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Einäugige Spiegelreflexkamera mit Einrichtung zur selbsttätigen Spiegelrückkehr
Es sind einäugige Spiegelreflexkameras bekannt, bei denen selbsttätig nach den Aufnahmen
der Reflexspiegel in die Beobachtungslage zurückgeschwenkt und die Blende zwecks
Erzeugung eines hellen Sucherbildes voll aufgezogen wird. Bei einäugigen Spiegelreflexkameras
mitObjektivverschlüssen, deren Sektoren unabhängig vom Spannzustand des Verschlusses
geöffnet werden können, worden dabei auch die Verschlußsektoren wieder aufgemacht.
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Bei diesen Kameras besteht in bezug auf diese Spiegelrückkehr und
die notwendig damit verbundenen weiteren Vorgänge ein von außen nicht beeinflußbarer
Zwangslauf, was bedeutet, daß der Kamerabenutzer bei ihnen nicht in der Lage ist,
wahlweise von der Arbeitsweise mit der selbsttätigen Spiegelrückkehr auf die Arbeitsweise
der Kamera ohne die selbsttätige Spiegelrückkehr übergehen zu können. Zwar erweckt
die selbsttätige Spiegelrückkehr nach der Belichtung den Eindruck des von einer
Kamera mit geradeaus verlaufendem Strahlengang her gewohnten, stets vorhandenen
und durch keine Belichtung wahrnehmbar unterbrochenen Sucherbildes; diesem Vorteil
steht aber der Nachteil gegenübcr#, daß durch die vorhandene Sucherdurchsicht eine
in Wirklichkeit noch gar nicht bewirkte Aufnahmebereitschaft der Kamera vorgetäuscht
wird, die vergeßlichen Kamerabesitzern anfänglich Schwierigkeiten bereiten kann.
Die wahlweise Ermöglichung beider Arbeitsweisen, sowohl derjenigen ohne als auch
derjenigen mit der selbsttätigen Spiegelrückkehr, wäre daher zwecks Gewöhnung und
allmählicher Anpassung von Vorteil.
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Des weiteren kann die Wiederaufnahme des ursprünglich üblichen Betriebs
der Spiegelreflexkamera, in welchem der Spiegel und die anderen für die Durchführung
einer Aufnahme umgestellten Kameraorgane in der nach der Belichtung eingenommenen
Lage bis zum von Hand oder motorisch durchgeführten erneuten Fihntransport und Verschlußaufzug
(Herstellung der Kamerabereitschaft) verbleiben, dann erforderlich werden, wenn
die Kamera in ihrer weiteren Entwicklung mit zusätzlichen, mit dem Spiegelmechanismus
oder den besagten anderen Kameraorganen getrieblich verbundenen Einrichtungen versehen
wird, die erst mit der Wiederherstellung der gesamten Aufnahmebereitschaft der Kamera
wirksam werden sollen.
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DieserwahlweiseBetrieb derKamerawirderfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß bei mit Einrichtung zur selbsttätigen Spiegelrückkehr versehenen Kameras Mittel
vorgesehen sind, welche die Einrichtung zur selbsttätigen Spiegelrückkehr abzuschalten
gestatten. Diese Mittel bestehen vorzugsweise aus einem von außen zu steuernden
Organ, welches von einer unwirksamen in eine wirksame Stellung und umgekehrt gebracht
werden kann und welches in seiner wirksamen Stellung die Auslöseelemente für die
Einrichtung zur selbsttätigen Spiegelrückkehr blockiert oder unwirksam macht und
damit diese Einrichtung abschaltet.
