DE1223363B - Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-1-fluoraethan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-1-fluoraethan

Info

Publication number
DE1223363B
DE1223363B DED44766A DED0044766A DE1223363B DE 1223363 B DE1223363 B DE 1223363B DE D44766 A DED44766 A DE D44766A DE D0044766 A DED0044766 A DE D0044766A DE 1223363 B DE1223363 B DE 1223363B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
copper
vinyl fluoride
yield
temperature
fluoroethane
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED44766A
Other languages
English (en)
Inventor
Hiroyuki Wada
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Daikin Industries Ltd
Original Assignee
Daikin Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Daikin Industries Ltd filed Critical Daikin Industries Ltd
Publication of DE1223363B publication Critical patent/DE1223363B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/25Preparation of halogenated hydrocarbons by splitting-off hydrogen halides from halogenated hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-19/02
Nummer: 1223 363
Aktenzeichen: D 44766IV b/12 ο
Anmeldetag: 25. Juni 1964
Auslegetag: 25. August 1966
Vinylfluorid kann auf verschiedene Arten hergestellt werden:
1. durch Dehalogenierung von Fluordihalogenäthan;
2. durch Dehydrohalogenierung von Fluorhalogenäthan und
3. durch Addition von Fluorwasserstoff" an Acetylen.
Das zuerst erwähnte Verfahren war bisher für die industrielle Herstellung von Vinylfluorid nicht brauchbar und wird immer noch nur experimentell in Laboratorien untersucht bzw. angewendet, weil bis jetzt kein wirksames Verfahren zur Verzögerung bzw. Verhinderung der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten, wie Acetylen und komplizierten Verkokungsprodukten, welche den Katalysator entaktivieren, bekanntgeworden ist.
Das dritte Verfahren, d. h. die Umsetzung von Acetylen mit Fluorwasserstoff, ist mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden; es ist schwer, Vinylfluorid von Acetylen zu trennen, dessen Siedepunkt (—81,5° C) sehr nahe am Siedepunkt des Vinylfluorids (-72,20C) liegt; die Katalysatoren, gewöhnlich Quecksilberverbindungen, haben eine kurze Lebensdauer, und die Ausbeute an Vinylfluorid ist auf Grund der schwer zu unterdrückenden Bildung des Nebenproduktes 1,1-Difluoräthan sehr gering.
Was nun das zweite Verfahren betrifft, so ist die Dehydrohalogenierung im allgemeinen zwar leichter durchzuführen und ergibt weniger Nebenprodukte als das erste Verfahren, sie weist aber den Nachteil auf, daß die Ausbeute gering ist. Von den unter Punkt 2 angegebenen Verfahren bzw. Reaktionen ist die Dehydrofluorierung von 1,1-Difluoräthan für die Herstellung von Vinylfluorid am intensivsten untersucht worden. Aber zusätzlich zur geringen Ausbeute weist dieses Verfahren auch andere Nachteile auf, wie die unvermeidbare Bildung von Acetylen als Nebenprodukt auf Grund der starken Dehydrofluorierung, die Bildung von schwer abzuscheidendem Vinylidenfluorid und die Bildung von Fluorwasserstoff.
Als Dehydrohalogenierungsverfahren zur Herstellung von Vinylfluorid wird außerdem gemäß der deutschen Patentschrift 859 887 (1952) die thermische Zersetzung von 1-Chlor-l-fluoräthan empfohlen, bei der aber nur geringe Ausbeuten von 50 bis 70% erzielt werden, weshalb dieses Verfahren nicht industriell anwendbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-l-fluoräthan durch Abspaltung von Chlorwasserstoff bei erhöhter Temperatur ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorwasserstoffabspaltung in Gegenwart von Kupfer Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid
aus 1-Chlor-l-fluoräthan
Anmelder:
Daikin Kogyo Co., Ltd., Osaka (Japan)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Beetz und Dipl.-Ing. K. Lamprecht,
Patentanwälte, München 22, Steinsdorf str. 10
Als Erfinder benannt:
Hiroyuki Wada, Osaka (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 8. Juli 1963 (35 130)
oder Kupfersalzen oder Mischungen derselben als Katalysator bei einer Temperatur von 400 bis 10000C und einer Verweilzeit von 0,01 bis 10 Sekunden durchführt.
Der gemäß der Erfindung verwendete Katalysator kann in Form von Pulver, Kügelchen, Geweben oder Gazen, Streifen oder Drehspänen und/oder mit Trägern, wie Stahlwolle, Siliciumcarbid und Graphit, verwendet werden. Bei der Verwendung eines Reaktionsrohres werden Katalysatorgranalien mit einem Durchmesser von 5 bis 10 mm am meisten bevorzugt, im Fall eines Wirbelschicht-Reaktionsgefäßes ist ein pulverförmiger Katalysator günstig. Von den Kupfersalz-Katalysatoren wird Kupfer(I)-chlorid am meisten bevorzugt. Bei Verwendung von Kupfer als Katalysator werden schon kurze Zeit nach Einleitung der Reaktion gute Ergebnisse erzielt.
Die Bedingungen für das erfindungsgemäße Verfahren sind die folgenden: Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 400 und 10000C, vorzugsweise zwischen 500 und 8000C. Unterhalb dieses Temperaturbereiches findet die Reaktion kaum mit einer industriell günstigen Reaktionszeit statt, und oberhalb dieses Temperaturbereiches wird die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten erhöht. Die Kontaktzeit des 1-Chlor-1-fluoräthans mit dem Katalysator verändert sich mit der Reaktionstemperatur und dem Kontaktverfahren. Im allgemeinen kann die Koitaktzeit bei hohen Temperaturen kurz und bei niederen Temperaturen länger sein. Sie beträgt 0,01 bis 10 Sekunden, vorzugsweise 0,1 bis 5 Sekunden. Bei kürzeren Kontaktzeichen als diesen wird die Umsetzung niedrig und
609 657/414

