DE1207993B - Elektrischer Schalter mit Selbstausblasung des Unterbrechungslichtbogens - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

HOIh

Deutsche KL: 21c-35/10

Nummer: 1207 993

Aktenzeichen: M 64633 VIII d/21 c

Anmeldetag: 24. März 1965

Auslegetag: 30. Dezember 1965

Es sind elektrische Schalter mit Selbstausblasung bekannt, in denen der Unterbrechungslichtbogen in einem rohrförmigen Kanal mit unter dem Einfluß des Unterbrechungslichtbogens Löschgas abgebender Innenwandung zwischen einem beweglichen, im Inneren des Kanals koaxial verschieblichen zylindrischen Kontakt und einem im Inneren des Kanals axial versetzt angeordneten festen Kontakt ausgezogen wird, wobei sich ein Bauteil aus Isoliermaterial zusammen mit dem beweglichen Kontakt während des ersten Teils seiner Öffnungsbewegung verschieben kann.

Das mit dem beweglichen Kontakt verschiebliche Bauteil aus Isoliermaterial wird von einem zylindrischen Stößel gebildet, der während der öffnungsbewegung des beweglichen Kontaktes in den Kanal eintritt. Es wurde festgestellt, daß das Bestehen eines kleinen Spaltes zwischen dem Stößel und der Innenwandung des Kanals ein Ausblasen des Unterbrechungslichtbogens unter optimalen Bedingungen nicht zuläßt. Zum anderen bleibt der Stößel in Berührung mit dem festen Kontakt und schafft auf diese Weise einen Durchblasweg geringer Länge zwischen dem festen und dem beweglichen Kontakt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und einen einfachen Schalter zu schaffen, der in der Lage ist, verhältnismäßig hohe Ströme abzuschalten. Zu diesem Zweck ist der Schalter nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß ein besonderer Sitz im Innern des Löschkanals angeordnet ist, gegen den sich das Bauteil aus Isoliermaterial derart anlegt, daß dieses Bauteil das dem festen Kontakt gegenüberliegende Ende des Kanals am Ende des ersten Teils der Öffnungsbewegung verschließt.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt ist, es zeigt

F i g. 1 einen Schalter nach der Erfindung, teilweise im Axialschnitt, wobei die obere Hälfte das Gerät in geschlossener und die untere Hälfte in geöffneter Stellung veranschaulicht,

Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 einer abgewandelten Ausführung des Schalters nach der Erfindung.

Der in F i g. 1 dargestellte Schalter besitzt einen festen Kontakt in Form einer Klemme mit ausschwenkbaren Klemmbacken 11, die unter Wirkung einer Feder 12 einerseits unter Druck an einer Durchführungsstange 13 und andererseits über Rollen 14 Elektrischer Schalter mit Selbstausblasung des
Unterbrechungslichtbogens

Anmelder:

Etablissements Merlin & Gerin,

Societ6 Anonyme, Grenoble, Isere (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Dr. V. Busse, Patentanwalt,

Osnabrück, Möserstr. 20-24

Als Erfinder benannt:

Jacques Hennebert,

Pierre Montanier, Grenoble, Isere (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 26. März 1964 (968 899)

an einem leitenden Bereich 15 des rohrförmigen beweglichen Kontaktes anliegen, wenn sich dieser in der in der oberen Hälfte der F i g. 1 dargestellten Schließstellung des Schalters befindet.

Der bewegliche Kontakt ist in geeigneter, nicht dargestellter Weise mit dem entgegengesetzten Pol des Gerätes verbunden und besitzt eine Umkleidung 16 in Form z. B. einer Hülse aus Gas entwickelndem Material, das Löschgas unter dem Einfluß der Lichtbogenwärme abgibt. Eine Stange 17 aus isolierendem, ebenfalls Gas entwickelndem oder nicht entwickelndem Material trägt einen Stopfen 18 aus isolierendem, Gas entwickelndem oder nicht entwickelndem Material und kann sich teleskopisch im Inneren des Rohrstücks 15 bewegen. Eine Druckfeder 19, dessen eines Ende am Rohrstück 15 befestigt ist und dessen gegenüberliegendes Ende sich an eine Schulter 20 der Stange 17 anlegt, drückt den Stopfen 18 entgegen der Richtung der Umkleidung 16. Der bewegliche Kontakt ist allseitig von einem rohrförmigen Kanal 21 umgeben, der die Schaltkammer bildet und bei dem zumindest die Innenwandung aus Gas entwickelndem Material besteht. Ein konischer Sitz 22 ist am linken Ende des Kanals 21 zur Anlage des Stopfens 18 vorgesehen, der einen entsprechenden konischen Bereich besitzt. Zum seitlichen Entweichen von im Inneren des Kanals 21 erzeugtem Schaltgas sind Öffnungen 23 vorgesehen. Das Ganze ist gegebenenfalls im Inneren eines

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schlagwettergeschützten Durchführungsisolators angeordnet, der aus ineinandergreifenden Teilen 24 und 25 besteht. Zwischen den Metallteilen 27 und 28 sind den gültigen. Normen entsprechende Spaltdichtungen 26 vorgesehen. Die Stutzen 29 sind mit übereinanderliegenden Gittern 30 versehen, die ein Austreten und Rückkühlen von Schaltgas ermöglichen.

