DE1155554B - Spritzfaehiges Anstrichmittel - Google Patents
Spritzfaehiges AnstrichmittelInfo
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- DE1155554B DE1155554B DEP23224A DEP0023224A DE1155554B DE 1155554 B DE1155554 B DE 1155554B DE P23224 A DEP23224 A DE P23224A DE P0023224 A DEP0023224 A DE P0023224A DE 1155554 B DE1155554 B DE 1155554B
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
P 23224 IVc/22g
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 10. OKTOBER 1963
Es ist bekannt, daß flüssige Anstrichmittel, die Polymethylmethacrylat als hauptsächlichen Filmbildner
enthalten, einwandfreie trockene Lacküberzüge von hervorragender Haltbarkeit und Glanzbeständigkeit
ergeben. Derartige Anstrichmittel haben sich besonders bei der Spritzlackierung von Automobilkarosserien
bewährt, wobei außergewöhnlich wetterbeständige und hochglänzende Überzüge erhalten
wurden. In diesen spritzbaren Lackierungsmassen müssen dabei die wesentlichen Filmbildner, die PoIymethylmethacrylate,
in einer relativen Viskosität von 1,117 bis 1,196 vorliegen.
Die Auswahl geeigneter Lacklösungsmittel für diese Lacke erforderte große Sorgfalt, wobei besonders auf
deren Flüchtigkeit und ihr Lösungsvermögen für das Polymere zu achten war. Im allgemeinen bevorzugte
man verhältnismäßig niedrigsiedende organische Flüssigkeiten, da diese billiger sind als hochsiedende
Lösungsmittel und außerdem gegenüber Polymethylmethacrylaten ein höheres Lösungsvermögen aufweisen.
Bei der Verwendung von niedrigsiedenden Lösungsmitteln oder von Lösungsmittelmischungen mit zu
hohem Gehalt an niedrigsiedenden Bestandteilen ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß die erhaltenen
Überzüge zu rasch trocknen und unebene und häufig unbefriedigende Lackierungen liefern, weshalb man
ziemlich erhebliche Mengen an hochsiedenden Lösungsmitteln in die spritzfähigen Mischungen einarbeiten
mußte. Die hochsiedenden Lösungsmittel sind aber wesentlich kostspieliger, auch lösen sie vergleichsweise
wesentlich weniger Polymethylmethacrylat auf als die niedrigersiedenden, so daß dementsprechend
der Feststoffgehalt in den Anstrichmassen viel geringer ist; auch bedingen sie stark erhöhte
Trocknungszeiten.
Selbst die am günstigsten zusammengesetzten bisher verwendeten spritzbaren Anstrichmittel auf der
Basis von Polymethylmethacrylaten weisen noch Nachteile auf. Das beim Aufspritzen auf Unterlagen
zu beobachtende Vorbeispritzen wirkt sich in der Ausbildung rauher Oberflächen aus, da derartige Verspritzer
nicht verfließen. Beim Arbeiten am laufenden Band, wo z. B. eine Reihe von Automobilhauben zunächst
zur einen Hälfte, zur anderen erst etwas später bespritzt wird, entstehen durch das Vorbeispritzen
beim ersten Arbeitsgang an den danebenliegenden Flächen Unebenheiten. Beim Aufspritzen auf die zweite
Haubenhälfte wird durch das Vorbeispritzen in den nebenliegenden Flächen der ersten bereits lackierten
Haubenhälfte ebenfalls eine rauhe Oberfläche erzeugt. Diese Schwierigkeiten treten zwar nicht auf, wenn die
Spritzfähiges Anstrichmittel
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. A. v. Kreisler,
Dr.-Ing. K. Schönwald
Dr.-Ing. K. Schönwald
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Köln 1, Deichmannhaus
j_ Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Juli 1958 (Nr. 751 612)
John Lloyd Evans, Flushing, Mich.,
John Daniel Pickens und James Howard Williamson,
John Daniel Pickens und James Howard Williamson,
Flint, Mich. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
a5 2
Lackierung im'Anschluß an den Spritzvorgang einer
kurzzeitigen Ofentrocknung unterworfen wird, da durch diesen Trocknungsvorgang ein Verfließen der
vorbeigespritzten Lackteilchen erreicht wird. Um so mehr treten diese Schwierigkeiten jedoch beim Überlackieren
und Nachbehandeln von Lackierungen hervor, da dann das Auftragen und die Trocknung der
Masse nicht so sorgfältig überwacht werden können.
