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Auswechselbare und teilbare Filmkassette für Microfihn-Geräte Die
Erfindung betrifft eine auswechselbare und teilbare Filmkassette mit wahlweise ansetzbarer
Entwicklungseinrichtung für Microfilm-Geräte, bestehend aus einer Kassette, in der
sich die Geberspule für den unbelichteten Film, die Filmandrückvorrichtung und Transportrollen
für den Film befinden, während an der Außenseite der Kassette ein Kupplungsglied
zur lösbaren Verbindung mit dem Antriebsaggregat des Microfilm-Gerätes angebracht
ist und wobei ferner die Achse dieses Kupplungsgliedes auf die Antriebsrollen im
Inneren der Kassette wirkt.
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Es sind auswechselbare Filmkassetten für Kameras von Microfilm-Geräten
bekannt, bei denen sich sowohl die Geberspule für den unbelichteten Film als auch
die Nehmerspule für den belichteten Film innerhalb der Kassette befinden. Eine solche
bekannte Kassette ist in ihrem Inneren mit Antriebsrollen zur Bewegung des Filmes
ausgestattet und diese Antriebsrollen werden mittels einer Achse bewegt, die aus
der Seitenwand der Kassette herausragt und die mit einem Kupplungsglied versehen
ist, welches mit einem anderen Kupplungsglied des Antriebsaggregates des Microfilm-Gerätes
zusammenarbeitet.
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Diese bekannten auswechselbaren Filmkassetten verfolgen in erster
Linie den Zweck, bestimmte Gruppen von Aufnahmeobjekten, also Schriftstücke, Zeichnungen
u. dgl. auf bestimmte Filmbänder zu bringen. Dies ist nur möglich, wenn mehrere
Kassetten vorhanden und austauschbar auf dem gleichen Microfilm-Gerät eingesetzt
werden können. Hierbei ist es auch von Vorteil, daß beim Austausch der einzelnen
Kassetten untereinander niemals ein irgendwie gearteter Verlust an Film entsteht,
weil sich eine zeitlich weit später erfolgende Aufnahme immer direkt an die letzte
getätigte Aufnahme anschließt, es sei denn, daß die Kassette geöffnet und die Nehmerspule
aus ihr entfernt und der Entwicklung zugeführt wurde.
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Es ist ferner noch bekannt, zur Lösung einer gleichen Aufgabe mehrere
komplett ausgestattete Kameras zu verwenden, die dann auswechselbar an einem Aufnahmegestell
angebracht werden, welches in an sich bekannter Weise den Aufnahmetisch, die Beleuchtungslampen
und einen nach oben und unten verschiebbaren Arm enthält. Eine solche Anordnung
bedingt jedoch naturgemäß einen hohen technischen Aufwand.
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Für manche Zwecke ist es jedoch wünschenswert, hintereinander nur
wenige Aufnahmen zu tätigen und diese wenigen Aufnahmen mit möglichst geringem Filmverlust
schnell dem Entwicklungsvorgang zuzuführen. Die,Öffnung einer bekannten auswechselbaren
Filmkassette und die Entnahme nur weniger sich auf der Nehmerspule befindenden Aufnahmen
bedingt jedoch stets einen hohen Verlust an Film, der häufig in keinem Verhältnis
zu der Anzahl der kurzfristig zu entwickelnden Aufnahmen steht. Aus diesem Grunde
ist es bekannt, das Gerät an Stelle der bekannten Nehmerspule mit einem auch als
Streifenkassette bezeichneten flachen Rohr auszustatten, in welchem ein Rahmen liegt,
in den sich ein Filmstreifen einschiebt. Nach einigen Aufnahmen kann dieser Filmstreifen
dann abgeschnitten werden, wozu eine an sich bekannte Abschneidevorrichtung, die
an der Streifenkassette angebracht ist, dient. Eine solche bekannte Streifenkassette
kann nunmehr mit ihrer nach unten gerichteten Eintrittsöffnung auf einen Entwicklungstank
aufgesetzt werden, wonach nach C)ffnung der Kassette der sich in ihr befindende
Rahmen, in welchem der Filmstreifen liegt, nach unten in den Entwicklungstank gleitet.
Es ist selbstverständlich, daß die Streifenkassette und der Entwicklungstank bei
diesem Vorgang lichtdicht miteinander verbunden sein müssen.
