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Photographischer Verschluß mit Zusatzantrieb Zusatz zum Patent 1099
343 Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der im Patent 1099 343 »Photographischer
Verschluß« unter Schutz gestellten Erfindung.
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Gegenstand des Hauptpatentes ist ein photographischer Verschluß mit
einem Antriebsteil, der wahlweise durch eine Hauptfeder allein oder durch diese
und eine Zusatzfeder gemeinsam antreibbar ist und bei dessen Spannen das Widerlager
der Zusatzfeder durch eine vor der Auslösung des Antriebsteiles auslösbare Vorrichtung
in einer der größten Spannung der Zusatzfeder entsprechenden Ausgangslage festgehalten
wird, während nach erfolgter Auslösung der Haltevorrichtung sich das Widerlager
in eine durch die jeweilige Einstellung eines eine Einstellkurve besitzenden Einstellers
definierte Lage bewegt. Die Erfindung liegt im wesentlichen darin begründet, daß
zum Auslösen der Festhaltevorrichtung für das Widerlager der Zusatzfeder die Auslösebewegung
des Verschlußauslösers dient, und daß an einem den Antriebsteil des Verschlusses
in gespannter Stellung festhaltenden Sperrteil ein mit dem Widerlager auf Bewegungsmitnahme
verbundener Einstell- und Betätigungsteil angelenkt ist, welcher mittels eines an
ihm befestigten, auf die Einstellkurve des Einstellers auftreffenden Anschlages
die jeweilige Arbeitslage des Widerlagers bestimmt, und daß nach dem Auftreffen
dieses Anschlages auf die Einstellkurve der Einstell-und Betätigungsteil unter Wirkung
der Zusatzfeder eine Schwenkbewegung um seinen Anschlag als Achse ausführt, bei
welcher der Sperrteil den Antriebsteil des Verschlusses zum Ablauf freigibt, und
daß ein ortsfester Anschlag angeordnet ist, welcher nach erfolgter Freigabe des
Antriebsteiles die Weiterbewegung des Einstell- und Betätigungsteiles verhindert.
Diese Anordnung hat vor allem den Vorteil, daß die Auslösung des Antriebteiles des
Verschlusses zwangläufig stets unmittelbar nach Erreichen der durch die jeweilige
Einstellage des Einstellers definierten Lage des Widerlagers der Zusatzfeder erfolgt.
Damit ist einerseits eine optimale Funktionssicherheit der Einrichtung und andererseits
eine kleinstmögliche Auslösezeit bei sämtlichen Einstellungen erzielt.
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Die bekannten, mit einem dem Hauptantrieb wahlweise aufschaltbaren
Zusatzantrieb ausgerüsteten Verschlüsse sind in der Regel so eingerichtet, daß die
beim Spannen des Verschlusses erzeugte Federkraft für den Verschlußantrieb durch
einen weiteren Spannvorgang vergrößert wird. Dieser zusätzliche Spannvorgang wird
entweder beim Betätigen des Zeiteinstellers bewirkt, was einen erheblichen Kraftaufwand
erfordert, oder er wird mittels eines zusätzlich zu bedienenden Spannorgans über
oft komplizierte Hebelgetriebe bewirkt. Die Forderung nach einer mit geringem Kraftaufwand
zu bewirkenden Einstellung auch der kürzesten Belichtungsdauer und nach einem für
das selbsttätige Einstellen aller verfügbaren Belichtungsintervalle nötigen einfachen
Aufbau des Verschlusses ist daher bei den bekannten Einrichtungen nicht erfüllt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den photographischen Verschluß
nach dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß der Zusatzantrieb mit geringstem Kraftaufwand
und in jeder Betriebslage des Verschlusses ein- bzw. ausschaltbar, ferner mit der
geringstmöglichen Anzahl zusätzlicher Bauteile zu verwirklichen ist.
