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Multiplikatoreinstelltastenwerk an Rechenmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Tastenwerk zum Einstellen des Multiplikators an Rechenmaschinen mit
einer Vorrichtung zur Durchführung der abgekürzten Multiplikation, bei der nach
jedem Drücken einer Multiplikatorzifferntaste ein Ziffernwertgeber, ein Vorzeichengeber
und ein Maschinenspielauslöser betätigt werden und eine Teilmultiplikation abläuft.
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Bei bereits bekannten Multiplikatoreinstelltastenwerken dieser Art
wirkt eine von dem Tastenwerk betätigte Schaltschiene über ein durch einen Hebel
gebildetes Zwischenglied auf das Gestänge einer Motortaste. Die Registrierorgane
der Rechenmaschine bestehen dabei aus einem Räderschaltwerk, das von einem durch
einen Kraftspeicher betätigten Wertgeber beaufschlagt wird. Das bedeutet, daß Wertgeber
und Registrierorgane so angeordnet sind, daß nur ein momentaner Eingriff erzielt
wird. Solche momentanen Eingriffe sind mit Schlagbeanspruchungen verbunden. Hierdurch
wird die Betriebssicherheit der Maschine verringert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, momentane Eingriffe mit
Schlagbeanspruchungen zu vermeiden und zugleich das Einstellwerk möglichst einfach
zu gestalten. Sie beruht auf dem Gedanken, die drei üblichen Einstellwerkfunktionen
des Ziffernwertgebens, des Vorzeichengebens und des Maschinenauslösens pro Ziffernstelle
mittels einer einzigen, mit der Taste gelenkig verbundenen Schlitzscheibe zu ermöglichen
und die Kupplung zwischen den Registrierorganen und dem Wertgeber ständig beizubehalten,
d. h. den Wertgeber zwangläufig zu steuern.
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Erfindungsgemäß "sind die Zifferntasten mit je einer drei Betätigungschlitze
aufweisenden Schlitzscheibe gelenkig verbunden, von denen beim Drücken einer der
Zifferntasten der erste Schlitz den Wertgeber auf den gewählten Ziffernwert bzw.
Komplementwert einstellt, der zweite Schlitz den Vorzeichengeber in einer zur Durchführung
der für die Teilmultiplikation erforderlichen Rechnungsart (Addition oder Subtraktion)
bestimmte Lage überführt und der dritte Schlitz den Maschinenspielauslöser betätigt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Betätigungsschlitz für
den Maschinenspielauslöser eine solche Form, daß durch ihn die eingestellte Schlitzscheibe
in ihrer Endlage verriegelt wird.
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Vorzugsweise sind ferner die Schlitzscheiben für die Ziffern 0 bis
5 in der zu den Schlitzscheiben für die Ziffern 6 bis 9 entgegengesetzten Richtung
schwenkbar.
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Durch die Erfindung wird vor allem erreicht, daß das Einstelltastenwerk
gegenüber den bisher bekannten Ausführungsformen die drei üblichen Einstellwerkfunktionen
des Ziffernwertgebens, des Vorzeichengebens und des Maschinenauslösens pro Ziffernstelle
mittels einer einzigen mit der Taste gelenkig verbundenen Schlitzscheibe ermöglicht.
Ferner kann das Einstelltastenwerk eine besonders gedrängte Bauweise erhalten und
dennoch eine hohe Betriebssicherheit aufweisen. Die Breite eines solchen Einstelltastenwerks
läßt sich so klein halten, daß es an eine Seite einer Rechenmaschine bequem angebaut
werden kann.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt eine Rechenmaschine mit einem angebauten Multiplikatoreinstelltastenwerk
gemäß der Erfindung in Draufsicht; F i g. 2 ist ein senkrechter Längsschnitt durch
das Multiplikatortasteneinstellwerk, der die Taste für die Ziffer »1« zeigt; F i
g. 3 ist ein ebensolcher Schnitt, der die Taste für die Ziffer »7« zeigt.
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Eine an sich bekannte Rechenmaschine 1 (F i g. 1) für Addition und
Subtraktion ist mit einer Tastatur 3, einem Einstellkontrollwerk und Resultatzählwerk,
Fenstern 4 und 5 für die AbIesung der Zahlen des Einstellkontrollwerks und des Resultatzählwerks,
einem Druckwerk 6 für das Resultat einer Rechenaufgabe und einer Druckvorrichtung
7, die zum Druck des Multiplikators bestimmt ist, versehen.
