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Elektrische Programm-Steuereinrichtung für aus Schreib- und Rechenmaschine
kombinierte Buchungs- und Fakturiermaschine Bei Buchungsmaschinen ist es bekannt,
bestimmte Programmabläufe automatisch durchzuführen. Hierzu sind sogenannte Steuerbrücken
vorgesehen, in welche Reiter einsteckbar sind. Die Kombination der gesteckten Reiter
entspricht dabei dem vorbestimmten Programmablauf. Während der Beschriftung des
Beleges gleitet der Belegwagen mit der Steuerbrücke an den ortsfesten Funktionshebeln
vorbei, so daß die gesteckten Reiter das Programm oder Teile desselben zur Auslösung
bringen. Mit einer derartigen Buchungsmaschine kann nur ein eingestelltes vorbestimmtes
Programm durchgeführt werden.
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Soll jedoch mit einer derartigen Buchungsmaschine ein weiteres Programm
ausgeführt werden, so müssen entweder die Reiter in der Steuerbrücke versetzt werden
oder es muß die bisherige Steuerbrücke gegen eine andere Steuerbrücke mit entsprechender
anderer Reiterkombination ausgetauscht werden. Bei bekannten Buchungsmaschinen können
auch durch Verdrehen oder Verschieben entsprechend ausgerichteter Steuerbrücken
bis zu vier unter sich vollkommen verschiedene Programmabläufe ausgewählt werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Programmierungseinrichtung, die
ein einziges unveränderbares Hauptprogramm enthält und mit der bedarfsweise weitere
Programme ausgeführt werden sollen, die untereinander oder zum Hauptprogramm in
gewissen Beziehungen stehen, z. B. beim Fakturieren oder Erweitern des Hauptprogrammes.
Als unveränderbares Hauptprogramm ist ein solches Programm ver= standen, das in
bezug auf die auszuführenden, jedoch fest programmierten Befehle nicht geändert
werden kann. Dagegen soll durch die Anordnung der Erfindung die Forderung erfüllt
werden, daß die festen Befehlskombinationen des Hauptprogramms einzeln oder gesamt
Bestandteile eines Teilprogramms bilden können, d. h. diese Befehlskombinationen
sind auswählbar. Weiterhin soll auch die Forderung erfüllt werden, daß die gleiche
Buchungsmaschine auch ohne jede Programmierung verwendbar ist. Diese Forderungen
bestehen z. B. bei Buchungsmaschinen, die hauptsächlich zur Saldierung verwendet
werden. Bei diesen Maschinen ist ein Hauptprogramm eingestellt, das durch eine meist
verschließbare Schaltvorrichtung unwirksam gemacht werden kann, so daß die Maschine
ohne Programm allgemein verwendbar ist. Durch die Erfindung wird nun die Möglichkeit
geschaffen, mit derartigen Maschinen bei abgeschaltetem Hauptprogramm nicht nur
Teilprogramme des Hauptprogrammes durchzuführen, sondern bedarfsweise auch Rechnungen
auszustellen, bei denen verschiedene Rechenoperationen oft in den gleichen Spalten
durchgeführt werden müssen, z. B. müssen in einer Spalte mehrere Wertangaben addiert
und in der gleichen Spalte von dieser so gebildeten Summe das Skonto abgezogen werden.
Diese Rechenoperationen liegen somit untereinander in der gleichen Spalte und daher
steuerungsmäßig auch an den gleichen Stellen.
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Diese an sich unterschiedlichen Forderungen werden gemäß der Erfindung
vorteilhaft dadurch gelöst, daß auf einer einzigen Kontaktbank mehrpolige Kontakte
angeordnet sind, die durch Reiter der Steuerbrücke in einer vorbestimmten, für alle
Programme erforderlichen Kombination geschaltet werden und daß durch die gleichen
Kontakte verschiedene Funktionen gesteuert werden können, deren Umschaltung durch
Programmwählschalter bewirkt wird.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung wird das Hauptprogramm durch
Programmwählschalter gesteuert, die auf der Kontaktbank angeordnet sind, während
alle weiteren Programme bedarfsweise durch Programmwählschalter durchführbar sind,
die über Tasten betätigt werden. Diese beiden Arten der Programmschalter sind gemäß
weiterer Ausbildung der Erfindung über einen gemeinsamen Programmschalter elektrisch
parallel geschaltet. Die Tabulation des Belegwagens ist für alle Programme gleich.