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Diese Aufgabe ist mittels einer Zusatzfeder mit beweglichem Widerlager,
wobei das Widerlager durch eine von Hand zu bedienende Auslöseklinke und der Verschlußantrieb
mittels einer durch das Ablaufen des Widerlagers betätigten Sperrklinke in Spannstellung
gehalten wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sperrklinke mit einer in
die Bahn des Widerlagers ragenden Kante versehen und begrenzt schwenkbar auf einem
ortsfesten Zapfen gelagert ist, daß auf der Sperrklinke ein Anschlaghebel schwenkbar
gelagert ist, dessen einer Arm mittels eines Steuerstiftes in einem Schlitz einer
Zeitsteuerscheibe geführt und dessen anderer Arm durch Betätigen dieser Zeitsteuerscheibe
in die Bahn des Widerlagers schaltbar ist, so daß die Sperrklinke vom ablaufenden
Widerlager entweder mittelbar über den Anschlaghebel oder unmittelbar ausgeschlagen
wird.
Die Erfindung ist nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
und an Hand eines Verschlusses mit doppelflügeligen, durchschwingenden Verschlußblättern
beschrieben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Erfindung ebensogut an einem
Verschluß mit hin- und herschwingenden Verschlußblättern verwendbar ist. Es zeigt
Fig. 1 einen photographischen Verschluß in Spannstellung, bei abgenommener Deckplatte
und abgenommenem Zeitsteuerring von vorn gesehen, Fig. 2 den Verschluß entsprechend
Fig. 1 während des Ablaufs, Fig. 3 den Verschluß entsprechend Fig. 1 in Ruhelage,
Fig. 4 den Verschluß entsprechend Fig. 1 bei verminderter Antriebskraft, unmittelbar
vor dem Ablauf, Fig. 5 den Schnitt durch den Verschluß entsprechend Fig. 2 nach
der Linie V-V, Fig.6 den Schnitt durch den Verschluß entsprechend Fig. 1 nach der
Linie VI-VI, Fig. 7 ein Einzelteil des Verschlusses entsprechend Fig. 1, perspektivisch
und in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Entsprechend den Fig. 1 bis 5 ist der Verschluß in einem zylindrischen
Gehäuse 2 untergebracht, welches zwecks Aufnahme einer Reihe ringförmiger Bauelemente
in seinem Inneren stufenförmig abgesetzt ist. Das Gehäuse endet in rückwärtiger
Richtung in dem Objektivtubus 4. In einer der Ausdrehungen des Verschlußgehäuses
2 liegt ein Blendensteuerring 6, in einer weiteren Ausdrehung von größerem Durchmesser
ist der Blendenlagerring 8 befestigt. In Bohrungen des Blendenlagerringes sitzen
Lagerstifte 10 der Blendenlamellen 14. An den Blendenlamellen 14 befestigte Steuerstifte
12 sind in bekannter Weise in hier nicht sichtbaren Steuerschlitzen des Blendensteuerrings
8 geführt, so daß sich bei Drehung des Blendensteuerrings 6 um die optische Achse
eine Drehbewegung der Blendenlamellen 14 um die Achse ihrer Lagerzapfen 10 ergibt.
Die soeben beschriebene Blendeneinrichtung ist nicht Gegenstand der Erfindung und
nur dargestellt, um die gegenseitige Lage der nachfolgend zu beschreibenden Verschlußteile
zu kennzeichnen.
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Durch einen Distanzring 16 vom Blendenlagerring 8 getrennt ist eine
Grundplatte 18 mit diesem Distanzring, dem Blendenlagerring und dem Verschlußgehäuse
2 fest verschraubt. Auf dieser Grundplatte 18 sind die noch zu beschreibenden Teile
gelagert. Mittels seiner Füße 20 ist ein gegenüber der Grundplatte 18 zentrierter
Führungsring 22 mit dieser fest verbunden. Dieser Führungsring endet nach vorn in
einem Objektivtubus 24. Auf einer Schulter des Führungsringes 22 ist ein Antriebsring
26 für die Verschlußblätter 28 drehbar gelagert und zwischen der Grundplatte
18 und dem Führungsring 22 axial geführt. Mittels seiner Antriebsstifte 32
ist der Antriebsring 26 mit den Verschlußblättem 28 dadurch beweglich verbunden,
daß diese Antriebsstifte 32 in Schlitze 34 der Verschlußblätter 28 eingreifen. Den
Drehpunkt für ein Verschlußblatt bildet jeweils die Achse eines Stiftes 30, welcher
in der Grundplatte 18 sitzt.