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Die Tastatur einer angebauten Multipliziervorrichtung 2 hat zehn Zifferntasten
10 mit den Bezeichnungen »0« bis »9«. Die Tasten sind in zwei nebeneinander
gelegenen
Reihen angeordnet. Die eine Reihe umfaßt die Tasten für die Ziffern »0«, »2«, »4«,
»6«, »8« und die andere Reihe die Ziffern »1«, »3«, »5«, »7« und »9«. Die Zifferntasten
sind mit je einem Schaft versehen, der in senkrechter Richtung geführt ist. Bei
dem gezeigten Beispiel ist die Zifferntaste 10
für die Ziffer »1« in Fig.2
in Seitenansicht dargestellt. Der Schaft 11 der Taste, der in der Seitenrichtung
geführt ist, besitzt zwei zueinander parallele Führungsschlitze 12 und
13. Diese sind an festsitzenden waagerechten Stangen 14 bzw.
15 verschiebbar. Dadurch kann jeder Schaft 11 entgegen der Wirkung einer
ihm zugeordneten Feder 16 nach unten verschoben werden. Die bisher beschriebenen
Maßnahmen sind bekannt.
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Der Schaft 11 ist mit einem Stift 17 versehen, der mit einem
Schlitz 18 in einem Arm 19 im Eingriff steht. Dieser Arm ist um eine waagerechte
Achse 20
in der Vertikalebene schwenkbar. Der Schlitz 18 erstreckt sich in
der Längsrichtung des Armes 19, so daß der Stift 17 während der Eindrückung
der Taste 10 längs dem Schlitz 18 wandert.
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Der Arm 19 trägt eine Führungsschlitzscheibe 21,
die
mit drei verschiedenen Führungsschlitzen 22, 23 und 24 versehen ist. Diese
Führungsschlitze, welche mit je einem beweglichen Betätigungsglied zusammenwirken
und dazu dienen, beim Drücken der Taste die Lage der erwähnten beweglichen Betätigungsglieder
zu verschieben oder festzulegen, haben je eine besondere Aufgabe. Der Führungsschlitz
22 dient dazu, den Ziffernwert anzugeben. Die Ziffernreihe ist im vorliegenden
Fall in zwei Gruppen unterteilt, eine erste Gruppe, welche die Ziffern »0« bis »5«
umfaßt, und eine zweite Gruppe, welche die Ziffern »6« bis »9« umfaßt. In dem gezeigten
Beispiel, bei dem die Schlitzscheibe 21 mittels der Taste für die Ziffer »1« einstellbar
ist, ist der Führungsschlitz22 zur positiven Werteingabe der genannten Ziffer ausgebildet.
Der vom Führungsschlitz 22 gesteuerte bewegliche Wertgeber besteht aus einer
waagerechten Stange 25, die einen Teil eines Bügels bildet, der im Gestell der Maschine
gelagert ist. Die Stange 25, die sämtlichen Schlitzscheiben gemeinsam ist, befindet
sich gemäß F i g. 3 in der der Ziffer »0« entsprechenden Lage. Sie kann wahlweise
in fünf verschiedene Lagen, die den Ziffern »1« bis »5« entsprechen, nach links
verschoben werden. Die Mittellinien für die Nullage und für die fünf übrigen Lagen
sind durch Kreuze markiert. Der untere Teil des Führungsschlitzes 22 hat eine dem
Durchmesser der Stange 25 entsprechende Breite und bildet einen Kreisbogen
konzentrisch der Lagerachse 20 des Armes 19 und in einem radialen Abstand
von dieser Achse. Der Abstand entspricht dem Wert der zugehörigen Zifferntaste,
d. h. im vorliegenden Fall der Ziffer »1«. Der obere Teil des Führungsschlitzes
22 hat eine solche Breite, daß die Stange 25 von jeder beliebigen
Tastenschlitzscheibe in die jeweils richtige Lage verschoben werden kann. Die Stange
ist in der F i g. 2 in der Nullage als Ausgangslage gezeigt, von welcher aus sie
beim Drücken der Taste 10 für die Ziffer »1« um eine Wegeinheit nach links
bewegt wird, wenn der untere Teil des Führungsschlitzes mit der Stange in Eingriff
gelangt. Der wertbestimmende Teil der Kanten des Führungsschlitzes 22 besteht aus
einem kreisbogenförmigen Teil 26, der oben an eine Kantenpartie 27 in einem größeren
radialen Abstand als die Kantenpartie 26 angeschlossen ist. Die Kantenpartie 26
der verschiedenen Führungsschlitze liegt somit in verschiedener radialer Entfernung
von der Achse 20 der Schlitzscheibe, wobei der kleinste radiale Abstand dem Ziffernwert
»5« entspricht und auf derjenigen Schlitzscheibe wiederzufinden ist, die mit der
Zifferntaste für den genannten Wert gekuppelt ist. Der Bügel mit der Stange 25 ist
an seinen Enden um eine waagerechte Achse 29 schwenkbar. Einer der Bügelarme gibt
bei der Einstellung der Stange 25 diese Bewegung auf andere Maschinenteile weiter.
