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Elektrischer Handschalter mit Schlüsselverriegelung, insbesondere
für Förderanlagen Die Erfindung betrifft einen mittels eines Knebels in eine verriegelbare
Stellung schwenkbaren, elektrischen Handschalter mit Schlüsselverriegelung, insbesondere
für Förderanlagen, dessen Schaltwelle eine Sperrscheibe trägt.
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Zur Vermeidung unerwünschten Einschaltens von Förderanlagen, wie fahrbaren
Kranen, Hebezeugen u.dgl., ist es üblich, den meist als Paketschalter für Handbetrieb
ausgebildeten Ein- und Ausschalter zum Betrieb solcher Anlagen mit einer Sperrscheibe
auszurüsten. Diese Sperrscheibe ist mit einer Ausnehmung versehen, in die eine gleichgestaltete
Falle am Ende des Bolzens eines Sicherheitsschlosses eingreifen kann. In der Eingriffstellung
des Bolzens ist gewöhnlich die Stromzufuhr ausgeschaltet, so daß zur Inbetriebsetzung
bzw. zum Bewegen des Hebezeugs eine Entriegelung erforderlich ist, die mittels einer
Drehung des Schloßschlüssels stattfinden kann.
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Entsprechend der Eigenart des verwendeten Schlosses, meist eines Zylinderschlosses
mit Zuhaltungen, kann der Schlüssel nur in der Ausschaltstellung abgezogen werden,
wodurch zur Verhinderung des unerlaubten Benützens der Anlage bzw. einer unerwünschten
Stromzufuhr jedesmal der Knebel in die Ausschaltstellung zurückbewegt werden muß.
Die vielen derartigen Schalter in einem Großbetrieb erfordern eine Vielzahl von
Schlüsseln, die zur Vermeidung einer großen Zahl von Ersatzschlüsseln für verlorengegangene
Schlüssel vereinheitlicht sind.
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Die Sicherheit gegen unbefugtes Benützen, beispielsweise bei Ausbesserungsarbeiten
an den elektrischen Leitungen, ihren Anschlüssen usw., ist durch die Verriegelung
nur scheinbar gewährleistet. Denn oftmals kann ein Einschalten trotz angehängtem
Warnschild nicht zuverlässig verhindert werden, insbesondere nicht, wenn Überholarbeiten
während des Schichtwechsels vorgenommen werden. Die in der nachfolgenden Schicht
Tätigen können ohne weiteres entweder mittels eines absichtlich steckengelassenen
Schlüssels den Schalthebel unachtsam in Arbeitsstellung schwenken, wobei die Anlage
und damit die Ausbesserungsstelle unter Strom kommt. Oder aber sie werden einen
etwa in Ausschaltstellung abgezogenen Schlüssel ersetzen und wiederum einschalten.
Eine Beseitigung der daraus entstehenden Gefahren, oft Lebensgefahr, ist die Aufgabe
der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Schaltwelle unmittelbar
vor einer auf ihr axial verschiebbar befindlichen Mitnehmerscheibe die Sperrscheibe
lose drehbar und gleitend trägt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung abgebildet.
Darin zeigt Fig. 1 einen in einer Wand befestigten Handschalter ohne Leitungen,
teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Ansicht auf die Sperr- und die Mitnehmerscheibe
des Schalters von Fig. 1 und Fig. 3 schaubildlich einen Nocken der
Mitnehmerscheibe nach der Fig. 1 oder 2 in vergrößertem Maßstab.
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Der als Paketschalter 4 ausgebildete Schalter 5 für ein Hebezeug
ist in üblicher Weise mit einem von Hand bedienbaren, frei vorragenden Knebel
6 versehen, der zum Ein- und Ausschalten des Arbeitsstroms für das Hebezeug
dient. Auf der Schaltwelle 7
ist eine am Paketschalter 4 frei anliegende Sperrscheibe
11 lose aufgeschoben (Fig. 1).
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über der mit sechskantförmigem Querschnitt ausgebildeten Schaltwelle
7 des Knebels 6 ist ein Zylinderschloß 8 angeordnet, dessen
Schloßachse am hinteren Ende eine Falle 8* trägt.
