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Röntgenzielgerät mit Voreinstellung des Kassettenwageris Die Erfindung
betrifft ein Röntgenzielgerät mit einem Kassettenwagen, der im Leuchtschirmgehäuse
zur abschnittweise wählbaren Belichtung des Filmes aus einer Vorbereitungsstellung
in die Aufnahmestellung und wieder zurück durch einen Antrieb fahrbar ist.
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Es ist bei Röntgengeräten, die Durchleuchtung und fotografische Aufnahmen
gestatten, bekannt, in einem den Fluoreszenzschirm tragenden Gehäuse einen Kassettenwagen
anzuordnen. In den Wagen wird die den Röntgenfilm enthaltende Kassette eingelegt.
Die Arbeitsweise vollzieht sich so, daß der Arzt den Fluoreszenzschirm so auf den
Patienten richtet, daß er auf das Erkrankungsfeld ausgerichtet ist. Ist auf diese
Weise das Flächenstück, von dem eine Aufnahme verlangt wird, eingegrenzt, so wird
das den Fluoreszenzschirm tragende Gehäuse in seiner Einstellung festgelegt, und
es wird der Kassettenwagen mit der Filmkassette in die Aufnahmezone geschoben.
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Zum Einschieben des Filmkassettenwagens in die Aufnahmestellung finden
Getriebe Anwendung, wobei die Antriebsgetriebe den Kassettenwagen mit hoher Genauigkeit
in die Aufnahmestellung bringen müssen. Das Einbringen in die Aufnahmestellung soll
schnell erfolgen, und hierdurch ergibt sich die Schwierigkeit, den Kassettenwagen
anzuhalten und abzubremsen, wenn er die Aufnahmestellung erreicht hat. Eine hierbei
zu überwindende Schwierigkeit ist das Vermeiden von Rückprellen des Kassettenwagens
in der Aufnahmestellung, was die Genauigkeit der Einstellung beeinträchtigt.
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Weiterhin erfordert hierbei die Praxis, daß unter Anwendung einer
Filmkassette hintereinander schnell mehrere Aufnahmen gemacht werden können, um
so die Funktionsweise des zu untersuchenden menschlichen Organs in Form von Reihenbildern
zu fotografieren.
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Es ist bereits bekannt, bei -einem Röntgenzielgerät den Kassettenwagen
und seinen Antrieb derart auszubilden, daß der Kassettenwagen im Leuchtschirmgehäuse
zur abschnittweise wählbaren Belichtung des Filmes aus einer Vorbereitungsstellung
in unterschiedliche Aufnahmestellungen und wieder zurück durch einen Antrieb fahrbar
ist, wobei der Antrieb dem Kassettenwagen beim Ausfahren in die Aufnahmestellung
eine zunächst beschleunigte und dann sich verzögernde Bewegung erteilt und der Punkt
verschwindender Bewegungsgeschwindigkeit der Lage der jeweiligen Aufnahmestellung
entsprechend einsteilbar ist. Eine solche bekannte Anordnung sieht vor; daß der
Kassettenwagen nach erfolgter Be-Lichtung in seine Ausgangsstellung durch einen
Motor zurückgezogen wird und hierbei gleichzeitig eine Zugfeder gespannt wird; welche
den Kassettenwagen zur Aufnahme in die Arbeitsstellung befördert. Dabei wirkt die
genannte Feder auf eine Schubstange, die verschiebbar an dem Kassettenwagen angeordnet
ist und an ihrem Ende eine Rolle trägt, die auf einer kreisbogenförmig gebogenen,
ortsfest angeordneten Führungskurve läuft. Die Rolle läuft zunächst an der Führungskurve
hinab und im zweiten Teil der Bewegungsphase wieder hinauf, wobei während der ersten
Bewegungsphase die Feder sich entspannt und während der zweiten Bewegungsphase wieder
spannt. Dadurch erhält der Kassettenwagen zunächst eine beschleunigte und nach Erreichen
einer maximalen Geschwindigkeit wieder eine verzögerte Bewegung.
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Um den Kassettenwagen in verschiedene Stellungen rücken zu können,
sind dabei mehrere verschieden gekrümmte Führungskurven vorgesehen, von denen jeweils
eine nach Auswahl zur Anwendung gelangt. Mechanisch handelt es sich hierbei um einen
verhältnismäßig komplizierten Antriebsmechanismus, bei dem ein Motor das Spannen
einer Zugfeder bewirkt und die Zugfeder sowohl in der Ruhestellung als auch in der
Arbeitsstellung des Kassettenwagens gespannt ist, so daß mit Ermüdungserscheinungen
der Feder zu rechnen ist.
