DE1160300B

DE1160300B - Vorrichtung zum kontinuierlichen Perforieren von photographischem Film, Papier oder Magnettonband

Info

Publication number: DE1160300B
Application number: DEF36764A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Arndt
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1962-05-10
Filing date: 1962-05-10
Publication date: 1963-12-27
Also published as: GB997683A; CH411557A; US3171314A; BE632014A

Description

Vorrichtung zum kontinuierlichen Perforieren von photographischem Film, Papier oder Magnettonband Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Perforieren von photographischem Film, Papier oder Magnettonband mit einer in gleicher Richtung bewegten Patrizenwalze und einer endlosen Gliederbandmatrize, zwischen denen das zu perforierende Material mit umläuft und dabei gleichzeitig durch Stempel perforiert wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen zum kontinuierlichen Perforieren sitzen die Stempel an den Enden von Hebeln oder Blattfedern, die auf dem äußeren Umfang der rotierenden Walze angeordnet sind und von zwei schräg oder exzentrisch angeordneten, von der Seite den Walzenumfang umfassenden Ringen betätigt werden, wobei die Stempel einen Kreisboggen beschreiben. Infolge der Kreisbogenführung der Stempel tauchen diese nicht exakt in die Matrizenlöcher ein, so daß eine einwandfreie Perforierung nicht gewährleistet ist. Bei dem notwendigen geringen Spiel zwischen Stempel und Matrize kann außerdem höchstens eine Tiefe erreicht werden, die gerade der Filmdicke entspricht. Jegliches Nachschleifen der Stempelstirnfläche und der Walzenmatrize macht diese Vorrichtung unbrauchbar.
Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Walzenpatrize mit einer Walzenmatrize auf Filmstärkentiefe im Eingriff steht und der Film beim Lauf durch die sich gegenläufig drehenden Walzen perforiert und gleichzeitig transportiert wird. Durch die Wälzbewegung ist bei dieser Anordnung die Güte der Perforierung gering und die Einhaltung der Formtoleranzen nicht ausreichend. Da beim Scharfschleifen der Matrizenwalze ihr Durchmesser und damit die Lochteilung verändert wird, ist das Werkzeug schnell unbrauchbar. Ebenso ist das Nachjustieren und Schleifen der Patrizenwalze nicht einfach durchzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß ein exaktes Perforieren auch bei hohen Fertigungsgeschwindigkeiten gewährleistet ist und die Stanzenden der Stempel beliebig oft nachgeschliffen werden können, ohne daß die Vorrichtung unbrauchbar wird, wenn in einer Vorrichtung zum kontinuierlichen Perforieren von photographischern Film, Papier oder Magnettonband mit einer in gleicher Richtung bewegten Patrizenwalze und einer endlosen Gliederbandmatrize, zwischen denen das zu perforierende Material mit umläuft und dabei gleichzeitig durch Stempel perforiert wird, die Stempel erfindungsgemäß innerhalb der Walze in radialen und geradlinigen Nuten geführt und an ihren dem Walzenumfang entgegengesetzten Enden mit Draht in einem gemeinsam drehbaren Ring eingefädelt sind, der auf der feststehenden Walzenachse exzentrisch gelagert ist, unddaß amWalzenumfangsich eine Führungsnut für das zu perforierende Material befindet, die von der mit der Walze umlaufenden endlosen Bandmatrize abgedeckt wird, welche mit gliederartigen Einrichtungen versehen ist, mittels denen magnetisch, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch ein jeweiliges festes Anhaften der Bandmatrize auf der Umschlingungsstrecke bewirkt wird.
Infolge des geradlinigen Eintauchens der Stanzstempel in die Bandmatrize, wobei die Stempel durch den berührungsfrei abgedeckten Film gehen, und durch das feste Anhaften der Bandmatrize am Walzenumfang mittels der gliederartigen Einrichtung wird eine hohe Perforierpräzision erreicht. Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß der Film von den eingedrungenen Stempeln geführt, ruckfrei transportiert und erst dann wieder freigegeben wird, wenn bereits weitere Stempel die Führung übernommen haben. Da eine große Anzahl Stempel arbeitet, ist die Stempelbeschleunigung und der Werkzeugverschleiß bei einer hohen Fertigungsgeschwindigkeit von etwa 150 m/min gering. Die Stempel können nach Ab- nahme der Gliederbandmatrize ohne schwierige Demontage und Justage bei rotierendem Werkzeug an den Stimflächen scharfgeschliffen werden, was auf den Teilungsabstand keinen Einfluß hat. Die Gliederbandmatrize, nach einem besonderen Stanz- und Kahbrierverfahren einfach und billig herstellbar, ist leicht auszuwechseln, wobei auch die aufgesprengten Ankerglieder ohne Sonderwerkzeuge abnehmbar und immer wieder verwendbar sind. Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigt Abb. 1 die Ansicht eines perforierten Filmstreifens, Abb. 2 ein Fabrikationsschema zum Perforieren des Films mit der kompletten Perforiervorrichtung, Abb. 3 die Vorderansicht der Patrizenwalze mit der Gliederbandmatrize, teilweise im Schnitt, Abb. 4 die Seitenansicht der Patrizenwalze und Gliederbandmatrize mit zur Hälfte abgenommenen Lagerdeckel entlang der Linie 4-4 in Fig. 3 bei teilweise eingezeichneten Stempeln, Abb. 5 die perspektivische Teilansicht eines in der Bandmatrize eingerasteten Ankergliedes, Abb. 6 eine Stempelführung im Schnitt nach dem Durchtritt des Stempels durch den Film und die Gliederbandmatrize.
Die rotierende Perforiervorrichtung in Abb. 2 besteht aus der Patrizenwalze 1 und der endlosen, auf den Scheiben 3 und 4 laufenden Gliederbandmatrize 2, die, durch einen Teil der Stempel fixiert, den Umfang der Patrizenwalze 1 zu etwa einem Viertel umspannt. Der Antrieb erfolgt durch den Motor 5, über das Kettenrad 6 und die Rollenkette 7 auf das Kettenrad 8. Fest verbunden mit der Achse des Kettenrades 8 ist ebenfalls das Kettenrad 9, das über die Rollenkette10 und die Kettenräder11 und 12 den Vorschub der Gliederbandmatrize bewirkt. Auf der Achse des Kettenrades 12 und der Scheibe 3 sitzt weiterhin das Kettenrad 13, das über die Rollenkette 14 und das Kettenrad 15 die Fümaufwicklung besorgt. Der unperforierte Film wird von der Vorratsrolle 17, über die Umlenkrolle 18, durch die mit der Gliederbandmatrize 2 im Eingriff stehenden Walzenpatrize 1 abgezogen und der perforierte Film in der Rolle 19 wieder aufgewickelt. Zum leichteren Ab- heben der Gliederbandmatrize dient die Rolle 20. In Abb. 3 ist auf einem Ansatz zentrisch zur Achse 21 das durch Seegerring 22 und Scheibe 23 gesicherte spielfreie Kugellager 24 gelagert, auf dem sich der Lagerdeckel 25, durch den Schraubdeckel 26 mit dem Außenring des Kugellagers 24 gespannt, drehbar bewegt. Der mit dem Lagerdeckel 25 durch die Senkschrauben 27 verbundene Verschlußring 28 ist mit dem Stempelführungsring 29 durch die Senkschrauben 30 verschraubt. Der Schmierring 31 und der Dichtungsring 32 sind teilweise im Stempelführungsring 29 und im Verschlußring 28 gelagert. Im Stempelführungsring 29, mit dem auch ein Spulenkörper 33 verbunden ist, gleiten die Stempel 34, die sich mit ihrem abgerundeten Ende (Abb. 4) in einer Nut geführt, auf dem Exzenterring 35 abstützen. Der Exzenterring 35 in Abb. 3 ist auf zwei spielfreien Kugellagern 36 gelagert, die auf einem Ansatz exzentrisch zur Achse 21 sitzen und durch die Seegerringe 37 und 38 gesichert sind. Mit dem Exzenterring 35 ist der Nutring 39 durch die Senkschrauben 40 verschraubt; durch ihn werden die Stempel 34 geführt und durch den Draht 41, auf den alle Stempel gefäd#elt sind, und der - wie auch Abb. 4 zeigt - in der Rille zwischen Nutring 39 und Exzenterring 35 liegt, gegen Herausfallen gesichert.
Auf der rechten Seite von Abb. 3 ist der Lagerdeckel 42 mit dem spielfreien Kugellager 43 zentrisch auf der Welle 21 gelagert und mit der Zweilochmutter 44 gesichert. Mit dem Lagerdeckel 42 sind die voneinander isolierten Schleifringe 45 und das Kettenrad 9 durch die Senkschraube 46 verbunden. Die auf den Schleifringen 45 gleitenden Kohlebürsten 47 führen dem Spulenkörper 33 den Strom zu. Die mit drei Pfeilspitzen strichpunktierte Linie zeigt die Kraftflußrichtung bei stromdurchflossener Spule. Die endlose Bandmatrize 48, vorzugsweise aus Federbandstahl mit großer Oberflächenhärte, zeigt neben den Schnittlöchern für den Durchtritt der Stempel 34 beidseitig schlitzförmige Ausklinkungen, in die das Ankerglied 49 mit seinen Nasen geführt wird. Zum Aufsprengen des Ankergliedes 49 wird die Bandmatrize 48 in ihrer Querrichtung gekrümmt, die Nasen des Ankergliedes in die Schlitze geschoben, so daß beim Zurückfedern die Innenkanten der Bandmatrizenschlitze, wie Abb. 5 zeigt, in die Nuten des Ankergliedes 49 springen. Die Durchbrüche im Ankerglied 49 sind, wie Abb. 6 zeigt, etwas größer als die Schnittlöcher in der Bandmatrize 48, damit eine einwandfreie Schnittkante entsteht und der Stanzabfall 50 leicht herausfallen kann. Der Film 51 wird, wie Abb. 3 zeigt, in einer Bahn geführt und berührungsfrei von der Bandmatriz-- 48 abgedeckt.
