DE1163015B - Verfahren zur Herstellung von, gegebenenfalls verschaeumten, Kunststoffen aus Polyisocyanaten und Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von, gegebenenfalls verschaeumten, Kunststoffen aus Polyisocyanaten und PolyesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESGHRIFT
Internat. Kl.: C 08 g
Deutsche Kl.: 39 b - 22/04
Nummer: 1 163 015
Aktenzeichen: H 47313 IV c / 39 b
Anmeldetag: 3. November 1962
Auslegetag: 13. Februar 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen
aus organischen Polyisocyanaten und Hydroxyl- oder/und Carboxylgruppen enthaltenden
Polyestern mehrbasischer, araliphatischer Carbonsäure, wobei je nach Auswahl und Mengenverhältnissen
der genannten Reaktionspartner und den Bedingungen der Polyaddition, gegebenenfalls unter
Zuhilfenahme weiterer Zusatzstoffe, homogene oder verschäumte, elastische oder harte Massen erhalten
werden.
Es ist bekannt, nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren aus Polyisocyanaten und höhermolekularen
Verbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen Kunststoffe herzustellen, deren Eigen-
schäften in weiten Grenzen, abhängig in erster Linie von der Art und den Mengenverhältnissen der Ausgangsmaterialien
sowie den Bedingungen der PoIyadditon, abgewandelt werden können. Vorzüglich
werden Polyester mit freien Hydroxylgruppen oder/ und Carboxylgruppen für diese Zwecke herangezogen,
die aus mehrwertigen Alkoholen und mehrwertigen Carbonsäuren hergestellt sind. Zur Herstellung
der benötigten Polyester sind vornehmlich aliphatische Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure oder
ihre nahen Homologen, sowie durch Dimerisierung höher ungesättigter Fettsäuren erhaltene, dimere
Fettsäuren, aber auch aromatische Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure od. ä., verwendet worden. Es ist
auch bekannt, daß höherfunktionelle Carbonsäuren, wie trimere oder höherpolymere Fettsäuren, sowie
anteilig Monocarbonsäuren, beispielsweise Fettsäuren mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen, mit verwendet
werden können. Ferner hat man auch Hydroxymonocarbonsäuren, wie Ricinolsäure bzw.
Ricinusöl, sowie Harzsäuren für diese Zwecke heranzuziehen versucht. Praktisch werden derzeit jedoch
überwiegend Polyester auf Basis Adipinsäure oder — in geringem Umfange — dimerer Fettsäuren
verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen
bzw. Carbonamidgruppen enthaltenden, gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen durch Umsetzung
von gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten mit Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen aufweisenden
Polyestern, üblichen Zusätzen sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Treibmitteln unter
Formgebung; hierbei werden erfindungsgemäß als Polyester solche verwendet, die aus mehrbasischen,
COOH-Gruppen aufweisenden, araliphatischen Polymerisaten oder deren Estern durch Veresterung bzw.
Verfahren zur Herstellung von, gegebenenfalls verschäumten, Kunststoffen aus Polyisocyanaten
und Polyestern
Anmelder:
Harburger Fettchemie
Brinckman & Mergeil G. m. b. H., Hamburg-Harburg, Seehafenstr. 2
Brinckman & Mergeil G. m. b. H., Hamburg-Harburg, Seehafenstr. 2
Als Erfinder benannt:
Dr. Josef Baltes, Hamburg,
Dr. Friedrich Weghorst, Hamburg-Harburg, Dr. Zdzislaw Makus, Hamburg-Harburg
Umesterung mit mehrwertigen alkoholischen Verbindungen erhalten worden sind und eine Hydroxylzahl
von 25 bis 300 und eine Säurezahl von 0,1 bis 100 aufweisen.
Vorzugsweise werden solche Polyester verwendet, die durch Umsetzung mehrwertiger alkoholischer
Verbindungen mit einem Gemisch aus mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren einerseits und aliphatischen
Dicarbonsäuren mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, aromatischen Dicarbonsäuren vom Phthalsäuretyp,
dimerisierten Fettsäuren, Monocarbonsäuren mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren
und/oder styrolisierten Fettsäuren andererseits erhalten worden sind.
