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Vorrichtung für die Kunststoffrückgewinnung aus lösbaren, verunreinigten
Kunststoffabfällen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Kunststoffrückgewinnung
aus lösbaren, verunreinigten Kunststoffabfällen, bestehend aus einem Lösebehälter
und mehreren Absetzbehältern oder -kammern.
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Vorrichtungen für die Kunststoffrückgewinnung aus lösbaren, verunreinigten
Kunststoffabfällen, beispielsweise Zellulose-Azetatabfällen, die Metallfolien einschließen,
sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Sie bestehen in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einem Lösebehälter, in dem die Kunststoffabfälle in einem Lösungsmittel
gelöst werden, und mehreren Absetzbehältern oder Absetzkammern, in welche die Lösung
zum Zwecke des Absetzens der Verunreinigungen eingeführt wird. Bei den bekannten
Ausführungsformen sind alle diese Behälter nebeneinander angeordnet, z. B. als Kammern
in einem liegenden zylindrischen Behälter eingebaut, und durch Rohrleitungen mit
Ventilen u. dgl. miteinander verbunden. Dabei bedarf es zur Förderung der Lösung
von einem Behälter, beispielsweise von dem Lösebehälter, in einen Absetzbehälter
oder von einem Absetzbehälter in den nächsten besonderer Maßnahmen. Beispielsweise
sind besondere Pumpen angeordnet, oder man arbeitet mit Inertgaspolstern, die die
Lösung von einem Behälter in den anderen drücken.
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Bei den bekannten Vorrichtungen befindet sich im Lösebehälter zumeist
ein Rührwerk, dem ein Separator nachgeschaltet ist. Die aus der Vorrichtung abgezogenen
Verunreinigungen werden in einem besonderen Wascher, zumeist einer Waschtrommel,
gewaschen, um sie von Lösungsresten zu befreien. Im Ergebnis sind die bekannten
Vorrichtungen in konstruktiver Hinsicht sehr aufwendig, darüber hinaus jedoch auch
in ihrer Funktions- und Betriebsweise umständlich. Ferner sind die Ventile und Pumpen
in den Rohrleitungssystemen durch Verunreinigung gefährdet, während es aufwendig
ist, die zur Förderung der Lösung erforderlichen Inertgaspolster zu erzeugen und
zu halten.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung für
die Kunststoffrückgewinnung aus lösbaren, verunreinigten Kunststoffabfällen zu schaffen,
die konstruktiv und in bezug auf die Betriebsweise wesentlich einfacher ist als
die bekannten. Insbesondere soll nach Möglichkeit auf besondere Maßnahmen, wie Pumpen
und Druckmittelpolster, zur Förderung der Lösung innerhalb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verzichtet werden können.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Lösebehälter oberhalb der Absetzbehälter
oder -kammern angeordnet ist und die Absetzbehälter oder -kammern über wehrartige
Überlaufwände voneinander getrennt sind.
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Durch diese Anordnung erreicht man, daß infolge der Schwerkraft aus
dem Lösebehälter die dort erzeugte Lösung in den darunter befindlichen Absetzbehälter
bzw. die darunter befindliche Absetzkammer gelangt, während die Lösung in die nachgeordneten
Absetzbehälter oder -kammern ebenfalls unter Einwirkung der Schwerkraft über die
wehrartigen Überlaufwände gelangt, wenn weitere Lösung in den ersten Absetzbehälter
eingeführt wird. Dabei bewirken die wehrartigen Überläufe zugleich eine vorteilhafte
Separation. Nach bevorzugter Ausführungsform, die sich insbesondere durch ihre kompakte
Bauweise auszeichnet, sind die Absetzbehälter oder -kammern ineinandergeschachtelt.
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Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklichen.
Es empfiehlt sich, einen Absetzrührbehälter mit zentralem Anschlußschacht für den
Lösebehälter vorzusehen und in diesem Absetzrührbehälter einen den Anschluß schacht
konzentrisch umgebenden zweiten Absetzbehälter einzusetzen. Der Lösebehälter ist
zweckmäßig als Behälter mit konischem Boden, Bodenauslauf mit Auslaufventil und
Deckelrührwerk sowie Deckelaufgabeöffnung ausgeführt und auf den erwähnten zentralen
Anschlußschacht des Absetzrührbehälters aufgesetzt.
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Der Absetzrührbehälter selbst besitzt vorteilhafterweise ein Bodenrührwerk
sowie im Boden einen Entnahmestutzen für die Verunreinigungen, wobei er durch die
Anordnung des Bodenrührwerks zugleich als Waschbehälter für die abgesetzten Verunreinigungen
ausgebildet ist, die folglich nicht mehr in eine besondere Waschtrommel od. dgl.
eingeführt zu werden brauchen. Zur Durchführung des Waschvorganges empfiehlt es
sich, den Ringraum zwischen Absetzrührbehälteraußenwand und weiterem Absetzbehälter
durch ein Sieb von oben abdeckbar auszubilden, wobei das Sieb zweckmäßigerweise
über Stellspindeln
u. dgl. heb- und senkbar ist. Zweckmäßig besitzt
im übrigen der weitere Absetzbehälter einen kegelförmigen, an den zentralen Anschlußschacht
angeschlossenen Boden und im untersten Bereich des Bodens einen Entnahmestutzen.