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Ein Röntgenzielgerät der vorstehend erörterten Art, bei der der abschnittweise
wählbar einfahrbare
Kassettenwagen beim Ausfahren in die Aufnahmestellung
eine zunächst beschleunigte und dann sich verzögernde Bewegung ausführt, kennzeichnet
sich gemäß der Erfindung dadurch, daß als Mittel zum Bewegen des Wagens ein zweiarnniges
Hebelgestänge dient und der vordere Hebelarm desselben mit seinem freien Ende am
Wagen in einer festen, zur Laufrichtung des Wagens quergerichteten Bahn läuft und
zusätzlich über einen Zwischenhebel mit einer am Gehäuse einstellbar befestigten
schwenkbaren Klinke verbunden ist, welch letztere der Einstellung der Weite der
Einfahrbewegung des Kassettenwagens dient, und der andere Hebelarm z. B. über eine
Zahnstange und ein Zahnsegment durch einen Drehgriff zwecks Antriebes des Kassettenwagens
schwenkbar ist.
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Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung wird die Einstellbarkeit der
Amplitude der Einfahrbewegung des Kassettenwagens bei Aufrechterhaltung der zunächst
beschleunigten und dann wieder verzögerten harmonischen Bewegung des Kassettenwagens
durch das zur Anwendung gelangende zweiarmige Hebelgestänge erreicht, dessen vorderer,
mit seinem Ende in der Querschiene laufender Hebel die harmonische Bewegungsform
sicherstellt, während die Einstellung der Amplitude der Einfahrbewegung durch Einstellung
eines weiteren Hebelarmes erfolgt. Die einstellbare Bewegung des Kassettenwagens
erfolgt also ohne Ausnutzung einer vorstehend erörterten Zugfeder, was nicht nur
eine wesentlich andere Lösungsform der Aufgabe darstellt, sondern auch die erörterten,
mit der Anwendung einer Zugfeder verbundenen Nachteile vermeidet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt.
Von den Figuren zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Röntgen zielgerätes;
Fig. 2 bis 5 einschließlich veranschaulichen schematisch verschiedene Stellungen
der Filmkassette und ihres Wagens für die Aufnahme von Filmvierteln; Fig. 6 und
7 sind schematische Darstellungen von Aufnahmen von Filmhälften; Fig. 8 und 9 sind
schematische Darstellungen ähnlich den Fig. 6 und 7, jedoch mit größerem Film; Fig.
10, 11 und 12 veranschaulichen schematisch die Filmkassetten- und Wagenstellungen
für die volle Aufnahme verschiedener Filmformate; Fig. 10 stellt die Kassetten-
und Wagenstellung bei kleinem Filmformat, Fig. 11 die Kassetten- und Wagenstellung
bei einem mittleren Filmformat und Fig. 12 die Kassetten- und Wagenstellung bei
großem Filmformat dar; Fig. 13 ist ein gebrochener Schnitt des Fluoreszenzschirmgehäuses
und zeigt rechts die Lage der Filmkassette für die Bedingung der Fig. 12, wobei
der Wagen in der Ladestellung gehalten ist, und links den Kassettenwagen in Aufnahmestellung;
Fig. 14 ist eine perspektivische Ansicht einer Filmkassette; Fig. 15 ist eine perspektivische
Ansicht eines Filmkassettenwagens; Fig. 16 ist eine perspektivische Teilansicht
des Kassettenwagens und zeigt im einzelnen die Kassettenhalterasten; Fig. 17 ist
eine geschnittene Draufsicht auf das Fluoreszenzschirmgehäuse und stellt das Innere
mit dem teilweise vorgezogenen Kassettenwagen dar; Fig. 18 ist eine Teilansicht
der Handbetätigung im Fluoreszenzschirmgehäuse, die den Kassettenwagen in Stellung
bringt; Fig. 19 bis 24 sind Teilansichten verschiedener Stellungen des Schaltwerkes
zur Auswahl der verschiedenen Kassettenwagenstellungen, wie sie in den Fig. 2 bis
12 gezeigt wurden; Fig. 25, 26 und 27 sind Teilansichten verschiedener Stellungen
des Antriebswerkes des Kassettenwagens; Fig. 28 ist eine perspektivische Ansicht
eines Röntgengerätes mit dem Tisch in senkrechter Stellung; Fig. 29 ist eine vergrößerte
Ansicht eines Anweisungsschildes, das auf dem Fluoreszenzschirmgehäuse vorgesehen
ist; Fig. 30, 31 und 32 sind Draufsichten auf einen abgewandelten Kassettenwagen
und zeigen Halterasten und ihre Zusammenwirkung mit der Filmkassette in verschiedenen
Stellungen; Fig. 33 ist eine Draufsicht auf eine abgewandelte Form des Fluoreszenzschirmgehäuses;
Fig. 34 ist eine vergrößerte Teilansicht im Schnitt längs der Linien 48-48 in Fig.