Die Betätigung der durch den Belegwagen zu steuernden Kontaktsätze erfolgt in bekannter
Weise durch auf einer Steuerbrücke einsteckbare Reiter über ihnen zugeordnete Fühlhebelaggregate.
Es können jedoch auch Reiter verwendet werden, die als elektrische Kontaktstücke
wirken.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Die in der Schaltungsanordnung
dargestellten Kontakte 1 bis 8 sind jeweils vierpolig ausgebildet und in bekannter,
nicht näher dargestellter Weise auf der nicht dargestellten Kontaktbank angeordnet.
Die einzelnen Pole der Kontakte 1 bis 8 sind zu vier Gruppen A bis
D zusammengefaßt, von denen jede Gruppe einem Programm oder Teilprogramm
zugeordnet ist. Die Kontakte 1 bis 8 werden in bekannter Weise über bedarfsweise
steckbare Reiter durch den sich bewegenden Belegwagen geschaltet. Mit ihnen können
insgesamt 32 Programmoperationen für alle Programme durchgeführt werden. Die Steuerung
dieser Programmoperationen wird als bekannt vorausgesetzt. In der dargestellten
Schaltungsanordnung sind daher nur die Ausgänge 1 bis 32 der Kontakte 1 bis 8 gezeichnet.
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Als Ausführungsbeispiel wird eine Buchungsmaschine angenommen, die
grundsätzlich als vorbestimmtes Hauptprogramm die Saldierung durchführt. In dieses
Hauptprogramm darf kein unberechtigter Eingriff vorgenommen werden, d. h. es darf
keine Programmwahl vorhanden sein. Weiterhin soll aber die Möglichkeit bestehen,
unter Aufhebung dieser Zwangsvorschrift mit Hilfe der gleichen Buchungsmaschine
auch Rechnungen auszustellen (Fakturieren). Hierzu sind mehrere Programmabläufe
durchzuführen, die untereinander bzw. steuerungsmäßig an den gleichen Stellen liegen.
Außerdem muß die Buchungsmaschine beim Ausfertigen von Rechnungen ohne Programmsteuerung
arbeiten können, z. B. zur Ausfüllung des Rechnungskopfes.
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Es sei zunächst an Hand der dargestellten Schaltungsanordnung der
zwangsläufige Programmablauf beschrieben.
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Wird als Hauptprogramm die Buchung einer Kontokarte angenommen, so
können bei acht Kontakten acht Spalten mit verschiedenen Rechenoperationen ausgefüllt
werden. Die jeweiligen freien Leitungen 1
bis 8 der ersten Kontaktgruppe A,
wenn diese dem Hauptprogramm zugeordnet ist, sind in bekannter, nicht dargestellter
Weise mit Schaltmitteln verbunden, die ihrerseits die betreffende Rechenoperation
steuern. Soll in einer dieser Spalten keine Rechenoperation durchgeführt werden,
so ist der entsprechende Kontakt nicht verdrahtet. Neben den Kontakten 1 bis 8 ist
auf der Kontaktbank zusätzlich der Kontakt SA vorgesehen. Zur zwangsläufigen
Durchführung des Hauptprogrammes ist der Programmschalter P in seine Arbeitsstellung
umzuschalten. Während der Auswahlschalter SA beim Transport des Belegwagens
z. B. dauernd geschaltet ist, werden die Kontakte 1 bis 8 nur für die Dauer des
Wagendurchganges durch die entsprechenden Spalten geschaltet. Dabei werden in bekannter
Weise nacheinander die zugeordneten Rechenoperationen durchgeführt. Die Kontakte
1 bis 8 der Gruppen B bis D
bleiben, obwohl sie ebenfalls entsprechend
den Kontakten 1 bis 8 der Gruppe A geschaltet werden, wirkungslos, da die Programmauswahlschalter
SB bis SD
durch den Belegwagen nicht geschlossen werden.
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In der Arbeitsstellung des Programmschalters P kann somit nur ein
einziges Programm mit unveränderbaren Befehlskombinationen durchgeführt werden.
Es ist dabei jedoch gleichgültig, in welche Gruppe A bis D dieses Hauptprogramm
durchgeführt wird. Auch kann eine Kombination der Kontakte 1 bis 8 in mehreren Gruppen
A bis D als Hauptprogramm ausgewählt werden. Während im ersten Fall
die Programmwählschalter SA bis SD als Kontaktschienen ausgebildet
sind, die über den ganzen Bereich der Kontakte 1 bis 8 reichen und bedarfsweise
wirksam sind, sind sie im zweiten Fall für jeden Kontakt 1 bis 8 besonders vorgesehen,
so daß zur Wirksamkeit eines ausgewählten Kontaktes einer der zugeordneten Auswahlschalter
gesteckt werden muß. Es sind somit mindestens zwei Reiter zu stecken.
