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Empfängeranschlußschnur für erdunsymmetrische Empfangsantennenanlagen
An Fernsehempfangsgeräten sind in der Regel für die Fernsehbänder IV und V getrennte
und von dem Eingang für die Bänder I und III unabhängige Anschlußmöglichkeiten vorgesehen.
Bei Gemeinschaftsantennenanlagen werden die einzelnen Bänder über eine gemeinsame
Niederführungsleitung den Fernsehanschlußdosen zugeführt und von dort aus über eine
Anschlußschnur mit nur einem Antennenstecker dem Empfangsgerät zugeleitet. Dies
hat den Nachteil, daß, z. B. für den Empfang von Sendungen aus den Fernsehbändern
IV oder V, ein Umstecken des Antennenanschlußkabels notwendig ist, sofern vorher
Sendungen aus den Fernsehbändern I oder III empfangen wurden. Außerdem treten beim
Empfang der Fernsehbänder IV oder V Störungen aus anderen Fernsehbereichen auf,
die von anderen Geräten einer Gemeinschaftsantennenanlage ausgehen, sofern diese
gleichzeitig ein Programm aus den Bändern I oder III empfangen. Da die Anschlußdosen
für die Fernsehempfänger für alle Fernsehbereiche durchlässig sind, ist eine ausreichende
gegenseitige Entkopplung der einzelnen Bänder über die Anschlußdosen nicht möglich,
ohne daß für die Anschlußdämpfung unzulässig hohe Werte auftreten.
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Es ist bekannt, bei Antennensteckdosen, die in Verteilerleitungen
mit gemeinsamer Übertragung der Rundfunk- und Fernsehbereiche eingeschaltet werden,
eine Weichenanordnung einzubauen und dadurch für die einzelnen Bereiche getrennte
Ausgänge zu erreichen. Die gesamte Entkopplung wird dabei innerhalb der Anschlußdose
vorgenommen. Dies ergibt jedoch bei vielen Einzelbereichen eine große Zahl von Anschlußbuchsen,
so daß die räumliche Unterbringung Schwierigkeiten bereitet und außerdem die Gefahr
einer Verwechslung besteht.
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Bei der Übertragung des Kurz-, Mittel- und Langwellenbereichs einerseits
und des UKW-Rundfunkbereichs andererseits über eine gemeinsame Verteilerleitung
ist es bekannt, an der Anschlußdose für die Auskopplung des gesamten Hörrundfunkbereichs
nur eine Anschlußbuchse vorzusehen und innerhalb der von der Buchse zum Empfangsgerät
führenden Anschlußschnur eine Weichenanordnung anzubringen, die eine Aufteilung
in den LMK-Bereich einerseits und den UKW-Bereich andererseits ergibt.
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Beim Empfang einer größeren Anzahl von Fernsehbändern, z. B. der Bänder
I, Il und IV/V, ist es bekannt, in das Empfängeranschlußkabel eine Weiche einzubauen,
die eine Auftrennung in die Bänder I und III einerseits und die Bänder IV/V andererseits
vornimmt.
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Bei der gemeinsamen Übertragung der Bänder I, 11I, IV und V ergeben
sich sowohl hinsichtlich der Symmetrierung als auch hinsichtlich der Entkopplung
infolge der großen Bandbreiten und der geforderten Entkopplungswerte gewisse Schwierigkeiten.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Empfängeranschlußschnur für erdunsymmetrische
Empfangsantennenanlagen, bei denen alle Fernsehbereiche über einen gemeinsamen Anschluß
ausgekoppelt werden und im Bereich der Anschlußschnur Symmetrierübertrager sowie
eine Weiche zur Auftrennung in obere und untere Fernsehbänder vorgesehen sind. Bei
einer derartigen Empfängeranschlußschnur werden die genannten Schwierigkeiten in
einfacher Weise erfindungsgemäß dadurch behoben, daß für die oberen Fernsehbänder,
vorzugsweise Band IV/V, und die unteren Fernsehbänder, insbesondere Band I und III,
getrennte, den empfängerseitigen Weichenausgängen nachgeschaltete Symmetrierübertrager
vorgesehen sind und daß der Symmetrierübertrager für das untere Fernsehband als
Leitungsübertrager mit bifilaren Wicklungen und der Symmetrierübertrager für das
obere Fernsehband als A/2-Umwegleitung ausgebildet ist.
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Durch die empfängerseitige Nachschaltung der Übertrager läßt sich
die vorgeschaltete Weichenanordnung noch in unsymmetrischer Ausführung aufbauen,
was den Aufwand an Bauteilen und Abgleicharbeiten erheblich vereinfacht. Die Symmetrierungs-
und Transformationsbedingungen können am empfängerseitigen Ausgang der Weiche mit
zwei getrennten und voneinander unabhängigen Übertragern besser eingehalten werden
als bei Einschaltung z. B. nur eines gemeinsamen Übertragers vor dem Eingang in
die Weichenanordnung. Ein derartiger Übertrager wäre für eine Bandbreite von etwa
50 bis 800 MHz nur mit großen Schwierigkeiten entsprechend den geforderten Betriebsbedingungen
herzustellen.