33.
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Die Zeichnung 1 stellt den Unterbau 10 und einen Kipptisch 11 eines
Röntgengerätes dar. Der Tisch ist teilweise in Fig. 1 in waagerechter Lage und in
Fig. 28 in senkrechter Lage dargestellt. Die Röntgenröhre wird innerhalb des Tisches
in einer Halterung getragen, die nicht dargestellt ist. Sie ist in üblicher Weise
so ausgebildet, unter dem Tisch 11 in der Längsrichtung verschoben zu werden, und
zwar zugleich mit der Säule 12. Dabei ist auch Bewegung der Röntgenröhre mit ihrer
Halterung quer zum Tischaufbau vorgesehen. Die Säule 12 führt gleitend eine Halterung
15, welche parallele, getrennte, hohle Arme 16 und 17 zur Aufnahme des rechteckigen
Leuchtschirmgehäuses 20 hat. Dieses enthält den Fluoreszenzschirm 22 und
Vorrichtungen zum Führen eines Filmkassettenwagens 25. Die Arme 16 und 17 umschließen
das Gehäuse 20 und die senkrechte Säule 12 in noch genauer zu beschreibenden
Weise.
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Das Gehäuse 20 enthält das Getriebe für Bewegung des Wagens 25 von
einer Vorbereitungsstellung in der Nähe der Halterung 15 zu verschiedenen auswählbaren
Stellungen im Aufnahmefeld unter dem Fluoreszenzschirm 22 für Einzel- und Serienaufnahmen.
Die Normalstellung des Gehäuses 20 ist in Fig. 1 für waagerechte Schirmbetrachtung
und Aufnahme gezeigt; es kann jedoch das Gehäuse hochgeschwenkt werden, wie in den
strichpunktierten Linien der Fig. 32 gezeigt ist. Dadurch bekommt man die Tischoberfläche
frei, um die Behandlung des Patienten zu erleichtern. Der Tisch 11 in seiner ganzen
Länge und mit der Säule 12 und dem Fluoreszenzschirmgehäuse 20 kann auch auf dem
Unterbau 10 bis zur senkrechten, in Fig. 28 gezeigten Lage gekippt werden. In diesem
Falle kann das Gehäuse 20 senkrecht längs der Tischoberfläche für senkrechte Schirmbetrachtung
oder Röntgenfotografie auf ausgewählten Feldern benutzt werden.
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Das Fluoreszenzschirmgehäuse 20 besteht, wie Fig. 13 zeigt, aus einem
hohlen rechtwinkligen Rahmen mit längs sich erstreckenden Seitenschienen 30 und
31, die vorzugsweise Längsrillen 32 und 33 besitzen. Die Längsschienen 30 und 31
sind an ihren Enden verbunden und bilden einen Rahmen, der
durch
eine Bodenplatte 41. abgeschlossen ist. Er ist oben teilweise abgeschlossen
durch den Fluoreszenzschirm 22 und bietet Raum für den Filmwagen 25 während
des Kassetteneinlegens oder der Röntgenaufnahmen.
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Eine Filmkassette 26 kann durch den Wagen 25 in eine der in Fig. 2
bis 12 dargestellten Lagen gebracht werden. Die Lage der Filmkassette 26 im Wagen
25 hängt vom Format der Größe und der Lage der Aufnahme ab. So entstehen, wenn die
Filmkassette rechts in dem Wagen liegt, die in Fig. 2 und 3 gezeigten belichteten
Filmviertel. Die andere Hälfte der Filmkassette kann durch Bewegung nach links in
dem Wagen belichtet werden, wie in Fig. 4 und 5 gezeigt. In diesem Falle ergibt
sich Belichtung weiterer Filmviertel je nach der Lage des Wagens in dem Aufnahmefeld.
Die Bewegung des Wagens aus der in Fig. 2 und 4 gezeigten Lage in die in Fig. 3
und 5 gezeigte erfolgt durch einen selbsttätigen Einstellmechanismus.
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Filmhälften verschiedenen Formats können durch Einstellung der Filmkassette
26 im Wagen 25 in der in Fig. 6 bis 9 gezeigten Weise und verschiedene Vollformate
können durch Einlegen verschiedener Kassettengrößen in den Wagen 25 in ähnlicher
Weise, wie in Fig. 10 bis 12 dargestellt, aufgenommen werden, So können in Fig.