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Vorzugsweise kommt auf die Einrichtung zwecks Durchführung der selbsttätigen
Spiegelrückkehr ein vom Verschlußwerk gegebener Steuerimpuls, welcher eine zeitabhängige
Steuerung dieser Einrichtung ermöglicht und somit den zeitlich richtigen Einsatz
des Spiegelrückschwingvorganges und der weiteren damit verbundenen Rückstellvorgänge
gewährleistet. Vorteilhaft greift die Abschaltvorrichtung in die Gbertragungskette
zwischen dem Impulsgeber des Verschlußwerks und der selbsttätigen Rückstelleinrichtung
ein, indem sie zwar das Arbeiten des Impulsgebers unbeeinflußt ermöglicht, die Weitergabe
dieser Impulse auf die Einrichtung aber durch Blockierung eines Zwischenelementes
od. dgl. oder seine sonstige Unwirksammachung (Ausrücken, Wegklappen usw.) verhindert.
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Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen darstellenden
Zeichnungen näher erläutert,
welche mit einem oder mehreren Kraftspeichern
arbeitende Steuereinrichtungen zeigen, die sowohl die Kamerabereitschaft, die Verschlußauslösung
und die selbsttätige Spiegelrückkehr nach durchgeführten Aufnahmen steuern und welche
mit Abschaltvorrichtungen ausgestattet sind, um die selbsttätige Spiegelrückkehr
wahlweise zu verhindern.
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Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine, Ausführung der erfindungsgemäßen
Abschaltv6rÜchtung in Verbindung mit einer solchen Steuereinrichtung für eine mit
Objektivverschluß arbeitende einäugige Spiegelreflexkamera, wobei mit der selbsttätigen
Spiegelrückkehr auch noch ein selbsttätiges Verschlußspannen nebst Wiederaufziehen
der Blendenlamellen verbunden ist. In Fig. 1 ist die Steuereinrichtung bei
gespannter Kamera, in Fig. 2 ist die Steuereinrichtung zur Zeit der Verschlußauslösung
und in Fig. 3 die Steuereinrichtung zur Zeit des ganz bzw. nahezu vollendeten
Verschlußablaufs gezeigt.
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In den Fig. 4 bis 8 wird eine Ausführungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Abschaltvorrichtung in Anwendung auf eine Steuereinrichtung für eine mit Schlitzverschluß
arbeitende, einäugige Spiegelrellexkamera dargestellt, wobei Fig. 4 bis
6 die Steuereinrichtung bei gespanntem Verschluß und in verschiedenen Ansichten,
Fig. 7 die gleiche Einrichtung während des Verschlußablaufs und Fig.
8 die Einrichtung nach Verschlußablauf zeigt. In den Fig. 1 bis
3 ist 1 die eine Steuerscheibe der Steuereinrichtung, welche über
ein Zahnsegment 2 mit dem Zahnrad 3 in Verbindung steht, das seinerseits
vom Filmtransporthebel, der bei abgeschalteter selbsttätiger Spiegelrückkehr auch
-gleichzeitig Verschlußspannhebel ist, angetrieben wird. Die Steuerscheibe
1 weist Ansätze 4 und 5 auf, von denen der erstgenannte an einen gehäusefesten
Stift 51 zwecks Laufblockierung in der einen Richtung anschlagen kann und
der letztgenannte, 5, als Verrriegelungsflächen dienende Schrägflächen
6 und 7 aufweist, die eine Verklinkung mit einem auf der anderen Steuerscheibe
8 drehbar befestigten Verfiegelungshebel 9
zulassen. Der Verriegelungshebel
9 ist um eine auf der Steuerscheibe 8 befestigte Achse 10 drehbar,
wobei eine Feder 11 bestrebt ist, den Hebel 9 in die Verklinkungsrichtung
mit dem Ansatz 5 der Steuerscheibe 1 zu ziehen.
