DE1110565B

DE1110565B - Verfahren und Einrichtung zur Verhinderung von Sulfat- oder anderen Niederschlaegen auf dem Brenngut in der Kuehlzone von keramischen Tunneloefen

Info

Publication number: DE1110565B
Application number: DEP17011A
Authority: DE
Inventors: Otto Pries
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-09-17
Filing date: 1956-09-17
Publication date: 1961-07-06

Description

Verfahren und Einrichtung zur Verhinderung von Sulfat- oder anderen Niederschlägen auf dem Brenngut in der Kühlzone von keramischen Tunnelöfen In mit Generatorgas geheizten keramischen Tunnelöfen, z. B. zum Brennen von Geschirr u. dgl., ergeben sich infolge des mehr oder weniger großen Schwefelgehaltes der üblichen Brennstoffe - Briketts, Braunkohle u. dgl. - in der Kühlzone der öfen auf dem Brenngut Sulfat- u. dgl. Niederschläge, die vor dem Aufbringen der Dekore auf die Geschirre durch umständliches und kostspieliges Reinigen der Geschirroberflächen beseitigt werden müssen.
Nach den Vorschlägen der vorliegenden Erfindung können diese Nachteile dadurch verhindert werden, daß im Bereich des heißen Teils der Kühlzone in den seitlichen Ofenwandungen zahlreiche Luftkanäle angeordnet werden, durch die während des Brandes Luft mit geringem Überdruck, vorzugsweise senkrecht zur Kanalachse, in die Kühlzone eingeblasen wird. Der Überdruck der seitlich einzublasenden Luft kann zwischen etwa 5 mm und etwa 100 mm Wassersäule betragen. Er ist so einzustellen, daß die eingeblasene Luft von beiden Ofenseiten her mit Sicherheit bis zur Mitte des Abkühlungskanals eindringt und dabei das auf den Brennwagen gestapelte Brenngut wirksam umspült. Es wurde zwar bereits vorgeschlagen, an dem Ausgangsende von Tunnelöfen Luft in der Kanalrichtung dieser öfen einzublasen, um den Ofenzug zu unterstützen. Eine Umspülung des Brenngutes in der Kühlzone mit Luft in senkrechter Richtung zum Abkühlkanal gemäß der vorliegenden Erfindung wurde jedoch hierdurch nicht erreicht.
Die Luftkanäle in der Kühlzone des Ofens werden auf einer Strecke von mindestens zwei Wagenlängen derart angeordnet, daß sie, möglichst gleichmäßig auf die ganze Fläche der seitlichen Ofenwandungen verteilt, diese durchdringen, um die beiden Seitenflächen des Brenngutes der Wirkung des auf sie auftreffenden Luftstromes auszusetzen und eine wirksame Umspülung des gesamten Brenngutes zu gewährleisten.
Die Temperatur der einzublasenden Luft wird zweckmäßig zwischen 15 und 60° C gewählt.
In den Abb. 1 bis 3 ist die erfindungsgemäße Anordnung schematisch dargestellt.
Abb.l zeigt einen Horizontalschnitt durch die Kühlzone des Tunnelofens in der Ebene 1-I der Abb. 2 und 3, Abb. 2 einen senkrechten Querschnitt durch den Ofen, Abb. 3 eine Ansicht der Seitenwandungen des Ofens im Bereich der Kühlzone.
In der Kühlzone des Ofens im Temperaturbereich zwischen 600 und 400° C sind in den beiden Seitenwandungen 11 Luftkanäle 12 vorgesehen, durch die, wie bereits erwähnt, während des Betriebes Luft eingeblasen wird. Diese Luftkanäle sind - wie die Abb. 2 und 3 zeigen - möglichst gleichmäßig auf die ganzen Seitenflächen der beiden Ofenwandungen auf einer Strecke mehrerer Wagenlängen verteilt, so daß die durch sie eingeblasene Luft von beiden Seiten her das auf den Wagensohlen 13 gestapelte Brenngut 14 wirksam umspült, wodurch die eingangs erwähnten Sulfat- u. dgl. Niederschläge mit Sicherheit vermieden werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verhinderung von Sulfat-oder anderen Niederschlägen auf dem Brenngut in der Kühlzone von keramischen Tunnelöfen, dadurch gekennzeichnet, daß im heißen Teil der Kühlzone, insbesondere in den Temperaturbereichen zwischen 600 und 400° C, Frischluft an zahlreichen, über die Kanalhöhe und über eine Länge von mindestens zwei Wagenlängen verteilten Stellen mit geringem Überdruck senkrecht oder nahezu senkrecht zur Kanalachse eingeblasen wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Luft von einer Temperatur zwischen etwa 15 und etwa 60° C bei einem überdruck von etwa 5 bis etwa 100-mm Wassersäule eingeblasen wird. 3. Tunnelofen zur Durchführung des Verfahrens, gekennzeichnet durch zahlreiche, möglichst gleichmäßig verteilte Luftkanäle in den Ofenseitenwänden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 947 234, 562 809; französische Patentschrift Nr. 612 391.