Abb. 4 zeigt die Bandmatrize 48 mit den aufgesprengten Ankergliedern 49 während des Perforiervorganges. Die Stempel 34 tauchen, der Lage des Exzenterringes 35 entsprechend, kontinuierlich steigend durch den Film 51 und Bandmatrize 48 in die Ankerglieder 49 ein. Die Ankerglieder sind aus einem gedrehten Ring geschnittene Segmente, die mit ihrer der Bandmatrize zugekehrten Seite dem Außenradius der aufliegenden Bandmatrize 48 entsprechen. Der Bewegung der endlosen Gliederbandmatrize um die Scheiben 3 und 4 zufolge sind die Ankerglieder 49 an ihren Längsseiten abgeschrägt. Die Scheibe 3 ist, wie Abb. 4 zeigt, am Umfang mit zwei Längsschlitzen 52 versehen, durch die beim Vorbeilaufen der Gliederbandmatrize der Stanzabfall 50 aus den Ankergliedern abgesaugt und durch die Hohlachse nach außen weitergeleitet wird.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung nach Abb. 1 bis 6 ist folgende: Durch Zuführung einer Gleichspannung über die Kohlebürsten 47 und die Schleifringe 45 entsteht im Spulenkörper 33 ein Kraftfluß, der, wie Abb. 3 oben zeigt, in Richtung der mit drei Pfeilspitzen versehenen strichpunktierten Linie verläuft und eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den aufliegenden Ankergliedern 49 und dem Verschlußring 28 herstellt. Dadurch wird die Bandmatrize mit großer Kraft angepreßt und ist jetzt nicht nur durch die mit ihr im Eingriff stehenden Stempel 34 in Quer- und Längsrichtung, sondern auch gegen Abheben in radialer Richtung gesichert. Das Abheben der Gliederbandmatrize beim übergang auf die Scheibe 3 geht dadurch kontinuierlich vonstatten, weil die Stempel an dieser Stelle bereits wieder aus dem Eingriff sind und die Kraftflußunterbrechung durch die Ankerglieder stufenweise erfolgt. Durch die Rolle 20 (Abb. 2) wird dieser Vorgang noch erleichtert.
Nach Abb. 2 wird der mit Hand von der Vorratsrolle 17 gezogene unperforierte Film 16 um die Umlenkrolle 18 gelegt und über die Führungsbahn der Walzenpatrize 1 unter die Gliederbandmatrize 2 geschoben. Beim Drehen der Vorrichtung im Uhrzeigersinn gleiten die Stempel 34, durch den mit der Vorrichtung umlaufenden Exzenterring gesteuert, kontinuierlich, radial ansteigend nach außen. Dabei durchstoßen sie am Stanzschnitt das zu perforierende Material 51, die Bandmatrize 48 und schieben den Stanzabfall 50, wie Abb. 6 zeigt, in die Ankergliederlöcher, aus denen dieser im weiteren Verlauf von der Scheibe 3 abgsaugt wird. Anschließend werden die Stempel durch die Bewegung des Exzenterringes 35, mit dem sie durch den Draht 41 verbunden sind, in ihre Ausgangsstellung wieder zurückgezogen. Nach Einschalten des Motors 5 treibt das Kettenrad 6 über die Rollenkette 7, die Patrizenwalze 1 und das Kettenrad 9 die Rollenkette 10, wodurch die Kettenräder 11 und 12 transportiert werden. Die Gliederbandmatrize wird ohne Zugspannung durch die mit ihr im Eingriff stehenden Stempel der Patrizenwalze 1 und die Scheiben 3 und 4 geschleppt. Das zwischen Gliederbandmatrize ' und Walzenpatrize berührungsfrei geführte Perfor ationsmaterial wird nach dem Perforieren durch die mit ihm im Eingriff stehenden Stempel transportiert und über die Umlenkrolle 18 laufend in der vom Kettenrad 13, Rollenkette 14 und Kettenrad 15 angetriebenen Rolle 19 wieder aufgewickelt. Es ist auch möglich, die Drehrichtung der Perforiervorrichtung umzukehren. Die Teilung sowie die Zahl der Perforierreihen ist beliebig, Für lichtempfindlichen Film kann die Perforiervorrichtung geeignet verkleidet werden, so daß stets im Hellen gearbeitet werden kann.