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Die Steuerscheibe 8 weist zwei Zahnsegmente 12 und
13 auf, von denen das erstgenannte mit einem Zahnrad 14 zusammenarbeitet,
dessen Achse 15 als Antriebsachse für den Spiegel- und Lichtschutzklappeninechanismus
dient. Dieser Mechanismus und sein Antrieb sind bekannt und bedürfen in diesem Zusammenhang
keiner weiteren Darstellung bzw. Erläuterung. Das zweite Zahnsegment 13 arbeitet
mit einem Zahnrad 16 zusammen, das auf einer mit dem Verschlußwerk verbundenen
Welle, gegebenenfalls auf der Verschlußaufzugsachse 17 selbst sitzt. Diese
Achse 17 trägt eine aus Lager 37, Scheibe 38, Lagerbuchse
39 nebst Impulsgebernocken 18, Rückführfeder 40, verschlußseitigem
Anschlag 41, impulsgeberseitigem Anschlag 42 und gehäusefestem Federwiderlager 43
bestehende, auf der Verschlußwelle 17
aufgebrachte Impulsgebereinrichtung.
Mit der Bewegung der Achse 17 wird auch gleichzeitig der Blendenmechanismus
gesteuert, d. h., es wird bewirkt, daß mit der Verschlußauslösung die Blende
auf den vor gewählten Wert zusammengezogen wird und daß nii dem Verschlußspannen
die Blendenlamellen siel wieder voll öffnen. Die Anordnungen zur Durch. führung
dieser Funktionen sind bekannt, stellen nich das Wesen der Erfmdung dar und bedürfen
dahe: weder einer gesonderten Darstellung noch Beschrei. bung.
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Die auf einer gemeinsamen Achse 19 sich drehen. den Steuerscheiben
1, 8 sind, von der zeitweilig gegebenen Verklinkung mittels des Verriegelungshebels
9 abgesehen, lediglich durch die den Kraftspeicher für die selbsttätigen
Rückführfunktionein nach einer Aufnahme darstellende Feder 20 verbunden, welche
um die Achse 19 herumgelegt und zwischen den Widerlagem (Anschlagstifte 21
und 22) ausgespannt ist. Das Widerlager 21 befindet sich auf der Scheibe
8, während das Widerlager 22 sich auf der Scheibe 1 befindet. In gespanntem
Zustand ist die Feder 20 bestrebt, die Scheibe 1 im Uhrzeigersinn und die
Scheibe 8 gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Liegt, wie in der Position der
Fig. 2 und 3, die Steuerscheibe 1 mit ihrem Ansatz 4 an dem festen
Anschlag 51 an, dann ist nach Entriegelung der Scheibe 1, d. h. nach
Freiwerden der Wirkung der Feder 20, nur noch die Drehung der Steuerscheibe
8
gegen den Uhrzeigersinn möglich. Die Scheibe 1 verharrt dann in ihrer
Anschlaglage an 51.
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Die Steuerscheiben 1 und 8 weisen eine gegenseitige
Laufbegrenzung auf, indem zwischen ihnen eine Stift-Schlitz-Anschlaganordnung, bestehend
aus dem der Steuerscheibe 1 angehörenden Stift 23 und der in der Scheibe
8 vorgesehenen nierenförrnigen Ausnehmung 24, vorgesehen ist. Außerdem ist
eine Laufbegrenzung 45, 46 für die Scheibe 8 vorgesehen. Beide Laufbegrenzunc,>,en
sind justierbar. über den Zweck und die Wirkungsweise dieser Laufbegrenzungen wird
noch näher berichtet werden. Bei der Verschlußauslösung können beide Scheiben
1, 8 sich unter der Wirkung einer im Verschluß befindlichen, nicht dargestellten
Feder und einer zusätzlichen, am Ansatz 4 angreifenden Feder 44 drehen.
