedrückt. Diese Anordnung ist kompliziert und weist einen erheblichen Platzbedarf auf. Bei einer anderen Teilbelag-Scheibenbremse mit bei Betriebsbremsung beaufschlagtem Zylinder wird bei der Handbremsung der Zylinder durch Abstützung auf einer die Bremsbacken tragenden Platte in Richtung eines zur Radachse parallelen Bolzens verschwenkt. Auch diese Handbremsung ist vielteilig und bedarf eines erheblichen Raumes zur Unterbringung der Betätigungsmittel.
Um eine auf engem Raum unterzubringende, aus wenigen Teilen bestehende Betriebs- und Handbremse zu schaffen, wird nach der Erfindung vorgesehen, daß der Bremszylinder in der Bremsbrücke unmittelbar über einen Hebel drehbar gelagert ist, wobei die Drehung beispielsweise durch ein Gewinde die axiale Verschiebung des Zylinders bewirkt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, worin 1 die Bremsbrücke ist, in der eine mit einem Innengewinde 2 versehene Öffnung angeordnet ist. Der Bremszylinder 3 trägt auf seiner Außenseite ein dem Gewinde 2 in der Bremsbrückenöffnung entsprechendes Gewinde 4. Im Inneren des Bremszylinders 3 ist der Bremskolben 5 beweglich angeordnet, welcher seine Bewegung über die Druckstange 6 auf die Bremsbacken 7 überträgt. Dabei ist noch eine Dichtmanschette 8 zwischen Bremsbacke und Bremszylinder angeordnet. An der Innenseite des Kolbens 5 befindet sich ein Zwischenraum 9, welcher mit ; einer Zuleitung 10 für die Bremsflüssigkeit verbunden ist. Am Bremszylinder 3 ist ein Hebel 11 befestigt oder mit dem Bremszylinder aus einem Stück gefertigt.
Die Bremsbrücke 1 umgreift normalerweise die Bremsscheibe (nicht dargestellt) und trägt auf der anderen Seite eine weitere Bremsbacke mit Bremsbelag. Die Bremsbrücke ist in an sich bekannter Weise am Achsgehäuse oder einem sonstigen feststehenden Teil des Wagens befestigt.
Bei der Betriebsbremsung wird durch den Bremspedaldruck Bremsflüssigkeit oder -luft durch die Zuleitung 10 in den Raum 9 gedrückt, wodurch sich der Kolben 5 aus dem Bremszylinder 3 herauszubewegen versucht. Er drückt dabei über die Druckstange 6 und den Bremsbacken 7 den Bremsbelag 12 gegen die Bremsfläche der Bremsscheibe und bremst diese ab.
Hört der Druck der Bremsflüssigkeit im Raum 9 auf, bewegt sich der Kolben 5 wieder in die dargestellte Ruhestellung, wodurch die Bremsbacke von der Bremsscheibe gelöst wird und diese sich wieder frei drehen kann.
Zur Betätigung der Bremse von Hand wird der Hebel 11 z. B. über ein bekanntes Gestänge oder einen Seilzug und damit der Bremszylinder 3 um seine Achse gedreht, wobei sich der Bremszylinder wegen seines Gewindes 4 und des damit zusammenwirkenden Gewindes 2 nach der Bremsbacke 7 zu bewegt. Der Bremszylinder 3 nimmt dabei über den Kolben 5 die Druckstange 6 mit und drückt die Bremsbacke mit dem Bremsbelag 12 gegen die Bremsfläche der Scheibe. Wird die Handbremse wieder gelöst, so dreht sich der Hebel 11 in seine Ausgangsstellung zurück, wodurch sich der Bremszylinder mit Kolben, Druckstange und Bremsbelag in entgegengesetzter Richtung bewegt und die Bremsscheibe wieder freigibt. Vorteilhaft wird die Zuleitung der Bremsflüssigkeit durch einen flexiblen Schlauch vorgenommen, welcher sich der Drehung des Bremszylinders bei Betätigung der Handbremse anpaßt. Beim Betätigen der hydraulischen oder pneumatischen Bremse wird der Bremszylinder nicht gedreht. Selbstverständlich können auch an sich bekannte selbsttätige oder nichtselbsttätige Nachstellvorrichtungen vorgesehen werden.
Es ist auch möglich, den Bremszylinder ohne Gewinde axial beweglich in der Öffnung der Bremsbrücke einzuordnen, wobei die Axialbewegung des Bremszylinders beispielsweise mittels einer Schrägfläche zwischen Handbremshebel und Bremszylinder bewirkt werden kann.
Es ist auch möglich, die Steigung der Gewinde 2 und 4 dem jeweiligen Zweck anzupassen und mehr oder weniger steil zu machen.
Weiterhin kann der Bremszylinder so ausgebildet werden, daß er bei Drehung in seinem Sitz unmittelbar mit der Bremsbacke in Berührung kommt und seine Axialbewegung auf die Bremsbacke überträgt, ohne daß noch der Bremskolben oder die Druckstange zwischengeschaltet zu werden braucht.

Claims

Patentanspruch: Einrichtung zum Betätigen einer hydraulischen oder pneumatischen Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge von Hand, wobei der die von einer Bremsbrücke gehaltenen Bremsbacken bei der Betriebsbremsung betätigende Zylinder axial verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremszylinder (4) in der Bremsbrücke (1) unmittelbar über einen Hebel (11) drehbar gelagert ist, wobei die Drehung beispielsweise durch ein Gewinde die axiale Verschiebung des Zylinders bewirkt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1007 192; schweizerische Patentschrift Nr. 332 026; britische Patentschrift Nr. 805 206; USA.-Patentschrift Nr. 2 835 350.