DE1195476B

DE1195476B - Vorrichtung zum Herstellen von aus Polyvinylchlorid-Straengen gebildeten Matten

Info

Publication number: DE1195476B
Application number: DEF33852A
Authority: DE
Inventors: Ekkehard Friedl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1961-05-05
Filing date: 1961-05-05
Publication date: 1965-06-24

Description

Vorrichtung zum Herstellen von aus Polyvinylchlorid-Strängen gebildeten Matten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von aus Polyvinylchloridsträngen gebildeten, insbesondere als Bodenbelag oder Fußmatte dienenden Matten.
Es ist bekannt, aus Kunststoffäden ebene Gebilde, z. B. Netze, mattenartige Bahnen od. dgl., in der Weise herzustellen, daß in Längsrichtung der Bahn Stränge extrudiert und im Abstand nebeneinanderlaufend geführt und, während die Stränge noch im plastischen Zustand sind, die einen der Stränge zeitweise gegen die jeweils unmittelbar benachbart liegenden Stränge angedrückt werden, mit denen sie dann verschweißen. Hierbei benutzt man eine Vorrichtung, bei der vor den Düsen eines Extruders quer zur Auspreßrichtung verschiebliche Druckfinger zum zeitweisen Aneinanderdrücken der Stränge auf einer Leiste angeordnet sind. Es entsteht ein netzartiges Gitter, welches zwar auch als Bodenbelag verwendet werden kann. Man verwendet bekanntlich für diesen Zweck auch aus Schaumkunststoff hergestellte Matten, die aber den Nachteil haben, Wasser aufzusaugen, und daher keine trockene Trittfläche beiten.
Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, mittels einer einfachen Vorrichtung aus Polyvinylchloridsträngen Fußmatten herzustellen. Aus dem Extruder austretende thermoplastische Kunststoffstränge haben, wie bekannt, nach dem Austreten aus der Düse eine starke Klebwirkung und können unter Ausnutzung dieser Erscheinung miteinander verschweißt werden. Es wurde gefunden, daß eine gute Verschweißung erreicht wird, wenn man unmittelbar nach dem Austreten die zu verschweißenden Stellen einklemmt und bis zur Abkühlung festhält.
Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung eine =Vorrichtung geschaffen, bei welcher die Düse jeweils paarweise einen unterschiedlich großen Austrittsquerschnitt aufweist, jedem Druckfinger ein Stützfinger zugeordnet ist und Stütz- und Druckfinger quer zur Auspreßrichtung der Stränge zueinander verschieblich und eine derAbkühlstrecke der Stränge entsprechende Strecke weit mit den Strängen mitlaufend angeordnet sind.
Hierdurch wird eine störungsfreie mechanische Herstellung eines trittfesten Mattengebildes erreicht.
Zufolge der verschiedenen Austrittsgeschwindigkeit jeweils zweier nebeneinanderliegender Stränge ergibt sich zwanglos die wellenförmige Ausbiegung bzw. das Verlegen des schneller austretenden Kunststoffstranges in einfachster Weise, sobald durch Anheften desselben der freie Vorschub des Stranges behindert ist. Es wird hierbei auch ermöglicht, hochkantige oder hohle Profile miteinander zu verschweißen.
Eine einfache bauliche Ausführungsform dieser Fingerpaare ist erfindungsgemäß dadurch gegeben, daß die Stützfinger und die Andrückfinger auf je einer Leiste sitzen, von denen die eine zur anderen in der Längsrichtung gegen eine Rückstellfeder verschieblich ist und mehrere solcher Leistenpaare im Abstand der Strangverbindungsstellen hintereinanderliegend angeordnet sind.
Die Steuerung der Andrückbewegung erreicht man erfindungsgemäß dadurch, daß die Enden der Leisten in U-Schienen laufen, die in der Nähe ihres Einlaufes mit je einem die Spreizwirkung der Rückstellfedern aufhebenden Steuernocken versehen sind.
Hierbei kann man in vorteilhafter Weise und betrieblich zuverlässig den Vorschub der Leisten bewirken, indem erfindungsgemäß in den U-Schienen je eine Schleppkette läuft, die mit hinter die Leisten tretenden Mitnehmerbolzen besetzt ist.
Zwecks Erzielung einer ununterbrochenen betriebsfähigen Vorrichtung ist diese erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die U-Schienen in eine die freien Leistenpaare aufstapelnde Rutsche enden, die vor einem Hubstempel ausläuft, der unterhalb des U-Schienen-Einlaufs liegt und von einem seitens der Schleppkette gesteuerten Endschalter betätigt wird.