Die ungünstigen Auswirkungen zeigen sich auch bei niedrigeren Trockentemperaturen, insbesondere wenn
Ofentrocknung vermieden und Lufttrocknung gewählt werden soll.
Die Erfindung zeigt einen Weg zur Vermeidung der genannten Nachteile. Sie liefert ein spritzfähiges Anstrichmittel,
das ausreichend fließfähige Lackierungen ergibt und die durch Vorbei- und Uberspritzen verursachten
Schädigungen ausschaltet oder zumindest stark herabsetzt. Gleichzeitig ermöglicht die neue
Masse die Verwendung niedrigsiedender, bequem zugänglicher und preiswerter Lösungsmittel mit guten
Löseeigenschaften.
Die spritzfähigen Anstrichmittel nach der Erfindung enthalten eine Lösung eines Polymeren von
Methylmethacrylat der relativen Viskosität von etwa 1,117 bis 1,196, vorzugsweise 1,148 bis 1,183, als
wesentlichen Filmbildner. Sie sind dadurch gekenn-
309 727,278
zeichnet, daß die bis zur Spritzfähigkeit verdünnten Anstrichmassen 0,02 bis 0,5 °/o an einem Polymeren
des Methylmethacrylats der relativen Viskosität von mindestens 3.0 enthalten.
Sehr gute Ergebnisse wurden mit flüssigen Anstrichmassen erhalten, die nach Verdünnung auf
Spritzfähigkeit 0,02 bis 0,2% an einem Polymeren des Methylmethacrylats der relativen Viskosität von
mindestens 3,0, vorzugsweise mindestens 5,0 und insbesondere 6,0 bis 9,0, enthielten
Vorteilhaft soll das Anstrichmittel im spritzfähigen Zustand höchstens 12 0Zo an Polymethylmethacrylat
der relativen Viskosität 1,196 oder höchstens 16.5 % eines solchen der relativen Viskosität von 1,153 oder
höchstens 20 % eines solchen der relativen Viskosität von 1,117 enthalten.
Man stellt die neuen Anstrichmassen her, indem man Polymethylmethacrylat der relativen Viskosität
von 1,117 bis 1,196 in Form gelöster Konzentrate durch solche organischen Lacklösungsmittel auf
Spritzfähigkeit verdünnt, die 0,03 bis 1,4 °/o an Polymethylmethacrylat von einer relativen Viskosität von
mindestens 3,0 enthalten. Zweckmäßig geht man dabei von Konzentraten des Filmbildners aus, die mindestens
10%, vorzugsweise 30 bis 60%, an nichtflüchtigen Bestandteilen in Lösung enthalten.
Die relative Viskosität ist der Quotient aus
(A) Ausflußzeit der polymeren Lösung
(B) Ausflußzeit des verwendeten Lösungsmittels
(B) Ausflußzeit des verwendeten Lösungsmittels
Die Ausflußzeiten werden nach dem ASTM-D-445-46 T- (Zerbe, »Mineralöl«, Berlin 1952, S. 52, Fußnote
2) Verfahren bestimmt, wobei an Stelle des darin vorgesehenen Öles (A) eine Lösung von 0,25 g des
zu untersuchenden Methylmethacrylatpolymerisates in 50 cm3 Äthylendichlorid und (B) eine Probe dieses
Äthylendichlorids verwendet wird. Die Bestimmungen werden bei 25 C in einem modifizierten Oswald-Viskosimeter,
Gruppe 50, durchgeführt.
Im Rahmen der Erfindung lassen sich Eigenpolymere des Methylmethacrylats sowie Mischpolymere dieser Verbindung mit geringen Mengen anderer damit mischpolymerisierbarer Stoffe einsetzen. Solche in Mengen von etwa 2 bis 25 % mit Methylmethacrylat mischpolymcrisierbaren Stoffe sind Acrylsäure. Methacrylsäure, Alkylester der Acrylsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, die Alkylester der Methacrylsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Vinylacetat, Acrylsäurenitril und/oder Styrol. Auch kann ein solches Mischpolymeres mit einem Eigenpolymeren des Methylmethacrylats gemischt sein. Besonders bewährt hat sich ein Mischpolymeres aus 98" Ό Methylmethacrylat und 2% Methacrylsäure.