10 Filmhälften durch Verschiebung der Kassette nach rechts und links aus der Mittellage
im Wagen belichtet werden. Es ist so beispielsweise möglich, gezielte Filmbelichtungen
von 10X.25-cm-Format aus einer 20X25-cm-Kassette zu erhalten.
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Der Einstellhebel für die Voreinstellung des Wageneinstellgetriebes
auf die selbsttätige Bewegung des Wagens 25 ist ein Handhebel 45, der aus einer
länglichen Öffnung 44 oben in dem Schild 19 am Gehäuse 20 herausschaut. Um den Schlitz
herum sind geeignete Symbole für die verschiedenen Belichtungsarten angebracht,
die man bei der entsprechenden Lage des Hebels erhält.
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Wie oben erwähnt, ist der Kassettenwagen 25 normalerweise an das Ende
des Gehäuses 20 in die Nähe der Halterung 15 geschoben, wo er für das Einlegen einer
Filmkassette 26 leicht zugänglich ist. Der Wagen läuft auf Rädern 46, in der Rillen
32, wie in Fig. 13 gezeigt ist; angebracht sind. Die anderen Räder sind ähnlich
in den Schienen 30 und 31 geführt, die sich über die ganze Länge des Gehäuses
20 erstrecken und den Wagen 25 bis unter den Fluoreszenzschirm zu fahren gestatten.
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Die Filmkassette 26 und der Wagen 25 sind vergrößert in den Fig. 14
bis 1.6 dargestellt. Der Wagen hat die Form eines rechteckigen Tabletts mit
aufwärts gerichteten Rändern 27 bzw. 28 längs der Vorder- bzw. Rückseite. Ein U-Profil
29 ist an dem vorderen Rand 27 des Wagenrahmens angeschweißt und dient als Führung
für den Wagenantrieb in noch zu beschreibender Weise. Jeder der Seitenteile des
Wagenrahmens hat hochgewinkelte Ränder 47 bzw. 48. Der Rand 48 ist Z-förmig, um
eine überlappung über der Filmkassette 26 zu bilden. Die Ränder 47 und 48 ergänzen
sich mit den aufwärts gerichteten Rändern 27 und 28 vorn und hinten am Wagenrahmen
zu einem Halterahmen, in welchen die Filmkassette 26 bequem eingelegt werden kann,
Die Größe des Wagens 25 ist in ihren Abmessungen den üblichen normierten Formaten
von Filmkassetten angeglichen, so daß beispielsweise eine 20X25-cm-Kassette in eine
der in Fig. 2 bis 7 und 10 dargestellten Lagen eingelegt werden kann. Gleichzeitig
läßt sich in den Wagen eine 20X30-cm:Kassette für volle Belichtung einlegen. Die
Anordnung gestattet vielseitige Benutzung verschiedener Formate von Filmkassetten
für Teil- und Vollbelichtungen, wenn sie in Verbindung mit geeigneten Kassettenhalterasten
benutzt werden, wie sie noch beschrieben werden. Permanentmagnete 50 können in Öffnungen
der Vorder- und Rückteile des Wagenrahmens eingebaut sein, um feste Anlage der Filmkassette
26 zu gewährleisten, die einen ferromagnetischen Metallrahmen hat.
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Damit die Filmkassette 26 für die gerade verlangte Belichtung in den
Wagen 25 eingelegt werden kann, ragen geeignete Anschläge 51 und 52 durch Öffnungen
in dem aufwärts gerichteten Rand 28 des rückwärtigen Randteils des Wagenrahmens.
Diese Anschläge können unabhängig voneinander unter Federvorspannung nachgeben.
Die Anschläge sind Schenkel eines U-förmigen Bügels 53, dessen Mittelteil auf der
Außenseite des Randes 28 liegt, wie aus Fig. 16 zu ersehen ist. Durch den Mittelteil
des Bügels 53 geht ein Niet 54 hindurch, der an dem aufgerichteten rückwärtigen
Rand 28 des Wagenrahmens befestigt sein kann. Eine Blattfeder 55 mit einem Mittelloch
ist an dem Niet 54 so gehalten, daß entweder der Schenkel 51 oder 52 des U-förmigen
Bügels 53 nach außen gegen das entsprechende Ende der Blattfeder gedrückt werden
kann, um die betreffende Rast auszuschalten, Ferner trägt der Wagen 25 einen Filmkassettenauswerfer
in Form eines Hebels 60, der mit seinem einen Ende an dem rückwärtigen Rand 28 des
Wagenrahmens angelenkt ist. Dieser Hebel 60 hat seitlich vom Lagerbolzen 62 einen
Querbolzen 61, der durch einen Schlitz 64 im rückwärtigen Rand 28 in die Kassettenauflagefläche
des Wagens eingreift. Der Querbolzen 61 wird durch eine zwischen dem Lagerbolzen
62 und dem Hebel 60 wirkende Feder 65 vorgespannt und in eine Lage unter dem rückwärtigen
Kassettenhalterand des Wagens gezogen, so daß er normalerweise unwirksam bleibt.