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Um die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders
einfach zu gestalten, empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß das Volumenverhältnis
von Lösebehälter zu Absetzrührbehälter zu weiterem Absetzbehälter durch die Zahlenwerte
1 : 2: 1 gegeben ist. Hierdurch erhält man, wie weiter unten erläutert wird, gleichsam
von selbst eine periodische Arbeitsweise und hinreichend Zeit, um in den einzelnen
Absetzbehältern ein Absetzen der Verunreinigungen zu ermöglichen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind nicht nur darin
zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform eine wesentliche konstruktive
Vereinfachung erreicht wird, sondern auch darin, daß die Betriebsweise wesentlich
vereinfacht wird.
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Darüber hinaus ist der erreichte Reinigungseffekt wesentlich verbessert.
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Die Erfindung wird an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
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Die Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Axialschnitt durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem
Lösebehälter 1 und mehreren Absetzbehältern 2, 3. Der Lösebehälter 1 ist oberhalb
der Absetzbehälter 2, 3 angeordnet. Die Absetzbehälter selbst sind über eine wehrartige
Überlaufwand 4 voneinander getrennt. Dabei sind im Ausführungsbeispiel die Absetzbehälter
2, 3 ineinandergeschachtelt, und zwar ist ein Absetzrührbehälter 2 mit zentralem
Anschlußschacht 5 für den Lösebehälterl vorgesehen und in diesen Absetzrührbehälter
2 ein weiterer Absetzbehälter 3, der den Anschlußschacht 5 konzentrisch umgibt,
eingesetzt. Hierdurch wird der Absetzrührbehälter 2 in zwei untereinanderliegende
Kammern 2 a und 2 b geteilt. Der Lösebehälter 1 ist mit konischem Boden 6, Bodenauslauf
7 mit Bodenauslaufventil 8, welches über den Winkelhebel 9 und die Spindel 10 betätigt
wird, sowie Deckelaufgabevorrichtung 11 und Deckelrührwerk 19 ausgestattet und auf
den erwähnten zentralen Anschlußschacht 5 aufgesetzt. Der Absetzrührbehälter 2 besitzt
ein Bodenrührwerk 12 sowie im Boden einen Entnahmestutzen 13 für die abgesetzten
Verunreinigungen. Er ist auf diese Weise zugleich als Waschbehälter für diese abgesetzten
Verunreinigungen ausgebildet. Der Waschvorgang erfolgt durch Betätigung des Rührwerkes
12.
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Damit beim Waschen die Verunreinigungen nicht hochgespült werden,
empfiehlt es sich, den Ringraum 16 zwischen der Absetzrührbehälteraußenwand und
dem weiteren Absetzbehälter 3 durch ein Sieb 17 nach oben abdeckbar auszuführen,
wobei dieses Sieb mittels der Spindel 18 heb- und senkbar ist. Der weitere Absetzbehälter
3 besitzt einen kegelförmigen, an den zentralen Anschlußschacht angeschlossenen
Boden 14, während sich im untersten Bereich des Bodens ein Entnahmestutzen 15 befindet.
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Die Volumina des Lösebehälters des Absetzrührbehälters und des weiteren
Absetzbehälters verhalten sich wie 1:2:1.
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Die Wirkungsweise und Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergibt sich aus folgendem:
Zunächst werden die z. B. durch Aluminium in Form von
Spänen verunreinigten Kunststoffabfälle, Folienreste oder verunreinigte Zellulose-Azetatabfälle
in Form von Granulat, im Lösebehälter 1 in Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid,
nach Einschalten des im Deckel angeordneten Rührwerkes 19 etwa eine Stunde lang
gelöst. Danach wird diese Lösung in den Absetzrührbehälter 2 abgeschleust. und während
diese abgeschleuste Lösung in dem Absetzrührbehälter Zeit hat, die Verunreinigungen
absetzen zu lassen, wird in dem Lösebehälter 1 eine neue Lösung in der angegebenen
Weise hergestellt. Wegen des angegebenen Volumenverhältnisses 1: 2:1 wird nach Abschleusen
der zweiten in dem Lösebehälter 1 hergestellten Charge erreicht, daß die Lösung
in dem Absetzrührbehälter 2 bis zur Oberkante der Wandung 4 reicht. Die Verunreinigungen,
im Ausführungsbeispiel also Aluminium, setzen sich in zwei Stunden etwa 600 mm ab,
eine Zeit, die man bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zweckmäßig als Zeit für
die Lösung von zwei Chargen wählt.
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Nach erneutem Lösen und Abschieusen einer dritten Charge aus dem
Lösebehälter 1 läuft die erste Charge in den weiteren Absetzbehälter 3 über, den
man auch als Separator bezeichnen kann. Die in dem Absetzrührbehälter 2 abgesetzten
Verunreinigungen können in diesem auch gewaschen werden, was mit aufgesetztem Sieb
17 und vorher eingeschaltetem Bodenrührwerk 12 erfolgt. Nach dem Waschen werden
die Verunreinigungen dann aus dem Entnahmestutzen 13 abgezogen.