Claims (6)

das Verfahren unwirtschaftlich. Andererseits bewirkt 1 eine längere Kontaktzeit die Bildung von Nebenprodukten. Der absolute Betriebsdruck sollte zwischen 0,3 und 10kg/cma liegen, und zwar hauptsächlich im Hinblick auf das Reaktionsgefäß, denn der Druck ist nicht begrenzt. Vorzugsweise wird das 1-Chlor-1-fluoräthangas vorgewärmt, da es nützlich ist, eine Gleichförmigkeit der Gastemperatur im Reaktionsgefäß zu erreichen. Die Innenkammer des Reaktionsgefäßes kann aus irgendeinem gegenüber hohen Temperaturen beständigen Material konstruiert sein. Bei Verwendung des Katalysators und unter den oben angegebenen Reaktionsbedingungen kann das Vinylfluorid unter fast völliger Ausschaltung der vorher beschriebenen, den anderen Verfahren anhaftenden Mängel hergestellt werden. Bei Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die folgenden Vorteile erreicht:
1. Man kann die Ausbeute an Vinylfluorid erhöhen, ohne die Umsetzung herabzusetzen.
2. Hoher Umsetzungsgrad zu Vinylfluorid mit geringer oder gar keiner Abscheidung von Fluorwasserstoff.
3. Fast keines der unerwünschten Nebenprodukte wird gebildet. Deshalb kann Vinylfluorid leicht abgetrennt und gereinigt werden.
4. Ohne Herabsetzung der Ausbeute kann ein Reaktionsrohr mit großem Durchmesser verwendet werden. Man kann also die Produktion ohne weiteres erhöhen.
5. Es ist nicht erforderlich, teure Edelmetalle, wie Platin und Gold, für das Reaktionsrohr zu verwenden, sondern ein gegenüber den hohen Temperaturen beständiges Material.
6. Die Reparatur und Wartung des Reaktionsgefäßes wird einfacher.
Die unter 1, 2 und 3 aufgeführten Wirkungen beruhen auf der guten katalytischen Leistung dieses Verfahrens, Punkt 4 ist auf die guten Hitzeübertragungseigenschaften und die katalytische Wirkung des eingefüllten Kupfers zurückzuführen.
Beispiel 1
und durch Gaschromatographie und Infrarotspektroskopie analysiert. Die Umsetzung von 1-Chlor-l-fluoräthan betrug 97,7% und die Ausbeute an Vinylfluorid belief sich auf 97,7%. Unter ähnlichen Be-S dingungen in Abwesenheit von Kupferausldeidung und Kupferkörnchen als Katalysatoren betrug die Umsetzung und Ausbeute jeweils 93,6 bzw. 87,8%.
Beispiel 2
10
In diesem Beispiel wurde die Vorrichtung nach Beispiel 1 verwendet, außer daß das Reaktionsrohr statt mit Kupferkörnchen mit pulverförmigem Kupfer(I)-chlorid und Kupfergaze beschickt war, welche 40% des Rohrvolumens einnahmen. 1-Chlor-l-fluoräthan wurde bei einer Kontaktzeit von 0,9 Sekunden bei 6500C durch das Rohr geleitet. Unter diesen Bedingungen wurde eine Umsetzung von 79,5% und eine Ausbeute an Vinylfluorid von 98,0 % erreicht.
Bei der gleichen Temperatur und einer Kontaktzeit von 0,7 Sekunden betrug die Umsetzung 68,7% und die Ausbeute 98%· Irn Fall des aus der im Handel unter dem Namen »Inconel« erhältlichen Legierung bestehenden Rohres nach Beispiel 1 wurde eine Umsetzung von 48,2% und eine Ausbeute an Vinylfluorid von 80,4% bei einer Kontaktzeit von 0,8 Sekunden und einer Temperatur von 650 0C erreicht.
Beispiel 3
Es wurde die gleiche Vorrichtung wie im Beispiel 1 verwendet. Die durch Veränderung der Reaktionsbedingungen, der Temperatur und der Kontaktzeit erhaltenen Ergebnisse sind wie folgt: '
Ein Kupferrohr mit einem Innendurchmesser von 12 mm und einer wirksamen Heizlänge von 200 mm, dessen Außenfläche durch ein Rohr aus einer unter dem Namen »Inconel« im Handel erhältlichen Legierung geschützt ist, wurde mit je 0,2 bis 2 g wiegenden Kupferkörnchen beschickt, welche insgesamt 40% des Rohrvolumens einnahmen. Das Rohr wurde in einem Elektroofen auf 700° C erhitzt. Die wirksame Heizlänge betrug 20 cm. Verdampftes 1-Chlor-l-fluoräthan wurde durch das Rohr geleitet. Die Geschwindigkeit des Gasstromes wurde mit einem Strömungsmesser gemessen und die Kontaktzeit auf 0,9 Sekunden eingestellt. Das Gas im Sammelrohr wurde abgetrennt
35 Temperatur Kontaktzeit Umsetzung Ausbeute °C in Sekunden % % 500 0,9 4,1 97,2 600 0,9 38,4 98,6 40 650 0,6 68,0 98,4 700 0,6 89,2 98,0 Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-l-fluoräthan durch Abspaltung von Chlorwasserstoff bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorwasserstoffabspaltung in Gegenwart von Kupfer oder Kupfersalzen oder Mischungen derselben als Katalysator bei einer Temperatur von 400 bis 10000C und einer Verweilzeit von 0,01 bis 10 Sekunden durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 859 887;
Houben — Weyl, »Methoden der organischen Chemie«, V/2 (1962), S. 384/385.
609 657/414 8.66 © Bundesdruckerei Berlin
DED44766A 1963-07-08 1964-06-25 Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-1-fluoraethan Pending DE1223363B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP3513063 1963-07-08