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Nach Einstecken des Schlüssels 9 in das Schloß 8
und
nach einer Drehbewegung der Schloßachse läßt sich der Knebel 6 zum Stromeinschalten
schwenken. Beün Drehen des Schlüssels 9 um etwa 90' wird nämlich die
am vorderen Ende, etwa kreisbogenförmig abgerundete Falle 8' aus einer dem
Fallenende gleich gestalteten Ausnehmung 10 (Fig. 2) in der Sperrscheibe
11 seitlich so weit herausgedreht, daß die Scheibe 11 in Drehung versetzt
werden kann, sofern sie nicht durch eine vor ihr angeordnete Mitnehmerscheibe
15 daran gehindert ist.
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Die dünne, im wesentlichen runde Sperrscheibe 11
ist im Schaltergehäuse
5' vor dem Paketschalter 4 auf der Schaltwelle 7 mittels ihrer den
Wellenumfang ein wenig Überragenden Durchbrechung 12 in ihrer Mitte in axialer Richtung
und auch für Drehbewegungen gleitend angeordnet. Sie weist an ihrem Umfang regelmäßig
verteilt sechs gleich große, kreisbogenförmige
Ausnehmungen
10 auf, die formlich dem vorderen Ende der Riegelfalle 8' entsprechen.
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Außer diesen Ausnehmungen 10 ist die Sperrscheibe
11, jeweils etwas unterhalb von deren Mitte, mit radial verteilt angeordneten
einzelnen, runden Durchbrechungen 13 versehen. In diese Durchbrechungen
13 greifen als Gegenhalterung entsprechend gestaltete Nocken 14 einer gegenüberliegend
angeordneten Mitnehmerscheibe 15 ein.
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Die kreisförmige Mitnehmerscheibe 15 ist auf die Schaltwelle
7 mit einer in ihrer Mitte sechskantförmigen Durchbrechung 7' etwas
vor der Sperrscheibe 11 ebenfalls axial gleitend aufgeschoben. Sie reicht
mit ihrem äußeren Umfang 15' nicht ganz bis an die tiefe Mitte jeder Ausnehmung
10 der Sperrscheibe 11, um eine Behinderung beim Schwenken der Falle
8 auszuschalten.
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Radial verteilt in gleicher Höhe wie die runden Durchbrechungen
13 der Sperrscheibe 11 ragen von der Mitnehmerscheibe 15 auf
der Seite 16 zur Sperrscheibe 11 die gleiche, gerade Anzahl von kurzen
Nocken 14 ab, deren Umfang etwas kleiner als der Umfang der Durchbrechungen
13 ist. Die, Nocken 14 sind in die Mitnelunerscheibe 15 fest eingestrammt.
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Die Höhe jedes Nockens 14 ist gleich den Stärken der Scheiben
11 und 15. An seinem vorderen Ende 17
ist der Nocken 14 halbiert,
wobei die eine Hälfte etwa auf halber Höhe, nämlich um den Betrag der Sperrscheibenstärke,
entfernt ist (Fig. 3). Dadurch erscheint die vertiefte Stirnseite
18 dieser Hälfte halbmondförmig. Die in der Mitte jedes Nockens 14 etwa im
rechten Winkel aufrecht zu der Sperrscheibe 11
vorragende, gerade Wandseite
19 der anderen Nockenhälfte 20 trifft an ihrem vorderen, etwas abgerundete
Ecken 22 aufweisenden Ende 17 auf die etwa in der Höhe der halbmondförmigen
Stirnseite 18
kurvenförmig zur Mitte hochgebogene Außenseite 21 dieser Nockenhälfte
20. Das untere Ende der Außenseite 21 liegt in Höhe der Halbmondfläche
18 der anderen Nockenhälfte. Jede Nocke 14 ist so in die Mitnehmerscheibe
15 eingesetzt, daß die aufrechte Wandseite 19 der Nockenhälfte 20
radial steht.
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Die Schaltwelle 7 ist von einer zwischen der vorderen, freien
Seite 23 der dünnen Mitnehmerscheibe 15 und der vorderen Gehausewand
24 vorgespannt eingesetzten Schraubenfeder 25 mit einem Windungsdurchmesser
von etwa der doppelten Größe des SchaltWellenduichmessers umgeben. Diese drückt
die Mitnehmerscheibe 15 ständig gegen die Sperrscheibe 11, auch bei
in die Durchbrechungen 13 voll eingreifenden Nocken 14 der Mitnehmerscheibe
15.
