DE1181188B - Verfahren zur Herstellung von Bariumhydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bariumhydroxyd

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DE1181188B
DE1181188B DEK51051A DEK0051051A DE1181188B DE 1181188 B DE1181188 B DE 1181188B DE K51051 A DEK51051 A DE K51051A DE K0051051 A DEK0051051 A DE K0051051A DE 1181188 B DE1181188 B DE 1181188B
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DE
Germany
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barium
sulfide
copper
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oxide
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Application number
DEK51051A
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English (en)
Inventor
Dr Rolf Schober
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Kali Chemie AG
Original Assignee
Kali Chemie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/02Oxides or hydroxides
    • C01F11/10Oxides or hydroxides from sulfides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bariumhydroxyd Nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung wird Bariumhydroxyd aus Lösungen von Bariumsulfid durch Reaktion mit Kupfer(I)-oxyd hergestellt.
  • Es ist bekannt, Bariumhydroxyd aus Lösungen von Bariumsulfid durch Umsatz mit Zinkoxyd herzustellen. Diesem Verfahren haften aber die folgenden schwerwiegenden Nachteile an: 1. Zinkoxyd ist in den durch die Umsetzung gebildeten Lösungen von Bariumhydroxyd löslich und kann auf diese Weise das Endprodukt verunreinigen, wenn ein Überschuß davon angewandt wird.
  • 2. Die Reaktion mit Zinkoxyd erfordert eine Mindesttemperatur von 95'C bei einem Zeitbedarf von 60 Minuten. Bei dem Herstellungsprozeß von Bariumsulfid durch Reduktion von Schwerspat mit Kohle liegt aber die übliche Temperatur der Lösung von Bariumsulfid nach dem Auslaugen aus Rohbariumsulfid bei 50 bis 60'C, so daß für den Umsatz mit Zinkoxyd aufgeheizt werden müßte. Außerdem neigen die Bariumsulfidlösungen bei höheren Temperaturen und längeren Reaktionszeiten zur Bildung von Polysulfiden und Thiosulfaten.
  • 3. Der Umsatz kommt bei maximal 97 "/, zum Stillstand, so daß das entstehende Bariumhydroxyd nicht sulfidfrei erhalten werden kann. Bei Anwendung eines größeren Überschusses von Zinkoxyd ist es zwar möglich, an 98 bis 99 0/, Umsatz heranzukommen, die Bariumhydroxydlösung enthält dann aber größere Mengen von Zink als Bariumzinkat gelöst.
  • 4. Die Filtriergeschwindigkeit des bei der Reaktion gebildeten Zinksulfids ist sehr klein.
  • 5. Das entstehende Zinksulfid bindet einen relativ hohen Prozentsatz des Bariums in wasserunlöslicher Form. Es ist weiter bekannt, daß sich Bariumsulfidlösung mit Kupfer(I1)-oxyd zu Bariumhydroxyd umsetzt. Auch nach diesem Verfahren werden aber größere Mengen von Barium wasserunlöslich gebunden. Industriell ist diese Umsetzung nie verwertet worden, da Kupfer(11)-oxyd als Reaktionskomponente für großtechnische Prozesse deshalb nicht in Frage kommt, weil es kein wohlfeiles Handelsprodukt ist.
  • Nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung werden die aufgeführten Nachteile, welche bei der Verwendung von Zinkoxyd bzw. von Kupfer(II)-oxyd entstehen, vermieden. Das Verfahren besteht darin" Kupfer(1)-oxyd bei Temperaturen unter 90'C, vorzugsweise bei etwa 60'C, mit einer wäßrigen Lösung von BariumsulÜd entsprechend folgender Reaktionsgleichung umzusetzen: Cu20 + BaS + Wasser -> Cu.S + Ba(OH), + Wasser Das gebildete Kupfer(1)-sulfid wird dann von der Bariumhydroxydlösung in bekannter Weise abgetrennt und aus der Lösung Bariumhydroxyd-g-hydrat auskristallisiert.
  • Die Vorteile dieses Verfahrens sind folgende: 1 . Kupfer(I)-oxyd ist ebenso wie das entstehende Kupf-er(I)-sülfid in der Bariumhydroxydlösung völlig unlöslich, so daß ohne weiteres ein geringer Überschuß von Kupfer(I)-oxyd angewendet werden kann, um eine praktisch quantitative Umsetzung des Bariumsulfids zu erreichen.
  • 2. Die Reaktionsgeschwindigkeit des Kupfer(I)-oxyds mit der Bariumsulfidlösung ist sehr hochbeispielsweise ist bei einer Reaktionstemperatur von 60'C die Umsetzung in 10 Minuten beendet. Von größter technischer Bedeutung ist aber der Umstand, daß die Umsetzung bereits bei Temperaturen von 50 bis 60'C mit genügender Geschwindigkeit erfolgt. Die aus dem Laugeprozeß kommenden Bariumsulfidlösungen brauchen deshalb nicht zusätzlich geheizt zu werden.
  • 3. Die Umsetzung verläuft hundertprozentig.
  • 4. Das gebildete Kupfer(I)-sulfid ist sehr gut filtrierbar. Seine Filtriergeschwindigkeit ist zehn- bis zwanzigmal größer als die des Zinksulfids wie auch des Kupfer(11)-sulfids. Man kann es sogar, ohne zu filtrieren, lediglich durch Absitzen abtrennen, weil es sehr dicht und spezifisch schwer ist.