Tn der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Es zeigt A b b. 1 in Seitenansicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Einrichtung zur Herstellung der Matten unter Verwendung einer Strangpresse, A b b. 2 einen Schnitt durch den Extruderkopf, Abb. 3 eine Ansicht gegen die Düsenplatte des Extruders; Abb. 4 bis 8 zeigen die einzelnen Arbeitsschritte der erfindungsgemäßen Einrichtung; Abb. 9 zeigt in größerem Maßstab eine Längsansicht der Leisten mit den zugehörigen Schienen und Antriebselementen, Abb. 10 eine Draufsicht hierzu; Abb. 11 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Matte, Abb. 12 einen Querschnitt gemäß Linie A-B der Abb. 11, A b b. 13 eine andere Ausführungsform der Matte und Abb. 14 hierzu einen Querschnitt gemäß LinieC-D der Abb. 13.
Die Einrichtung besteht (s. Abb. 1) aus einer dicht vor dem Extruder 3' angeordneten Förderbahn, die im wesentlichen aus zwischen die Stränge 4, 5 tretenden Fmgerpaareü 7,8 besteht, die auf Leisten 9 bzw. 10 sitzen, welche in U-Schienen 11 laufen, und in denen eine Schleppkette 12 geführt ist, die mit hinter die Leisten tretenden Mitnehmerbolzen 13 besetzt ist.
Die Schleppkette 12 wird mittels des Kettenrades 14 gleichförmig angetrieben, sie ist vorzugsweise endlos und über ein Wenderad 15 zurücklaufend gespannt. Die Mitnehmerbolzen 13 sind als Verlängerungen der Kettengelenkbolzen ausgebildet.
Die Stützfinger 7 und Andrückfinger 8 bilden Fingerpaare und sitzen auf je einer Leiste 9, 10, von denen die eine zur anderen in der Längsrichtung federnd verschieblich ist. Die Andrückfinger8 der Leiste 10 treten durch Längsschlitze 16 der Leiste 9 hindurch und ragen ebenso wie die Stützfinger 7 frei stehend auf der Leistenoberseite vor. Eine seitlich an den Leisten 9, 10 angebrachte Zugfeder 17 hält die Fmger in gespreizter Stellung, wobei (vgl. Abb. 9 und 10) die Stellung der Andrückfinger 8 durch Anschlag im Leistenschlitz 16 begrenzt ist.
Mehrere solcher Leistenpaare liegen im Abstand der vorbestimmten Andrückstellen hintereinander.
Sie laufen mit der Austrittsgeschwindigkeit der Kunststoffstränge 4 durch die Schleppkette 12 getrieben durch die von den U-Schienen 11 bestimmte Förderstrecke, fallen am Ende derselben durch den Schacht 18 aus der Strecke und rutschen auf der Stapelrampe 19 gegen eine Hubvorrichtung, die aus einem Hubstempel 20 besteht, der mittels eines im Hubzylinder 21 beweglichen Kolbens 22 betätigt werden kann. Das jeweils vorderste Leistenpaar 9, 10 tritt automatisch auf den Hubstempel 20, von dem es hochgefahren wird, so daß es von einem Mitnehmerbolzen 13 erfaßt werden kann und mit den Fingern zwischen die Stränge 4, 5 tritt.
Aus den in einer Richtung weisenden und parallel zueinander ausgerichteten Extruderdüsen 1 bzw. 2 einer Strangpresse 3 (vgl. Abb. 2) werden jeweils die nebeneinanderliegenden Stränge 4 bzw. 5 aus thermoplastischem Kunststoff mit verschiedener, jedoch paarweise gleicher Geschwindigkeit zum Austritt gebracht. Es ergibt dieser Umstand, daß die Stränge 4 mit einer vorbestimmten, untereinander gleichen Austrittsgeschwindigkeit, die Stränge 5 jedoch mit zwar auch unter sich gleicher, aber erheblich höherer Austrittsgeschwindigkeit herauslaufen.
Der Kunststoff ist beim Austreten noch plastisch und an seiner Oberfläche klebrig. Die Plastizität vergeht schnell durch die sofort einsetzende Abkühlung des Kunststoffes, die Oberflächenklebrigkeit erlischt durch Oxydation und Abkühlung; die Zeit hierzu ist sehr gering. Heftet man nun alsbald hinter der Aus- trittsstelle (wie in Ab b. 2 angedeutet) den Strang 5 an den Strang 4, so bildet der schneller austretende Strang 5 eine fortlaufende Wellung, wie in den Abbildungen der Zeichnung dargestellt. Das Anheften erfolgt unter der Wirkung der Klebrigkeit des Kunststoffes.
Um das erwähnte, in der Geschwindigkeit unterschiedliche Austreten der Stränge aus dem Extruder 3' zu bewirken, ist vorzugsweise den Strängen ein verschiedener Querschnitt gegeben, und/oder es sind die Düsen 1 und 2 des Extruders von verschiedener Länge, d.h., die Düsen des schneller austretenden Stranges weisen an eine trichterförmige Nische ansetzende kurze Düsenöffnungen auf.
Der taktmäßige Einsatz der Leisten 9, 10 wird mittels eines elektrischen Schalters 23 gesteuert, indem die Anschlagbolzen 13 den Betätigungsarm23' des Schalters schwenken. Durch die Kontaktgabe wird ein Magnetventil 24 betätigt, welches Druckluft in den Hubzylinder 21 einströmen läßt.
In der Nähe des Einlaufs der U-Schienen 11 sind letztere mit je einem die Spreizung der Leistenfinger 8 aufhebenden Steuernocken 25, 26 versehen, von denen der eine Nocken 26 auf die obere Leiste 9 und der Nocken 25 auf die untere Leiste 10 einwirkt.