Durch das Anheben des Hebels 60 und Herumschwingen um etwa 150° wird der Querbolzen
61 gegen den Boden der Filmkassette 26 geschwenkt und hebt sie in einem Winkel zum
Wagen 25 an. Das Gewicht der Filmkassette hält den Bolzen 61 und nach Überschreitung
des Totpunktes selbsttätig den Hebel 60 in der Herausnahmestellung und gestattet
die Filmkassette bequem vom Wagen abzuheben.
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Der Wagen 25 trägt an dem einen Seitenrand neben der Vorderkante 27
einen U-förmigen Bock 59, in dem ein Stab 58 gelagert ist. Der Stab hat einen in
einen Schalter greifenden Fortsatz, der in verschiedenen Stellungen des Wagens im
Gehäuse 20 wirksam wird und die Speisekreise der Röntgenröhre auf Betrieb für Röntgenaufnahme
oder für Schirmbetrachtung schaltet, je nachdem ob der Filmwagen 25 in der Aufnahme-
oder Vorbereitungsstellung steht.
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In den Fig. 17 bis 27 ist das Steuerhebelwerk und Einstellgetriebe
für die wahlweise Bewegung des Wagens 25 in die verschiedenen gewünschten
Stellungen im Gehäuse 20 gezeigt. Fig. 17 veranschaulicht das Einstellgetriebe,
wenn der Wagen 25 etwas im Fluoreszenzschirmgehäuse verschoben ist. Der Mechanismus
faßt ein Kniehebelgestänge zwischen
Gehäuserahmen und Wagen, das
sich streckt oder einzieht, wenn der Wagen vorwärts in das Belichtungsfeld oder
rückwärts in die Vorbereitungsstellung des Gehäuses 20 verschoben werden
soll.
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Die Längsbewegung des Wagens 25 wird durch Drehen an dem von außen
zugänglichen Drehgriff 80 bewirkt, der auf ein Zahnsegment 82 arbeitet. Dieses ist
drehbar auf einer Achse 81 an der Gehäuserahmenseite 30 oberhalb der Wagenbahn
gelagert. Der Drehgriff 80 nimmt eine Kurbel 34 mit, die durch eine
Stange 35 mit dem Zahnsegment 82 verbunden ist. Die Kurbel 34 trägt eine Nase 36,
die normalerweise mit einem exzentrischen Teil 39 eines schwenkbaren Riegels
49 durch Federvorspannung im Eingriff gehalten wird. Die Kurbel 34 wird durch Herabdrücken
des Auslösers 63 ausgerastet, der durch den Drehgriff 80 hindurch auf den exzentrischen
Teil 39 drückt. Auf diese Weise läßt sich der Drehgriff 80 nur dann zur Verstellung
des Kassettenwagens schwenken, wenn der Auslöser 63 gedrückt wird.
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Wenn das Zahnsegment 82 sich dreht, greift es in eine bewegliche Zahnstange
83 ein, die in dem U-Profil 84 längs der Innenseite der Rahmengehäuseseite 30 geführt
ist, wie im linken Teil von Fig. 13 zu sehen ist. Die Zahnstange 83 ihrerseits greift
in ein anderes Zahnsegment 85, das in ähnlicher Weise auf einer zweiten Achse 78
an dem Gehäuserahmen 30 hinter dem Zahnsegment 82 angeordnet ist, und dreht es.
Das Zahnsegment 85 ist an dem einen Ende eines Hebelarmes 86 angeordnet, der seinerseits
bei 87 am Ende eines zweiten Hebelarmes 88 angelenkt ist. Der zweite Hebelarm 88
trägt auf einer senkrechten Achse eine Rolle 89, die in der U-Schiene 29 an der
Vorderkante 27 des Wagenrahmens geführt wird. Wenn der Drehgriff 80 gedreht wird,
überträgt er die Drehung durch die Zahnstange 83 auf die beiden Hebelarme 86 und
88, die durch ihre Gelenkverbindung den Wagen 25 in das Belichtungsfeld hinein-
oder aus dem Belichtungsfeld heraussehieben.