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Die zuletzt genannte bekannte Vorrichtung ermöglicht zwar die Entwicklung
einiger weniger Aufnahmen, kann aber aus rein konstruktiven Gründen nicht auf eine
höhere Kapazität gebracht werden, weil beispielsweise meterlange Streifenkassetten
sich zwar bauen, aber in der Praxis nicht. verwenden lassen. Aus diesen Gründen
ist die Kapazität einer bekannten Streifenkassette schon nach wenigen Aufnahmen
erschöpft, und es ist nicht möglich, auf dem beschriebenen Wege beispielsweise zwanzig
oder dreißig Aufnahmen zu tätigen und kurzfristig zu entwickeln.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die Nachteile der beschriebenen bekannten
Anordnungen zu vermeiden
und eine auswechselbare Filmkassette zu
schaffen, die ein wirtschaftliches Arbeiten zuläßt, wobei es ohne Belang ist, ob
nur wenige oder beispielsweise etwa dreißig Aufnahmen einer baldigen Entwicklung
zugeführt werden können.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß mit der einen Fläche
der auswechselbaren Kassette eine von zwei unterschiedlich gestalteten Nebenkassetten
zur Aufnahme des belichteten Filmes derart lösbar verbindbar sind, daß ihre Aufspulachsen
in der Betriebslage von der Welle des Kupplungsgliedes der Kassette über Übertragungsglieder
angetrieben werden, wobei die eine Nebenkassette eine an sich bekannte Nehmerspule
zum Aufspulen des belichteten Filmes enthält, während die andere Nebenkassette als
Standentwicklungsdose ausgebildet ist. Die unterschiedlich gestalteten Nebenkassetten
sind auf einer Fläche der Kassette lös- und festlegbar angebracht, die mit der gedachten
Objektivachse einen von 90° verschiedenen Winkel einschließt. Der höchste Punkt
der Nebenkassetten liegt in ihrer Betriebslage höher als die oberste Fläche der
Kassette. An den Nebenkassetten kann eine an sich bekannte Filmabschneidevorrichtung
angeordnet sein, die so ausgebildet ist, daß ihr Messer unter der Wirkung einer
Feder steht und sein mit ihm zusammenhängender Betätigungsgriff selbstfedernd ausgebildet
ist, so daß eine an ihm angebrachte Nase bei zurückgezogenem Messer in eine Vertiefung
einrastet und das Messer in der zurückgezogenen Lage hält, während beim Austreten
der Nase aus der Vertiefung das Messer unter der Wirkung einer Feder zurückschnellt
und neben der Trennung des Filmes den lichtdichten Abschluß des Filmeintrittschlitzes
in den Nebenkassetten bei der Nichtbetriebslage derselben bewirkt. Das mittlere
übertragungsglied zum Antrieb der Aufspulachse der Nebenkassetten kann aus einem
als Zwischenrad wirkenden Zahnrad bestehen, welches in der Nähe einer der Ecken
der Nebenkassetten angebracht ist. Mit der Aufspulachse der Nebenkassetten ist ein
Zahnrad fest verbunden, das mit dem als Zwischenrad wirkenden Zahnrad, welches eines
der Übertragungsglieder darstellt, kämmt. Die als Standentwicklungsdose ausgebildete
Nebenkassette enthält eine Spule, die an ihren inneren Seitenflächen in an sich
bekannter Weise mit spiralförmig laufenden Nuten ausgestattet ist.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt A b b. 1 die auswechselbare Filmkassette gemäß
der Erfindung mit einer angesetzten Nebenkassette, welche in ihrem Inneren eine
Nehmerspule bekannter Bauart trägt, in perspektivischer Darstellung, Ab b.2 die
auswechselbare Filmkassette ohne Nebenkassette, ebenfalls in perspektivischer Darstellung,
A b b. 3 eine abgenommene Nebenkassette, die als Standentwicklungsdose ausgebildet
ist, gleichfalls in perspektivischer Darstellung, A b b. 4 einen Schnitt durch die
Kassette mit aufgesetzter Nebenkassette, welche als Standentwicklungsdose ausgebildet
ist.
