-
Vorrichtung zum Herstellen von Ketten mit länglichen Kettengliedern
aus verstärktem Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen
von Ketten mit länglichen Kettengliedern aus verstärktem Kunststoff, bei der eine
kunstharzgetränkte Faser oder ein Faserstrang in eine am Umfang geschlitzte Ringform
gewickelt wird, die einen der Gestalt des Kettengliedes entsprechenden Hohlraum
umschließt und mit dem zuvor hergestellten Kettenglied in Eingriff steht, wobei
die Form durch nacheinander angreifende Antriebselemente zunächst eine Verschiebung
in Längsrichtung und dann eine Drehung um 1800 um das zuvor gewickelte Kettenglied
als Drehzapfen erfährt.
-
Um der Form die Verschiebe- und Drehbewegung zu erteilen, sieht eine
bekannte Vorrichtung Rollenpaare vor, die außen an der Form angreifen. Beim Arbeiten
mit einer solchen Vorrichtung ist es nicht zu vermeiden, daß der den Faserstrang
tränkende, flüssige und zugleich leicht klebrige Kunststoff auch auf die Außenseite
der Form gelangt, so daß dort unterschiedliche Reibungsverhältnisse herrschen und
sich ein mehr oder weniger großer Schlupf zwischen den Reibrollen und der Form ergibt.
Dies kann jedoch zu Störungen führen, wenn beim Wickeln eines länglichen Kettengliedes
die abwechselnd wirksam werdenden Rollenpaare der Form bestimmte Bewegungen erteilen
sollen.
-
Diesem Mangel wird erfindungsgemäß dadurch abgeholfen, daß für die
Längsbewegung ein kreuzkopfartig bewegter Schieber und für die Drehbewegung zwei
durch Kulissen gesteuerte Verschieberollen vorgesehen sind, wobei der Schieber und
die eine Verschieberolle in parallelen Ebenen, die andere Verschieberolle dagegen
im wesentlichen senkrecht dazu bewegbar sind. Der Schieber und die beiden Verschieberollen
erteilen im Gegensatz zu den bekannten Rollenpaaren der Form ihre verschiedenen
Bewegungen durch Zwanglauf und sind somit nicht auf Reibung angewiesen. Wechselnde
Oberflächenbeschaffenheit kann daher die Genauigkeit der Bewegungen nicht beeinträchtigen.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in vereinfachter schematischer Darstellung. Es zeigt Fig. 1 bis 6 sechs Phasen der
Bewegung der Form beim Wickeln mit den zugehörigen Stellungen der Mitnehmer unter
Fortlassung der Antriebselemente, F i g. 7 die Anordnung der Antriebsmittel in einer
Ansicht der Vorrichtung von oben und Fig.8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII in
Fig. 7.
-
Eine Form 1 zum Wickeln eines länglichen Kettengliedes ist in F i
g. 1 bis 6 in den verschiedenen Stellungen gezeichnet, die sie im Laufe einer Drehung
um 1800 einnimmt. Sie ist mit einer Form 2 verkettet, die das zuvor fertiggestellte
Kettenglied enthält. Mit der Form 2 ist eine weitere Form 3 verkettet.
-
Um den in den Zeichnungen im Schnitt erscheinenden Teil 4 der Form
2 als Drehzapfen führt die Form 1 beim Wickeln eine Drehung aus, der eine Verschiebung
in wechselnder Richtung überlagert ist. Dabei tritt ein mit noch flüssigem Kunststoff
getränkter Faserstrang 5 in den am Umfang der Form befindlichen Schlitz, bis der
Hohlraum der Form vollgewickelt ist.
-
Die nötige Bewegung wird der Form durch einen Schieber 6 und zwei
zapfen- oder rollenartige Mitnehmer 7 und 8 erteilt, die in dem vereinfachten Schema
der Fig. 1 bis 6 auf geradlinigen Bahnen hin und her gehende Bewegungen ausführen.
Die Bahnen des Schiebers 6 und des Mitnehmers 8 liegen einander parallel und in
Fig. 1 bis 6 lotrecht. Die Bahn des Mitnehmers 7 verläuft waagerecht.
-
In F i g. 1 hat der Schieber 6 seine Bewegung gerade beendet, und
der Mitnehmer 7 befindet sich in seiner Ausgangsstellung, während der Mitnehmer
8 unwirksam ist. In F i g. 2 hat sich der Mitnehmer 7 um eine Strecke nach rechts
bewegt und dabei die Form 1 um den als Drehzapfen wirksamen Teil 4 um etwa 45" gedreht.