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Die Wagenbewegung wird durch einen am zweiten Hebelarm 88 und an einer
schwenkbaren Klinke 91 angelenkten Zwischenhebel 90 mitgesteuert. Die Klinke
91 ist drehbar auf der gleichen Achse 78 wie das Zahnsegment 85 vorgesehen und hat
einen verlängerten Klinkenarm, der bei 92 gelenkig mit dem Ende des Zwischenhebels
90 verbunden ist. Der Zweck ist, bei Drehung der Zahnsegmente 82 und 85 den
Hub der Längsbewegung des Filmkassettenwagens 25 in dem Gehäuse 20 in einer Weise
zu begrenzen, die durch die Lage des Einstellhebels 45 bestimmt ist. Dies wird dadurch
erreicht, daß der Hebel 45 die Anschläge 101, 102 einer Sperrplatte 96 in den Weg
der Klinke 91 bringt. Von den Fig. 19 bis 24 veranschaulichen Fig. 19 und 20 die
Wahl und Einstellung der Wagenstellung gemäß Fig. 25; Fig. 21 und 22 die Wahl und
Einstellung der Wagenstellung gemäß Fig. 26 und Fig. 23 und 24 die Wahl und die
Einstellung der Wagenstellung gemäß Fig. 27.
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Wenn der Einstellhebel 45 nach vorn gelegt wird, wie Fig. 19 zeigt,
so nimmt er in einem Leergang die Sperrputte 96 in eine vorbestimmte Lage relativ
zur Klinke 91 mit. Dies erfolgt durch einen Mitnehmerstift 97, der an einem Fortsatz
des Einstellhebels 45 angeordnet ist und in einen Schlitz 99 am Verbindungsarm
100 eingreift, welcher am anderen Ende an der Anschlagplatte 96 angelenkt
ist. Unter der in Fig.19 dargestellten Bedingung greift der vordere Anschlag 101
der Sperrplatte 96 in die innerste Rast der Klinke 91 ein und sperrt deren Schwenkbewegung.
Dadurch verlagert sie die Schwenkachse der beiden Hebelarme 86 und 88 von dem Zahnsegment
85 und der Klinke 91 auf das Gelenk 92 der Klinke 91 mit dem Zwischenhebel 90. Weitere
Bewegung der Zahnstange 83 dreht das Gelenk des zweiten Hebelarmes 88 mit dem Zwischenhebel
90 um diese verlagerte Achse und dreht gleichzeitig den zweiten Hebelarm 88, bis
er eine Umkehrstelle der Geschwindigkeit am Totpunkt seiner bogenförmigen Bewegung
erreicht, die durch die strichpunktierte Linie angedeutet ist. Es ist leicht einzusehen,
daß das Außenende des zweiten Hebelarmes 88 eine einfache, harmonische Bewegung
ausführt und auf die Geschwindigkeit Null am toten Punkt verzögert wird, so daß
der Filmwagen 25 zwangläufig in die vorgewählte Lage im Gehäuse 20 bewegt
wird, ohne der Gefahr einer Verstellung ausgesetzt zu sein, die sich bei Rückprellen
von Bremsgliedern ergeben kann. Auf diese Weise ist eine saubere Wagenbewegung bis
in die ausgewählte Lage im Aufnahmefeld sicher, die der gewünschten Aufeinanderfolge
von Belichtungen entspricht, ohne daß man überrennen oder andere Fehleinstellungen
des Wagens und der Filmkassette befürchten muß.
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Ein Anschlaglappen 105 ist an der einen Kante des zweiten Hebelarmes
88 in Form eines nach innen abgekanteten Teiles vorgesehen, der am benachbarten
Ende des Zwischenhebels 90 eingreift, wenn das bewegte Ende des zweiten Hebelarmes
88 den toten Punkt der Bewegung erreicht. Dieser dient dem Zweck, das Kniehebelgetriebe
in der Herbeiführung der gewünchten Lage des Wagens 25 zu unterstützen. Eine Spannfeder
94 wirkt zwischen dem ersten Hebelarm 86 und der Klinke 91, um die Rückkehr des
Kniehebelgetriebes zu sichern und auch die freie Bewegung des Wagens einzuschränken.