  • 5. Der Gehalt des Kupfer(I)-sulfids an wasserunlöslichen Bariumverbindungen ist, verglichen mit dem Zink- und auch Kupfer(II)-sulfidniederschlag, von 18 auf 5 0/, erniedrigt, so daß nur kleine Verluste an Barium entstehen. Wegen der Säureunlöslichkeit des Kupfer(I)-sulfids ist es außerdem gegebenenfallg möglich, die säurelöslichen Bariumverbindungen aus dem Niederschlag herauszulösen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist unter anderem auch deshalb besonders interessant, weil bei einem neueren Verfahren zur Kupfergewinnung das Kupfer(1)-oxd in großen Mengen als Zwischenprodukt erzeugt wird. Es kann, entsprechend den folgenden Beispielen, ohne weitere A-ufbereitung, und ohne getrocknet zu werden, für die Reaktion mit Bariumsulfld angewandt werden, während das entstehende Kupfer(1)-sulfid wieder der chlorierenden Röstung zugeführt wird. Es werden deshalb bei diesem Verfahren praktisch keine Chemikalien verbraucht.
  • Beispiel 1 253 kg Kupfer(1)-oxyd, als 620/,iger wäßriger Teig vorliegend, wurden mit 230 kg Bariumsulfidlösung der Konzentration 13,70/, zu einer homogenen Masse verrührt. Dazu wurden 1000 kg der eben genannten Bariumsulfidlösung gegeben und der gesamte Ansatz bei einer Temperatur von 60'C 10 Minuten lang gerührt. Die Umsetzung war hundertprozentig, Sulfidionen waren in der Lösung nicht mehr nachzuweisen. Nach dem Abfiltern des gebildeten Kupfer(1)-sulfids wurde das Filtrat zwecks Auskristallisation des Bariumhydroxyds abgekühlt, der Filterkuchen wurde gewaschen.
  • Es wurden erhalten:
    186 kg Kristallisat (Ba(OH), - 8H,0) 101 kg Ba(OH),
    830 kg Filtrat ................... 32 kg Ba(OH),
    Zweimal 230 kg Waschwasser ..... 27 kg Ba(OH),
    Unlöslich im Cu,S-Filterkuchen .... 10 kg Ba(OH),
    170 kg Ba(OH),
    Beispiel 2 Die gleiche Menge Kupfer(I)-oxyd wie im Beispiel 1 wurde bei 60'C in 1056 kg Bariumsulfidlösung der Konzentration 16,00/, eingetragen und 10 Minuten lang gerührt. Dann wurde weiter wie im Beispiel 1 verfahren.
  • Es wurden erhalten:
    186 kg Kristallisat (Ba(OH), - 8H,0) 101 kg Ba(OH),
    692 kg Filtrat ................... 26 kg Ba(OH),
    Zweimal 230 kg Waschwasser ..... 33 kg Ba(OH),
    Unlöslich im Cu,S-Filterkuchen .... 10 kg Ba(OH)2
    170 kg Ba(OH),
    Beispiel 2a Das Kristallisationsfiltrat und Waschwasser aus Beispie12 wurde angewandt, um aus 230kg Roh-Bariumsulfid, 70 0/, BaS enthaltend, das Bariumsulfid herauszulösen. Die entstehende Lösung enthielt 59 kg Ba(OH), und 151 kg BaS. In diese Lösung wurden 226 kg des im Beispiel 1 und 2 angewandten Kupfer(1)-oxyds eingetragen. Wiederum war die Umsetzung nach weniger als 10 Minuten bei 60'C vollständig.
  • Es wurden erhalten:
    251,5 kg Kristallisat (Ba(OH)2 - 8HpO) 137 kg Ba(OH),
    934,0 kg Filtrat .................. 35 kg Ba(OH),
    Zweimal 205 kg Waschwasser ..... 31 kg Ba(OH),
    Unlöslich im Cu,S-Filterkuchen ... 8 kg Ba(OH),
    211 kg Ba(OH)j,
    Die Ausbeute an Ba(OH), - 8H2O-Kristallen betrug, bezogen auf die in der Mutterlauge vorhandene Gesamtmenge an Barium, 64,7 0/.. Da jedoch Filtrat und Waschwasser wieder rückgeführt werden, kann mit einer Ausbeute an Gesamt-Ba(OH)2 von 95,70/, gerechnet werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Ba(OH), - 8H,0 durch Umsetzung einer Lösung von Bariumsulfid mit einem Metalloxyd in der Wärme, d a d u r c h gekennzeich net, daßeinewäßrige Lösung von Bariumsulfid bei Temperaturen unter 90'C, bevorzugt bei etwa 60'C, mit Kupfer(1)-oxyd umgesetzt, das gebildete Kupfer(1)-sulfid von der Bariumhydroxydlösung in bekannter Weise abgetrennt und aus der Lösung Bariumhydroxyd-8-hydrat auskristallisiert wird. In Betracht gezogene Druckschriften: G m e 1 i n , Barium, Erg.-Band, Syst. Nr. 30, 8. Auflage, S. 176.
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