DE1205491B - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrophoretischen Behandlung von Suspensionen und kolloidalen Loesungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrophoretischen Behandlung von Suspensionen und kolloidalen Loesungen

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DE1205491B
DE1205491B DEB56246A DEB0056246A DE1205491B DE 1205491 B DE1205491 B DE 1205491B DE B56246 A DEB56246 A DE B56246A DE B0056246 A DEB0056246 A DE B0056246A DE 1205491 B DE1205491 B DE 1205491B
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Dr Milan Bier
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DR MILAN BIER
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DR MILAN BIER
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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    • B01D57/00Separation, other than separation of solids, not fully covered by a single other group or subclass, e.g. B03C
    • B01D57/02Separation, other than separation of solids, not fully covered by a single other group or subclass, e.g. B03C by electrophoresis
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D35/00Filtering devices having features not specifically covered by groups B01D24/00 - B01D33/00, or for applications not specifically covered by groups B01D24/00 - B01D33/00; Auxiliary devices for filtration; Filter housing constructions
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrophoretischen Behandlung von Suspensionen und kolloidalen Lösungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrophoretischen Trennung, Reinigung und/oder Konzentrierung von Suspensionen oder kolloidalen Lösungen.
  • ,Die. bisher bekannten Papierelektrophcrese-Ver fahren beruhen auf der Trennung der Komponenten in Richtung parallel zur Papierebene. Die Erfindung will demgegenüber die Möglichkeit eröffnen, die elektrophoretische Trennung in einer senkrecht zur Ebene des Filters stehenden Richtung zu ermög lichen.
  • . -Die Erfindung hat sich die Aufgabe gesetzt, die Selektiyität. eines solchen Verfßhrens zu erhöhen, so daß es die Möglichkeit eröffnet, ungeachtet der Porengröße des Filters Komponenten aus eingespeisten Suspensionen oder kolloidalen Lösungen zurüskzuhalten, die es sonst durchlassen würde. Umgekehrt kann auch die Filtrationsgeschwindigkeit bestimmter solcher in der zu filternden Flüssigkeit enthaltereen Komponenten erhöht und dadurch die Filtrationsgeschwindigkeit solcher Komponenten vergrößert werden. Das Verfahren der Erfindung beschränk.tsich jedQqli.auf solche, Lösungen, welche makr9molekulare Kolloide enthalten, die nicht durch eine semipermeable Membran gehen Zur Lösung dieser Aufgaben besteht die Erfindung u;t.der Schaffung einer - Vorrichtung, bei welcher die am Gleichstrom angeschlossenen Elektroden von den baiden.durch das nichtmetallische kolloiddurchlässige Filterelement völlig -voneinander abgeschlossenen Räumen ihrerseits durch semipermeable. Membranen getrennt sind und die durch das Filter getrennten Räume derart zusammenarbeiten, daß der eine dieser beiden Räume, in die die Flüssigkeit zuerst eintritt, eine Zu- und Abflußöffnung, der andere lediglich eine . Abflußöfl nung aufweist. . Vorzugsweise . ist die Einlaßöffnung in die erste Filterkammer und die AuslaBöffnung aus der zweiten Filterkammer am gleichen Ende der beiden Kammern und die Auslaßöffnung aus der ersten Kammer am gegenüberliegenden Ende angeordnet. Dadurch oder durch andere geeignete Mittel läßt sich die Strömung der Behandlungsflüssigkeit nach ihrem Eintritt in die erste Filterkammer laminar längs des Filterelementes und auf der anderen Seite desselben entgegengesetzt hierzu richten. Durch die Richtung des durch die Elektroden erzeugten Gleichstromfeldes läßt sich nach Belieben erreichen, daß entweder die Filterporen gegen die andrängenden kolloidalen Komponenten geschützt werden und offen bleiben, um dadurch die Lebensdauer des Filters entsprechend zu verlängern, oder das Hindurchtreten der Kolloide durch das Filter- element in nieder gewünschten Weise beeinflussen, insbesondere beschleunigen.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
  • F i g. 1 veranschaulicht einen Filterapparat gemäß der Erfindung, bei dem die Elektroden in besonderen Elektrodenkammern außer Berührung mit der zu verarbeitenden Flüssigkeit untergebracht sind; F i g. 2 zeigt eine Mehrfachfiltereinheit, die aus einer Anzahl von Zellen ähnlich den in F i g. 1 dargesteltten. zusammengesetzt ist.
  • In F i g. I sind die beiden Elektroden Ej und E2 in den Elektrodenkammern A1 und A2 untergebracht.