Durch die Erfindung wird somit die Rohstoffbasis zur Herstellung von Polyurethankunststoffen
um die besonders wohlfeil zugängliche neue Gruppe der Polyester mehrbasischer, araliphatischer Carbonsäuren
erheblich verbreitert.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Polyester benötigten mehrbasischen, araliphatischen
Carbonsäuren werden vorzugsweise durch kationische Copolymerisation von konjugiert-ungesättigten
Fettsäuren oder deren Verbindungen sowie diese enthaltenden Gemischen mit aromatischen
Vinylverbindungen, wie Styrol oder seinen Homologen, nach dem »Verfahren zur Herstellung von
mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren und deren Verbindungen« nach der belgischen Patentschrift
627 128 erhalten. Nach diesem Verfahren werden konjugiert-ungesättigte Fettsäuren bzw. deren
Verbindungen, vorzugsweise ihre Ester einwertiger Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder auch
40S 508/463
diese Stoffe enthaltende Gemische, mit aromatischen Vinylverbindungen, vorzugsweise Styrol oder seinen
Homologen, im Verhältnis von 0,1 bis 5 Mol, vorzugsweise 0,5 bis 2 Mol, Styrol oder seinen Homologen
auf 1 Mol konjugjert-ungesättigte Fettsäure bzw. deren Verbindung, auch in Gegenwart inerter
Lösungsmittel, bei einer 2000C nicht übersteigenden
Temperatur, vorzugsweise bei 50 bis 150° C, in sonst
an sich bekannter Weise kationisch copolymerisiert, worauf niedermolekulare Bestandteile, wie nicht
umgesetzte Fettsäuren bzw. deren Verbindungen, nicht umgesetztes Styrol und dessen Homologen,
styrolhaltige Monocarbonsäuren bzw. deren Verbindungen sowie gegebenenfalls Lösungsmittel, vornehmlich
auf destillativem Wege, entfernt werden können. Die benötigten araliphatischen Carbonsäuren
können auch durch radikalische Copolymerisation der genannten Reaktionspartner in Gegenwart
eines freie Radikale bildenden Katalysators, z. B. eines organischen Peroxyds, und eines Beschleunigers,
wie Alkylmercaptan, erhalten werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyester werden gewöhnlich aus den araliphatischen Polycarbonsäuren
oder deren Mischungen mit anderen Carbonsäuren durch Veresterung mit den mehrwertigen
Alkoholen hergestellt. Praktisch frei von Carboxylgruppen erhält man sie in besonders vorteilhafter
Weise, wenn man von Estern der araliphatischen Polycarbonsäure, vorzugsweise von ihren Methylestern,
ausgeht und diese der Alkoholyse mit den mehrwertigen Alkoholen unterwirft.
Die verwendeten Polyester sind meist bei gewöhnlicher Temperatur flüssig und haben ein mittleres
Molekulargewicht von 800 bis 6000, vorzugsweise von 1500 bis 4000. Ihre reaktionsfähigen Wasserstoffatome
können als Hydroxyl- oder/und Carboxylgruppen vorliegen. Demgemäß zeigen die zu verwendenden
Polyester Hydroxylzahlen von 25 bis etwa 300. Ihre Säurezahlen werden gewöhnlich in
niedrigen Grenzen gehalten, etwa zwischen 0,1 und 5. Derartige Polyester reagieren mit Polyisocyanaten
vorwiegend unter Bildung von Urethangruppen enthaltenden Massen. Es sind jedoch auch höhere
Säurezahlen zulässig, wenn die Polyaddition unter bevorzugter Bildung von Carbonamidgruppen angestrebt
wird. In diesem Falle kann die Säurezahl bis maximal 100, vorzugsweise bis zwischen 20 und 60,
eingestellt sein. Die Summe von Hydroxylzahl und Säurezahl soll also im Bereich von 25 bis 400 liegen.
Durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse und auch durch die Art der Kondensationsführung ist es
leicht möglich, Polyester mit Hydroxylgruppen oder auch mit Hydroxyl- und Carboxylgruppen der beschriebenen
Art herzustellen. Die erfindungsgemäß verwendeten Polyester auf Basis mehrwertiger, araliphatischer
Carbonsäuren können auch mit anderen Polycarbonsäuren, wie Adipinsäure, und/oder mit
anteiligen Monocarbonsäuren, wie Ölsäure, modifiziert sein.