Im Rahmen der Erfindung lassen sich Eigenpolymere des Methylmethacrylats sowie Mischpolymere dieser Verbindung mit geringen Mengen anderer damit mischpolymerisierbarer Stoffe einsetzen. Solche in Mengen von etwa 2 bis 25 % mit Methylmethacrylat mischpolymcrisierbaren Stoffe sind Acrylsäure. Methacrylsäure, Alkylester der Acrylsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, die Alkylester der Methacrylsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Vinylacetat, Acrylsäurenitril und/oder Styrol. Auch kann ein solches Mischpolymeres mit einem Eigenpolymeren des Methylmethacrylats gemischt sein. Besonders bewährt hat sich ein Mischpolymeres aus 98" Ό Methylmethacrylat und 2% Methacrylsäure.
Die Polymerisate des Methylmethacrylats können durch Polymerisation von monomerem Methylmethacrylat,
also von Methacrylsäuremethylester, nach den üblichen, hier nicht beanspruchtenPolymerisationsverfahren
für Einstoffpolymerisation oder Mischpolymerisation mit anderen Monomeren hergestellt werden,
beispielsweise durch Blockpolymerisation, Lösungspolymerisation oder Perlpolymerisation. Vorzugsweise
polymerisiert man in Lösung, indem man beispielsweise entsprechende Mengen des Methacrylsäuremethylesters,
eines Katalysators und eines Lösungsmittels etwa 2 bis 9 Stunden unter Rühren am Rückflußkühler
erhitzt. Für diese Arbeitsweise haben sich die in der nachstehenden Tafel wiedergegebenen
Mengenverhältnisse und Arbeitsbedingungen für die Polymerisation des Methacrylsäuremethylesters bewährt.
Polymethylmethacrylate
Relative Viskosität |
Molekular gewicht |
Methyl meth acrylat % |
Lösun Toluol »/0 |
»smittel Aceton »/0 |
Katalysator | Tem peratur 0C |
Poly merisations- ausbeute 0Zo |
Um setzungs- zeit |
1,117 | 55 000 | 40 | 42 | 18 | 0,362 Benzoylperoxyd | 90 | 93 | 9 |
1.142 | 70 000 | 40 | 42 | 18 | 0,28 Azo* | 130 | 65 | 9 |
1,147 | 73 000 | 50 | 8 | 42 | 0,3025 Benzoylperoxyd | 92 | 99 | 6 |
1,154 | — | 40 | 60 | — | 0,306 Benzoylperoxyd | 85 | 94 | 6 |
1.165 | 85 000 | 50 | 35 | 15 | 0,2813 Benzoylperoxyd | 92 | 99 | 6 |
1.170 | 88 000 | 50 | 8 | 42 | 0,27 Benzoylperoxyd | 89 | 96 | 6 |
1,173 | 90 000 | 45 | 38.5 | 16,5 | 0,2417 Benzoylperoxyd | 89 | 98 | 8 |
1,173 | 90 000 | 66,67 | 23,33 | 10,0 | 0,4 Benzoylperoxyd | 100 | 98 | 2 |
1,192 | 102 000 | 62 | 26,6 | 11,4 | 0,341 Benzoylperoxyd | 90 | 95 | 3 |
''■ Azokatalysator = α-α'-Azodiisobutyronitril.
Die erfindungsgemäß in die Anstrichmittel in kleinen Mengen als Anlaufmittel einzuarbeitenden verhältnismäßig
hochviskosen Polymethylmethacrylate lassen sich nach jenen Verfahren gewinnen, die für
die Herstellung von Polymethylmethacrylatfolien angewandt werden. Einzelheiten sind bei Schildknecht,
»Vinyl and Related Polymers«, Kap. 4, Abschnitt »Polymerization of Methyl Methacrylate in
Castings«, S. 197 bis 203 (John Wiley & Sons, 1952), zu ersehen (vgl. auch De Bell u.a., »German Plastics
Practice«, De Bell & Richardson, 1946, Kap. VI, S. 120 bis 124, sowie mehrere USA.-Patentschriften,
z. B. 2 369 593).
In den Anstrichmitteln der Erfindung können außer den erwähnten Bestandteilen — soweit kein Klarlack
gewünscht ist — auch Pigmente sowie andere üblicherweise auf diesem Gebiet verwendete Stoffe vorliegen,
beispielsweise die üblichen Modifizierungsmittel, wie Weichmacher, Verzögerer, Dispergiermittel,
Fließkontrollmittel usw.