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Die auswechselbare Filmkassette 1 ist auf eine beliebige Weise, die
nicht Gegenstand der Erfindung ist, auf die Bildbühne eines Microfilm-Gerätes, welches
in den Abbildungen nicht dargestellt ist, mit ihrer unteren Fläche aufgesetzt, wobei
die lösbare Verbindung mit dem Microfilm-Gerät auf beliebige Art vorgenommen werden
kann. Die untere Fläche der Kassette ist mit einem Durchbruch 2 versehen, über dem
der Film 3 entlangläuft und durch den er an seiner Unterseite Kontakt mit den nicht
dargestellten Schienen der Bildbühne hat. Unter diesen Schienen befinden sich selbstverständlich
weitere übliche Zubehörteile des Microfilm-Gerätes, wie beispielsweise der Objektivverschluß
und das Objektiv selber. Innerhalb der Filmkassette 1 liegt die Geberspule 4, von
welcher der Film 3 über die Leitrollen 5 und 6 zu dem Durchbruch 2 geführt wird,
über dem sich eine Andruckplatte 7 befindet. Der Film 3 läuft weiter über die Leitrolle
8 zwischen die Transportrollen 9 und 10, wobei die Achse 11 der Transportrolle 10
durch die Rückwand der Filmkassette 1 hindurchgeführt und außerhalb der Filmkassette
1 mit einem Kupplungsglied 12 fest verbunden ist. Dieses Kupplungsglied 12 stellt,
wenn die Filmkassette 1 auf die Bildbühne des Microfilm-Gerätes aufgesetzt ist,
die Verbindung mit einem anderen Kupplungsglied her, das an dem An= triebsaggregat
des nicht dargestellten Microfilm-Gerätes sich befindet. Im Inneren der Filmkassette
1
läuft der Film jetzt über die Leitrolle 13 in einen Schlitz 14 ein, der
in der oberen schrägen Fläche 15 der Filmkassette 1 angebracht ist. Dieser Schlitz
14 kann durch einen Schieber 16, der unter der Wirkung einer Feder 17 steht, lichtdicht
verschlossen werden. Auf der schrägen Fläche 15 der Filmkassette
1 befinden sich beliebige Verbindungsmittel 18 zu den auf diese schräge
Fläche 15 aufzusetzenden Nebenkassetten 19 und 20, die ihrerseits wieder mit korrespondierenden
Verbindungsmitteln 21 ausgestattet sind. Als Verbindungsmittel zwischen der Fläche
15 und den Nebenkassetten 19 und 20 können beispielsweise mit Ausnehmungen versehene
Schienen u. dgl. Verwendung finden.
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Die Nebenkassette 19, die in A b b. 1 dargestellt ist, ist ein kastenartiges
Gebilde, in dem sich innen auf einer Achse 22 eine bekannte Nehmerspule befindet,
die zur Aufnahme des belichteten Filmes in beliebiger Länge bis zur Erschöpfung
ihrer Aufnahmefähigkeit dient. Diese Nebenkassette 19 ist an einer ihrer Seiten,
beispielsweise an der Oberseite, mit einem Deckel 23 lichtdicht abgeschlossen. Die
Achse 22 der Nebenkassette 19 ist mit einem Zahnrad 24 verbunden, das mit einem
weiteren Zahnrad 25 kämmt, welches in der Nähe der einen Ecke der Nebenkassette
19 an ihrer Außenwand angebracht ist. Die Nebenkassette 19 ist selbstverständlich
mit einem aus der A b b. 1 nicht ersichtlichen Schlitz ausgestattet, durch welchen
der Film 3 in sie eintreten kann, wobei dieser Schlitz in der Nichtbetriebslage
der Kassette durch einen bekannten Schieber oder auch durch das Messer einer ebenfalls
bekannten Abschneidevorrichtung geschlossen werden kann. Die beschriebene Nebenkassette
19 erfüllt also in Verbindung mit der Filmkassette 1 den. gleichen Zweck,
den eine bekannte Filmkassette hat, bei der sich sowohl die Geber- als auch die
Nehmerspule in einem gemeinsamen Raum in ihrem Inneren befinden.
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Ganz anders ist die Aufgabe der Nebenkassette 20, die zwar in ihrem
äußeren Aufbau und in ihrer Größe sowie in den Antriebsmitteln der Nebenkassette
19 ähnelt, aber in ihrem Inneren und in bezug auf den Deckel völlig anders ausgestattet
ist, weil sie gleichzeitig eine Standentwicklungsdose darstellt.