Die Polyester können der Polyaddition sowohl mit einfachen Polyisocyanaten, wie sie durch Phosgenierung
entsprechender Polyamine enstanden sind, als auch mit höhermolekularen, mehrere Isocyanatgruppen
tragenden Verbindungen unterworfen werden. Geeignete einfache Polyisocyanate sind z. B.
Toluylen-2,4- oder Toluylen-2,6-diisocyanat, p- oder
m-Phenylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-l,5-diisocyanat oder Hexamethylendiisocyanat.
Auch höherfunktionelle Polyisocyanate, wie 4,4',4"-Triphenylmethantriisocyanat, können verwendet werden. Ebenso sind höhermolekulare
Polyisocyanate brauchbar, die durch Umsetzung von einfachen Polyisocyanaten mit Trimethylolpropan
oder ähnlichen Triolen erhalten worden sind. Es kann auch vorteilhaft sein, ein Vorpolymerisat
mit freien Isocyanatgruppen zu verwenden, das durch Umsetzen der beanspruchten Polyester
ίο mit überschüssigem Diisocyanat bei erhöhter Temperatur
erhalten wird. Zur Verzögerung der Polyaddition, wie sie beispielsweise bei Lackkompositionen
auf Isocyanatbasis erwünscht ist, können sogenannte verkappte Polyisocyanate benutzt werden,
die durch Umsetzung der oben bezeichneten Diisocyanate mit Monooxyverbindungen, wie aliphatischen
oder cycloaliphatischen Alkoholen oder Phenolen, bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart von
Polymerisationskatalysatoren zugänglich sind. Die erfindungsgemäße Verwendung der neuartigen
Polyester aus mehrbasischen, araliphatischen Carbonsäuren bringt gegenüber den bisher im Rahmen
des Isocyanat-Polyadditions-Verfahrens benutzten Polyestern ganz erhebliche und teils überraschende
Vorteile mit sich. Diese Vorteile betreffen sowohl ihre breite Einsatzmöglichkeit innerhalb des Isocyanat-Polyadditions-Verfahrens
als auch ihre besonders günstige Verarbeitbarkeit und nicht zuletzt die hervorragenden Eigenschaften der aus diesen
neuartigen Polyestern erzeugten Kunststoffe.
Polyesterurethane können bekanntlich in verschiedenartiger Form hergestellt und verwendet
sein, z. B. als homogene Elastomere, als elastische, halbstarre oder starre Schaumstoffe oder als Lacke,
Filmbildner, Überzugs- oder Imprägniermassen, um nur die wichtigsten Gebiete zu nennen. Je nach Verarbeitungsart
und Verwendungszweck mußten für die Erzeugung der benötigten Polyester strukturell
ganz verschiedenartige Polycarbonsäuren herangezogen werden, ohne daß es gelang, mit Hilfe ein und
desselben Polycarbonsäuretyps für alle genannten Zwecke geeignete Kunststoffe mit optimalen Eigenschaften
herzustellen. Demgegenüber können die erfindungsgemäß verwendeten Polyester auf Basis
mehrwertiger, araliphatischer Carbonsäuren sowohl zur Herstellung von homogenen Elastomeren oder
verschäumten Kunststoffen wie auch zur Erzeugung von Lacken, Filmbildnern, Überzugs- oder Imprägniermassen
verwendet werden, wobei zweckmäßig entsprechende Modifikationsmöglichkeiten im Hinblick
auf den jeweiligen Verwendungszweck ausgenutzt werden. Diese betreffen hauptsächlich die
Auswahl der zu ihrer Herstellung benötigten Polyole, die Einstellung des Gehaltes an freien Hydroxyl-
bzw. Carboxylgruppen, die Modifizierung mit Monocarbonsäuren und anderen Polycarbonsäuren sowie
die zweckmäßige Auswahl der zu ihrer Verarbeitung jeweils benötigten, allgemein bekannten Zusatz- und
Hilfsstoffe.