Als einzuarbeitende organische Flüssigkeiten verwendet man die üblicherweise in Anstrichmitteln vorkommenden
Stoffe, wie aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Äther,
Ketone und Alkohole; auch Mischungen der erwähnten Verbindungsgruppen haben sich bewährt. Besonders
geeignete Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt sind Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat,
5 6
Äthylalkohol, Isopropanol. Athylendichlorid, Methyl- Das als wesentlichen Filmbildner vorliegende PoIy-
acetat, Toluol, Cyclohexan. Benzol, Hexan, Buianol mere von Methylmethacrylat der relativen Viskosität
und niedrigsiedendes Petroleumnaphtha. von 1.117 bis 1.196 soll zweckmäßig in Mengen von
Höhersiedende einzuarbeitende Lösungsmittel sind: 5 bis 20% in der auf Spritzfähigkeit verdünnten
Äthylengiykoimonoäthylätheracetat. Butyllactat, Di- 5 Masse enthalten sein. Auch innerhalb dieses Viskosi-
acetonalkohol, Diisobutylketon. Cyclohexanon, Äthy- tätsbereichs gilt die allgemeine Regel, daß die Spritz-
lenglykolmonobutyläther, Cyclohexanol, Furfurol, eigenschaften verbessert werden, wenn die Konzen-
hochsiedendes Petroleumnaphtha. Xylol, Methylaniyl- tration an Polymeren mit höherer relativer Viskosität
acetat, stark lösenden Petroleumnaphtha und Amyl- herabgestzt wird,
alkohol. io Die crfindungsgemäßen Anstrichmittel können auf
Den Anstrichmitteln können, wie erwähnt, Pig- die verschiedenartigsten Unterlagen aufgetragen wer-
mente in den hier üblichen Mengen zugesetzt werden. den. beispielsweise auf Holz, Glas, Metall, und zwar
beispielsweise Eisenbiau-, organische Rot- und Kasta- durch Spritzen, Tauchen. Aufstreichen usw. Vorzugs-
nienbraunfarben, Kieselerde, Talk, Chinaerde sowie weise macht man von den neuen Lacken jedoch durch
Metalloxyde, Silikate, Chromate, Sulfide und Sulfate. 15 Aufspritzen Gebrauch, da man auf diesem Wege
Stark deckende Pigmente wie Gasruß oder Alumi- einen lösungsmittelreicher und daher schneller und
nium arbeitet man in Mengen von etwa 2 %, bezogen einheitlicher abdeckenden Überzug ausbildet, der
auf den Filmbildner, in die Masse ein. Schwach dek- beim Vorbeispritzen besser zusammenfließt als die
kende Pigmente, wie Bleichromat, kann man in Men- ohne hochviskose Modifizierungsmittel aufgespritzten
gen bis etwa 100% zugeben. 20 Massen. Die Anstriche lassen sich an der Luft trock-
Sehr gute Ergebnisse werden auch mit Anstrich- nen. jedoch kann die Trocknungszeit durch Ofenmitteln
erhalten, die einen oder mehrere der allgemein trocknung verkürzt werden. Die Lufttrocknung erforfür
Polymerisate des Methylmethacrylats gebrauch- dert 4 bis 25 Stunden; für die Ofentrocknung bei 66
liehen Weichmacher enthalten. Ein bevorzugter bis 940C sind nur 30 bis 60 Minuten, bei 121 bis
Weichmacher ist Benzylbutylphthalat. Man arbeitet 25 150° C nur 5 bis 20 Minuten erforderlich,
im allgemeinen die Weichmacher in Mengen von Die Anstriche können geschliffen oder poliert weretwa
10 bis 501Vo, auf das Gewicht des wesentlichen den, um die Glätte und'oder den Glanz zu verbessern.
Filmbildners bezogen, in die Anstrichmittel ein. und zeichnen sich durch Witterungsbeständigkeit aus.