  • Sie werden von den FilterkammernB,. und B2 mit Hilfe zweier Dialysiermembranen M1 und M2 getrennt gehalten. Diese Membranen sind semipermeabel, d. h., sie gestatten den Durchtritt des elektrischen Stromes zu den FilterkammernB,, B2, hindern jedoch die freie Vermischung der die Elektroden umgebenden Flüssigkeit mit der zu filternden Flüssigkeit. Ein für diese Trennung geeignetes Material ist Dialysierschlauch; es handelt sich um das gleiche Material, wie es für Wurstdärme verwendet wird. Ein anderes Material ist Cellophan, das keiner wasserabstoßend machenden Behandlung unterzogen wurde.
  • Das Filterelement F ist zwischen den beiden Filterkammern angeordnet. Oi, °2 06 und Oi sind die Ein- und Auslässe, durch die man die Flüssigkeit, die die Elektroden umgibt, kontinuierlich hindurchströmen lassen kann. Wenn gewünscht, kann der Inhalt derAnodenkammer kontinuierlich mit dem Inhalt der Kathodenkammer wiedervermischt werden, um eine wechselseitige NeutIalisierung der an den Elektroden gebildetenSäureundBase zu erreichen. Gleichzeitig kann man die Auslässe für die Flüssigkeit auch dazu benutzen, das an den Elektroden gebildete Gas austreten zu lassen; diese Auslässe sind dann auch Gasaustrittsöffnungen.
  • Die Filterkammer B2 besitzt eine Austrittsöffnung °s die Kammer je eine Aus- und Eintrittsöffnung O,, 04. Auf die Aufgabe dieser Öffnungen wird im nachfolgenden eingegangen.
  • Beide Filterkammern sind durch ein Filter F vollständig voneinander getrennt. Die Filterelemente können aus Filterpapier, Filtertuch, Keramik oder sonstigem Material mit Ausnahme von Metallen bestehen und sind kolloiddurchlässig.
  • Wenn man die zur Verfügung stehende Filterfläche zu vergrößern wünscht, kann man dieses erreichen indem man entweder die Fläche des im Einzelfall verwendeten Filterelementes vergrößert oder eine Reihenanordnung von verschiedenen Filterelementen benutzt, die im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind, ähnlich wie dieses in Filterpressen geschieht. Bei einem solchen Apparat ist jede Filterfläche von der nächsten durch wenigstens eine Membran des oben beschriebenen Typs getrennt, die nicht den Stromdurchgang unterbricht, jedoch das Durchströmen oder Vermischen der Flüssigkeiten wirksam verhindert. Dabei sind zwei Elektroden gewöhnlich ausreichend, um durch alle Filterelemente das elektrische Feld zu erzeugen. Ein auf diesen Prinzipien beruhender Apparat ist in F i g. 2 schematisch veranschaulicht. Die beiden Elektroden E, und E2 sind wieder in besonderen Elektrodenkammern A1 und A2 angeordnet, die mit Ein- und Auslässen (nicht dargestellt) für die Zirkulierung von Pufferlösungen und den Austritt von an den Elektroden gebildeten Gasen versehen sind. Dazwischen liegt eine Reihe Filterkammern bis B8, die voneinander und von den Elektrodenkammern abwechselnd durch Membranen M1 bis M5 und Filterelemente F, bis F4 getrennt sind.
  • Die Filterkammern können entweder in Reihe oder vorzugsweise parallel geschaltet sein; ferner besitzt auch jede Kammer einen unabhängigen Aus- bzw.
  • Ein- und Auslaß. In dem dargestellten Apparat sind die Kammern paarweise in Parallelschaltung verbunden. Die Zu- und AbflußleitungenO, und 0 dienen also dazu, die Filterkammern B,, B3, B5 und B7 zu verbinden, während nur Abflußleitung °2 an die Kammern B2, B4, B6 undB8 angeschlossen sind.