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Der zweite Führungsschlitz 23 dient dazu, das Vorzeichen zu wählen,
d. h. die positive oder negative Werteingabe zu bestimmen. Der obere Teil des Führungsschlitzes
23 umschließt eine Stange 31, welcher in eine durch strichpunktierte Linien markierte
Lage 32 rechts von der gezeigten Ausgangslage verschiebbar ist. Wenn die Stange
sich in der Ausgangslage befindet, wird eine positive Werteingabe bei Verschiebung
des Bügels in die Lage 32 eine negative Werteingabe veranlaßt. Der untere Teil des
Führungsschlitzes 23 ist bei der gezeigten Schlitzscheibe 21 so ausgebildet, daß
die Stange 31 während des Drückens der Zifferntaste in der einer positiven Werteingabe
entsprechenden Lage festgelegt wird. Sollte die Stange die mit 32 bezeichnete Lage
einnehmen, so wird sie in die der positiven Rechnung entsprechende Lage zurückgeführt.
Die Stange 31 ist mittels zweier Arme um eine waagerechte Achse 33 schwenkbar.
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Der dritte Führungsschlitz 24 hat die Aufgabe, ein Maschinenspiel
auszulösen. Der obere Teil des Führungsschlitzes ist mit größerer Breite ausgeführt
als der untere Teil und umschließt eine Stange 34, die von der gezeigten Lage in
eine durch strichpunktierte Linien markierte Lage 35 rechts von der gezeigten Ausgangslage
verschiebbar ist. Wenn die Stange 34
nach rechts in die Lage 35 verschoben
wird, wird ein Maschinenspiel ausgelöst. Der untere Teil des Führungsschlitzes
24 ist so gestaltet, daß die Stange 34
von der Ausgangslage in die
Maschinenspielauslöselage bewegt wird, wenn die Zifferntaste gedrückt wird. Die
Stange 34 ist um eine waagerechte, oberhalb der Schlitzscheibe 21 liegende
Achse 36 schwenkbar. Die Achse 36 verläuft parallel zu den obengenannten Achsen
29 und 33.
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F i g. 3 zeigt, wie die Zifferntaste für den Ziffernwert »7« mit ihrer
Führungsscheibe 21' gekuppelt ist. Der Tastenschaft 11' ist mittels senkrechter
Schlitze 12' und 13' an waagerechten Stangen 14' und 15' ähnlich dem Tastenschaft
1.1 (F i g. 2) für die Zifferntaste »1« geführt. Ein Stift 97 (F i g. 3) ist in
den Tastenschaft 11' befestigt und mit einem Schlitz 98 in der Führungsschlitzscheibe
21' in Eingriff; er wird von einer Feder 99' betätigt, die bestrebt ist, den Stift
und somit Taste und Schlitzscheibe aufwärts zu bewegen. Die Scheiben 21' sind mit
Führungsschlitzen 22', 23' und 24' entsprechend den Führungsschlitzen 22 bis 24
gemäß F i g. 2 ausgebildet und so gestaltet, daß die Stangen 25, 31 und
34 dazu gebracht werden, die gewünschten Bewegungen auszuführen. Der Führungsschlitz
22' verschiebt beim Drücken der Taste die Stange 25 um soviel Wegeinheiten, wie
dem Komplementärwert des Ziffernwertes der Zifferntaste entspricht. Der Führungsschlitz
23' verschiebt beim Drücken der Taste die Stange 31 in die negative Lage und der
Führungsschlitz 24' verschiebt die Stange 34
in die Maschinenspielauslöselage,
in derselben Weise wie der Führungsschlitz 24 gemäß F i g. 2.