Den Anstrichmitteln können zur Abwandlung des Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die
Herstellungsverfahrens, der Lagerungseigenschaften 30 Erfindung. Soweit nicht anderes angegeben, sind alle
oder der Verarbeitungsfähigkeit auch andere be- Mengenangaben als Gewichtsangaben anzusehen,
kannte Modifizierungsmittel oder Zusätze einverleibt . I1
werden, wie Sojalecithin, flüssige Silikone, Triäthanol- Beispiel
amin, höhere Fettsäure aus fetten Ölen sowie Glyce- Ein Lackkonzentrat A nachfolgender Zusammen-
ridderivate. Es ist auch möglich, geringe Mengen be- 35 setzung wurde mit der Verdünnungsmischung B zu
kannter anderer Filmbildner, die sich mit dem als einem spritzfähigen Anstrichmittel verdünnt,
hauptsächlichen Filmbildner vorliegenden Polymethyl- Konzentrat A
methacrylat der relativen Viskosität von 1,117 bis _. , , , , ,
1,196 vertragen, einzuarbeiten, um besondere Wir- Polymethylmethacrylat
kungen, beispielsweise hinsichtlich Härte und Bieg- 40 (r&M™ Viskositat = U7) 16'87°/o
samkeit, im Trockenlack zu erzielen. Hierzu gehören Nitrocellulose
Polymere und Mischpolymere von Vinylester!, Poly- (Viskositatsgrad: 350 Sekunden) ... 0,82%
mere und Mischpolymere von Acrylsäureester^ außer- Aluminiumflitterpigment 1,16%
halb der Polymeren von Methylmethacrylat, ölmodi- GennSe MenSen ^ks Abtönung zu-
fizierte Alkydharze, Cellulosederivate und natürliche 45 Sesltzter weißer' bl™e* T, ^™'
Harze zer Pigmente sowie kolloidaler Eisen-
In der Lackindustrie hat es sich bewährt, handeis- hydroxydpigrnentstoffe 0,17%
übliche Anstrichmittel in Form von Konzentraten Dimethyldioctodecylammomumsalz des
herzustellen; eine Arbeitsweise, die auch für die Er- Bentomts 1,44 /0
findung von Vorteil ist. Hierbei spielt es in erster 50 ^cetof
Linie eine Rolle, daß die Konzentrate während der ^ol™[
7 400/
Lagerung weniger zu einem Absetzen der Pigment- YV, ' Y Ί' Ί -'-Y Y··' u
-r'tV,/,"
stoffe neigen und auch ganz allgemein wirtschaftlicher Athylenglykolmonoathylatheracetat .. 7,31%
zu lagern und zu versenden sind, da sie weniger Raum « ^h " ■'
η m/
beanspruchen als die verwendungsfertigen verdünnten 55 »cnwerbenzm ntio.
Massen. Der Endverbraucher setzt dann den Kon- Lackbenzin 7oi,/;°
zentralen Verdünnungsmittel und andere Modifizie- Benzylbutylphthalat 6,87%,
rungsmittel zu, um die endgültige Zusammensetzung 100,00%
genau auf den besonderen Verwendungszweck abzu- Verdünnungsmischung B
stellen. 60 n , , , , ,
Verdünnt man erfindungsgemäß mit Lacklösungs- Polymethylmethacrylat
mitteln auf Spritzfähigkeit, die 0,03 bis 1,4% an <relatlve Viskosität = 8,27) 0,05%
Polymethylmethacrylat von einer relativen Viskosität ν°ι ?" ya 7η0/
von mindestens 3,0 enthalten, so ist in allen Fällen Xylol _y,/U /0
darauf zu achten, daß die bis zur Spritzfähigkeit ver- 65 ™* , γ · ■ · ;.····■,
™ «n,°
dünnte Anstrichmasse 0,02 bis 0,5·/. an einem Poly- Athylenglykolmonoathylatheracetat .. 14.85» 0
meren des Methylmethacrylats der relativen Viskosi- n-Butanol 4,V3 /n
tat von mindestens 3,0 enthält. 100,00%
Die Verdiinnungsmischung B wurde dem Konzentrat A unter Rühren zugefügt, bis die dabei anfallende
Mischung eine Viskosität von 15 cP aufwies. Danach lag ein spritzbares Überzugsmittel vor mit 14,9 %
nichtflüchtigen Stoffen, etwa 9,0 °/o Polymethylmethacrylat einer relativen Viskosität von 1,17 und etwa
0,023 u/o an Polymethylmethacrylat mit einer relativen
Viskosität von 8,27.