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Im Inneren der Nebenkassette 20 befindet sich eine Nehmerspule 26,
die mit einer spiralförmig verlaufenden
Nut 27, die an sich bekannt
ist, an den Innenflächen der Scheiben der Spule versehen ist. Die Nut 27 verläuft
von innen nach außen. Die Nehmerspule 26 weist an ihren beiden Außenflächen zwei
ebenfalls bekannte Achsstummel 28 auf, die sich in Rinnen 29, welche sich an zwei
gegenüberliegenden Innenflächen der Nebenkassette 20 befinden, führen. Durch eine
festlegbare Steckachse 30 steht die Nehmerspule 26 an einer Außenfläche der Nebenkassette
20 mit einem Zahnrad 31 in Verbindung, welches wiederum mit einem Zahnrad 32 kämmt.
Zwischen den Innenflächen der Nehmerspule 26 befindet sich noch ein bewegliches
und um eine Achse 33 schwenkbares Filmführungsteil 34. Ferner ist die Nebenkassette
20 mit einem Filmeinführungsschlitz 35 ausgestattet, der durch das Messer 36 der
Filmabschneidevorrichtung, welches in einen Schlitz 37 eindringt, lichtdicht verschlossen
werden kann. Das Messer 36 steht unter der Wirkung einer Feder 38, die in Richtung
auf den Schlitz 37 wirkt. Ferner ist das Messer 36 mit einem federnden Betätigungsgriff
39 ausgestattet, der eine Nase 40 aufweist, welche bei zurückgezogenem
Betätigungsgriff 39 entgegen der Wirkung der Feder 38 in eine Vertiefung 41 einrastet,
wodurch der Filmeinführungsschlitz 35 freigegeben wird. Die Nebenkassette 20 ist
in an sichbekannterWeise mit einem lösbarenDeckel 42 versehen, in dem sich, ebenfalls
in bekannter Weise, eine Einfüllöffnung 43 zum Einfüllen der Entwicklerflüssigkeit,
die vorzugsweise aus einem gleichfalls bekannten Fixierentwickler besteht, befindet.
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Der höchste Punkt 44 der Nebenkassetten 19 und 20 befindet sich, wenn
diese in der Betriebslage auf die schräge Fläche 15 der Filmkassette 1 aufgesetzt
sind, höher als die höchste Fläche 45 der Filmkassette 1. An der einen Außenwand
der Filmkassette 1, in der Nähe ihrer einen Ecke, ist noch ein Zahnrad 46 angebracht,
dessen Achse 47 parallel zu der Achse 11 der Transportrolle 10 liegt. Die Achsen
11 und 47 stehen im Inneren eines Getriebekastens 48, der nicht Gegenstand der Erfindung
ist, miteinander mechanisch in Verbindung. Im Inneren der Filmkassette 1 befindet
sich noch ein Filmleitteil49, welches das Herausführen des Filmendes durch den Schlitz
14 in der schrägen Fläche 15 der Filmkassette 1 erleichtert.
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Die Wirkungsweise der auswechselbaren Filmkassette gemäß der Erfindung
ist folgende: Die Filmkassette läßt zwei Fertigungsmöglichkeiten zu, und zwar erstens
die Fertigung langer, zusammenhängender Filmbänder ungefähr von der Länge, wie sich
unbelichteter Film auf der Geberspule 4 befindet. Sollen solche langen Filmbänder
hergestellt werden, so wird die Nebenkassette 19 mit der Filmkassette 1 verbunden,
und da die Nehmerspule der Nebenkassette 19 ungefähr die gleiche Kapazität hat wie
die Geberspule 4 in der Filmkassette 1, kann, wenn dies erwünscht ist, das gesamte
sich auf der Geberspule 4 befindliche, unbelichtete Filmmaterial verarbeitet werden.
Nach Beendigung der Aufnahmen wird dann in an sich bekanntet Weise der Nebenkassette
19 die Nehmerspule entnommen und einem beliebigen Entwicklungsvorgang zugeführt.
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Die zweite Fertigungsmöglichkeit betrifft die Anfertigung kurzer Filmstücke,
wobei die auf ihnen getätigten wenigen Aufnahmen baldmöglichst zur Verfügung stehen
sollen. Gedacht ist hierbei an eine ungefähre Anzahl von einer bis dreißig Aufnahmen.
