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Aufbewahrungsbehälter für Schallplatten und andere flache Gegenstände
Die Erfindung betrifft Aufbewahrungsbehälter für Schallplatten und andere flache
Gegenstände mit einer durch eine Taste zu betätigenden Auswurfvorrichtung und mit
die aufzubewahrenden Gegenstände aufnehmenden Zwischenfächern.
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Zur Aufbewahrung von Schallplatten sind Alben, Behälter, Ständer,
Regale, Schränke usw. bekannt. Sie weisen alle mehr oder weniger große Nachteile
auf. Entweder lagern die empfindlichen Schallplatten darin nicht genau eben, so
daß sie sich verziehen, oder sie sind Belastungen unterworfen, die ebenfalls zu
einem Verwerfen der Schallplatte führen können.
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Bei anderen Anordnungen wiederum ist ein Schutz vor Staub nicht gewährleistet.
Schließlich erfordert das Auffinden einer bestimmten Schallplatte vielfach einen
großen Zeitaufwand. Es sind Behälter bekannt, in denen die Schallplatten liegend
aufbewahrt werden. Sie liegen dabei auf Unterlagen, die entweder aus dem Behälter
einzeln. herausschwenkbar oder wie Schubfächer herausziehbar sind.
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Bei anderen bekannten Anordnungen werden die Schallplatten senkrecht,
also in stehender Lage, untergebracht. Die Entnahme einer einzelnen Schallplatte
kann durch Herausschwenken erfolgen. Es ist aber auch bereits bekannt, Tasten vorzusehen,
mittels denen eine einzelne Schallplatte ausgewählt und so weit aus dem Behälter
herausbefördert werden kann, daß sie leicht entnehmbar ist. Man bedient sich dabei
beispielsweise schiefer Ebenen, auf der die Schallplatten im Ruhezustand mittels
eines Sperrstiftes festgehalten werden. Wird eine Taste gedrückt, so gibt der Sperrstift
die ausgewählte Schallplatte frei, und sie rollt auf der schiefen Ebene in eine
Lage, in der sie greifbar ist. Bei anderen Anordnungen wird die ausgewählte Schallplatte
über eine von der Taste betätigte Mechanik von hinten erfaßt und ausgestoßen.
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Die bekannten Behälter sind entweder nur bei senkrechter oder nur
bei waagerechter Lagerung der Schallplatten verwendbar.
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Mit der Erfindung soll ein Behälter geschaffen werden, der sowohl
eine waagerechte als auch eine senkrechte Lagerung gestattet. Er soll eine staubdichte
Aufbewahrung gewährleisten. Die Anordnung soll außerdem so getroffen sein, daß nach.
Entnahme einer Schallplatte mit einem Blick erkennbar ist, an welcher Stelle sie
wieder einzuordnen ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Behälter sowohl mit horizontal
als auch mit vertikal liegenden Zwischenwänden verwendbar sind und daß entweder
die Zwischenwände oder die Schallplatten, einzeln oder in Gruppen, mittels einer
beim Einschieben gespannten Feder und nach Betätigen einer die Arretierung der Zwischenwände
oder der Schallplatten lösenden Taste so weit ausrückbar sind, daß der ausgerückte
Gegenstand herausnehmbar ist.
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Es ist auch bereits ein Schallplattenaufbewahrungsbehälter bekannt,
in dem die Schallplatten senkrecht und ohne Hüllen aufbewahrt und durch Muskelkraft
bewegt werden können. Diese Behälter sind nicht erweiterbar, und für die Bewegung
der Schallplatten ist ein erheblicher mechanischer Aufwand, der insbesondere viel
Platz benötigt, erforderlich.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind die angeordneten Schallplatten
oder flachen Gegenstände gemeinsam mit den Zwischenwänden ausrückbar. Die Zwischenwände
können auch feststehen und nur die Schallplatten oder flachen Gegenstände ausrückbar
sein.
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Der Aufbewahrungsbehälter ist in Weiterbildung der Erfindung aus vorgefertigten
Teilen zusammensetzbar. Sie können z. B. aus Kunststoff, Metall oder Holz bestehen
und in der Fabrik, beim Händler oder beim Käufer zusammengesetzt werden. Derartige
Lösungen sind bei Möbeln an sich bereits bekannt. Dadurch wird der
Transportraum verkleinert. Außerdem kann ein solcher Behälter beliebig erweitert
werden.
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Bei Tastenbetätigung springt die ausgewählte Schallplatte bzw. ihr
Aufbewahrungsfach so weit hervor, daß die Titel auf den Fußleisten der Schallplattenhüllen
gelesen und die Schallplatten bequem entnommen werden können. Die Böden unter oder
zwischen den Schallplatten treten ebenfalls zum leichten Einführen der Schallplatten
hervor. Plattenserien springen gemeinsam heraus.