Das Anstrichmittel dieses Beispiels stellt eine silbergraugefärbte
Masse dar. Sie wurde auf eine zuvor mit einer üblichen Karosseriegrundierung vorbehandelte
Metalloberfläche aufgespritzt, wodurch nach dem Trocknen eine etwa 50 Mikron dicke Lackierung
erzielt wurde. Die aufgespritzte Lackierung besaß die gewünschte Fließfähigkeit und verlief auf der Unterlage
unter Ausbildung eines einheitlichen, glatten Überzuges. Nach 30 Minuten langer Trocknung bei
94° C lag ein harter, dauerhafter, schützender und verzierender Decklack vor. Wurde jedoch unter gleichen
Bedingungen eine Mischung des Lackkonzentrates A mit der Verdünnungsmischung B hergestellt,
wobei jedoch das hochviskose Methylmethacrylatpolymere mit einer relativen Viskosität von 8,27 aus
der Verdünnungsmischung fortgelassen wurde, so wurde eine Mischung mit ungünstigen Spritzeigenschäften
erhalten. Diese lieferte beim Aufspritzen auf Metalloberflächen eine trockene Spritzschicht, die
nicht gut verlief, so daß ein rauher, verhältnismäßig matter und allgemein unansehnlicher Decklack ausgebildet
wurde.
Ein Lackkonzentrat A nachfolgender Zusammensetzung wurde mit der Verdünnungsmischung B zu
einem spritzfähigen Decklack verdünnt.
Konzentrat A
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
(relative Viskosität = 1,17) 17,95 %
Nitrocellulose
(Viskositätsgrad: 350 Sekunden) ... 0,67%
Aluminiumflitterpigment 0,72 %
Orangepigment als Farbstoff 0,54%
Geringe Mengen zwecks Abtönung zugesetzter weißer, schwarzer und violetter Pigmente sowie kolloidaler
Eisenhydroxydpigmentstoffe 0,15%
Dimethyldioctodecylammoniumsalz des
Bentonits 1,53%
Aceton 30,45 %
Toluol 23,55%
Xylol 10,45%
Äthylenglykolmonoäthylätheracetat .. 6,02%
Äthanol 0,28%
Schwerbenzin 0,19%
Lackbenzin 0,19 %
Benzylbutylphthalat 7,31 %
100,00%
Verdünnungsnüschung B
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
(relative Viskosität = 8,27) 0,04%
Aceton 30,52%
Xylol 29,76%
Hexan 19,84%
Äthylenglykolmonoäthylätheracetat .. 14,88 %
n-Butanol 4,96%
35
40
45
55 Die Verdünnungsmischung B wurde dem Konzentrat A unter Rühren zugefügt, bis die dabei anfallende
Mischung eine Viskosität von 15 cP aufwies. Die Lacklösung enthielt 17% nichtflüchtiger Stoffe, etwa
10% Polymethylmethacrylat mi verhältnismäßig niedriger Viskosität sowie etwa 0,017% Polymethylmethacrylat
mit hoher Viskosität.
Die Lacklösung zeigte eine altrosa Farbe. Sie wurde unter einem die Feinzerstäubung sicherstellenden
Druck von etwa 4 kg/cm2 mit Hilfe einer Spritzpistole auf eine metallische, vorher mit einem für
Automobilkarosserien üblichen Grundanstrich überzogene Grundfläche aufgespritzt. Verwendet wurde
eine Spritzpistole, die mit einer Ansaugvorrichtung für die Lackzuführung, Ε-Mundstück und -Nadel sowie
einer Lufthaube ausgestattet war. Aufgespritzt wurde ein etwa 50 Mikron dicker Decklack.
Der aufgespritzte Lack war fließend genug, um einwandfrei auf der Grundfläche unter Ausbildung eines
einheitlichen, glatten Überzuges zu verlaufen. Wurde in einem Parallelversuch das Konzentrat A gleicher
Zusammnesetzung mit einer Verdünnungsmischung B verdünnt, die kein hochviskoses Polymethylmethacrylat
enthielt, und wurde bei der Vermischung der beiden Komponenten bis auf eine Viskosität von 13,3 cP
verrührt, so fiel ein verhältnismäßig trockener, rauher, aufgespritzter Überzug an, der nicht einwandfrei verlief.
Ein Lackkonzentrat A nachfolgender Zusammensetzung wurde mit der Verdünnungsmischung B zu
einem spritzfähigen Anstrichmittel verdünnt.