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Um zu verhindern, daß die starke Feder 20 bei der Beendigung des von
ihr durchgeführten Verschlußaufzugs einen schädlichen Federschlag auf den Verschlußmechanismus
gelangen läßt, sind Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, die in den bereits
erwähnten justierbaren Anschlägen bestehen. Auch ist zur Entlastung des Verschlusses
bei der Impulsgabe ein Servorelaishebelmechanismus vorgesehen, der im wesentlichen
aus dem im Wirkungsbereich des Nockens 18 (Impulgeber) liegenden, zweiarmigen,
um eine gehäusefeste Achse 25 drehbaren Klinkenhebel 26 und dem mit
ihm zusammenarbeitenden Winkelhebel 27 besteht, der sich um eine ebenfalls
gehäusefeste Achse 28 drehen kann. Der Hebelarm 27 a steht unter der
Wirkung einer Feder 29, welche bestrebt ist, den Winkelhebel 27 gegen
den Uhrzeigersinn zu verdrehen. Der Hebelarm 27a weist des weiteren eine Ausnehmung
30 auf, in die das kEnkenartig ausgebildete Ende 31 des Hebels
26 hineinragt, der durch eine Feder 32 in eine Verklinkungslage mit
27a gedrückt wird. Die Feder 32 und die Breite der Ausnehmung 30 gestatten,
daß der Hebel 26, vom Impulsgeber (Nocken 18) angestoßen, Auslenkbewegungen
vollführen kann.
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Der Hebelarm 27 a arbeitet mit dem einen Hebelarm 9a des Verriegelungshebels
9 zusammen, der
zweckmäßig mit einer Anschlagnase
33 versehen ist und mittels dieser an dem Hebelarin 27a anliegt. Bei einer
Auslenkung des Hebels 26 mittels des Impulsgebers 18 wird auf Grund
der sich öffnenden Verklinkung zwischen 27 und 31 die Federkraft von
29
frei, die eine Drehung des Winkelhebels 27 entgegengesetzt dem Uhrzeiger
bewirkt, was zur Folge hat, daß der Verriegelungshebel 9 ebenfalls ausgelenkt
wird und die Verklinkung zwischen seiner Verklinkungsnase 34 und der Fläche.
7 am Ansatzstück 5 der Steuerscheibe 1 öffnet. Damit ist gleichzeitig
die Verriegelung des Kraftspeichers 20 aufgehoben und dieser zur Wirkungsentfaltung
freigegeben. Auf Grund der Servoeinrichtung ist vom Verschluß nur eine geringe Auslösekraft
zu liefern.
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Der Hebelann 27b des Winkelhebels 27 ragt in den Laufbereich
des Anschlagstiftes 23 an der Steuerscheibe 1 hinein und bewirkt,
daß zusammen mit der Steuerscheibe 1 der Relaishebelmechanismus wieder in
seine Verklinkungsstellung zurückkehrt und Relaisfeder 29 wieder gespannt
wird.
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Es wäre nachteilig, wenn beim selbsttätigen Verschlußaufzug die starke
Feder 20 sich bis zum Ende des Verschlußaufzuges auf den Verschlußmechanismus auswirken,
d. h. durch den an das Ende des Aufzugsweges angelangten Verschluß selbst
abgebremst würde. Um dies zu vermeiden, sind die -justierbaren Laufbegrenzungen
23, 24 und 45, 46 vorgesehen, die so eingestellt sind, daß sie mit ganz oder
nahezu erreichtem Verschlußaufzug in Wirksamkeit treten und den Schlag der Feder
20 aufnehmen.
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Mit 35 ist eine auf der Drehachse 36 befestigte Exzenterscheibe
bezeichnet, die die Abschaltvorrichtung für die selbsttätige Spiegekückkehr darstellt
und in eine mit stark ausgezogenen Strichen wiedergegebene unwirksame Lage wie auch
in eine gestrichelt dargestellte wirksame Lage umgesteuert werden kann (Fig.
1). Bei Einnahme der unwirksamen Lage wird die Entriegelungsbewegung des
Relais-Winkelhebels 27, die di ' e Freigabe der als Kraftspeicher
wirkenden Feder 20 zur Folge hat, nicht behindert. Bei Einnahme der wirksamen oder
Abschaltlage dagegen Regt der Exzenter am Winkelhebel 27 bzw. an dessen Hebelarm
27a an und blockiert dessen Entriegelungsbewegung. Die Bewegung der Verschlußwelle17
wird dagegen nicht behindert, da die Auslenkung des Hebels 26 entgegen der
Wirkung der Feder32 nach wie vor durchfÜhrbar ist. Der Kamerabenutzer kann nach
Belieben die selbsttätige Spiegelrückkehr herbeiführen oder auf sie verzichten.