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Am Antriebsring 26 für die Verschlußblätter 28 i befindet sich ein
Kurbelarm 36. Eine Koppel 38 verbindet diesen Kurbelarm mit einem Hauptantriebsorgan
40, welches frei drehbar auf einem in der Grundplatte 18 befestigten Lagerzapfen
42 angeordnet ist. Eine Hauptantriebsfeder 44 ist mit ihrem einen nach unten abgebogenen
Ende in einer Bohrung des Hauptantriebsorgans 40 eingehängt und mit ihrem anderen
Ende an einem ortsfesten Zapfen 46 abgestützt. Sie belastet das Hauptantriebsorgan
40 entgegen dem Uhrzeigersinn. In seiner Ruhelage liegt das Hauptantriebsorgan 40
mit der Kante 48 an dem bereits erwähnten Zapfen 46 (Fig. 3). Mittels eines abgebogenen
und teilweise geschränkten Lappens 52, welcher in eine Ausnehmung 51 eines Zahnrads
50 eingreift, ist das Hauptantriebsorgan 40 drehfest mit diesem Zahnrad verbunden.
Zum Zwecke genauer Führung ist das Zahnrad 50 auf eine Lagerbüchse 54 gepreßt, welche
auf dem Lagerzapfen 42 läuft und auf deren anderem Ende das Hauptantriebsorgan 40
befestigt ist. Zweckmäßgerweise versieht man den Umfang der Lagerbüchse 54 mit einem
reibungsmindernden Belag, damit die unvermeidbare einseitige Anlage der Hauptantriebsfeder
44 an der Lagerbüchse nicht bremsend wirkt. Mittels eines Federringes 56 ist die
Lagerbüchse 54 axial gesichert.
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Zum Spannen des Verschlusses dient eine mit ihrem rückwärtigen Ende
aus dem Verschlußgehäuse 2 hinausragende Spannwelle 58, welche in bekannter, hier
nicht darzustellender Weise mit dem kameraseitigen Filmtransportgetriebe gekuppelt
ist. Durch eine Rückholfeder 60, die mit ihrem einen Ende in einer senkrecht zur
Längsachse der Spannwelle 58 angebrachten Bohrung eingehängt und mit ihrem anderen
Ende ortsfest abgestützt ist, ist die Spannwelle entgegen dem Uhrzeigersinn belastet,
so daß sie nach dem Spannvorgang sofort in ihre Ruhelage zurückkehrt. Als Lager
für die Spannwelle 58 dient eine in die Grundplatte 18 eingesetzte und mit ihr vernietete
Büchse 59. Auch diese Büchse versieht man wie die Lagerbüchse 54 zweckmäßig mit
einem reibungsmindernden Überzug.
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Drehfest mit der Spannwelle 58 verbunden ist ein Mitnehmer 62, welcher
den einen nach oben abgebogenen Lappen 66 einer Spannscheibe 64 hintergreift.
Dieser Lappen 66 liegt in einer Ausnehmung 72 eines mit dem Zahnrad 50 kämmenden
Zahnrads 74, wodurch die Spannscheibe 64 und das Zahnrad 74 drehfest miteinander
verbunden sind. Zwecks genauer Führung ist das Zahnrad 74 zusammen mit der Spannscheibe
64 auf einer Büchse 76 befestigt, welche auf der Büchse 59 läuft und mittels einer
Schulter der Büchse 59 und eines Federringes 61 axial gesichert ist.