Die Erfindung ermöglicht es außerdem, die bisher für die unteren Fernsehbänder gebräuchlichen
bifilaren Leitungsübertrager zu verwenden, deren Bandbreite und Symmetrierungseigenschaften
für diesen Frequenzbereich ausreichend sind. Dagegen ist für den oberen Frequenzbereich
ein Übertrager mit einer i/-2-Umwegleitung besser geeignet, weil einerseits bereits
die Länge dieser Umwegleitung entsprechend klein gehalten werden kann und andererseits
das Verhältnis der Eckfrequenzen, z. B. in den Bändern IV und V, den Wert von 1
: 2 noch nicht einmal erreicht.
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Der Ausgang der Weichenanordnung in Richtung auf den Empfänger wird
zweckmäßig durch zwei symmetrische 240-Ohm-Leitungen, insbesondere Bandkabel, gebildet,
wobei vorteilhaft die für die Fernsehbänder IV und V dienende Leitung als geschirmte
Leitung ausgebildet ist.
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Eine besonders vorteilhafte und in ihrer Herstellung billige Weichenanordnung
besteht gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darin, daß der als
V2-Umwegleitung ausgebildete Symmetrierübertrager für die Fernsehbänder IV und V
in Form einer gedruckten Schaltung ausgebildet ist. Die Weichenanordnung, die zweckmäßig
ebenfalls als gedruckte Schaltung ausgeführt ist, besteht vorteilhaft aus zwei Platten,
von denen die eine die Symmetrieranordnung mit der Ä/2-Umwegleitung und den Hochpaß
und die andere den Tiefpaß enthält. Zwischen beiden lassen sich die Anschlußleitungen
sowie der Symmetrierübertrager für die Bänder 1 und III anordnen. Die Weichenanordnung
ist demnach so aufgebaut, daß an der Empfängeranschlußschnur ein die Weichenanordnung
umschließendes Schutzgehäuse vorgesehen ist, bei dem an einer Seite die zur Fernsehantennensteckdose
führende Leitung eingeführt ist und am anderen Ende zwei Leitungen, insbesondere
Bandkabel mit 210 Ohm Wellenwiderstand, herausgeführt sind, an die jeweils zum Anschluß
an die Antenneneingangsbuchsen der Fernsehempfänger geeignete Stecker angebracht
sind. Der als gedruckte Schaltung ausgebildete Symmetrierübertrager ist vorteilhaft
so ausgebildet, daß auf einer doppelt kaschierten Platte auf einer Seite die );/2-Umwegleitung
als mäander- oder schleifenförmig ausgebildete schmale bandförmige Leitung angeordnet
ist. Die Einstellung des Wellenwiderstandes der i/2-Umwegleitung wird dabei durch
die Breite der bandförmigen Leitung, deren Abstand von der Barunterliegenden leitenden
Fläche und der Dielektrizitätskonstante des dazwischenliegenden Isolierstoffmaterials
bestimmt. Es ist auch möglich, eine einfach kaschierte Platte für den Aufbau des
Symmetrierübertragers mit der d/2-Umwegleitung zu verwenden. Die mit dem Außenleiter
des unsymmetrischen Anschlußkabels verbundene leitende Platte wird dabei durch ein
Blech gebildet, dessen Abstand von der Umwegleitung entsprechend geändert werden
kann, wodurch eine Wellenwiderstandseinstellung möglich ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Antennenanschlußschnur, welche aus dem Antennenstecker
1, der unsymmetrischen Leitung 2, einem Weichengehäuse 3 und zwei symmetrischen
Leitungen 4 und 5 mit den Steckern 6 und 7 für den Anschluß an das Empfangsgerät
besteht. Die Weichenanordnung im Inneren des nur schematisch dargestellten Anschlußgehäuses
3 besteht aus einem Tiefpaß 8 und einem nachgeschalteten Symmetrierübertrager 9
sowie aus einem Hochpaß 10 mit nachgeschaltetem Symmetrierübertrager 11.