Der Schalter arbeitet in folgender Weise: In Schließstellung läuft der Strom durch die Stange 13, die Backen 11 und die Rollen 14 zum Rohrstück 15. Zum Öffnen des Gerätes wird das Rohrstück 15 nach rechts verschoben. Zwischen dem festen Kontakt und dem Rohrstück 15 bildet sich ein Lichtbogen aus, sobald das Rohrstück 15 außer Eingriff mit den Rollen 14 gelangt. In dem Augenblick, in dem sich der Stopfen 18 dichtend an seinen Sitz 22 anlegt, trennt sich die Umkleidung 16 von dem Stopfen, und die Feder 19 beginnt sich zu spannen. Der Lichtbogen wird durch den Stopfen 18 abgequetscht und entwickelt in dem im Inneren des Kanals 21 bestehenden Spalt Löschgas, das von der Wandung des Kanals 21 und gegebenenfalls von der Umkleidung 16, dem Stopfen 18 und der Stange 17 herrührt. Dadurch entsteht ein Überdruck, und der Lichtbogen wird infolgedessen wirksam infolge des Blasvorgangs gelöscht, der durch das freigegebene Gas hervorgerufen wird. Die aus der Bildung des Lichtbogens resultierenden ionisierten Gase können durch den zwischen dem Rohrstück 15 und dem rechten Teil des Kanals 21 bestehenden Spalt entweichen. Die Öffnungen 23, die gegebenenfalls nicht vorhanden zu sein brauchen, ermöglichen ein Blasen in Richtung des Lichtbogens. Die Feder 19 kann gegebenenfalls derart tariert werden, daß sie ein Abheben des Stopfens 18 von seinem Sitz 22 erlaubt, wenn sich im Inneren des Kanals 21 ein zu hoher Überdruck ausbildet.

Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführung wird der Stopfen 18 α nicht mehr vom beweglichen Kontakt getragen, sondern ist im Inneren eines Führungszylinders 31 angeordnet, der durch eine Verlängerung der Durchführungsstange 13 α gebildet wird. Der Stopfen steht unter Wirkung einer Druckfeder 32, die ihn in Anlage am Ende des von der Umkleidung 16 gebildeten beweglichen Kontaktes hält. Beim Öffnen des Gerätes verschiebt sich der bewegliche Kontakt, gefolgt durch den Stopfen 18 α, nach rechts. Am Ende der Bewegung des Stopfens trifft dieser auf seinen Sitz 22 a, während der bewegliche Kontakt seine Bewegung fortsetzt und sich gegebenenfalls vollständig aus dem Kanal 21 herausbewegt.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Elektrischer Schalter für Selbstausblasung, in dem der Unterbrechungslichtbogen in einem rohrförmigen Kanal mit unter dem Einfluß des Schaltlichtbogens Löschgas abgebender Innenwandung zwischen einem beweglichen, koaxial im Inneren des Kanals verschiebbaren zylindrischen Kontakt und einem im Inneren des Kanals angeordneten festen Kontakt ausgezogen wird, mit einem Bauteil aus, Isoliermaterial, der sich mit dem beweglichen Kontakt während des ersten Teils seiner Bewegung verschiebt, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Sitzes (22) im Inneren des Löschkanals, gegen den sich das Bauteil aus Isoliermaterial (18) anlegt, derart, daß dieser Bauteil das dem festen Kontakt gegenüberliegende Ende des Kanals am Ende des ersten Teils der Öffnungsbewegung verschließt.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen teleskopartig zum beweglichen Kontakt angeordnet ist, wobei elastische Mittel bestrebt sind, die Länge der Teleskopanordnung zu verkürzen.

3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Kontakt eine Umkleidung aus Löschgas abgebendem Material trägt.

4. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil aus Isoliermaterial am Ende einer aus Isoliermaterial bestehenden Stange angeordnet ist, die im Inneren des beweglichen Kontaktes verschiebbar ist.

5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Kanal seitliche Öffnungen zum Austritt von Schaltgasen besitzt.

6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Öffnungen unmittelbar benachbart zum Sitz (22) des Stopfens angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 732 879, 735 830,
767713.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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