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Damit bei Bedarf die Antriebskraft des Verschlusses vergrößert werden
kann, ist eine Zusatzfeder 84 vorgesehen. Das eine Ende dieser Zusatzfeder liegt
an einem nach unten abgebogenen Lappen 68 der Spannscheibe 64, während das andere
Ende dieser Feder an einer Kante 82 eines Widerlagers 78 eingehängt ist. Die Zusatzfeder
84 wird gespannt, wenn die Spannscheibe 64 bei festgehaltenem Widerlager 78 entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht wird, und belastet demzufolge die Spannscheibe 64 in entgegensetztem
Drehsinn. Das Widerlager 78 ist frei drehbar auf der Büchse 59 gelagert und zwischen
einer Schulter dieser Büchse und der Grundplatte 18 axial geführt. Es besitzt einen
parallel zur Grundplatte verlaufenden Sperrzahn 90 und einen nach oben abgebogenen
Lappen 80. An diesem Lappen befindet sich die bereits erwähnte Kante 82, ferner
die Kante 86 und eine Kante 88, welche etwas tiefer liegt als die Kante 86 (s. Fig.
7). Zur Zusammenarbeit
mit dem Sperrzahn 90 ist eine Auslöseklinke
92 vorgesehen, welche auf einem in der Grundplatte 18 befestigten Lagerzapfen 94
drehbar angeordnet ist. Die Auslöseklinke 92 ist durch eine um einen ortsfesten
Zapfen 96 geschlungene und am Verschlußgehäuse 2 abgestützte Haarnadelfeder 98 entgegen
dem Uhrzeigersinn belastet und endet in einem senkrecht abgebogenen Betätigungslappen
100, welcher durch einen Schlitz 102 nach rückwärts aus dem Verschlußgehäuse 2 ragt
und an welchem der hier nicht dargestellte Kameraauslöseknopf gegebenenfalls über
Zwischenglieder angreift. Auf dem bereits genannten Lagerzapfen 94 ist mittels einer
Büchse 104 eine Sperrklinke 106 gelagert, deren rechtes Ende zur Zusammenarbeit
mit dem nach unten abgebogenen Lappen 68 der Spannscheibe 64 ausgebildet ist. Durch
eine um die Büchse 104 gewickelte und am Verschlußgehäuse 2 abgestützte Haarnadelfeder
108 ist die Sperrklinke 1®6 entgegen dem Uhrzeigersinn belastet. Die Bewegung der
Sperrklinke 106 im Uhrzeigersinn ist begrenzt durch das Anschlagen des linken Armes
dieser Sperrklinke auf die Innenwand des Verschlußgehäuses 2.
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Auf dem rechten Arm der Sperrklinke 106 drehbar gelagert ist ein Anschlaghebel
110, dessen rechtes Ende wahlweise in die Ablaufbahn der Kante 88 des Widerlagers
78 gebracht werden kann. Zu diesem Zweck ist auf dem linken Ende des Anschlaghebels
13.0 ein nach oben ragender Steuerstift 112 befestigt, welcher in einem Steuerschlitz
114 einer Steuerscheibe 116 geführt ist. Diese Steuerscheibe ist als kreisringförmige
Platine ausgebildet, welche um den Objektivtubus 24 drehbar gelagert und gegebenenfalls
mit weiteren Steuerschlitzen zum Einstellen eines hier nicht gezeigten, den Verschlußablauf
beeinflussenden Hemmwerks bekannter Art ausgestattet ist. Aus der Zeichnung ist
ersichtlich, daß eine Drehung dieser Steuerscheibe aus der in Fig. 1 gezeigten Lage
entgegen dem Uhrzeigersinn die Drehung des Anschlaghebels 110 ebenfalls entgegen
dem Uhrzeigersinn hervorruft, wodurch das rechte Ende dieses Anschlaghebels aus
der Ablaufbahn der am Widerlager 78 befindlichen Kante 88 entfernt wird. Es ist
selbstverständlich und daher nicht dargestellt, daß die Steuerscheibe 11i_6 in bekannter
Weise mit einem von außen ergreifbarenBetätigungsglied fest verbunden sein muß.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Bei der
durch den Filmtransport bewirkte Drehung der Spannwelle 58 entgegen dem Uhrzeigersinn
erfaßt der Mitnehmer 62 der Spannwelle den nach oben ab-gebogenen Lappen
66 der Spannscheibe 64 und führt diesen aus der in Fig. 3 gezeigten in die in Fig.