Die Verarbeitung der erfindungsgemäß verwendeten Polyester gestaltet sich besonders vorteilhaft,
da sie bei gewöhnlicher Temperatur flüssig und mit den benötigten Zusatz- und Hilfsstoffen gut verträglich
sind und ihre Viskosität auf den jeweiligen Verwendungszweck und die Verarbeitungsbedingungen
leicht eingestellt werden kann. Demgemäß ist zur Erzeugung von Schaumstoffen die wirtschaftlich
besonders günstige, einstufige Arbeitsweise zu bevor-
zügen, bei der das Polyisocyanat als die eine Komponente
sowie der Polyester nebst allen Zusatz- und Hilfsstoffen samt Treibmittel als die andere Komponente
im bestimmten Mengenverhältnis vermischt und sodann der Schaumausbildung unter Formgebung
bei gewöhnlicher oder auch erhöhter Temperatur überlassen werden. Homogene Elastomere
können grundsätzlich auf die gleiche Weise hergestellt werden, gleichwohl kann hier das zweistufige
Verfahren vorteilhaft sein, bei dem im ersten Schritt aus Polyester mit niedrigem Gehalt an Carboxylgruppen
(Säurezahl unter 5) und überschüssigem Polyisocyanat ein Voraddukt gebildet wird, das dann
durch weitere Umsetzung mit reaktionsfähigen Partnern, wie Polyolen, in den endgültigen makromolekularen,
vernetzten Zustand, übergeführt wird.
Zur Herstellung von Lacken, Filmbildnern, Überzugs- oder Imprägniermassen werden solche der
beanspruchten Polyester bevorzugt, die höhere Hydroxylzahlen (über 150) und sehr niedrige Säurezahlen
(möglichst unter 5) aufweisen. Diese Polyester werden in bekannter Weise mit geeigneten
Polyisocyanaten vermischt. Solche Gemische lassen sich bei gwöhnlicher. Temperatur leicht aufstreichen
und erhärten in kurzer Zeit zu hochglänzenden, zähen Überzügen. Allerdings ist die Haltbarkeit
derartiger Gemische naturgemäß begrenzt, so daß sie alsbald verarbeitet werden müssen. Verwendet
man dagegen mit Monooxyverbindungen verkappte Polyisocyanate, so lassen sich Ansätze herstellen, die
bei gewöhnlicher Temperatur praktisch unbegrenzt haltbar sind und die bei erhöhter Temperatur aushärten.
Durch Mitverwendung von geeigneten Lösungsmitteln, wie Estern, Ketonen, Phenolen oder
Chlorkohlenwasserstoffen, ferner von Katalysatoren, die Härtungstemperatur und -zeit herabsetzen, wie
tert.Alkyl- oder Arylaminen, sowie Carbonsäureamidoaminen, von Weichmachern, Lackharzen, Füllstoffen
und Pigmenten, können derartige Systeme in weiten Grenzen modifiziert und dem jeweiligen Verwendungszweck
angepaßt sein.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Beständigkeit
gegenüber hydrolytischen Einflüssen aus, ohne daß ihre sonstigen Eigenschaften, wie sie die Isocyanat-Polyadditions-Produkte
allgemein aufweisen, nachteilig verändert sind. Weitere bemerkenswerte Vorteile ergeben sich aus ihrer technisch einfachen
Herstellungsweise und — soweit es die Verwendung der beanspruchten Polyester anbetrifft — auf Grund
der besonders wohlfeilen Rohstoffbasis.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele:
Beispiel 1
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Isomerisierte Saflorölfettsäure wurde mit einem Gemisch von 2 Gewichtsteilen Styrol und 1 Gewichtsteil
a-Methylstyrol im Verhältnis von 1 Mol
Vinylverbindung pro Mol konjugiert-ungesättigte Fettsäure copolymerisiert und nach destülativer Entfernung
der bis 2600C bei 0,5 Torr flüchtigen Bestandteile ein hellgelbes Copolymerisat mit der
Säurezahl 150, entsprechend einem Äquivalentgewicht von 375, erhalten.
