DE1177039B - Visiervorrichtung fuer Gewehrgranaten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: F 07 h

Deutsche Kl.: 72f-14

Nummer: 1177 039

Aktenzeichen: A 416111 c / 72 f

Anmeldetag: 13. November 1962

Auslegetag: 27. August 1964

Die Erfindung betrifft eine Visiervorrichtung für mit einem Leitwerkschwanz versehene Gewehrgranaten.

Es ist bekannt, Gewehrgranaten mit einer abnehmbaren Visierleiste zu versehen, die ebenso wie die Abschußkartusche in der Verpackung oder im hohlen Leitwerkschwanz der Gewehrgranate aufbewahrt, bei Gebrauch am Leitwerk festgeklemmt und beim Abschuß durch ihren Luftwiderstand selbsttätig abgestreift wird. Es ist ferner bekannt, die Visierleiste einer Gewehrgranate an einem nach hinten offenen Leitflügeleinschnitt schwenkbar derart zu lagern, daß die Visierleiste bei Nichtgebrauch in eine unwirksame Lage nach vorn geklappt, aus dieser Klappstellung durch Drehen um die Gelenkachse aufgerichtet werden kann und beim Abschuß durch ihren Luftwiderstand abgestreift wird, wobei die Gelenkachse aus dem nach hinten offenen Leitflügeleinschnitt freikommen soll.

Das Aufstecken einer gesondert verpackten Viserleiste ist jedoch umständlich und mit der Möglichkeit verbunden, daß die Visierleiste bei eiliger Handhabung falsch aufgesteckt wird und dann unstimmig ist oder daß sie bei Unterbleiben des Abschusses durch Unachtsamkeit verloren wird. Die schwenkbare Anklemmung der Visierleiste an der Hinterkante eines Leitwerkflügels ist nicht verwendbar, wenn das Leitwerk einen die Flügel umschließenden Ring aufweist, und läßt überdies die Möglichkeit offen, daß sich die aufgerichtete Klappleiste beim Abschuß nicht löst, sondern am Leitwerkflügel nach hinten klappt, am Leitwerkschwanz herumflattert und die Stabilität des Geschosses auf der Flugbahn und somit die Zielsicherheit beeinträchtigt.

Die Visiervorrichtung nach der Erfindung vermeidet diese Nachteile. Sie besteht gleichfalls aus einer am Leitwerk lösbar verklemmten Visierleiste, die aus einer unwirksamen Lage in die Gebrauchsstellung bewegbar ist, von der bekannten Klappleiste erfindungsgemäß aber abweicht durch Mittel zum Halten der Visierleiste bei Nichtgebrauch hinter dem Schwanzrohrende in einer das letztere flach abdeckenden Lage und zum Führen in die Gebrauchslage unter Freilegen der Schwanzrohröffnung. Diese Anordnung gibt eine Gewähr dafür, daß die Visierleiste vor dem Abschuß in die Gebrauchsstellung gebracht wird, weil man ohne Freigeben der Schwanzrohröffnung die Granate sonst nicht mit dem Schwanzrohr auf das Gewehr bzw. auf den Schießbecher aufsetzen kann. Überdies läßt sich bei dieser Ausführung die Visierleiste auch als Verschlußmittel für das Schwanzrohr bzw. als Sicherungsmittel für einen Ver-Visiervorrichtung für Gewehrgranaten

Anmelder:

Anstalt für die Entwicklung von Erfindungen
und gewerblichen Anwendungen ENERGA,
Vaduz (Liechtenstein)

Vertreter:

Dipl.-Ing. G. Weinhausen, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 46

Als Erfinder benannt:
Boris Batou, Genf (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 23. Dezember 1961 (14 848)

schlußstöpsel des Schwanzrohres und als Halter für die Abschußkartusche verwenden, und zwar derart, daß die Kartusche beim Bewegen der Visierleiste in die Gebrauchsstellung selbsttätig aus ihrer Halterung an der Visierleiste freikommt.

In der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Visierleiste in Führungen eines am Leitwerk lösbar verklemmten Halters aus der das Schwanzrohrende abdeckenden, unwirksamen Lage in die Gebrauchsstellung verschiebbar. Dies hat den Vorteil, daß ihre zur Geschoßachse rechtwinklige Gebrauchsstellung durch die Schiebeführung des Halters gesichert ist und die Abschußkartusche bei Nichtgebrauch durch einen sie umgreifenden Bügel des Visierhalters gesichert werden kann, von dem sie durch die Längsverschiebung der Visierleiste in die Gebrauchsstellung selbsttätig frei kommt.

Die Länge der beweglichen Visierleiste entspricht vorzugsweise dem Kaliber der Granate bzw. des Leitwerks. Sie überragt das Leitwerk in der unwirksamen Lage also nicht und behindert infolgedessen auch die Verpackung des Geschosses nicht.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. 1 die Hinteransicht des Leitwerks einer Gewehrgranate mit der Visiervorrichtung bei Nichtgebrauch der Visierleiste und Abschlußkatusche, F i g. 2 eine Seitenansicht dieser Teile.