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1223363B true DE1223363B (de) 1966-08-25

Family

ID=12433333

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED44766A Pending DE1223363B (de) 1963-07-08 1964-06-25 Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-1-fluoraethan

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1223363B (de)
GB (1) GB1059653A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB201505712D0 (en) * 2015-04-02 2015-05-20 Mexichem Fluor Sa De Cv Process

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE859887C (de) * 1941-11-23 1952-12-18 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE859887C (de) * 1941-11-23 1952-12-18 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid

Also Published As

Publication number Publication date
GB1059653A (en) 1967-02-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1132098B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphiden oder Arseniden der Elemente Bor, Aluminium,Gallium, Indium aus der ó¾. Gruppe des Periodischen Systems
DE69930512T2 (de) Verfahren zur herstellung von hexafluorpropen aus cc1f2cc1fcf3 und azeotrope von cc1f2cc1fcf3 mit hf
DE69510223T2 (de) Herstellung von 2-chlor-2-hydrohexafluorpropan und ihre azeotropen mit hf
DE3011299A1 (de) Verfahren zur zersetzung von jodwasserstoff
DE1220840B (de) Verfahren zur Herstellung von hochfluorierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
DE1223363B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylfluorid aus 1-Chlor-1-fluoraethan
DE2635174A1 (de) Verfahren zur herstellung von butandiol und/oder butendiol
DE1247284B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Hydroxylamin oder von Loesungen des Hydroxylamins in Alkoholen
DE1229077B (de) Verfahren zum Oxydieren eines gesaettigten alicyclischen Kohlenwasserstoffs
DE2614264A1 (de) Verfahren zur herstelung von nitrohalogenophenolen
DE1212506B (de) Verfahren zur Herstellung chlorierter Alkohole durch Anlagerung von Chlor an ein- oder mehrwertige Alkenole
DE1215690B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylidenfluorid
DE927688C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon
AT225679B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
DE1210805B (de) Verfahren zur Herstellung von Ketonen mit hoeherem Molekulargewicht aus gesaettigtenacyclischen Ketonen
CH382125A (de) Verfahren zur Herstellung von eine Bor-Bor-Bindung aufweisenden Verbindungen
DE1251305B (de) Verfahren zur Herstellung ungesättigter Kohlenwasserstoffe durch ther mische Spaltung von Isobutylen
DE1271705B (de) Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorkohlenstoff und Perchloraethylen
DE890645C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyanurhalogenide^
DE1211624B (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 3, 4-Trichlorbuten-(1)
DE2756235A1 (de) Verfahren zur herstellung von benzotrifluorid und seinen derivaten
DE1134973B (de) Verfahren zur Herstellung von hochreinen Siliciumhalogeniden
DE927328C (de) Verfahren zur Herstellung von polychloraromatischen Verbindungen
DE897554C (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylchlorid
DE857956C (de) Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen Olefinen