In diesem Fall wird die Nebenkassette 20 an die Filmkassette 1 angesetzt, und nach
Verbindung des Filmendes des Filmes 3, der aus dem Schlitz 14 der Filmkassette 1
herausragt, mit der Nehmerspule 26 der Nebenkassette 20 kann mit den Aufnahmen begonnen
werden. Die Nehmerspule 26 ist an ihren inneren Flächen mit einer spiralförmig verlaufenden
Nut 27 in an sich bekannter Weise ausgestattet und zieht, wenn sie sich dreht, den
Film 3 in diese spiralförmig geformten Nuten 27 hinein. Die einzelnen Windungen
des Filmes 3 liegen in der Nehmerspule 26 mit Abstand voneinander und können sich
nicht berühren, wie dies ebenfalls bekannt ist. Die Nuten 27 an den Innenflächen
der Nehmerspule 26 haben eine solche Länge, daß ein Filmstück, welches ungefähr
dreißig Aufnahmen enthält, in ihnen untergebracht werden kann.
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Nach Beendigung der Aufnahmen werden noch einige Leeraufnahmen getätigt,
bis sich das über dem Durchbruch 2 der Filmkassette 1 befindende,
zuletzt aufgenommene Bild in der Nehmerspule 26 befindet. Der Film 3 läuft hierbei
über die Leitrolle 8, die Transportrollen 9 und 10, die Leitrolle 13- und gelangt
dann durch den Schlitz 14 in der Filmkassette 1 in den Filmeinführungsschlitz 35
der Nebenkassette 20 und hier über das Filmführungsteil 34 in die Nuten 27 der Mitnehmerspule
26. Wenn das zuletzt belichtete Filmbild in die Nehmerspule 26 eingebracht ist,
wird der Betätigungsgriff 39 des Messers 36 angehoben, wodurch seine Nase
40 aus der Vertiefung 41 heraustritt. Nunmehr schnellt das Messer
36 unter der Wirkung der Feder 38 nach vorn, durchtrennt den Film 3 und dringt mit
seiner vorderen Kante in den Schlitz 37 ein, wodurch einmal der Film 3 abgeschnitten
und zum anderen der Filmeinführungsschlitz 35 der Nebenkassette 20 lichtdicht abgeschlossen
wird.
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Nunmehr wird die Nebenkassette 20 von der schrägen Fläche 15 der Filmkassette
1 durch Trennung der Verbindungsmittel 18 gelöst, wobei der Schlitz 14 in
der schrägen Fläche 15 durch den Schieber 16, der unter der Wirkung der Feder 17
steht, lichtdicht abgeschlossen ist. Die Nebenkassette 20 kann nunmehr auf die ihrer
Flächen gestellt werden, die der Einfüllöffnung 43 gegenüberliegt, und anschließend
wird in diese Einfüllöffnung 43 die Entwicklerlösung in die Nebenkassette 20 eingefüllt,
wofür zweckmäßig ein an sich bekannter Fixierentwickler Verwendung findet. Nach
Beendigung der Entwicklung wird der Deckel 42 der Nebenkassette 20 entfernt,
und nach Herausziehen der Steckachse 30 kann die Nehmerspule 26 aus dem Inneren
der Nebenkassette 20 herausgezogen werden, wobei sich die Achsstummel 28 in den
Rinnen 29 führen und wobei ferner das Filmführungsteil 34 sich um seine Achse 33
bewegt und hochklappt, so daß es der Entfernung der Nehmerspule 26 nicht im Wege
ist. Es ist auch bekannt, dieses Filmführungsteil34 zum Zwecke der Herausnahme der
Nehmerspule 26 vorher ebenfalls zu entfernen. Der bei Anwendung einer Fixierentwicklung
jetzt fertigentwickelte und fixierte Film 3 wird nun den bekannten weiteren Arbeitsvorgängen,
nämlich der Wässerung und Trocknung, zugeführt, worauf er gebrauchsfertig ist. An
Stelle einer Fixierentwicklung kann selbstverständlich in an sich bekannter Weise
auch eine normale Entwicklung durchgeführt werden, worauf nach Ausgießen des Entwicklers
aus der Nebenkassette 20 dann eben Fixierlösung in diese eingefüllt wird.