1 dargestellte Lage, wo sich der rechte Arm der Sperrklinke 106 hinter den nach
unten abgebogenen Lappen 68 der Spannscheibe 64 legt. Unter der Kraft der Rückholfeder
60 kehrt die Spannwelle 58 und mit ihr der Mitnehmer 62 sofort nach dem Spannvorgang
wieder in die aus den Fig. 1 bis 4 ersichtliche Lage zurück. Infolge der formschlüssigen
Kupplung der Spannscheibe 64 mit dem Hauptantriebsorgan 40 mittels der Teile 66,
74, 50, 52 wird bei der Spannbewegung das Hauptantriebsorgan 40 aus der in Fig.
3 dargestellten Ruhelage im Uhrzeigersinn in die in Fig. 1 gezeichnete Spannstellung
gedreht, wodurch die Hauptantriebsfeder 44 gespannt wird. Da bei dem Spannvorgang
der Sperrzahn 90 des Widerlagers 78 durch die Auslöseklinke 92 festgehalten wird,
hat die Drehung der Spannscheibe 64 entgegen dem Uhrzeigersinn zur Folge, daß auch
die Zusatzfeder 84 gespannt wird. Der Spannzustand des Verschlusses und die dabei
erreichte gegenseitige Lage der beweglichen Teile ist in Fig. 1 dargestellt. Ferner
zeigt Fig. 1, im Gegensatz zu Fig. 4, daß das rechte Ende des Anschlaghebels
11,0 in der Ablaufbahn der Kante 88 des Widerlagers 78 liegt.
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Wird durch Betätigen des hier nicht dargestellten Kameraauslöseknopfes
die Auslöseklinke 92 im Uhrzeigersinn geschwenkt und dadurch aus der Ablaufbahn
des Sperrzahns 90 entfernt, so erfolgt unter der Kraft der Zusatzfeder 84 eine Drehung
des Widerlagers 78 entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß die Kante 88 des Widerlagers
auf den Anschlaghebel 110 trifft. Hierdurch wird die Sperrklinke 106 im Uhrzeigersinn
geschwenkt, wobei sie die Spannscheibe 64, welche sie bisher an dem Lappen 68 festgehalten
hatte, zum Ablauf im Uhrzeigersinn freigibt und schließlich mit ihrem linken Arm
an der Innenwand des Verschlußgehäuses 2 anschlägt (s. Fig. 2). Wegen der oben beschriebenen
formschlüssigen Verbindung der Spannscheibe 64 mit dem Hauptantriebsorgan 40 wird
bei der Freigabe der Spannscheibe 64 durch die Sperrklinke 106 der Verschluß überhaupt
zum Ablauf freigegeben und daraufhin gleichzeitig sowohl durch die Kraft der Hauptantriebsfeder
44 als auch durch die Kraft der Zusatzfeder 84 angetrieben, Hierbei drehen sich
Spannscheibe 64 und Zahnrad 74 im Uhrzeigersinn, Zahnrad 50 und Hauptantriebsorgan
40 entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch der Antriebsring 26 im Uhrzeigersinn gedreht
wird und die Verschlußblätter 28 entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Lage gemäß Fig.