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Eine an der Scheibe 8 über die Verzahnung 47 und das Ritzel
48 angreifendes Hemmwerk 49, 50 gestattet, den Rücklauf der Scheibe
8 in erwünschtem Maße zu verlangsamen.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung ist folgende: Bei der Betätigung
des Filmtransporthebels, der bei abgeschalteter Spiegelrückkehr auch gleichzeitig
Verschlußspannhebel ist, wird das mit ihm verbundene Zahnrad 3 im Uhrzeigersinn
gedreht, so daß gegenüber der entspannten Lage der Fig. 3
die Steuerscheibe
1 gegen den Uhrzeigersinn in die Spannlage der Feder 20 geführt wird. Am
Ende des Spannweges tritt Verklinkung zwischen dem Verriegelungshebel
9 und dem Verriegelungsansatz 5 der Steuerscheibe 1 ein; auch
ist über den Verriegelungshebel 9 und den ihm vor sich hin treibenden Anschlagstift
23 die Relaisfeder 29 wieder gespannt worden und die Verklinkung mit
dem Hebel 26
wiederhergestellt worden (Fig. 1). In dieser Lage der
Steuereinrichtung ist der Verschluß gespannt, und der Reflexspiegel und die Lichtschutzklappe
sind in ihrer Beobachtungsstellung befindlich.
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Bei Verschlußauslösung wird eine an sich bekannte, hier nicht dargestellte
Blockierung des Verschlusses freigegeben, und beide durch die Veriegelungseinrichtung
9, 5 miteinander verbundenen Steuerscheiben 1 und 8 beginnen
gemeinsam im Uhrzeigersinn unter der Wirkung einer Verschlußfeder und/oder der Feder
44 abzulaufen, bis der Ansatz 4 der Scheibe 1 an dem laufbegrenzenden Anschlag
51 angekommen ist. Dabei sind der Spiegel- und Lichtschutzklappenmechanismus
in die Aufnahmestellung umgesteuert worden, und es hat der Verschluß seine Ablauffunktionen
(Schließen der Sektoren und Öff-
nen und Schließen über die eingestellte Zeit)
durchgeführt. Auch ist das Zusammenfallen der Blende auf den voreingestellten Wert
vorangegangen. Die Fig. 2 zeigt die Lage der Steuereinrichtung kurz vor vollendetem
Verschlußablauf. Die Feder 20 ist nach wie vor gespannt.
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Bei Vollendung oder nahezu erreichter Vollendung des Verschlußablaufs
tritt der als Impulsgeber für die Rückführvorgänge dienende Nocken 18 in
Tätigkeit. Wie in Fig. 3 dargestellt, wird durch ihn der Hebel
26 gegen die Wirkung der Feder 32 ausgelenkt, die Verklinkung zwischen
ihm und dem Winkelhebel 27 geöffnet, worauf dieser unter der Wirkung der
Relaisfeder 29 entgegen dem Uhrzeiger schwenkt und durch Druck auf den Arm
29 a des Verriegelungshebels 9 die Blockierung des Kraftspeichers
(Feder 20) aufhebt. Die daraufhin erfolgende Drehung der Steuerscheibe
8 gegenüber der an 51 festliegenden Steuerscheibe 1 bewirkt,
daß sowohl der Verschluß über 13, 16 und 17 wieder aufgezogen als
auch der Spiegel- und Lichtschutzklappenmechanismus über 12# 14 und 15 wieder
auf Beobachtungslage umgesteuert wird. Gleichzeitig mit der mit dem Verschlußaufzug
bewirkten Wiederöffnung der Sektoren wird auch die Blende wieder voll geöffnet.
