DE1197897B - Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der Nitrilotriessigsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der NitrilotriessigsaeureInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
int. (Ji.:
;uy c
Deutsche Kl,: 12 q-6/01
Nummer: 1197 897
Aktenzeichen: G 38635IV b/12 q
Anmeldetag: 9. September 1963
Auslegetag: 5. August 1965
Die vorliegende Erfindung betrifft ein einstufiges Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der
Nitrilotriessigsäure und insbesondere des Trinatriumsalzes.
Dieses einstufige Verfahren zur Herstellung von Trialkalisalzen der Nitrilotriessigsäure ist gekennzeichnet
durch die Zugabe eines wäßrigen Gemisches aus Cyanwasserstoff und Formaldehyd zu einer
wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyd und Ammoniak unter sorgfältiger Temperaturkontrolle. Die betreffende
Reaktion kann durch folgende Gleichung wiedergegeben werden:
3 HCN + 3 HCHO + NH3 + 3 NaOH
> N(CH2COONa)3 + 3 NH3
Die Reaktion von Cyanwasserstoff und Formaldehyd mit Ammoniak und Alkalihydroxyd, wie
z. B, Natriumhydroxyd, ist sehr komplex, da vier verschiedene Reaktionen nebeneinander ablaufen, die
Natriumglycinat, Dinatriumiminodiacetat, Trinatriumnitrilotriacetat und/oder HCN-Zersetzungsprodukte
in Übereinstimmung mit folgenden Gleichungen ergeben:
1. NH3 + NaOH + HCN + HCHO a5
> NH2 — CH2 — COONa + NH3
2. NH3 + 2 NaOH + 2 HCN + 2 HCHO
> NH(CH2- COONa)2 + 2NH3
3. NH3 + 3 NaOH + 3 HCN + 3 HCHO
> N(CH2COONa)3 + 3 NH3
4. NaOH + HCN + HCHO
> Zersetzungsprodukte wie Natriumcarbonat,
Natriumformiat
Natriumglycinat und Dinatriumiminodiacetat sind Zwischenprodukte bei der Bildung des Trinatriumnitrilotriacetat.
Deshalb wird, falls die Reaktion bei zu tiefen Temperaturen abläuft, zu viel Natriumglycinat
und Dinatriumiminodiacetat gebildet. Liegt die Reaktionstemperatur andererseits zu hoch, werden
HCN-Zersetzungsprodukte erhalten. Deshalb ist es unter anderem wichtig, daß die Temperaturen in
dieser Reaktion sorgfältig kontrolliert und die Cyanwasserstoff-Formaldehyd-Zugabe
konstant gehalten werden.
Nitrilotriessigsäure und ihre Alkalisalze sind bekannte Chelierungsmittel. Als solche werden sie in
vieler Hinsicht der viel verwendeten Äthylendiarnintetraessigsäure
und ihren Alkalisalzen als gleichwertig betrachtet. Infolge der billigeren Ausgangs-Verfahren
zur Herstellung von Alkalisalzen der
Nitrilotriessigsäure
Nitrilotriessigsäure
Anmelder:
J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr, F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und DipL-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Joseph W. Stutts, Jackson, Ala. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 10. September 1962
(222618)
V. St. v. Amerika vom 10. September 1962
(222618)
produkte könnte jedoch die Nitrilotriessigsäure ein billigeres Produkt als die Äthylendiamintetraessigsäure
sein. Obwohl die Nitrilotriessigsäure durch vorbekannte Verfahren hergestellt werden kann, ist
ein wie hier beschriebenes und beanspruchtes einfaches Verfahren noch nicht bekannt.
So sind Verfahren bekannt, die im ersten Herstellungsschritt mit einem Nitril als Zwischenprodukt
beginnen, das dann hydrolysiert wird, oder sie verwenden Glycin, das als Ausgangsmaterial relativ
teuer ist. Andere bekannte Verfahren, die mit Cyanid und Formaldehyd beginnen, werden einmal durch
die Verwendung von Natriumcyanid erschwert. Zum anderen wirkt die Notwendigkeit hinderlieh, die
unerwünschte Hydrolyse zu vermeiden durch getrennte und abwechselnde Zugabe von Natriumcyanid
und Formaldehyd in genau kontrollierten Mengen. Diese stufenweise Prozedur muß nach
diesem Verfahren bis zur vollständigen Carboxymethylierung des Ammoniaks durchgeführt werden.
Ferner ist der Transport des Cyanwasserstoffs billiger als der Transport der wäßrigen Natriumcyanidlösung,
da die maximale Konzentration des Natriumsalzes 40 % beträgt. Diese Umstände tragen zu der höheren
Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens bei, das freien Cyanwasserstoff verwendet.
509 629/446
Die vorliegende Erfindung hat deshalb ein Herstellungsverfahren zum Zweck, das frei von den
Mängeln und Unzulässigkeiten der älteren Verfahren ist und das optimale Ausbeuten des gewünschten
Reaktionsproduktes bei gleichzeitigen minimalen Mengen der unerwünschten Reaktionsprodukte ergibt
und ein einfaches, wirtschaftliches und schnelles einstufiges Verfahren ist.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der
Nitrilotriessigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man innerhalb ungefähr 2 bis 4 Stunden eine Mischung
von Cyanwasserstoff und Formaldehyd, die einen 10- bis 20gewichtsprozentigen Überschuß an Cyanwasserstoff
über die äquimolare Menge aufweist, zu einer wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyd, vorzugsweise
Natriumhydroxyd, und Ammoniak gleichmäßig zugibt, wobei die Temperatur während der
Zugabe auf 40 bis 55° C gehalten und hierauf auf 100 bis 1050C gesteigert wird, dann genügend Formaldehyd
zur Beseitigung des überschüssigen Cyanwasserstoffs zugibt und das Reaktionsprodukt isoliert.