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Bei den Wähltasten sind Leisten vorgesehen, in welche Zahlen oder
Buchstaben usw. zur Auffindung der Schallplatten eingesetzt werden können. Diese
Streifen
können auch so. breit vorgesehen - werden, daß die Titel der Schallplatten vermerkt
werden können.
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Die Vorderseite der Behälter ist zweckmäßigerweise als Klapp- oder
Schiebetür ausgebildet oder hat die Form eines Buchrückens, der abnehmbar sein kann.
Die Behälter sehen auf diese Weise; wenn sie in einem Schrank stehend oder liegend
untergebracht sind, wie Alben aus.
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Die Schallplatten können mit oder ohne Hüllen eingelegt werden. Auch
können Plattenspieler von diesen Behältern aus über geeignete und an sich bekannte
Förder- und Wäh_ lgeräte durch Fernbedienung oder automatisch mit Schallplatten
beschickt und diese wieder in den Behälter zurückgeführt werden.
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In Zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Zwischenwände
aus Kunststoffolien, die mittels verdickter Ränder od. dgl. in entsprechend geformten
Wandnuten unter Spannung gehalten sind. Sie können z. B. an zwei gegenüberliegenden
Seiten Verdickungen aufweisen oder in Säumen enden, in die Stäbe eingeführt sind.
Diese werden dann in die Rillen der Wandungen des Schallplattenbehälters eingeschoben.
Diese dünnen Böden, die also in Bespanntem Zustand zwischen zwei gegenüberliegenden
Wänden der Zarge sich befinden, können auch als Taschen ausgebildet werden, in welche
Schallplatten eingesteckt werden können.
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Sämtliche Teile des. Schallplattenbehälters sind ersetz- oder auswechselbar.
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Die Auswerfermechanik kann ein beliebig federndes System sein, bei
welchem durch Drehung, Schub, Zug oder Druck oder auf sonstige zweckmäßige Weise
eine Spannung auf die Schallplatte bzw. auf die Zwischenwand einwirkt. Die Auslösetasten
können an beliebiger Stelle, zweckmäßigerweise jedoch an der Vorderseite des Behälters,
angeordnet sein. Da infolge des geringen Abstandes der Schallplatten voneinander
die Auslösetasten sehr nahe nebeneinander liegen würden, können diese entweder wechselweise
versetzt oder zu beiden Seiten (oder oberhalb und unterhalb) der Schallplattenfächer
angeordnet werden. Auch können die Zwischenwände des Schallplattenbehälters, um
Gewicht und Material zu sparen, so geformt sein, daß sie nur in der Mitte bis zur
Gegenwand ganz oder ausreichend durchgehend vorgesehen werden und zu beiden Seiten
verjüngt sind. Damit sie nicht versehentlich beim Greifen einer Schallplatte mit
herausgezogen werden, können sie Absätze (Anschläge) aufweisen, bis zu denen sie
vom Auswerfer aus geschoben werden.
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Neben den Auslösetasten sind Bezeichnungsschilder angeordnet, die
ein leichtes Auffinden einer bestimmten Schallplatte ermöglichen.
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Ein kompletter Behälter besteht aus Zargen mit abnehmbarem Boden und
Deckplatte. Für die Erweiterung ist jeweils nur die Zarge erforderlich, die nach
Abnahme der Deckplatte aufgesteckt, aufgeschoben oder sonstwie aufgebracht wird.
Die Erweiterungszargen werden z. B. mittels Stifte, die auch i als Schnapper, Druckknöpfe
usw. ausgebildet sein können, mit den anderen Zargen verbunden. Sie können auch
in Leisten eingeschoben werden. Die Stifte können z. B. in einigen Ecken der Kästen
angeordnet sein.
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Die Bezeichnungsschilder können in geeigneter Weise be- oder durchleuchtet
sein, auch kann in den abnehmbaren Vorderverschlüssen eine Lampe vorgesehen sein,
die die Vorderseite des Behälters nach dem öffnen beleuchtet.
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Behälter nach der Erfindung können auch verwendet werden, um Landkarten,
Zeichnungen, Radierungen, Formulare usw. staubfrei, schnell und bequem auffindbar
und einzeln greifbar aufzubewahren. überall dort, wo flache Gebilde oder Stöße von
flachen Gebilden aufbewahrt werden und wo man darauf Wert legen muß, einzelne davon
schnell auffinden und bequem greifen zu können, werden Behälter nach der vorliegenden
Erfindung von Bedeutung sein.