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In den Fig. 4 bis 8, von denen die Fig. 4 und 6
bis
8 Seitenansichten und die Fig. 5 eine Vorderansicht darstellt, ist
141 ein Gehäuseteil, der den den am Spiegelhalter 143 drehbar aufgehängten Spiegel
142 steuernden Spiegelmechanismus, 144 bis 150 trägt. Davon ist 144 das feststehende
Zentralrad eines Differentialgetriebes und 145 und 146 sind damit zusammenwirkende
und untereinander im Eingriff befindliche Zahnräder dieses Getriebes, die auf einem
Schwenkarrn 147 angeordnet sind. 148 ist eine Feder, welche den Schwenkarm 147 nach
unten zu ziehen sucht. 149 und 150 sind Kurbelarme des Spiegelmechanismus,
der an sich bekannt ist. Der Kurbelarm 150 ist, wie insbesondere aus Fig.
7 zu erkennen ist, mit dem äußeren Federhaus 151 gelenkig verbunden.
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58 ist, wie aus Fig. 5 besonders deutlich zu erkennen,
eine über die Kegelräder 73, 67 mit dem Verschlußaufzugsgetriebe verbundene
Spannwelle, welche von den Federhäusem 151, 52 für die als Kraftspeicher
für die Spiegelbewegungen dienenden Federn 53, 55 umgeben ist. Vorzugsweise
bildet das Federhaus 52 für die Feder 55 einen festen Bestandteil
dieser Spannwelle 58. Die Feder 55 des inneren Federhauses
52 dient in an sich bekannter Weise der
Aufwärtsbewegung
des Spiegels in die Aufnahmestellung bei der Verschlußauslösung und der Freigabe
der Blendenschließbewegung in die vorgewählte Stellung. Sie ist einerseits mit ihrem
Ende 56 gehäusefest gelagert und mit ihrem anderen Ende74 in dem mit der
Spannwelle 58 fest verbundenen Deckel75 befestigt. Gegenüber dem gehäusefest
gelagerten Ende besitzt das Federhaus 52 eine über die gesamte Spannbewegung
der Spannwelle 58 sich erstreckende nierenförinige Ausnehmung.
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Das äußere Federhaus 52 ist gegenüber dem inneren Federhaus
151 drehbar gelagert und seinerseits, wie bereits oben ang gegeben, mit dem
Spiegelmechanismus verbunden. Die in ihm untergebrachte Feder 53 ist mit
ihrem inneren Ende auf dem Federhaus 151 befestigt, während ihr äußeres Ende
an der Innenwandung des Gehäuses des Federhauses 151
festgelegt ist. Es, ist
aus dieser Anordnung ersichtlich, daß beim Drehen der Spannwelle 58 vom Verschlußaufzugsgetriebe
her über die Kegelräder 67, 73
beide Federn gespannt werden. Da die Bewegung
beider Federhäuser gegeneinander durch die Mitnahme über die sich spannenden Federn
bedingt ist, tritt eine Relativbewegung ein, die ein Verriegeln der Federhäuser
im Spannungszustand der Federn gestattet.
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Sobald dieser Zustand der Spannung der Federn erreicht ist, tritt
eine Verriegelungsvorrichtung 59 in Funktion, welche um einen am äußeren
Federhaus 151 angeordneten Drebzapfen 60 schwenkbar ist und im wesentlichen
aus einem Doppelhebel besteht, dessen eines Ende bei 79 nasenförmig ausgebildet
ist, während das andere Ende aus dem äußeren Federhaus 151 herausragt und
zwecks gelegentlicher Entklinkung angreifbar ist. Das nasenförinige Ende
79 tritt bei der Verklinkung in einen Rastvorsprung 57 am inneren
Federhaus 52 ein und bewirkt damit, daß im gespannten Zustand beider Federn
beide Federhäuser miteinander verriegelt sind und somit eine Einheit darstellen,
die nur einer gemeinsamen Bewegung fähig ist. Durch die Feder 65 wird die
Verriegelungsvorrichtung 59 mit ihrer Verklinkungsnase in Richtung der Achse
58 gedrückt. Der Laufbereich der Federhäuser ist durch die mit deren Vorsprung
61 zusammenwirkenden Anschläge 62, 63 begrenzt.