  • Die Erfindung macht das Prinzip nutzbar, daß diejenigen suspendierten oder gelösten Bestandteile einer Suspension oder Lösung, die eine elektrische Ladung tragen, durch ein elektrisches Feld beeinflußt werden und nach der Elektrode wandern, die die entgegengesetzte Ladung trägt, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch die Gleichung dlt=uE definiert wird. In dieser Gleichung ist d der Weg (in cm), der in der Zeit t (in Sekunden) unter dem Einfluß des elektrischen Feldes (Volticm) durch- schritten wird, während u die charakteristische elektrophoretische Beweglichkeit der geladenen Komponente ist (in cm2/Volt/sec). Es ist ein wesentlicher Teil der Erfindung, daß zur Erzielung der besten Wirkung die lineare Durchtrittsgeschwindigkeit der zu filtrierenden Flüssigkeit durch das Filterelement von der gleichen Größenordnung sein soll wie die oben definierte Geschwindigkeit der elektrophoretischen Wanderung. Die lineare Durchtrittsgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch das Filterelement kann angenähert wiedergegeben werden durch das Verhältnis des Volumens der filtrierten Flüssigkeit und der wirksamen Fläche des Filterelementes d'/t' = v/A, wobei d' der lineare Weg ist, der von der Flüssigkeit in der Zeit t' durchschritten wird, v das Volumen der in der gleichen Zeit t' filtrierten Flüssigkeit und A die Fläche des Filterelementes.
  • Bei der Benutzung des erfindungsgemäßen Gerätes hat man die Wahl zwischen zwei Richtungen des elektrischen Feldes. Beim Filtrieren gelartiger Niederschläge, bei dem eine Verstopfung des Filterelementes vermieden werden soll, wird man die Polarität so wählen, daß die suspendierten Teilchen, die die Filterporen verstopfen, unter dem Einfluß des elektrischen Feldes von dem Filterelement weg wandern, d. h. im Gegenstrom gegen die Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch das Filterelement. Die gleiche Polarität wird man wählen, wenn man das Filterelement für bestimmte elektrisch geladene Komponenten der Mischung undurchlässig machen will, für die es normalerweise durchlässig ist.
  • Wenn man dagegen die Filtrationsgeschwindigkeit einer elektrisch geladenen Komponente der Lösung gegenüber der Filtrationsgeschwindigkeit der Hauptmenge der Flüssigkeit besonders erhöhen will, wird man die Polarität so wählen, daß diese Komponente zum Filterelement wandert, d. h. in der Richtung der durch das Filterelement strömenden Flüssigkeit.
  • Die Porenweite des Filterelementes ist von beträchtlicher Bedeutung. Im allgemeinen wurde beobachtet, daß der Einfluß des angelegten elektrischen Stromes um so deutlicher wird, je geringer die Porengröße ist. So wurden sehr gute Effekte erzielt mit engen Filterpapieren. Eine Steigerung der erzielten Effekte wird bei noch feineren Filtern beobachtet sowie bei den mikroporösen Vinylmembranen. Diese Membranen werden in mehreren Sorten verschiedener Porenweite von einem Bruchteil eines Mikrons bis zu mehreren Mikron geliefert. Sie sind deshalb für sehr kritische Filtrationen brauchbar, beispielsweise für die Sterilisierung durch Filtration. Wegen ihrer sehr geringen Porenweite werden sie jedoch durch kolloidale Niederschläge aller Arten einschließlich der Bakterien selbst schnell verstopft.
  • Gerade bei Filteraufgaben dieser Art hat die Anwendung eines elektrischen Stromes die doppelte Wirkung, ein Verstopfen der Filter zu verhüten und ihre Undurchlässigkeit zu steigern, da die meisten Bakterien eine relativ hohe elektrophoretische Beweglichkeit besitzen.
  • Der Durchgang des elektrischen Stromes erzeugt in der Lösung Wärme. Diese Wärme kann mit Hilfe der filtrierten Flüssigkeit selbst abgeführt werden. Die filtrierte Flüssigkeit kann also gleichzeitig als ihr eigenes Kühlmittel dienen. Die Folge ist, daß die den Apparat verlassende Flüssigkeit wärmer ist als die eintretende Flüssigkeit. Für jede Flüssigkeit gibt es eine Sicherheitsgrenze des zulässigen Temperaturanstieges. Wenn beispielsweise biologisches Material, etwa eine Proteinlösung, filtriert wird, ist ein geringerer Temperaturanstieg tragbar als bei einer Lösung oder Suspension von Polymerisaten oder von anorganischem Material. In manchen Fällen ist es deshalb notwendig, eine zusätzliche Kühlung zu bewirken.