Aus 1900 g dieser copolymeren Säure, 425 g Diäthylenglykol und 30 g Pentaerythrit wurde durch
thermische Kondensation ein Polyester mit der Hydroxylzahl 80, der Säurezahl 1 und einer Viskosität
bei 25 0C von 13 00OcP hergestellt.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
200 Gewichtsteile dieses Polyesters wurden durch lstündiges Erhitzen auf 110° C im Vakuum getrocknet,
sodann auf 65 0C abgekühlt und mit 50 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch, be-
stehend aus 2 Gewichtsteilen Toluylen-2,4-diisocyanat und 1 Gewichtsteil Toluylen-2,6-diisocyanat)
unter Rühren im Vakuum vermischt, wobei eine Temperatur von 700C aufrechterhalten wurde.
Nachdem das Gemisch vollständig frei von Gasblasen war, wurde es sogleich in Formen ausgegossen
und 3 Stunden auf 110 bis 1200C erhitzt. Das erhaltene Produkt war kautschukähnlich, hochelastisch
und erwies sich bei längerem Aufbewahren in feuchter Atmosphäre als sehr beständig.
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Als Ausgangsmaterial für -die Herstellung des Polyesters diente ein aus isomerisierten Sojaölfettsäuremethylester
und Styrol im Verhältnis von 1 Mol Styrol je Mol konjugiert-ungesättigte Verbindung
hergestelltes Copolymerisat, das durch Destillation bei 1 Torr von den bis 2600C flüchtigen Bestandteilen
befreit war und eine Verseifungszahl von 145 und eine Säurezahl von 0,2 aufwies.
1380 g dieses Polycarbonsäuremethylates (etwa 2 Mol) wurden mit 318 g Diäthylenglykol (3 Mol) in
Gegenwart von 1,5 g Natriummethylat 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, wobei die Methanolyse alsbald
in Gang kam, kenntlich an rückfließendem Methanol. Darauf wurde begonnen, das Methanol
abzudestillieren, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches allmählich bis auf 2100C gesteigert
wurde. Insgesamt fielen 160 ml Destillat an, die der theoretisch zu erwartenden Methanolmenge entsprachen.
Nun wurden, ohne abzukühlen, zunächst zur Neutralisation 2 g 84%ige Phosphorsäure und
darauf 292 g Adipinsäure (2 Mol) und 212 g Diäthylenglykol (2 Mol) zugegeben und das Gemisch
zunächst unter Rückfluß und dann unter destülativer Entfernung des frei werdenden Wassers bis auf 210" C
erhitzt. Dabei fielen insgesamt 72 ml Wasser an, die praktisch der theoretisch zu erwartenden Menge
entsprachen. Schließlich wurde noch 1Iz Stunde bei
etwa 20 Torr weitererhitzt, wobei geringe Mengen Diäthylenglykol abdestillierten. Der erhaltene Polyester
war bei Zimmertemperatur von flüssiger, honigartiger Beschaffenheit und besaß eine Hydroxylzahl
von 53 und eine Säurezahl von 2.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
50 Gewichtsteile dieses Polyesters wurden mit 20 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
verrührt, unter Vakuum rasch auf 1350C erhitzt und 12 Minuten unter gelegentlichem Umrühren
bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurden unter kräftigem Rühren 4,5 Gewichtsteile Butylenglykol-1,4
eingemischt, wobei die Temperatur des Ansatzes auf 125° C zurückging. Nach einer Rührzeit von
insgesamt einer halben Minute wurde das Vakuum aufgehoben und die viskos gewordene Masse in eine
heizbare Form gegossen. Bei einer Temperatur von
120 bis 140°C erhärtete sie innerhalb etwa 2 Stunden und konnte nunmehr leicht aus der Form genommen
werden.
Das erhaltene kautschukähnliche Produkt war hochelastisch, außerordentlich reißfest und erwies ;
sich sowohl bei mehrwöchigem Aufbewahren in mit Wasserdampf gesättigter Atmosphäre bei 500C als
auch bei mehrstündiger Behandlung mit siedendem Wasser als gut resistent.
IO
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Polyesters diente isomerisierte Sojaölfettsäure, die
zunächst mit Styrol im Verhältnis von 1,2 Mol Styrol je Mol konjugiert-ungesättigte Säure copolymerisiert
wurde. Die flüchtigen Bestandteile wurden im Vakuum bei etwa 1 Torr und 2600C entfernt,
wobei das Copolymerisat in einer Ausbeute von etwa 65% zurückblieb. Seine Säurezahl betrug 142.