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Der Entriegelung der Federhäuser durch eine Entklinkung des Sperrhebels
59 dient eine, vom Verschlußwerk gesteuerte Impulsgebevorrichtung
66, die vorzugsweise als über die gesamte Breite des Spiegelraumes sich erstreckende
Stange ausgebildet ist, welche bei 64 und 64a beidseitig in dem inneren Gehäuserahmen
unter Belassung eines bestimmten seitlichen Spiels gelagert ist. An der einen Seite
ist diese Stange hochgeführt und tritt mit ihrem Achsteil 77
durch eine seitliche,
schlitzförmige Ausnehmung 78
in der Gehäusewandung hindurch.
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Die innere Feder 55 ist, wie auch in Fig. 5 angedeutet,
vorzugsweise als Drahtfeder ausgebildet, während die äußere Feder 53 eine
Blattfeder ist. Hierdurch gelingt es, mit den durch die gleiche Spannbewegung aufgezogenen
Federn nacheinander Wirkbewegungen verschiedenen Drehsinnes herzustellen.
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Das Achsstück 77 trägt an seinem anderen Ende einen Betätigungshebel
76, der im Bereich eines Steuerghedes des zweiten Vorhanges des Schlitzverschlusses
liegt. 80 und 81 sind Anschläge für die Spiegelendlage. Mit
A ist diejenige Lage der Impulsgebevorrichtung 66 dargestellt,
in welcher eine Entklinkung des Verriegelangshebels 59 nicht möglich ist.
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Erst in der Stellung B (Fig. 6 und 8) wird die Beeinflussung
des Hebels 59 und damit die Entklinkung und Freigabe der Kraftspeicher ermöglicht,
da dann das als Anschlagnase, Exzenter od. dgl. ausgebildete Auslöseorgan
82 (Fig. 5) an den Verriegelungshebel 59 anschlagen kann.
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Mit 83 bis 88 ist eine Abschaltvorrichtung bezeichnet,
welche die Auslöseeinrichtung (Stange 66)
in eine inaktive Lage, rücken kann,
in der das Auslöseorgan 82 zwar seine Bewegungen ausführen, aber den Verriegelungshebel
59 nicht mehr erreichen kann. Diese Abschaltvorrichtung besteht gemäß dem
in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einem mittels
Handgriffs 88 von außen bedienbaren Umschalthebel 85, der das Gehäuse
bei 87 durchsetzt und bei 86 gelagert ist. An der Stange
66 sind Mitnahmeanschläge 83, 84 vorgesehen, die in Verbindung mit
der Umschaltbewegung des Umschalthebels 88 eine seitliche Verschiebung im
Sinne des beigegebenen Doppelpfeils bewirken.
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In Fig. 5 ist die wirksame Lage der Impulsgebe-und Auslösevorrichtung
76, 77, 64, 66 und 82 und die unwirksame Stellung der Abschaltvorrichtung
83
bis 88 dargestellt. Sobald aber der Umschalthebel 88
umgelegt
und damit die Stange 66 nach rechts ausgerückt ist, ist das Auslöseorgan
aus dem Bereich des Verriegelungshebels 59 herausgewandert, so daß die Auslösebewegungen
(Übergang von Stellung A in Stellunor B) des Auslöseorgans 82 zwar
nach wie vor stattfinden können, den Verriegelungshebel 59 jedoch nicht mehr
erreichen. Es ist also mit der Umsteuerung des Umschalthebels eine Abschaltung der
Spiegelrückkehr nach erfolgter Belichtung erzielt.