Es ist wichtig, einen Überschuß von 10 bis 20% Cyanwasserstoff gegenüber Formaldehyd zu verwenden,
da ein niedrigerer Überschuß einen hohen Anteil an Dinatriumiminodiacetat entstehen läßt.
Ein Überschuß von über 20 % Cyanwasserstoff macht die Prozedur im wesentlichen zu einem zweistufigen
Verfahren, da die zweite Formaldehydzugabe wichtig ist.
Weiter ist es während der Zugabe des Cyanwasserstoff-Formaldehyd-Gemisches
zu der Ammoniak-Alkalihydroxyd-Lösung notwendig, die Temperatur auf ungefähr 40 bis 55° C zu halten. Sie soll vorzugsweise
zwischen 45 bis 500C liegen. Unterhalb 400C
entstehen tiefgefärbte Produkte, während sich bei Temperaturen höher als 550C die Ausbeute verschlechtert.
In dem obigen Verfahren ist es weiter wichtig, daß wenigstens ein leichter Überschuß an Alkalihydroxyd
von vorzugsweise 5 Gewichtsprozent über die theoretische Menge vorhanden ist, um eine vollständigere
und schnellere Hydrolyse der Zwischenprodukte sicherzustellen.
Das Verfahrensprodukt, das Trinatriumnitrilotriacetat, kann nach folgender Gleichung einfach in
die freie Säure übergeführt werden.
N(CH2COONa)3 + 3 HCl
> N(CH2COOH)3 + 3 NaCl
Ein Reaktionsgefäß wird mit 115 Teilen Wasser, 24,5 Teilen 28%igem Ammoniak (0,4 Mol) und
115 Teilen 50%igem Ätznatron (1,44 Mol) beschickt. Unter Einhalten einer Temperatur von 45 bis 5O0C
wird ein Gemisch, bestehend aus 97,5 Teilen 37%igem Formaldehyd (1,2 Mol) und 37,5 Teilen 99,5%igem
Cyanwasserstoff (1,38 Mol), innerhalb von 2 Stunden zugefügt. Die Lösung wird dann auf 1000C erhitzt,
und 15,5 Teile einer 37%igen Formaldehydlösung werden langsam zugegeben. Anschließend wird zur
Entfernung von Ammoniakspuren gekocht, auf 6O0C
abgekühlt und mit Wasserstoffperoxyd entfärbt.
Die Ausbeute beträgt 271 Teile Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure oder 80,5% Ausbeute der Theorie
auf HCN bezogen.
290 Teile 50%iges Ätznatron (3,63 Mol), 59 Teile 29%iges Ammoniak (1 Mol) und 290 Teile Wasser
werden gemischt und auf 400C erhitzt. Zu dieser Lösung wird unter Rühren bei 400C innerhalb
3 Stunden ein Gemisch, bestehend aus 89,5 Teilen (3,30 Mol) 100%igem Cyanwasserstoff (10% Überschuß)
und 243 Teilen (3 Mol) 37%igem Formaldehyd, stabilisiert mit 2 Teilen 25%iger Schwefelsäure,
zugegeben.
Das Gemisch wird dann auf 100 bis 1050C erhitzt,
langsam mit 24,3 Teilen 310I0IgQm Formaldehyd versetzt
und bis zum Ende der Ammoniakentwicklung gekocht.
Die Ausbeute beträgt 640 Teile Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure oder 79% der Theorie, auf
HCN bezogen.
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird mit der Änderung wiederholt, daß die Anfangsmenge
des Cyanwasserstoff auf 93,5 Teile (15% Überschuß) gesteigert wird und die zuletzt zugegebene Menge
Formaldehyd 36,5 Teile beträgt.
Die Ausbeute beträgt 660 Teile Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure oder 81,1% der Theorie, auf,
HCN bezogen.
Das Verfahren des Beispiels 2 wird mit der Änderung wiederholt, daß die Anfangsmenge des Cyanwasserstoffs
auf 98 Teile (20% Überschuß) gesteigert wird und die zuletzt zugegebene Menge Formaldehyd
48 Teile beträgt.
Die Ausbeute beträgt 665 Teile Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure oder 80,7% der Theorie, auf
HCN bezogen.
Es wird wie im Beispiel 2 beschrieben vorgegangen, wobei aber die Reaktionstemperatur auf 50 bis 550C
anstatt 40° C gehalten wird.
Die Ausbeute beträgt in diesem Falle 78,8% der Theorie, auf HCN bezogen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der Nitrilotriessigsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß man innerhalb 2 bis 4 Stunden eine Mischung von Cyanwasserstoff und Formaldehyd,
die einen 10- bis 20gewichtsprozentigen Überschuß an Cyanwasserstoff über die äquimolare
Menge aufweist, zu einer wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyd und Ammoniak gleichmäßig
zugibt, wobei die Temperatur während der Zugabe auf 40 bis 55° C gehalten und hierauf auf 100
bis 1050C gesteigert wird, dann genügend Formaldehyd
zur Beseitigung des überschüssigen Cyanwasserstoffs zugibt und das Reaktionsprodukt
isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalihydroxyd Natriumhydroxyd
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur während der
Zugabe auf 45 bis 50° C hält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1197897XA | 1962-09-10 | 1962-09-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1197897B true DE1197897B (de) | 1965-08-05 |
Family
ID=22386424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG38635A Pending DE1197897B (de) | 1962-09-10 | 1963-09-09 | Verfahren zur Herstellung von Alkalisalzen der Nitrilotriessigsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1197897B (de) |
-
1963
- 1963-09-09 DE DEG38635A patent/DE1197897B/de active Pending
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