Der Schieber 6 ist im Begriff, in seine Anfangsstellung zurückzukehren. Der Mitnehmer
8 hat sich um eine kleine Strecke aufwärts bewegt, ist aber noch unwirksam. In F
i g. 3 hat der Mitnehmer 7 der Form 1 eine Drehung von ins-
gesamt
90" erteilt und seine Tätigkeit damit beendet.
-
Der Schieber 6 ist unwirksam. Der Mitnehmer 8 ist bis an die Form
1 angelaufen. In F i g. 4 ist der Mitnehmer 7 im Begriff, in seine Anfangsstellung
zurückzukehren. Der Schieber 6 ist noch unwirksam.
-
Der Mitnehmer 8 hat in ähnlicher Weise, wie zuvor der Mitnehmer 7
in F i g. 2, die Form 1 um den Drehzapfen 4 um weitere 450 gedreht. In F i g. 5
ist der Mitnehmer 7 in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt. Der Mitnehmer 8 hat
die Form 1 um weitere 450 gedreht, den gesamten Drehwinkel also auf 1800 gebracht.
Der Schieber 6 hat sich von oben anlaufend mit der Form 1 fast in Berührung gebracht.
-
In F i g. 6 wird die Form 1 durch den Schieber 6 abwärts geschoben,
ohne eine Drehung auszuführen.
-
Die Mitnehmer 7 und 8 sind in der Stellung, die sie in F i g. 1 einnahmen.
Hat der Schieber 6 seine Tätigkeit beendet, so ist der Zustand nach F i g. 1 wieder
hergestellt.
-
Der Antrieb für den Schieber 6 und die beiden Mitnehmer 7, 8 kann
gemäß F i g. 7 und 8 sehr einfach gestaltet werden. Die dort gezeichnete Vorrichtung
ist in Uhrwerksbauweise gestaltet und besteht aus vier Platinen 9 a, 9 b und 10
a, 10 b, die durch nicht gezeichnete Stehbolzen miteinander verbunden sind. In F
i g. 7 ist die oberste Platine 9 a abgenommen. Zwischen den Platinen 9b und 10a
werden die Formen 1 und 2 so gehaltert, daß die Form 1 ihre Beweglichkeit in der
Waagerechten behält. Zwischen diesen Platinen ist ferner der Schieber 6 in nicht
gezeichneten Führungen beweglich. Zu seinem Antrieb dient ein Pleuel 12, eine Kurbel
13 und eine Welle 14.
-
Oberhalb der Platine 9 b ist ein Hebel 15 um einen Zapfen 16 drehbar
gelagert, an dessen einem Arm eine Feder 17 angreift, die bei 18 auf der Platine
9 b festgelegt ist. Durch die Feder 17 wird der Hebel 15 mit einem Fortsatz 19 in
Anlage an einer Kurvenscheibe 20 gehalten, die durch eine Welle 21 gedreht wird.
An dem der Feder 18 entgegengesetzten Ende ist am Hebel 15 eine Gabel 22 ausgebildet,
die einen Zapfen 23 umfaßt. Dieser Zapfen bildet eine Verlängerung des Mitnehmers
7. Der Zapfen 23 läuft in einem Schlitz 24 der Platine 9 b.
-
Der Antrieb für den Mitnehmer 8 ist entsprechend gestaltet. Er besteht
demgemäß aus einem Hebel 25 mit Drehpunkt 26 und einer Feder 27, die bei 28 fest-
gelegt
ist, einem Fortsatz 29 und einer Kurvenscheibe 30, die durch eine Welle 31 gedreht
wird. Der Hebel 25 umfaßt mit seiner Gabel 32 einen Zapfen 33, der eine Verlängerung
des Mitnehmers 8 darstellt und in einen Schlitz 34 der Platine 9 b geführt ist.
Die Mitnehmer 7 und 8 können als Rollen gestaltet sein, wie es F i g. 8 für den
Mitnehmer 8 zeigt.
-
Die drei Wellen 14, 21 und 31 laufen mit gleicher Drehzahl und synchron.
Ihr Antrieb kann aus einem Zahnradgetriebe zwischen den Platinen 10 a und 10 b bestehen.
Lediglich die Zahnräder 35 und 36 auf den Wellen 14 und 31 sind in der Zeichnung
wiedergegeben.
-
Es besteht keine Notwendigkeit, die Mitnehmer 7 und 8 auf streng
geradlinigen, genau zueinander senkrechten Bahnen zu führen. Abweichungen hiervon
können sogar zweckmäßig sein. Beispielsweise hat es sich herausgestellt, der Bahn
des Mitnehmers 7 eine leichte Krümmung zu geben, wie sie aus der in Fig. 7 gezeichneten
Form des Schlitzes 24 ersichtlich ist.