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Mit 69 bis 72 ist eine Kupplungsvorrichtung zwischen
dem Mechanismus für die Spiegelbewegungen und der Blendenstell- und Vorwahleinrichtung
angedeutet. Diese Kupplungseinrichtung besteht im wesentlichen aus zwei benachbarten
drehbaren Scheiben 69
und 71, deren Wirkverbindung lediglich durch
auf ihnen befestigte Anschläge 70 und 72 herbeigeführt wird. Die Verbindung
dieser Kupplungsscheiben mit dem Verschlußaufzugsgetriebe wird über die bereits
genannten Kegelräder 67, 73 erzielt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Beim Verschlußaufzug werden, wie bereits
dargelegt, über die Kegelräder 67, 73 und die damit verbundene Spannwelle
58 zunächst einmal die Federn 53, 55 gespannt, wobei am Ende
des Spannweges eine Verriegelung beider Federhäuser durch den Verriegelungshebel
59
stattfindet. Der Spiegel hat voraussetzungsgemäß bereits die durch seine
zusätzliche Spiegelrückkehr nach durchgeführter Aufnahme herbeigeführte Beobachtungsstellung
inne.
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Bei Verschlußauslösung muß der Spiegel aus der Beobachtungsstellung
in die AufnahmesteRung geschwenkt werden, wobei die Blende in bekannter Weise auf
ihre vorgewählte Öffnung sich zusammenzieht. Durch Druck auf den Auslöser werden
über die durch die Freigabe der Welle 68 in Tätigkeit gesetzte Feder
55 beide Federhäuser 151 und 52 in Umdrehung versetzt, wobei
der Drehsinn so ist, daß der Spiegel über den angeschlossenen Spiegehnechanismus
144 bis 150 in die obere Aufnahmestellung geklappt wird. Die Aufnahme findet
daraufhin statt, und der Spiegel verbleibt bis ungefähr zur Beendigung
der
Ablaufbewegung des Verschlußwerkes in seiner oberen Aufnahmestellung.
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Kurz vor Ablauf des Verschlußwerkes wird von einem nicht dargestellten
Steuerelement des zweiten Vorhanges die Impulsgebevorrichtung 66 durch Einwirkung
auf ihren Betätigungshebel 76 in Funktion gesetzt, wodurch sie aus der Stellung
A in die sowohl in Fig. 6 angedeutete als auch in der Fig.
8 dargestellte Stellung B gelangt. Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist,
sind die Federhäuser nach Abschluß der Spiegelbewegung in die Aufnahmestellung in
eine solche Lage gelangt, daß das Angriffsende des Betätigungshebels 59 in
eine der Impulsgebevorrichtung 66
gegenüberliegende Stellung gelangt ist.
Bei Bewegung der Impulsgebevorrichtung 66 aus der Stellung A in die
Stellung B kann der Verriegelungshebel 59 gegen die Wirkung der Feder
65 aus seiner Verklinkungslage herausbewegt werden.
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Sobald dies geschehen ist, dreht sich das äußere Federhaus
151 unter der Wirkung der nunmehr in Tätigkeit gesetzten Feder
53 in einem zu der zuvorigen Drehbewegung entgegengesetzten Drehsinn, wobei
das äußere Federhaus 151 auf dem inneren, feststehenden Federhaus
52 wie auf einem Drehlager abläuft. Durch diese Ablaufbewegung wird der Spiegel
aus der Aufnahmestellung wieder in die Beobachtungsstellung zurückgeführt, so daß
unmittelbar nach getätigter Aufnahme eine Wiederbeobachtung des Bildes ermöglicht
ist.
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Sollte diese Spiegelrückkehr nicht erwünscht sein, so kann sie ohne
Beeinflussung der automatisch weiterlaufenden Kamerafunktionen durch Betätigung
des Umschalthebels 88 abgeschaltet werden, um bei Rückstellung des Hebels
88 sofort nach der nächst vorgenommenen Belichtung wieder einzusetzen.