  • Dieses kann auf viele Arten geschehen. Beispielsweise können die Füllungen der Elektrodenkammern kontinuierlich gekühlt werden, indem sie außerhalb des Apparates durch Kühler zirkuliert werden; man kann auch Kühlschlangen in den Apparat oder seine Wandungen einsetzen. Bei einem Mehrfachfflter-Apparat, wie er in F i g. 2 dargestellt ist, können zwischen den verschiedenen Filterelementen Kühlkammern eingeschaltet werden, die die gleiche Ausdehnung besitzen wie die Filterkammern und durch zirkulierendes Kühlmittel gekühlt werden. Beispielsweise können die Kammern B8 und B4 von F i g. 2 zur Zirkulierung eines Kühlmittels benutzt werden; in diesem Fall wird das Filterelement F2 weggelassen. Diese Kühlkammern sind von den anderen Kammern durch die oben beschriebenen Membranen getrennt zu halten, beispielsweise durch die Membranen M2 und M3.
  • Der Durchgang des elektrischen Stromes bewirkt auch den Durchtritt nichtkolloidaler, in der Flüssigkeit anwesender Elektrolyte durch die Membranen.
  • Um Konzentrationsschwankungen der Elektrolyte an den einzelnen Stellen der Apparatur möglichst klein zu halten, wählt man zweckmäßigerweise für alle Flüssigkeiten in einem Apparat einen möglichst ähnlichen Elektrolytgehalt. Diese Flüssigkeiten umfassen die zu filtrierende Flüssigkeit, die in den beiden Elektrodenkammern enthaltenen Flüssigkeiten sowie die als Kühllauge verwendete Flüssigkeit. Ein Verfahren, dies zu erreichen, besteht darin, daß man alle Flüssigkeiten miteinander durch Dialyse ins Gleichgewicht bringt.
  • Oben wurde bereits erwähnt, daß die Filterkammern abwechselnd eine und zwei Öffnungen haben können. Der Grund dafür ist, daß es nicht zweckmäßig ist, die gesamte zu filtrierende Flüssigkeit durch das Filterelement passieren zu lassen. Es ist vielmehr häufig von Vorteil, einen Teil der Flüssigkeit aus dem Apparat abzuziehen, bevor er das Filterelement passiert hat.
  • Diese Flüssigkeit wird dann an jenen Komponenten der Lösung oder Suspension angereichert sein, für die das Filterelement undurchlässig ist Dieses gestattet einen unbegrenzt langen kontinuierlichen Betrieb des Apparates, da die von dem Filterelement zurückgehaltenen Komponenten nicht in dem Apparat verbleiben, sondern mit dem Teil der Flüssigkeit ausgetragen werden, der das Filterelement nicht passiert. Wenn man beispielsweise den in F i g. 1 veranschaulichten Apparat verwendet, kann man die zu filtrierende Flüssigkeit kontinuierlich durch die Öffnung 03 einspeisen und je einen Teil dieser Flüssigkeit durch die Öffnungen 04 und 05 abziehen. Die durch 05 austretende Flüssigkeit wird an allen Komponenten verarmt sein, die das Filterelement nicht passieren. Diese Komponenten werden mit der Flüssigkeit ausgetragen, die durch den Auslaß 04 abgezogen wird.
  • Es ist im allgemeinen gleichgültig, ob sich die Filterelemente und der ganze Apparat bei Betrieb in senkrechter, waagerechter oder schräger Stellung be- finden. Die beiden Flüssigkeiten, nämlich die in den Apparat eingeführte und die durch das Filterelement hindurchgetretene Flüssigkeit, haben jedoch nicht notwendigerweise die gleiche Dichte. Wenn also das von dem Filterelement zurückgehaltene Material schwerer ist als die Suspensionsflüssigkeit, wird die Lösung nach dem Filtrieren leichter sein als vorher.
  • In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Flüssigkeiten auf beiden Seiten jedes Filterelementes in einer gewichtsmäßig stabilen Beziehung zu halten. Beispielsweise soll bei horizontaler Lage des Filterelementes die schwerere Flüssigkeit immer unterhalb und die leichtere Flüsigkeit oberhalb des Filterelementes sein. Bei vertikaler Anordnung des Filterelementes ist es vorteilhaft, die zu filtrierende schwerere Flüssigkeit von oben (öffnung 03 von F i g. 1) in den Apparat einfließen zu lassen; die leichtere Flüssigkeit wird nach dem Passieren des Filterapparates aus der anderen oberen öffnung 05 auf der anderen Seite des Filterelementes abgezogen, während der Teil der Flüssigkeit, der mit den vom Filterelement zurückgehaltenen Komponenten angereichert ist und deshalb noch größere Dichte als ursprünglich besitzt, vom Boden der ersten Kammer bei 04 abgezogen wird. Das auf diese Weise verwirklichte Gegenstromprinzip gewährleistet einen maximalen Wirkungsgrad der Apparatur und eine Gewichtsstabilität der strömenden Flüssigkeiten.
  • Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen erläutert.
  • Beispiel 1 Dieses Beispiel zeigt, wie man erfindungsgemäß das Verstopfen eines Filters verhindern kann.
  • Eine Suspension von 1 Gewichtsprozent Bier-Naßhefe in destilliertem Wasser wurde unter einem hydrostatischen Druck von 30 cm Wassersäule in einem Apparat nach Fig. 1 einer gleichzeitigen Elektrophorese und Filtration unterworfen; dabei wurde Filterpapier mit einer Fläche von 15 cm2 als Filterelement verwendet.
  • Wenn kein elektrisches Feld angelegt wurde, war das Filter nach Filtration von ungefähr 100 mol der Suspension verstopft und ließ keine Flüssigkeit mehr durch.
  • Bei Anlegung eines elektrischen Feldes von 60 Volt/cm setzte die Flüssigkeitsströmung durch das Filter wieder ein und wurde auf einer Geschwindigkeit von ungefähr 2 ml/min gehalten, bis insgesamt 100 ml filtriert waren, ohne daß eine Verlangsamung der Filtrationsgeschwindigkeit durch Verstopfung des Filters beobachtet wurde. Die Polarität des Feldes war so, daß die Hefesuspension von der Anodenseite in den Filterapparat eingeführt wurde.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel zeigt, wie ein Filterelement, das normalerweise für eine Komponente einer Lösung oder Suspension durchlässig ist, durch Anwendung eines elektrischen Feldes geeigneter Polarität für diese Komponente undurchlässig gemacht wird. Die Filtervorrichtung war ähnlich wie in Beispiel 1; wiederum wurde Filterpapier als Filterelement benutzt. Die wirksame Oberfläche betrug 60 cm2.
  • Ein mit Citrat versetztes Ganzblut, wie es von dem amerikanischen Roten Kreuz für Bluttransfusionen geliefert wird, wurde mit einer Lösung von 0,4/o Natriumcitrat und 4,40/0 Dextrose auf die Hälfte der ursprünglichen Konzentration verdünnt.- Der pH-Wert wurde mit Natronlauge auf ungefähr 7,5 eingestellt.
  • Wenn kein elektrisches Feld angelegt wurde, . passierte die Suspension das Filterelement ohne merkliche Änderung ihrer - Zusammensetzung. Wenn dagegen ein elektrisches Feld angelegt wurde, dessen Polarität so gewählt wurde, daß die roten Blutkörperchen. von dem Filterelement weg, also in der Gegenrichtung zur Strömung der Flüssigkeit durch das Filterelement wanderten, wurde eine beträchtliche Veränderung in der'Zusammensetzung der filtrierten Flüssigkeit festgestellt. Das Filterelement wurde senkrecht angeord-. net- - und ein elektrisches Feld einer . Stärke - von 10 Volt/cm erzeugt. Die Hälfte der eintretenden -Fliissigkeit konnte das Filterelement passieren, während die andere Hälfte aus dem Filterapparat abgezogen wurde, ohne daß sie durch das Filterelement hindurchtrat. In dem Teil der Flüssigkeit, der das Filterelement passiert hatte, - war die Konzentration der roten und weißen Blutkörperchen ebenso.wie die des Serumalbumins auf weniger als 5 0/o der ursprünglichen Konzentration - vermindert. Die Konzentration an gamma-Globulin in diesem - Teil der Flüssigkeit wich nicht von der ursprünglichen Konzentration ab, da diese Komponente nur eine vernachlässigbare elektrische Ladung besitzt. Die-in dem filtrierten Teil der Flüssigkeit fehlenden Komponenten wurden vollständig in dem Teil der Flüssigkeit gefunden, der aus dem Apparat abgezogen wurde, ohne das Filterelement passiert zu haben. Die Durchtrittsgeschwindigkeit des Blutes durch das Filterelement betrug etwa 1,5 ml/min.
  • Man ersieht aus diesem Beispiel, daß es-die Erfindung ermöglicht, gamma-Globulin - aus Blutserum oder -plasma, das gegen Koagulation durch den üblichen Zusatz von Citraten oder Oxalaten der Alkalimetalle oder des Ammoniums, von Herapin u. dgl. stabilisiert wurde, schnell und wirksam abzutrennen.