350 Gewichtsteile dieser Polycarbonsäure und 106 Gewichtsteile Diäthylenglykol (Molverhältnis
etwa 1 : 2) sowie 0,5 Gewichtsteile Toluolsulfonsäure wurden zunächst 1 Stunde unter Rückfluß
erhitzt. Dann wurde unter allmählicher Steigerung der Temperatur bis auf etwa 21O0C frei werdendes
Wasser abdestilliert. Gegen Ende der Veresterung wurde unter Vakuum von etwa 5 Torr gearbeitet,
wobei überschüssiges Diäthylenglykol in einer Menge von insgesamt 24 Gewichtsteilen abdestillierte. Der
erhaltene Polyester zeigte die Hydroxylzahl 101, die Säurezahl 3 und bei 200C eine Viskosität von
14 000 cP.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
Zur Schaumstoffherstellung wurde eine Mischung dieses Polyesters mit verschiedenen Zusatzstoffen
mit folgender Zusammensetzung verwendet:
77,3 Gewichtsteile Polyester,
18 Gewichtsteile Kreide,
2,5 Gewichtsteile Wasser,
1,1 Gewichtsteile Alkylphenolpolyglykoläther, 1,1 Gewichtsteile Triäthylamin.
18 Gewichtsteile Kreide,
2,5 Gewichtsteile Wasser,
1,1 Gewichtsteile Alkylphenolpolyglykoläther, 1,1 Gewichtsteile Triäthylamin.
2 Teile dieser Mischung wurden mit 1 Teil Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
innig vermischt, worauf sich im Verlauf von etwa 2 Minuten ein flexibler Schaumstoff bildete, der nach weiteren 5 Minuten
dem Gefäß entnommen werden konnte. Nach einer Lagerungszeit von etwa 6 Stunden bei gewöhnlicher
Temperatur war die endgültige Struktur des Schaumstoffes erreicht, der nunmehr ein Raumgewicht von
0,08 g/cm3 aufwies. Der Schaumstoff erwies sich bei mehrwöchiger Aufbewahrung in mit Wasserdampf
gesättigter Atmosphäre bei 400C als außergewöhnlich beständig.
Zur Herstellung anderer, erfindungsgemäß verwendeter Polyester wurden auch solche mehrbasischen,
araliphatischen Carbonsäuren eingesetzt, die durch Copolymerisation von dehydratisierter
Ricinusölfettsäure, Holzölfettsäure, isomerisierter Sonnenblumenölfettsäure bzw. isomerisierter TaIlölfettsäure
mit Styrol, a-Methylstyrol bzw. Mischungen
dieser Vinylverbindungen im Verhältnis von 0,5 bis 2,5 Mol Vinylverbindung je Mol konjugiertungesättigter
Säure hergestellt waren. Sie wiesen Hydroxylzahlen im Bereich von 50 bis 110 auf und
4"
45 ergaben bei der Umsetzung mit Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Toluylendiisocyanat bzw. Naphthylendiisocyanat unter Verwendung entsprechender Zusatzstoffe,
wie sie oben aufgeführt sind, außerordentlich flexible und gegen Feuchtigkeit beständige
Schaumstoffe mit Raumgewichten von 0,05 bis 0,1 g/cm3.
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Polyesters diente ein aus isomerisiertem Saflorölfettsäuremethylester
und Styrol im Verhältnis von 1 Mol Styrol je Mol konjugiert-ungesättigte Verbindung
hergestelltes Copolymerisat, das, wie in den vorigen Beispielen beschrieben, von den flüchtigen Bestandteilen
befreit war. Dieses Copolymerisat wies eine Verseifungszahl von 146 und eine Säurezahl von 0,1
auf.