Dies hat zur Folge, daß der Strang 5 gegen den vom Finger 7 gestützten Strang 4 angedrückt wird (vgl. Abb. 10).
Die folgenden Leisten 9', 10' drücken hingegen den Strang 5 mittels der Finger 8' gegen den nun vom Finger 7' gestützten Strang 4. Diese Andrückung wird so lange aufrechterhalten, bis eine feste Verbindung (Verschweißung) eingetreten ist. Danach gleiten die Leistenenden von den Nocken 25, 26 herunter, und die Finger 7,8 werden durch die Feder 17 gespreizt; hierbei geben sie die Stränge 4, 5 frei.
In den Abb. 4 bis 8 ist schematisch die Steuerungsbewegung der Leisten erläutert. Zunächst tritt das Leistenpaar 9, 10 mit seinen gespreizten Fingern 7, 8 zwischen die Kunststoffstränge 4, 5. In dieser Stellung befinden sich die Leisten in der Ebene des Hubstempels 20 und werden von den Mitnehmerbolzen 13 der Schleppketten 12 erfaßt und in den Einlauf der Schienen 11 gebracht. Hier stoßen die gerundeten Enden der Stäbe 9, 10 auf die Nocken 25, 26 und werden gegeneinander verschoben (s. Abb. 5).
Gleichzeitig tritt ein neues Leistenpaar 9', 1' zwischen die Kunststoffstränge 4, 5. Mit dieser Leiste erfolgt unter entsprechender Steuerung durch die Nocken 25, 26 das Anheften des Stranges 5 an dem anderen benachbarten Strang 4, so daß abwechselnd die Wellenköpfe des Stranges 5 einmal diesseits und einmal andererseits angedrückt werden. Diese Arbeitsbewegung ist unter Darstellung der fortschreitenden Bildung in den Abb. 6, 7 und 8 durch die eingezeichneten Pfeile ersichtlich gemacht.
Die beschriebene Einrichtung arbeitet fortlaufend und selbsttätig. Als thermoplastische Kunststoffe lassen sich vorzugsweise Polyvinylchloridkunststoffe verwenden.
Auf diese Weise ist es möglich, Matten herzustellen, bei denen, wie in Abb. 11 und 13 dargestellt, in einer Ebene im Abstand voneinander liegende Kunststoffstränge eine flache oder eine starke, zwischen geradlinig durchgeführten Strängen verlaufende Wellung besitzen, deren Wellenscheitel seitlich mit den Nachbarsträngen verschweißt sind.
Bei der in Abb. 11 dargestellten Ausgestaltung sind hohle Kunststoffstränge 4' bzw. 5' verwendet.
Im Wellenscheitel des Stranges 5' liegt die Schweißstelle x. Zufolge des Hohlprofils ergibt sich eine weiche, teppichartig nachgiebige Matte. Diese einen Abschnitt einer fortlaufend gefertigten Bahn darstellende Matte kann mit Kantenleisten 6 versehen sein.
Die in Abb. 13 ersichtliche Ausgestaltung verwendet bandförmige Stränge 4", 5" in Hochkantstellung zur Ebene der Matte. Diese bandförmigen Stränge sind ebenfalls im Wellenscheitel bei x verschweißt, wie Ab b. 14 zeigt.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Herstellen von aus Polyvinylchloridsträngen gebildeten Matten, bei der von den Düsen eines Extruders quer zur Auspreßrichtung verschiebbareDruckfinger zum zeitweisen Aneinanderdrücken der Stränge auf einer Leiste angeordnet sind, dadurch gek ennzeichnet, daß die Düsen 2) jeweils paarweise einen unterschiedlich großen Austrittsquerschnitt aufweisen, jedem Druckfinger (8) ein Stütztinger (7) zugeordnet ist und Stütz- (7) und Druckfinger (8) quer zur Auspreßrichtung der Stränge zueinander verschieblich und eine der Abkühlstrecke der Stränge entsprechende Strecke weit mit den Strängen mitlaufend angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfinger (7) und die Andrückfinger (8) auf je einer Leiste (9, 10) sitzen, von denen die eine zur anderen in der Längsrichtung gegen eine Rückstellfeder (17) verschieblich ist und mehrere solcher Leistenpaare (9, 10) im Abstand der Strangverbindungsstellen in Auspreßrichtung hintereinanderliegend angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Leisten (9, 10) in U-Schienen (11) laufen, die in der Nähe ihres Einlaufs mit je einem die Spreizwirkung der Rückstellfedern (17) aufhebenden Steuernocken (25, 26) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den U-Schienen (11) je eine Schleppkarte (12) läuft, die mit hinter die Leisten (9, 10) tretenden Mitnehmerbolzen (13) besetzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die U-Schienen (11) in eine die freien Leistenpaare aufnehmende Rutsche (19) enden, die vor einem Hubstempel (20) ausläuft, der unterhalb des U-Schienen-Einlaufs liegt und von einem seitens der Schleppkette (12) gesteuerten Endschalter (23) betätigt wird. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 225348.