Konzentrat A
Konzentrat A
Methylmethacrylat
(relative Viskosität = 1,17) 13,31%
Mischpolymeres von 98 Teilen Methylmethacrylat und 2 Teilen Methacrylsäure
(relative Viskosität = 1,155) 7,08%
Titandioxyd 14,47 %
Brauner Farbstoff 0,26%
Dimethyldioctodecylammoniumsalz des
Bentonits 1,73%
Xylol 23,58%
Toluol 21,44%
Aceton 9,80%
Benzylbutylphthalat 8,33 %
100,00%
Verdünnungsmischung B
Polymethylmethacrylat
Polymethylmethacrylat
(relative Viskosität = 8,27) 0,1%
Aceton 31,3 %
Xylol 29,4%
Hexan 19,6%
Äthylenglykolmonoäthylätheracetat .. 14,7%
n-Butanol 4,9%
60 100,00%
Die Verdünnungsmischung B wurde dem Konzen-
Die Verdünnungsmischung B wurde dem Konzen-
100,00%
trat A unter Rühren zugefügt, bis die dabei anfallende
Mischung eine Viskosität von 17,5 cP aufwies. Die Mischung enthielt 22% an nichtflüchtigen Bestandteilen,
etwa 20,4% des Polymethylmethacrylats mit niedriger Viskosität und etwa 0,05% des Polymethylmethacrylats
mit hoher Viskosität.
Diese Lacklösung hatte einen Elfenbein-Farbton. Sie wurde unter einem die Feinzerstäubung sicherstel-
lenden Druck von etwa 4,2 kg/cm2 mit Hilfe einer Spritzpistole auf eine metallische, vorher mit einem
für Automobilkarosserien üblichen Grundanstrich überzogene Grundfläche aufgespritzt. Verwendet
wurde eine Spritzpistole, die mit einer Ansaugvorrichtung für die Lackzuführung, Ε-Mundstück- und
-Nadel sowie einer Lufthaube ausgestattet war. Aufgespritzt wurde ein Decklack, der nach 30 Minuten
langem Trocknen bei 94° C etwa 35 Mikron dick war. ίο
Die flüssige aufgespritzte Masse war ausreichend fließend und verlief einwandfrei. Der trockene Lack
zeigte vorzügliche Beständigkeit und war völlig glatt.
Es überascht, daß die Anstrichmasse dieses Beispiels einen Lackfilm gleicher Härte liefert wie die
unmodifizierte Mischung, obgleich die aufgespritzte Masse offensichtlich viel fließfähiger ist als eine Mischung
gleicher Zusammensetzung, in der lediglich das hochviskose Polymethylmethacrylat weggelassen
wurde. Dementsprechend konnte nach 30 Minuten langem Trocknen bei 94° C sowohl mit der Anstrichmasse
dieses Beispiels als auch mit einer gleich zusammengesetzten Masse, in der lediglich das hochviskose Polymethylmethacrylat fehlte, eine Härte von
6,2 Knoop-Einheiten festgesetellt werden, wobei ein Tukon-Tester verwendet wurde (vgl. Broschüre
DH-114 der Wilson Mechanical Instrument Co.). Über die Bestimmung der Knoop-Härte vgl. ASTM-Methode
D-1474-57 T.
Claims (5)
1. Spritzfähiges Anstrichmittel, das eine Lösung eines Polymeren von Methylmethacrylat der relativen
Viskosität von etwa 1,117 bis 1,196, vorzugsweise 1,148 bis 1,183, als wesentlichen filmbildenden
Bestandteil enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die bis zur Spritzfähigkeit verdünnte
Anstrichmasse 0,02 bis 0,5% an einem Polymeren des Methylmethacrylats der relativen Viskosität
von mindestens 3,0 enthält.
2. Anstrichmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bis zur Spritzfähigkeit
verdünnte Anstrichmasse 0,02 bis 0,2 °/o an einem Polymeren des Methylmethacrylats der relativen
Viskosität von mindestens 3,0, vorzugsweise 5,0 und insbesondere 6,0 bis 9,0, enthält.
3. Anstrichmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie im spritzfähigen
Zustand höchstens 12°/o an Polymethylmethacrylat mit einer relativen Viskosität von 1,196 enthält.
4. Anstrichmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie im spritzfähigen
Zustand höchstens 16,5 % an Polymethylmethacrylat mit einer relativen Viskosität von 1,153
enthält.
5. Anstrichmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie im spritzfähigen
Zustand höchstens etwa 20% an Polymethylmethacrylat mit einer relativen Viskosität von
etwa 1,117 enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 763 158;
Farbe und Lack, 1957, S. 17 bis 23.
Britische Patentschrift Nr. 763 158;
Farbe und Lack, 1957, S. 17 bis 23.
© 309 727/278 10.63
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