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In den Fig. 19 bis 24 sieht man, daß die Rahmenseite 30 des Gehäuses
20, in welche das Wählhebelwerk eingebaut ist, auch mit einem Schlitz 106 neben
dem Wählgriff 45 und oberhalb seines Drehlagers versehen ist. Ein an der Zahnstange
83 angeordneter Vorsprung 107 ragt durch diesen Schlitz und schneidet in den Bogenweg
des rückwärtigen Anschlags 103 des Einstellhebels 45 ein. Wenn also der
Hebel 45 vorwärts bewegt wird, wie in Fig. 19 gezeigt ist, dann wird sein
rückwärtiger Anschlag 103 in Anschlagstellung an den Zahnstangenvorsprung 107 bei
Drehung des Drehgriffes 80 gebracht, so daß der Einstellhebel 45 in seine neutrale
Lage zurückkehrt, sobald der Filmwagen 25 in die durch Fig. 25 gezeigte Lage nach
vorn gezogen wird. Die Rückkehr des Einstellhebels 45 in seine neutrale Lage setzt
die Feder 109 unter Spannung und verstellt den Verbindungsarm 100 in solcher
Richtung, daß die Sperrplatte 96 in die neutrale Lage zurückkehrt, wenn die Kassette
in Ruhestellung zurückkehrt. Wenn der Einstellhebel 45 und die Anschlagplatte 96
in dieser neutralen Lage stehen, wie sie in Fig. 21 und 22 gezeigt ist, so ist der
Wagenbewegungsmechanismus in Vorbereitungsstellung, den Filmwagen 25 von den in
Fig. 2, 4, 6 oder 8 gezeigten Stellungen in die in Fig. 3, 5, 7 oder 9 gezeigten
zu bringen zwecks Belichtung von Vierteln oder Hälften eines Aufnahmefilmes. Wenn
also die Filmkassette einmal richtig im Wagen eingelegt ist wie in Fig. 2, 4, 6
oder 8, so ist es nicht nötig, noch einmal den Einstellhebe
145
einzustellen, um die zweite Folge, das ist das zweite Viertel bzw: die zweite Hälfte
des Filmes, zu belichten. Es ist nur notwendig, daß der Drehgriff 80 jedesmal gedreht
wird, um die Zahnstange 83 und damit den Wagen 25 erst einmal in die
Lage der Fig. 25 und dann in die der Fig. 26 zu bringen. Die Fig. 23 und 24 der
Zeichnungen entsprechen der Einstellung für die mittlere Wagenstellung, die in Fig.
27 gezeigt ist und die in Fig. 10 und 11 gezeigten Belichtungen ermöglicht. Der
Mechanismus ist für diese Wagenstellung vorbereitet durch Bewegung des Einstellhebels
45 nach hinten oder, in den Figuren gesehen, nach links, um die Sperrplatte
96 so zu drehen, daß der rückwärtige Anschlag 102 in den Gang der Klinke
91 verlegt wird. Die Entfernung zwischen dem vorderen Anschlag 101 und dem
rückwärtigen Anschlag 102 ist so, daß der rückwärtige Anschlag nur in die äußerste
Rast der Klinke 91 eingreift und dadurch der Klinke eine weitere Drehung gestattet,
als der vordere Anschlag 101 es zuließ. Ähnlich wie bei der Wirkungsweise
der Fig. 19 und 20 wird, wenn erst einmal die letzte Rast der Klinke 91 durch den
rückwärtigen Anschlag 102 der Sperrplatte 96 festgehalten ist, der Drehpunkt verlagert
von der Achse 78, die die Klinke 91 mit dem Zahnsegment 85 gemeinsam hat, auf den
die Klinke 91 mit dem Zwischenhebel 90 verbindenden Drehzapfen 92. Dadurch werden
die beiden Hebelarme 86 und 88 geschwenkt, bis die Achse der Rolle 89 auf
dem zweiten Hebelarm 88 an einem Totpunkt der Vorwärtsgeschwindigkeit angelangt
ist. Wie in Fig. 27 gezeigt, entspricht dies einer Mittelstellung des Wagens zwischen
den Grenzstellungen, die die Fig. 25 und 26 zeigen. Da dies die einzige Lage für
volles Format ist, erübrigt sich die selbsttätige Rückkehr des Wählgriffes 45, und
deshalb greift der Zahnstangenvorsprung 107 nicht in den rückwärtigen Anschlag 103
des Einstellhebels 45 auf seinem Weg ein.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß der Bewegungsmechanismus
wahlweise vorbereitet werden kann, um den Filmwagen 25 in die erste, in Fig. 25
gezeigte Lage zu bringen, indem der Einstellhebel 45 nach vorn oder, in Fig. 19
gesehen, nach rechts gebracht wird. Da für gewöhnlich die Folge von Aufnahmen entweder
in Vierteln oder in Hälften eines in der Kassette 26 liegenden Filmes verlangt wird,
ist es wünschenswert, daß die weitere Bewegung des Filmwagens 25 in die Stellung
der Fig:26 selbsttätig vorbereitet wird; so daß nach der ersten Belichtung nur eine
Drehung des Drehgriffes 80 notwendig wird, um die weitere Bewegung des Filmwagens
zu Ende zu führen. Das Mittel hierzu ist die Anbringung eines Vorsprunges 107 an
der Zahnstange 83, der den Einstellhebel 45 in seine neutrale Lage zurückdreht.