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Die Fertigung der Wandungen der Behälterzargen kann in der Weise erfolgen,
daß die Wandungen einzeln oder gemeinsam in einem Stück gegossen, gepreßt oder gestanzt
werden. Es kann aber auch wirtschaftlich sein, für die Zargen nach außen z. B. Holz
zu wählen und innen das erforderliche Schlitz- und Auswerfesystem in dünnen, fertig
gestanzten oder gepreßten oder gegossenen Teilen an den Wänden zu befestigen.
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Man kann die Zwischenwände auch aus antistatischem Material herstellen
oder mit solchem belegen, oder es können vorn in die Entnahmeschlitze Leisten aus
solchem Material angeordnet werden. Dadurch wird erreicht, daß eine Schallplatte
sowohl beim Einschieben als auch bei der Herausnahme von etwaigem Staub befreit
und gegen Staub abstoßend wird.
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Gegenüber den bisher bekannten Schallplattenbehältern hat ein Schallplattenbehälter
nach der Erfindung folgende Vorteile: Er kann vertikal und horizontal verwendet
werden. Die Schallplatten können mit oder ohne Hülle staubdicht, in vorbildlicher
Weise einzeln frei lagernd, ohne also irgendeinem Druck oder einer Reibung durch
benachbarte oder daraufliegende Platten ausgesetzt zu sein, gelagert werden. Durch
das Lösen der Auslösetaste wird eine Schubkraft frei, welche die gewählte Platte
oder die Zwischenwand selbsttätig ausrückt. Dadurch wird die Platte bequem greifbar.
Läßt man die betreffende Zwischenwand ausgerückt, so hat man beim Wiedereinlegen
der Platte nicht nur eine bequeme Führung, sondern man weiß auch, wo sie hingehört.
Zur Unterbringung der Schallplatten ist kaum mehr Raum erforderlich, als die Platten
selbst beanspruchen. Es ist sowohl eine Gruppenlagerung als auch Einzellagerung
von Schallplatten möglich. Die vorgesehenen Bezeichnungsschilder geben die erforderliche
Übersicht und gewährleisten leichte Auffindbarkeit. Auf Grund seiner optimal kleinen
Dimensionen ist ein solcher Schallplattenbehälter bestens zum Einbau in Musiktruhen
geeignet. Dadurch kann der in ihnen meist beschränkte Raum besser ausgenutzt werden.
Ein solcher Schallplattenbehälter kann durch Einfügung weniger Zubehörteile beliebig
erweitert werden und bleibt auch nach der Erweiterung ein hermetisch geschlossener
Behälter. Während bei allen bisherigen Behältern, Alben usw. zum Entnehmen und Einlegen
der Schallplatten ein zusätzlicher Platz über oder neben den Behältern erforderlich
war, wo man die Alben auslegen, bzw. die ausziehbarenKartotheken auflegen konnte,
oder um Behälterteile ausschwenken und herausklappen zu können, ist beim erfindungsgemäßen
SchallplattenbehälterkeinerleiAblageplatzerforderlich.
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An Hand von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt
sind, wird die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Aufbewahrungsbehälter
in perspektiver Ansicht, bei dem die Schallplatten senkrecht aufbewahrt werden;
in.
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Fig. 2 ist ein Aufbewahrungsbehälter mit waagerechten Zwischenwänden
dargestellt; Fig. 3 zeigt als Schaubild das Zusammensetzen des Behälters.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Aufbewahrungsbehälter sind die Auslösetasten
3, 4 oben und unten angebracht. Natürlich können sie auch nur oben oder nur unten
vorgesehen sein. Es sind drei einzelne Behälter vorgesehen, von denen jeder aus
einer Zarge 1, die die obere, hintere und untere Wand bildet, und aus der Tür 2
besteht.
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In Fig. 2 ist ein Behälter zur horizontalen Aufbewahrung von Schallplatten
dargestellt; das mittlere Fach ist geöffnet. Zu sehen ist hier eine Schallplatte
5, die ohne Hülle eingelegt und ausgerückt ist. Mit der Schallplatte 5, die auch
in ihrer Hülle eingelegt werden kann, ist die Zwischenwand 6 ausgerückt. Bei dieser
Ausführungsform sind die Auslösetasten 3, 4 seitlich am Behälter angebracht, zur
besseren Erreichbarkeit jeweils versetzt, und zwischen ihnen Bezeichnungsschilder
7 mit Nummernbezeichnungen.
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In Fig. 3 ist dargestellt, wie der Behälter aus Einzelteilen zusammengesetzt
werden kann. Die Zarge 1 ist beispielsweise mit Druckknöpfchen 8 versehen, in die
passende Stecker 9, die an den Zwischen- bzw. den Seitenwänden angeordnet sind,
einschnappen können.