  • Beispiel 3 Dieses Beispiel zeigt einen anderen Fall, bei dem das Filterelement durch Anlegen eines elektrischen Feldes für eine Komponente undurchlässig gemacht wurde, für die es normalerweise durchlässig ist. -Es wurde die gleiche Versuchsanordnung wie im Beispiel 1 verwendet. Die Flüssigkeit war hier ein kolloidaler.Palladium-Katalysator. Er enthielt 0,5 g Palladium/l. Die kolloide Lösung war stabil und zeigte beim Passieren des Filterelementes ohne Anwendung eines elekrischen Feldes weder -im Aussehen noch in der Zusammensetzung eine Veränderung. Beim Anlegen eines elektrischen Feldes von fOVolt/cm wurden 95 954'/o des Palladiums durch das Filterelement zurückgehalten, wenn die Filtrationsgeschwindigkeit auf 1 ml/min gehalten wurde. Die Anode lag wieder auf der Eintrittsseite des Filterelementes.
  • In der gleichen Weise können andere Edelmetalle, wie Platin, Silber und Gold, wirksam aus ihren kolloidalen Lösungen abgetrennt werden.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel zeigt, wie durch Anwendung eines elektrischen Feldes bei oder Filtration einer Lösung die Filtrationsgeschwindigkeit. einer Komponente der Lösung selektiv gegenüber dem Lösungsmittel er- höht werden kann. Die verwendete Lösung war eine 3%ige Lösung von menschlichem Serumalbumin in einer auf einen.- pH-Wert von 8,6 eingestellten 0o02-molaren Lösung von Natriumbarbiturat. Es wurde der in Fig, 2 veranschaulichte Apparat mit fünf Filterelementen- verwendet. Die gesamte Filteroberfläche betrug 75 cm2,. und das elektrische Feld war so gerichtet,- daß das Serumalbumin in der Richtung der F1üssigkeitsstrqmung durch das Filterelement wanderte. Insgesamt wurden 200.ml mit einer Strömungsgescbwindigkeit von 1,5 ml/min durch das von- Filterpapier gebildete Filterelement filtriert. Ein gleiches Volumen der Flüssigkeit wurde mit der gleichen . Geschwindigkeit aus dem Apparat abgezogen, bevor es.das Filterelement.passierte. Das an. gelegte Feld betrug 8 Volt/cm. Die 200 ml der durch das Filterelement hindurchgegangenen Flüssigkeit besaßen. eine Endkonzentration von 5,8°/o Serumalbumin, während die restliche Flüssigkeit, die das Filterelement nicht passiert hatte, eine Konzentration von nur 0)1OIQ besaß. Somit waren ungefähr 970/0 des Serumalbumins durch das Filterelement hindurchgegangen, obwohl nur 50 O/o der Flüssigkeit das Filterelement passiert hatten.. Das erhaltene Filtrat war ungefähr doppelt - -so - konzentriert wie die ursprüngliche Serumalbumin-Lösung.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Vorrichfung zur kontinuierlichen - elektrophoretischen Trennung, Reinigung und/oder Konzentrierung von -Suspensionen oder kolloidalen Lösungen, bestehend aus zwei-Elektroden, zwischen denen Filterelemente angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die an Gleichstrom angeschlossenen - Elektroden von den beiden durch das nichtmetallische, kolloiddurchlässige Filterelement völlig unterteilten Räumen- (B'1, B2,) durch semipermeable Membranen getrennt sind und der eine (B) dieser beiden Räume eine Zu- .und Abflußöffnung (03, Ö4), der andere (B«,) lediglich eine Abflußöffnung (05) aufweist.
  2. 2. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des, durch die Elektroden erzeugten Gleichstromfeldes derart. gewählt wird, daß die Kolloide in Richtung auf das Filterelement oder in die entgegengesetzte Richtung wandern.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömung der Behandlungsflüssigkeit nach ihrem Eintritt in die Kammer (Bl) laminar längs des Filterelementes(F) und auf der. anderen Seite desselben entgegengesetzt hierzu gerichtet ist.
  4. 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (03) in die erste Filterkammet und Auslaßöffnung (05). aus der zweiten Filterkammer am gleichen Ende der Kammern und die Auslaßöffnung(O4) aus der ersten Kammer am gegenüberliegenden Ende liegen.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß, das nichtmetallische Filterelement (F) eine Porengröße von vorzugsweise etwa 0,1 bis 10 ffi besitzt.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Filterkammern (B1, B2; B3, B4 . . . B7, B parallel geschaltet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 166 742, 266 971, 470 739, 629617; USA.-Patentschrift Nr. 2 815 320.
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