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Kettenschloß Es gibt seit langem die verschiedensten Konstruktionen
von Kettenschlössern. Ihre Ausbildung ist in der neueren Zeit durch zwei Faktoren
erschwert worden. Einerseits werden die durch die Schlösser verbundenen Kettenstränge
bei Förderanlagen od. dgl. vielfach über Leit- und Treibelemente (Triebräder) bestimmter
Art geführt, welche z. B. im Bergbau auch den Durchgang von Mitnelunern, Kratzern
usw. gestatten; die Schlösser müssen sich deshalb dem Profil der Kette weitgehend
anpassen. Andererseits sind mit der Einführung der sogenannten hochfesten Güteketten
die Dimensionen der Kettenglieder stark reduziert worden, so daß auch die Schlösser
sehr viel kleiner als früher gebaut werden, was wiederum die Festigkeitsfrage stark
beeinflußt.
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Die Entwicklung raumsparender Kettenschlösser mit ausreichenden Festigkeitswerten
ist deshalb besonders schwierig, weil dabei die Biegebeanspruchungen eine große
Rolle spielen, die im Zusammenwirken mit Zugkräften äußerst schädlich wirken können.
Die Erfahrung zeigt, daß derartige kombinierte Kräfte einen Festigkeitsabfall von
rund 40 % bewirken können, was angesichts der neuerdings geforderten Mindestfestigkeiten
von etwa 65 bis 75 kg/nim2 im Schloß zu einer erheblichen Problematik
führt.
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Man hat bisher gebräuchliche Kettenschlösser so gebaut, daß zwei U-förmige
Kettenhalbglieder mittels eines Zwischenstückes zusammengehalten werden, das aus
seitlich an den Halbgliedern anliegenden, durch eine Schraube verbundene Platten
besteht, die Anschlagflansche der stumpf aneinanderstoßenden, in ihren Abmessungen
zurückgesetzten Halbgliedschenkel hintergreifen. Sobald ein solches Schloß über
ein Triebrad läuft und sich gegebenenfalls Fremdkörper (Kohle, Erz, Gestein od.
dgl.) dazwischenschieben, entstehen hohe Biegemomente, die von der Verbindungsschraube
aufgenommen werden müssen. Dabei ergeben sich sehr ungünstige Kräfteverhältnisse.
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Zur Abhilfe gegen diese Erscheinungen ist nach der Erfindung ein Kettenschloß
entwickelt worden, das einen neuen Weg geht. Derselbe besteht dem Prinzip nach darin,
daß das Zwischenstück als Ringbandage ausgebildet ist, die mit den in sie gesteckten
Schenkelenden durch Querstifte verriegelt ist. Hierdurch wird es möglich, bei außerordentlich
raumsparender Form des Schlosses - praktisch in der Größe eines normalen
Kettenghedes - ein hochfestes Bauelement zu schaffen, das die auftretenden
Biegekräfte sicher aufnimmt und damit den übrigen Schloßteilen fernhält. Zugleich
ermöglicht es das neuartige Schloß auf einfachste Art und ohne fertigungstechnische
Komplikationen, entsprechend den üblichen Toleranzen in den Kettengliedern, z. B.
äußere Breite b = 3,35 bis 3,4 d (d = Rundstahldurchmesser)
und Teilung t = 2,8 bis 4 d, auch die Schloßgröße zu variieren.
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Eine sehr einfache Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, die
sich vor allem für kleine Kettenteilungen eignet, besteht darin, daß die Sicherungsstifte
Bohrungen der Schenkelenden durchlaufen und mit ihren Enden in Ausnehmungen der
Bandagenwandung sitzen.
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Dabei kann man dann vorteilhaft einen z. B. Mörmigen Zwischenkörper
nach Art eines Kettengliedsteges verwenden, der, in den lichten Innenraum zwischen
den Halbgliedern eingefügt, zwei durchgehende Bohrungen für die in der Schloßebene
verlaufenden Sicherungsstifte aufweist.
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Für besonders hochwertige Kettenschlösser läßt sich nach der Erfindung
eine Bauart verwenden, die an eine bekannte Konstruktion anschließt, bei welcher
die U-förinigen Kettenhalbglieder an ihren stumpf gegeneinanderstoßenden Enden gegen
das Schloßinnere gerichtete Vorsprünge als Gegenlager für ein sie hintergreifendes
Halteorgan aufweisen. Gemäß der Erfindung verfährt man dabei so, daß die Kettenhalbglieder
durch zwei spiegelbildlich zur Schloßlängsachse liegende Brückenklammern zusammengehalten
werden, die jeweils benachbarte Vorsprünge der Kettenhalbglieder hintergreifend,
durch quer zur Schloßachse einzutreibende Kerbstifte auseinandergespreizt werden.
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Die Merkmale der Unteranspräche sollen nur im Zusammenhang mit dem
Hauptanspruch Schutz genießen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erlmdung, dargestellt.
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Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen in Seitenansicht (teilweise
geschnitten), Draufsicht und im Querschnitt eine erste mögliche Ausführungsfortn
des neuartigen Kettenschlosses.