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Beide Nebenkassetten 19 und 20 können mit einer Abschneidevorrichtung
versehen sein, jedoch ist dies kein unbedingtes Erfordernis, und an die Stelle der
Abschneidevorrichtung
kann auch ein normaler Kassettenschieber treten, der den Filmeinführungsschlitz
der Nebenkassetten verschließt.
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Die Nehmerspulen der beiden Nebenkassetten 19 und 20 müssen zur Aufspulung
des Filmes 3 angetrieben werden. Hierzu sieht die Erfindung Zahnräder 24 bzw. 31
vor, die mit den Achsen der Nehmerspulen verbunden sind. Diese Zahnräder 24 bzw.
31 liegen an einer Außenfläche der Nebenkassetten 19 und 20 und kämmen mit einem
weiteren Zahnrad 25 bzw. 32, welches als Zwischenrad ausgebildet ist und auf derselbenAußenfläche
der Nebenkassetten 19 und 20 angebracht ist. Wird eine der Nebenkassetten 19 oder
20 in die Betriebslage gebracht, d. h. wird eine der Nebenkassetten 19 oder 20 mittels
der Verbindungsmittel 21 mit der schrägen Fläche 15 der Filmkassette 1 verbunden,
so verbindet sich gleichzeitig selbsttätig bei Gebrauch der Nebenkassette 19 das
Zahnrad 25 oder bei Gebrauch der Nebenkassete 20 das Zahnrad 32 mit dem Zahnrad
46 an der einen Außenseite der Filmkassette 1. Die Achse 11 der Transportrolle 10
ist innerhalb eines Getriebekastens 48 mit der Achse 47 des Zahnrades 46 mechanisch
verbunden, wodurch dieses Zahnrad 46 bewegt wird, wenn sich die Achse 11 ebenfalls
bewegt. Da die Achse 47 mit dem Zahnrad 46 fest verbunden ist, bewegt dieses bei
Drehung das Zahnrad 25 und dieses wiederum das Zahnrad 24, wodurch sich die Achse
22 dreht und somit auch die jeweilige Nehmerspule bewegt, so daß sich der Film 3
auf ihr aufspulen kann. Die gesamten Bewegungsvorgänge innerhalb und außerhalb der
Fihnkassette 1 und innerhalb und außerhalb der Nebenkassetten 19 und 20 gehen von
der Achse 11 aus, mit deren äußerem Ende ein Kupplungsglied 12 fest verbunden ist,
welches sich, wenn die Filmkassette 1 auf das Microfihn-Gerät aufgesetzt ist, mit
dem Antriebsaggregat desselben kuppelt. Bei diesen Vorgängen sind selbstverständlich
bekannte Mittel, wie beispielsweise eine Rutschkupplung od. dgl., vorgesehen, die
bewirken, daß dem wachsenden Durchmesser des Filmes auf den Nehmerspulen Rechnung
getragen wird.
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Die Vorteile der auswechselbaren Filmkassette gemäß der Erfindung
liegen in erster Linie darin, daß durch die austauschbaren Nebenkassetten unterschiedlicher
Bauart die Filmkassette universell verwendbar ist. Sie kann wie eine Filmkassette
herkömmlicher Bauart Verwendung finden, es können aber auch mit ihr relativ kurze
Filmstreifen hergestellt werden, wobei die hierfür bestimmte Nebenkassette dann
gleichzeitig als Standentwicklungsdose dient. Dies ergibt den Vorteil, daß eine
getrennte, zusätzliche Entwicklungsvorrichtung für kürzere Filmabschnitte nicht
benötigt wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die kürzeren Filmabschnitte
ungefähr zwischen eine und dreißig Aufnahmen enthalten können, während es mit den
bisher bekannten Streifenkassetten nur möglich war, eine bedeutend geringere Anzahl
von Aufnähmen der Sofortentwicklung zuzuführen. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
daß nachAbnahme der entsprechendenNebenkassette von der Filmkassette sofort mit
dem Entwicklungsvorgang begonnen werden kann und nicht erst eine überführung des
belichteten Filmes in ein anderes Gefäß erforderlich ist. Durch die erfindungsgemäße
Bauart der Filmkassette mit der schrägen Fläche kann die als Ständentwicklungsdose
gebaute Nebenkassette sehr dicht an die Transportrollen in der Filmkassette herangebracht
werden, so daß nur geringe Filmverluste entstehen.