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Soll eine Rechnung ausgestellt werden, so ist der Programmschalter
P in seine gezeichnete Ruhestellung umzuschalten. Dadurch werden die auf der Kontaktbank
angeordneten Programmwählschalter SA bis SD wirkungslos. Die vorher
beschriebene Durchführung des Hauptprogrammes kann nunmehr über den Tastenauswahlschalter
TA vorgenommen werden. Wird dagegen die Taste TO betätigt, so kann
die Buchungsmaschine ohne jede Programmierung verwendet werden. Dies ist z. B. der
Fall, wenn der Kopf einer Rechnung ausgeschrieben werden soll. Durch Drücken der
Taste TO werden nicht dargestellte Schaltmittel wirksam, durch die jede Programmierung
ausgeschaltet wird. Durch den Wagenlauf werden zwar alle gesteckten Kontakte 1 bis
8 betätigt, sie sind aber wirkungslos.
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Soll in einem ersten Teilprogramm nur in Spalte 2 die Rechnungsnummer
gedruckt werden, so muß durch den Belegwagen der Kontakt 2 der dem ersten Teilprogramm
zugeordneten Gruppe B geschaltet werden, nachdem vorher der Schalter TB geschlossen
wurde. Ist der Belegwagen auf die zweite Spalte eingestellt, so wird das mit dem
Ausgang 10 verbundene Schaltmittel wirksam. Wird der Kontakt 2 bereits durch
die Programmierung des Hauptprogrammes durch einen Reiter gesteuert, so ist eine
Neusteckung für die Gruppe B nicht mehr erforderlich. Da in den weiteren Spalten
keine Programmfunktion ausgeführt wird, bleiben die Ausgänge 11 bis 16 ohne elektrische
Verbindung.
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In einem zweiten Teilprogramm des Fakturiervorganges werden nun die
einzelnen Rechnungspositionen aufgeführt und deren Rechnungswert in einer Spalte,
z. B. der 7. Spalte, addiert. Entsprechend den in den einzelnen Spalten durchzuführenden
Operationen sind die Ausgänge 17 bis 24 der Kontakte 1 bis 8 mit Steuerschaltmitteln
verbunden oder nicht. Zur Durchführung dieses zweiten Teilprogramms ist der Schalter
TC zu schließen.
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In einem dritten Teilprogramm, das der Programmgruppe D zugeordnet
ist, soll die Skontoberechnung durchgeführt werden. Hierzu ist der Schalter TD
zu
schließen. In diesem Teilprogramm soll auch das errechnete Skonto in der
gleichen Spalte von der im 2. Programm errechneten Rechnungssumme abgezogen werden.
Nach Einstellung des Belegwagens auf die 7. Spalte schließt abermals der Kontakt
7. Während die Kontaktpole des Kontaktes 7 in den Programmgruppen A bis C unwirksam
bleiben, wird in der Programmgruppe D das dem Ausgang 31 zugeordnete Schaltmittel
wirksam, das seinerseits die Subtraktion des in einer vorherigen Spalte errechneten
Skontos bewirkt.
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Während die einzelnen Programme oder Teilprogramme wählbar sind, bleibt
die Spalteneinteilung in Größe und Zahl für alle Programme unverändert. Dies hat
besonders bei der Ausschreibung von Rechnungen den Vorteil, daß die Aufzeichnungen
stets spaltenrichtig untereinander vorgenommen werden können. Dadurch wird das Formularbild
übersicht-
]ich. Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Anordnung
neben der einfachen Bedienung den Vorteil, daß sowohl eine besondere Absicherung
gegen Programmänderungen, z. B. durch Schlüsselschalter usw., möglich ist, als auch
ein Buchen mit Programm, bei dem gewisse Programmabläufe wählbar sind und zwangsweise
ablaufen.
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In Abänderung des beschriebenen Ausführungsbeispieles können an Stelle
der vierpoligen Kontakte 1 bis 8 einpolige Kontakte auf der Kontaktbank angeordnet
werden, die ihrerseits Relais mit mehreren Kontakten steuern.