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In Fig. 4 und 5 ist als Seitenansicht (teilweise geschnitten)
und Draufsicht ein zweites Beispiel eines Kettenschlosses wiedergegeben, dessen
Hauptteile in gelöster Stellung aus Fig. 6 zu entnehmen sind.
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In Fig. 1 sind mit 10 und 11 die beiden Endglieder
zweier Kettenstränge bezeichnet, die durch ein Schloß verbunden werden sollen. Dieses
Schloß besteht aus zwei U-förmigen Kettenhalbgliedern 12 und 13. Die Enden
14, 15 der Schenkel jedes Halbgliedes sind außen bei 16 bzw.
17 und seitlich bei 18, 19 etwas zurückgesetzt und auf der Innenseite
20 bzw. 21 abge:Racht (Fig. 3).
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Die Kettenhalbglieder 12, 13 werden stumpf gegeneinanderstoßend
in eine in sich geschlossene Ringbandage 22 eingeschoben, nachdem die Endglieder
10, 11 eingehängt sind und ein stegartiges Zwischenteil 23 in den
lichten Innenraum des Schlosses eingeschoben wurde. Das Zwischenteil ist, da es
sich beim Zeichnungsbeispiel um eine Kettenteilung von 2,8 d handelt, etwa
X-förmig gestaltet, so daß es seitliche Einschnürungen 24, 25 aufweist, um
Raum für die Kettenglieder 10, 11 zu schaffen.
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Sowohl die Enden 14, 15 jedes Kettenhalbgliedes 12 bzw.
13 als auch das Zwischenteil 23 und die Ringbandage 22 sind mit Querbohrungen
26, 27 bzw. 28 bzw. 29, 30 versehen, die bei zusammengeschobenem
Schloß achsgleich liegen, so daß man einen Kerbstift 31 bzw. 32 eintreiben
kann. Dieser Kerbstift, der aus hochwertigem Material besteht und der beim Zeichnungsbeispiel
eine der Einschnürung 24 bzw. 25 entsprechende, durch Marken 33, 34
zu adjustierende Auskehlung 35 aufweist, sichert die Sperrung des Kettenschlosses
und überträgt die auftretenden Kräfte auf die Bandage 22 (sowie auf das Zwischenteil
23).
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Im Falle der Fig. 4 bis 6 handelt es sich um ein Schloß. Hier
z. B. um ein solches für eine- Kettenteilung 4d, bei welchem die Sicherung bzw.
Schließung anders als in Fig. 1 bis 3 erfolgt.
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Mit 10 und 11 sind wieder die zu verbindenden Endglieder
von Kettensträngen, mit 12, 13 die U-förmigen Halbglieder bezeichnet, mit
22 die Ringbandage. Jedes der sich stumpf gegenüberliegenden und analog Fig.
1 bis 3 im Außenprofil zurückgesetzten Schenkelenden 36,37
ist mit einem nach innen gegen den lichten Raum des Schlosses hin gekehrten Vorsprung
oder Anschlag 38 bzw. 39 bzw. 38'. 39'
versehen, wobei die zusammengehörigen
Anschlagpaare mit Brückenklammern 40 und 41 zusammenarbeiten, die Rücken an Rücken
spiegelbildlich zur Schloßlängsachse angeordnet sind. Die Höhe der Brückenklammem
senkrecht zur Schloßlängsachse ist, wie man aus Fig. 6 ersieht, so gewählt,
daß die Anschläge 38, 39, 38", 39' über die Klammern hinweggleiten können,
wenn letztere aneinanderliegen.
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Die Brückenklammem können aufmagnetisiert sein, so daß sie sich im
Stadium der Fig. 6 wie ein Stück handhaben lassen. Will man das Schloß sperren,
so schiebt man nach dem Einhängen der Endglieder 10, 11 die Halbglieder 12,
13 über die Klammern 40, 41 hinweg in die Ringbandage 22 ein, bis die aus
Fig. 4 ersichtliche Endlage erreicht ist. Dann treibt man zwischen die Klammern,
beispielsweise an den vorgearbeiteten Mulden 42, 43, Kerbstifte 44, 45 ein, durch
welche die Brückenklammem auseinandergespreizt und über die Anschläge
38, 39 bzw. 38', 39'
geschoben werden. Das Schloß ist hierdurch zuverlässig
gesperrt, wobei wiederum die Biegemomente von der Ringbandage aufgefangen werden.
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Durch die Erfindung wird, wie die Zeichnungsbeispiele leicht erkennen
lassen, ein Kettenschloß geschaffen, das außerordentlich einfach in Aufbau und Funktion
ist, mit geringsten Abmessungen auskommt und eine zuverlässige Beherrschung der
auftretenden Kräfte gestattet. Für Einzelheiten und Varianten sind die Zeichnungsbeispiele
nicht bindend. So kann von Fall zu Fall die Ringbandage auch etwas über das Profil
der Halbglieder überstehen. Auch die Breite der Bandage ist variabel. Desgleichen
läßt sich im Falle der Fig. 4 die Spreizung der Brückenklammern anders als mittels
der dargestellten Kerbstifte bewirken.