Dieser seinerseits dreht dadurch die Sperrplatte 96 in die in Fig. 21 und 22 gezeigte
neutrale Lage, sobald der Kassettenwagen in seine Ruhelage zurückkehrt. In dieser
neutralen Lage greift die Sperrplatte 96 nicht in die Klinke 91 ein und gestattet
dem Kniehebelgetriebe, den Filmwagen 25 in seinen äußersten Hub im Gehäuse 20 zu
befördern (Fig. 26). Jede Wagenbewegung endigt an einer Nullstelle der Vorwärtskomponente
der Bogenwegbahn und sorgt dadurch für zwangläufige Einstellung und saubere Ausrichtung
des Filmwagens mit der Röntgenröhre zu jeder Aufnahme. Die Mittel- und Zwischenstellung
für den Filmwagen 25, die in Fig. 27 gezeigt ist, richtet die Filmkassette in der
in Fig. 10 und 11 gezeigten Weise vor. Diese Bedingung ist in den Fig. 23 und 24
veranschaulicht, wo der Einstellhebel 45 nach rückwärts oder in der Zeichnung nach
links gestellt ist, um die Sperrplatte 96 in eine Stellung zu versetzen, in der
der rückwärtige Anschlag 102 die letzte Rast der Klinke 91 festhält, um den Gang
des Getriebes in der in Fig. 27 gezeigten Lage festzuhalten. In keinem Falle besteht
irgendeine Gefahr von Fehlausrichtungen in der Wagen-Filmkassetten-Stellung. Alles,
was der Bediener zu tun braucht, ist, den Einstellhebel 45 genau zu stellen, um
das Getriebe für verschiedene Hübe vorzubereiten, die den ausgewählten aufeinanderfolgenden
Belichtungen entsprechen, und dann das Getriebe durch Betätigung des Drehgriffes
80 in der vorher beschriebenen Weise in Gang zu setzen.
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In den Fig. 30 bis 32 ist eine abgewandelte Bauweise für den Filmkassettenwagen
25 gezeigt, die eine Kombination von Halterasten für Vielfachkassetten beim Halten
einer normalen 20X25-cm-Kassette in jeder der drei Stellungen der Fig. 30 zur Belichtung
der unteren Hälfte bzw. Fig. 31 zur Belichtung des Gesamtbildes bzw. Fig. 32 für
die Belichtung der oberen Hälfte verwendet. Die Halterasten sind Stifte 130 mit
abgerundeten Nasen und sitzen an den Enden der Blattfedern 131 und 132. Diese
Blattfedern sind durch Niete an den vorderen bzw. rückwärtigen Rändern des Wagens
25 befestigt. Die Ränder sind außerdem mit Öffnungen versehen, die mit den Stiften
freien Durchgang gestatten, wie vorstehend bei dem in Fig. 15 gezeigten Kassettenwagen
beschrieben wurde. Diese Anordnung gibt der Filmkassette in der gewünschten Lage
im Gehäuse Halt, unabhängig von der Kippung des Tisches 11.
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Fig. 33 und 34 veranschaulichen eine einfache Vorrichtung, welche
Gewißheit gibt, daß das Strahlungsbüschel im Gerät nach Fig. 1 nicht über die Feldgrenzen
des Fluoreszenzschirmes 22 hinausgeht. Die Vorrichtung nutzt einen überlappenden
Rahmen 135 rund um den Schirm herum aus. Der Rahmen 135 hat schlitzartige
Öffnungen 136 in den über den Schirm 22 überlappenden Teilen. Ein Röntgenstrahlenbüschel,
das im Querschnitt gleich oder größer als die Größe des Schirmes 22 ist; wird daher
als Fluoreszenzlicht durch die Öffnungen 136 sichtbar. Der Bediener wird dadurch
gewarnt; die Blenden zur Einengung des Röntgenstrahlenwinkels so eng einzustellen,
daß das Licht nicht mehr durch die Öffnungen 136 sichtbar ist.