Der Tiefpaß 8 besteht dabei aus den beiden Serieninduktivitäten L1 und L2 und der
Querkapazität Cl. Der Hochpaß 10 dagegen besteht aus zwei Serienkapazitäten C2 und
C3 und der Querinduktität L .;. Der Symmetrierübertrager 9 für die Fernsehbänder
I und III ist als Leitungsübertrager mit bifilaren Wicklungen aufgebaut und transformiert
den Ausgangswiderstand des unsymmetrischen Filters 8 von 80 Ohm auf 240 Ohm entsprechend
dem Wellenwiderstand des angeschlossenen Bandkabels 4. Der Symmetrierübertrager
11 für die Fernsehbänder :. und 5 besteht aus einer Leiteranordnung mit einer i/2
langen Umwegleitung. Bei einem Eingangswellenwiderstand von 60 Ohm und einem Ausgangswellenwiderstand
von 240 Ohm hat die Umwegleitung 12 des Eingangsübertragers 11 einen Wellenwiderstand
von 120 Ohm. Durch den dargestellten Aufbau der Antennenanschlußschnur für Fernsehempfangsgeräte
ist es möglich, wahlweise Programme aus den Fernsehbändern I und III bzw. IV und
V zu empfangen, ohne daß ein Umstecken notwendig ist. Durch die Einfügung der Weichenanordnung
in die Anschlußschnur wird ferner erreicht, daß irgendwelche von den Oszillatoren
der Empfangsgeräte ausgehende Störungen nicht über die Antennensteckdose in die
Gemeinschaftsanlage eindringen können und dort in Geräten, die auf andere Programme
eingestellt sind. Störungen hervorrufen. Zur besseren gegenseitigen Entkopplung
der beiden Leitungen 4 und 5 ist es zweckmäßig, eine dieser Leitungen oder auch
beide als geschirmte symmetrische Leitung aufzubauen.
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In F i g. 2 und 3 ist der Aufbau der Weichenanordnung dargestellt,
wobei die Filterglieder 8 und 10 und der Übertrager 11 als gedruckte
Schaltung ausgebildet sind. Die Weichenelemente und der Übertrager sind auf zwei
getrennten Platten angebracht, von denen die eine in F i g. 2 und die andere in
F i g. 3 dargestellt ist. In F i g. 2 ist an der Unterseite der Platte 19a die unsymmetrische
Anschlußleitung 2 angeschlossen. Die als Scheibenkondensatoren ausgebildeten Kapazitäten
C., und C.; des Hochpasses 10 sind ebenso wie die Induktivität L3 auf der
Platte 19a angeordnet, die den Symmetrierübertrager 11 enthält. Vom Kondensator
C., führt ein breites Leitungsband 13 mit dem Wellenwiderstand 60 Ohm zum
Anschluß der Symmetrieranordnung 11. Diese besieht aus mäanderförmig angeordneten
schmalen bandförmigen Leitern, die i/2 lang sind, wobei i die mittlere
Wellenlänge des Fernsehbandes IV bzw. V ist. Am Ausgang der Symmetrieranordnung
11 ist die Bandleitung 5 angeschlossen, wobei die Anschlußklemmen in hier nicht
dargestellter Weise zugentlastet sind. Bei Verwendung einer doppelt kaschierten
Platte für den Aufbau der Schaltungsanordnung nach F i g. 2 wird der Wellenwiderstand
der Leitung 13 sowie der Wellenwiderstand der Umwegleitung des Symmetrierübertragers
11 durch den Abstand der Leiter von der Barunterliegenden durchgehenden leitenden
Fläche sowie durch die Breite der Leiter und die Dielektrizitätskonstante des zwischenliegenden
Isoliermaterials bestimmt. Der Wellenwiderstand der Umwegleitung des Symmetrierübertragers
11 hat dabei für den übergang von einer 60-Ohm-Leitung 13 auf die 240-Ohm-Leitung
5 einen Wert von 120 Ohm. In F i g. 3 ist
eine weitere Platte 19
b dargestellt, bei der die Induktivitäten L1 und L2 als gedruckte Schaltung ausgebildet
sind, während die Querkapazität C1 durch einen Scheibenkondensator gebildet wird.
An den Punkten 14, 15 ist der Eingang des Symmetrierübertragers 9 und an den Punkten
16 :und 17 dessen Ausgang angeschlossen. Der Anschluß des Bandkabels 4 erfolgt ähnlich
wie der des Bandkabels 5 an hierzu vorbereiteten Lötstellen. Die leitende Schicht
18 liegt auf Massepotential und dient zum Anschluß der Erdungsstellen des übertragers.
In F i g. 4 ist die Anordnung zum übergang von der gemeinsamen Anschlußleitung 2
auf die Teilleitungen 4 und 5 dargestellt, wobei das Gehäuse 3 aufgeschnitten ist.
Die Weichenanordnung besteht :demnach aus den beiden Platten 19 a und 19
b, die in F i g. 2 und 3 getrennt dargestellt sind. Zwischen den beiden Platten
ist der Symmetrierübertrager 9 in Form einer bifilaren, auf einem Ferritkern aufgebrachten
Wicklung angeordnet. DieWeichenanordnung wird zweckmäßig in ein Gehäuse 3 eingebaut,
das auch die Zugentlastung der Anschlußstellen :der Leitungen 2, 4 und 5 übernimmt.
Da für den Symmetrierübertrager 11 an der Unterseite der Platte 19a eine leitende
Fläche vorhanden sein muß, sind die beiden auf den Platten 19 a und 19
b angeordneten Filter zugleich auch gegeneinander entkoppelt.