3600 g dieses Polycarbonsäuremethylesters und 954 g Diäthylenglykol (Molverhältnis etwa 5 : 9)
wurden mit 4,5 g Natriummethylat 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, wobei die Methanolyse alsbald in
Gang kam, kenntlich an rückfließendem Methanol. Darauf wurde begonnen, das Methanol abzudestillieren
und die Temperatur des Reaktionsgemisches allmählich bis auf etwa 220° C gesteigert. Innerhalb
insgesamt 4 Stunden Reaktionszeit wurden 390 ml Methanol als Destillat erhalten, während theoretisch
400 ml zu erwarten waren. Das Reaktionsgemisch wurde nun auf 100° C abgekühlt und durch Einrühren
von 75%iger Phosphorsäure genau neutralisiert. Anschließend wurden 1460 g (etwa 10 Mol) Adipinsäure
sowie 530 g Diäthylenglykol (5 Mol) und 6 g Toluolsulfonsäure zu dem Gemisch zugegeben, erneut
etwa 1 Stunde unter Rückflußkühlung erhitzt, und dann die Temperatur allmählich unter Abdestillieren
des frei werdenden Wassers bis auf 2200C gesteigert. Dabei wurden insgesamt 220 ml Destillat
erhalten, das noch geringe Mengen Methanol und Diäthylenglykol enthielt. Anschließend wurde das
überschüssige Diäthylenglykol im Vakuum so weit abdestilliert, daß der resultierende Polyester eine
Hydroxylzahl um 50 (47 bis 53) und eine Säurezahl unter 2 aufwies.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
Zur Herstellung eines verschäumten Kunststoffes wurde zunächst eine Mischung dieses Polyesters mit
weiteren Zusatzstoffen von nachstehender Zusammensetzung angesetzt:
25 Gewichtsteile Polyester,
5 Gewichtsteile Kreide,
0,4 Gewichtsteile Alkylphenolpolyglykoläther, 0,4 Gewichtsteile Triäthylamin, 1,4 Gewichtsteile Triäthanolamin, 10 Gewichtsteile Wasser.
0,4 Gewichtsteile Alkylphenolpolyglykoläther, 0,4 Gewichtsteile Triäthylamin, 1,4 Gewichtsteile Triäthanolamin, 10 Gewichtsteile Wasser.
Diese Mischung wurde bei gewöhnlicher Temperatur im Verhältnis 2 : 1 mit Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
innig verrührt. Etwa innerhalb einer Minute bildete sich ein Schaumstoff, der nach einigen
weiteren Minuten aus dem Mischgefäß entnommen werden konnte. Er besaß ein Raumgewicht von 0,02 g/
cm3, war elastisch und zeigte bei mehrwöchigem Lagern in feuchter Atmosphäre bei 40 bis 500C
praktisch keine Veränderung.
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Aus 720 Gewichtsteilen des im Beispiel 4 beschriebenen Polycarbonsäuremethylesters, 106 Gewichtsteilen
Diäthylenglykol und 211 Gewichtsteilen Trimethylolpropan wurde durch Alkoholyse unter
destillativer Entfernung des frei werdenden Methanols, aber ohne Beseitigung des überschüssigen Polyols,
ein Polyester hergestellt, der die Hydroxylzahl 260, die Säurezahl 1 und bei 25 0C eine Viskosität von
14 000 cP aufwies.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
95 Gewichtsteile dieses Polyesters, 2,5 Gewichtsteile Wasser, 1 Gewichtsteil Alkylphenolpolyglykoläther
und 1,5 Gewichtsteile Triäthylamin wurden zunächst innig vermischt und sodann mit 90 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat zu einer
gleichmäßigen Masse verrührt. Diese begann alsbald aufzuschäumen, und nach wenigen Minuten hatte
sich ein starrer, druckfester Schaumstoff gebildet, der ein Raumgewicht von 0,08 g/cm3 aufwies und bei
längerem Lagern in feuchter Atmosphäre sehr beständig war.
100 Gewichtsteile eines Polyesters, der aus 700 Gewichtsteilen der im Beispiel 1 beschriebenen PoIycarbonsäure,
106 Gewichtsteilen Diäthylenglykol und 134 Gewichtsteilen Trimethylolpropan hergestellt
war und die Säurezahl 35 und die Hydroxylzahl 258 aufwies, wurden mit 2 Gewichtsteilen
Lecithin, 5 Gewichtsteilen einer 20%igen Lösung von Kaliummethylat in Methanol, 2 Gewichtsteilen Triäthylamin
und einer Lösung von 6 Gewichtsteilen Trichlorfluormethan in 115 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
innig vermischt. Die Mischung begann alsbald aufzuschäumen und war nach wenigen Minuten in einen halbstarren, feinporigen
Schaumstoff übergegangen, der sich bei längerem Aufbewahren in feuchter Atmosphäre als sehr beständig
erwies.