1 in die Lage gemäß Fig. 3 um die Lagerzapfen 30 schwingen, so daß eine Belichtung
erfolgt. Kurz vor dem Erreichen der in Fig. 3 dargestellten Ruhelage des Verschlusses
trifft der nach unten abgebogene Lappen 68 der Spannscheibe 64 auf die Kante
86 des Widerlagers 78, so daß das Widerlager im Uhrzeigersinn in seine Ausgangslage
gebracht und dadurch der Auslöseklinke 92 die Mög-
lichkeit gegeben wird,
bei Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn infolge Freigabe des kameraseitigen Auslöseknopfes
wieder hinter den Sperrzahn 90 des Widerlagers 78 einzufallen. Den Fig. 1 und 3
kann entnommen werden., daß sowohl in der Spannstellung als auch in der Ruhelage
des Widerlagers 78 dessen Kante 88 so weit von dem rechten Arm des Anschlaghebels
110 entfernt ist, daß dieser ungehindert in die Ablaufbahn dieser Kante 88 gebracht
bzw. aus ihr entfernt werden kann.
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Wenn der Anschlaghebel 110 infolge Drehung der Steuerscheibe 1.1.6
entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Bahn der Kante 88 des Widerlagers 78 entfernt
ist (s. Fig. 4), so hat dies zur Folge, daß sich die Zusatzfeder 84 vor dem Beginn
des Verschlußablaufs entspannen kann und somit keine Kraft für den Verschlußantrieb
zur Verfügung stellt. Die Freigabe des Widerlagers 78 durch Betätigen der Auslöseklinke
92 im Uhrzeigersinn erfolgt wie bei der vorstehend beschriebenen Wirkungsweise.
Daraufhin setzt sich unter der Kraft der Zusatzfeder 8J, das Widerlager entgegen
dem Uhrzeigersinn in Bewegung. Es trifft jedoch nicht wie im oben beschriebenen
Fall mit der Kante 88 auf den Auslösearm 110, sondern mit der Kante 86 unmittelbar
auf die in der Bahn dieser Kante liegenden Sperrklinke 106. Das Auftreffen der Kante
86 auf die Sperrklinke 106 ist in Fig. 4 dargestellt.
Aus dieser
Figur ist zu entnehmen, daß sich zu diesem Zeitpunkt die Zusatzfeder 84 bereits
nahezu entspannt hat und ihre restliche Kraft lediglich dazu dient, die Sperrklinke
106 auszuschlagen, so daß die von dieser Sperrklinke bisher festgehaltene Spannscheibe
64 sich im Uhrzeigersinn drehen kann. Die Kraft für diese Drehung sowie für den
Verschlußablauf überhaupt wird ausschließlich von der Hauptantriebsfeder 44 zur
Verfügung gestellt. Der Ablauf des Verschlusses erfolgt, abgesehen von der nun geringeren
Beschleunigung, in der gleichen Weise wie oben beschrieben. Dabei trifft wieder
der nach unten abgebogene Lappen 68 der Spannscheibe 64 auf die Kante 86 des Widerlagers
78, wodurch das Widerlager im Uhrzeigersinn in seine Ausgangsstellung gemäß Fig.
1 gebracht wird, wo dann die Auslöseklinke 92 bei ihrer Bewegung entgegen dem Uhrzeigersinn
infolge Freigabe des kameraseitigen Auslöseknopfes wieder hinter den Sperrzahn 90
des Widerlagers einfallen kann.
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Die vorstehende Beschreibung zeigt nicht nur; daß die eingangs angeführte
Aufgabe gelöst ist, einen photographischen Verschluß zu bauen, bei welchem der Zusatzantrieb
mit geringstem Kraftaufwand und in jeder Betriebslage des Verschlusses ein- bzw.
ausschaltbar ist und der Zusatzantrieb mit der geringstmöglichen Anzahl zusätzlicher
Bauteile verwirklicht ist. Die Beschreibung zeigt weiterhin, daß diese zusätzlichen
Bauteile in genau der geforderten Funktion angepaßter sowie eine einfache Herstellung
und Montage gewährleistender Weise ausgestaltet sind. Schließlich ist durch die
vorliegende Erfindung ein mit wahlweise aufschaltbaren Zusatzantrieb versehener
photographischer Verschluß geschaffen, welcher sich ohne weiteres zur Verwendung
in Kameras mit selbsttätiger Belichtungssteuerung eignet.