409 658/33

F i g. 3 eine Ansicht entsprechend F i g. 1 mit in der Gebrauchsstellung befindlicher Visierleiste,

Fig. 4 eine Seitenansicht hierzu, teils im senkrechten Schnitt,

F i g. 5 eine Ansicht des Halters der Visiervorrichtung und Abschußkartusche,

F i g. 6 einen senkrechten Schnitt durch das hintere Ende des Schwanzrohres der Gewehrgranate bei Nichtgebrauch.

Die Visiervorrichtung weist einen Halter 1 auf, der am Leitwerk 2 einer Gewehrgranate mit Zungen 3 befestigt ist, von denen zwei radiale Zungen einen Leitwerkflügel einklemmen und zwei tangentiale Zungen mit Klemmung zwischen dem Umfangsring des Leitwerks und dem Schwanzrohr verspannt sind.

Der Halter 1 weist zwei Führungen 4 auf, zwischen den die als Vielfachvisier mit verschiedenen Ausschnitten versehene Visierleiste 5 verschiebbar ist. An dem Halter sind außerdem zwei Klemmbügel 6 zur Festlegung der Abschußkartusche 7 der Gewehrgranate vorgesehen.

In ihrer unwirksamen Lage gemäß F i g. 1 und 2 befindet sich die Visierleiste 5 vollständig innerhalb des Umfangs des Leitwerks 2, da ihre Länge etwa dem Durchmesser des Leitwerks entspricht. Auch die Abschußkartusche 7, die an dem einen Ende von den beiden Klemmbügeln 6 umfaßt ist und sich mit dem anderen Ende an einem Ansatz 8 der Visierleiste 5 abstützt, steht nicht radial über das Leitwerk hervor.

Das untere Ende der Visierleiste 5 ist zu einer Handhabe 9 umgebogen. Soll die Visierleiste in die Gebrauchsstellung kommen, so schiebt man sie in den Führungen 4 mittels der Handhabe 9 nach außen, bis die Handhabe an den Halter 1 anstößt. Während dieser Bewegung drückt der Ansatz 8 gegen die Abschußkartusche 7 und schiebt sie gleichfalls nach auen, bis sie von den Klemmbügeln 6 frei kommt und leicht abgenommen werden kann. Solange sich die Visierleiste nicht ganz in der Gebrauchslage befindet, kann man die Granate nicht auf den Schießbecher aufsetzen. Dies ergibt eine Gewähr dafür, daß die Visierleiste stets vollständig ausgeschoben wird und keine falsche Einstellung aufweist.

Beim Abschuß der Granate fällt die gesamte Visiervorrichtung infolge ihres Luftwiderstandes nach hinten ab, da der Halter 4 mit den Klemmzungen 3 am Leitwerk nur verklemmt ist.

Gemäß F i g. 6 ist das Schwanzrohr mit einem Stöpsel 10 verschlossen, damit beim Transport und bei der Handhabung keine Fremdkörper eindringen können. Der Stöpsel ist lose aufgesteckt und bedarf keiner festen Passung, da er bei Nichtgebrauch von der eingeschobenen Visierleiste abgedeckt ist und beim Ausschieben der Visierleiste von selbst abfällt.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Visiervorrichtung für Gewehrgranaten mit Leitwerkschwanz, bestehend aus einer am Leitwerk lösbar verklemmten Visierleiste, die aus einer unwirksamen Lage in die Gebrauchsstellung bewegbar ist. gekennzeichnet durch Mittel zum Halten der Visierleiste (5) bei Nichtgebrauch hinter dem Schwanzrohrende in einer das letztere flach abdeckenden Lage und zum Führen in die Gebrauchslage unter Freilegen der Schwanzrohröffnung.

2. Visiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Visierleiste (5) in Führungen (4) eines am Leitwerk lösbar verklemmten Halters (1) aus der das Schwanzrohrende abdeckenden, unwirksamen Lage in die Gebrauchsstellung verschiebbar ist.

3. Visiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Haltemittel (6, 8) für die Abschußkartusche (7) an der Visierleiste (5) in deren unwirksamer Lage und auf deren dem Schwanzrohrende abgekehrter Fläche.

4. Visiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der am Leitwerk (2) lösbar verklemmte Visierleistenhalter (1) einen die Kartusche an einem Ende umgreifenden Bügel (6) und die Visierleiste (5) einen das andere Ende der Kartusche hintergreifenden Anschlag (8) aufweist, der die Kartusche beim Ausziehen der Visierleiste aus dem Haltebügel (6) schiebt.

5. Visiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Visierleiste (5) in ihrer unwirksamen Lage bei Nichtgebrauch einen Schwanzrohrstöpsel (10) übergreift.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 217 914.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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