Beispiel 7
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
45
Aus 690 Gewichtsteilen des im Beispiel 2 beschriebenen Polycarbonsäuremethylesters, 106 Gewichtsteilen Diäthylenglykol und 134 Gewichtsteilen Tri-
methylolpropan wurde durch Alkoholyse in Gegenwart von 0,3 Gewichtsteilen Kaliummethylat ein
Polyester mit der Hydroxylzahl 226 und der Säurezahl 0,8 hergestellt. Eine 50%ige Lösung dieses Polyesters
in Methylacetat—Butylacetat (1 : 1) kam für
die Umsetzung mit einem höheren Polyisocyanat zur Verwendung, das durch Reaktion von Toluylendiisocyanat
mit Trimethylolpropan mit einem Gehalt von 13,2% NCO-Gruppen hergestellt war und als 75prozentige
Lösung in Methylacetat vorlag.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
Zur Lackherstellung wurden 200 Gewichtsteile der Polyesterlösung mit 125 Gewichtsteilen der Polyisocyanatlösung
vermischt. Dieser auf verschiedenen ,55
Unterlagen aufgestrichene Lack war nach Verdunsten der Lösungsmittel alsbald staubtrocken und hatte
nach etwa 24 Stunden einen zäh-harten, elastischen Überzug gebildet. Der klare Lack begann nach
einigen Tagen zu gelieren, nachdem sich seine Viskosität laufend erhöht hatte.
a) Herstellung der Ausgangsstoffe
Aus 670 Gewichtsteilen eines durch Copolymerisation von polymerisiertem Sojaölfettsäuremethylester
und Styrol im Verhältnis 1 Mol Styrol pro Mol konjugiert-ungesättigter Verbindung ohne Entfernung
der flüchtigen Bestandteile gewonnenen Copolymerisates
mit der Verseifungszahl 161, 42 Gewichtsteilen Äthylenglykol und 134 Gewichtsteilen
Trimethylolpropan wurde durch Alkoholyse in Gegenwart von 0,3 Gewichtsteilen Kaliummethylat
ein Polyester mit der Hydroxylzahl 210 und der Säurezahl 0,6 hergestellt.
b) Erfindungsgemäße Umsetzung
100 Gewichtsteile dieses Polyesters wurden in Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemisches,
bestehend aus Methylglykolacetat, Butanol und Äthylacetat im Verhältnis 2:1:1 gelöst und unter
Rühren und Erwärmen mit 120 Gewichtsteilen einer 30%igen Lösung eines verkappten Isocyanates, das
aus 3 Mol Toluylendiisocyanat und 3 Mol Butanol durch Erhitzen unter Zugabe von geringen Anteilen
Triäthylamin erhalten worden war, vermischt. Der erhaltene Lack ergab beim Einbrennen oberhalb
180° C einen harten, zäh-elastischen Film.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen bzw. Carbonamidgruppen enthaltenden,
gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen durch Umsetzung von gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten
mit Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen aufweisenden Polyestern, üblichen Zusätzen sowie gegebenenfalls in Gegenwart von
Treibmitteln unter Formgebung, dadurch
gekennzeichnet, daß als Polyester solche verwendet werden, die aus mehrbasischen, COOH-Gruppen
aufweisenden, araliphatischen Polymerisaten oder deren Estern durch Veresterung bzw.
Umesterung mit mehrwertigen alkoholischen Verbindungen erhalten worden sind und eine
Hydroxylzahl von 25 bis 300 und eine Säurezahl von 0,1 bis 100 aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyester solche verwendet
werden, die durch Umsetzung mehrwertiger alkoholischer Verbindungen mit einem Gemisch
aus mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren einerseits und aliphatischen Dicarbonsäuren mit
5 bis 10 Kohlenstoffatomen, aromatischen Dicarbonsäuren vom Phthalsäuretyp, dimerisierten
Fettsäuren, Monocarbonsäuren mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen, Harzsäuren und/oder styrolisierten
Fettsäuren andererseits erhalten worden sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 851 668.
Britische Patentschrift Nr. 851 668.
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