Die Mitnehmerscheibe 15 ist durch die Feder 25 an der Gehäusewand
24 abgestützt. In einer runden Durchbrechung 26 der vorderen Wand 24 des
Schaltgehäuses 5' ist die Schaltwelle 7 schwenkbar gelagert.
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In kuhestellung, also bei abgeschalteter Stromzuführung, müssen die
Schlüsselführung im Schloß 8
sowie die nicht eingezeichneten Zuhaltungen übereinstimmen.
Dadurch kann in dieser Stellung der Schlüssel 9 abgezogen werden, Ein unbefugtes
Einschalten kann infolge der Verriegelung mit der Falle 8' nicht eintreten,
insbesondere dann nicht, wenn nur ein kleiner Kteis von Fachleuten mit Schlüsseln
versehen ist und die Schalterbedienung ausschließlich diesen überlassen bleibt.
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In Ruhestellung sind die Nocken 14 der Mitnehmerscheibe
15 in die Durchbrechungen 13 der Sperr-Scheibe 11 eingerastet.
Die abgebogenen Außenseiten 21 ihrer einen Nockenhälften 20 ragen dabei in die Durchbrechungen
13 der Sperrscheibe 11 herein. Die Nocken 14 sind in einer derartigen
Stellung angeordnet, daß ein Schwenken des Knebels 6 im Uhrzeigersinn, bei
dem sich auch die Mitnehmerscheibe in diesem Sinne drehen würde - entgegen
dem in Fig. 3 mit einem Pfeil 27 bezeichneten Drehsinn -,
bei
geschlossener Falle 8" nicht möglich ist, da unter der Wirkung der Feder
25 die Mitnehmerscheibe 15
dicht auf die Sperrscheibe 11 gedrückt
ist und die Nocken 14 in den Durchbrechungen 13 der Sperrscheibe
11 eingerastet sind.
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Nach dem Ausschwenken der Falle 8' mittels des Schlüssels
9 kann eingeschaltet werden. Beide Scheiben 11 und 15 werden
bei einem Schwenken des Knebels 6 ira Uhrzeigersinn in die Einschaltstellung
ebenfalls entgegen der Pfeilrichtung 27 um eine durch die Ausnehmungen
10 eingetretene Teilung zurückgedreht. In dieser Stellung kann die Sperrscheibe
11
durch ein mittels des Schlüssels 9 veranlaßtes Einschwenken der
Falle 8' erneut verriegelt werden. Der Schlüssel kann in dieser Stellung
wieder abgezogen werden.
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Die Mitnehmerscheibe 15 läßt sich mit dem Schalthebel
6 um die zurückgedrehte Teilung wieder in die Ausschaltstellung vordrehen.
Die Nocken 14 der Mitnehmerscheibe 15 können über die gebogene Außenseite
21 ihrer an dem Rand der Sperrscheiben-Durchbrechungen 13 anliegenden Hälfte
20 entgegen dem Druck der Feder 25 die Mitnehmerscheibe 15 auf der
Schaltwelle 7 gleitend nach außen in Richtung zum Knebel 6 schieben,
bis die Nocken 14 und damit die Mitnehmerscheibc 15 ganz frei sind.
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Auf diese Weise ist ein Abziehen des Schlüssels 9
in jeder Schaltstellung
möglich. Ebenso kann der Schalter 5 ohne Gebrauch des Schlüssels
9 aus der stromführenden Stellung sofort in die stromlose Ruhestellung geschaltet
werden.
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Statt der beschriebenen Nocken können aus der Mitnehmerscheibe
15 in entsprechender Höhe auf ihrer der Sperrscheibe 11 nahen Seite
16 auch einseitig abgebogene Nasen ad. dgJ- ausgestanzt sein.
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Den wenigen mit der Schlüsselführung beauftragten, zuverlässigen Personen
kann die Einhaltung be-
sonderer Vorsichtsmaßnahmen bei jeder neuen, Schaltung
mit Schlüsselbetätigung auferlegt werden. Bei dem kleinen Personenkreis ergibt sich
der jeweils Verantwortliche ohne weiteres.