Claims

PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Perforieren von photographischem Film, Papier oder Magnettonband mit einer in gleicher Richtung bewegten Patrizeawalze und einer endlosen Gliederbandmatrize, zwischen denen das zu perforierende Material mit umläuft und dabei gleichzeitig durch Stempel perforiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (34) innerhalb der rotierenden Walze (1) in radialen und geradlinigen Nuten geführt und an ihren dem Walzenumfang entgegengesetzten Enden mit Draht (41) in einem gemeinsam drehbaren Ring (35, 39) einz2 0 gefädelt sind, der auf der feststehenden Walzenachse (21) exzentrisch gelagert ist, und daß am Umfang der Walze (1) sich eine Führungsnut für das zu perforierende Material (51) befindet, die von der mit der Walze (1) umlaufenden endlosen Bandmatrize (48) abgedeckt wird, welche mit gliederartigen Einrichtungen (49) versehen ist, mittels denen magnetisch., pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch ein jeweiliges festes Anhaften der Bandmatrize (48) auf der Umschlingungsstrecke bewirkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang der Walze (1) eine elektrische Ringspule (33) in den Walzenkörper eingelassen ist und die gliederartigen Einrichtungen (49) der Bandmatrize (48) als Ankerglieder aus Weicheisen ausgebildet sind. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gliederartigen Einrichtungen (49) mit Nasen (55) versehen sind, die in an den Rändern der Bandmatrize (48) angeordnete nutförmige Auskleidungen einrasten. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Walze (1) mit dem Antrieb der endlosen Bandmatrize (48) gekoppelt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 422415; deutsche Auslegeschrift Nr. 1072 472; USA.-Patentschrift Nr. 2 760 5X