DE1110035B - Wulstschutzstreifen fuer schlauchlose Reifen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

G19733n/63e

ANMELDETAG: 30. MAI 1956

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JUNI 1961

Die Erfindung betrifft einen Wulstschutzstreifen für schlauchlose Reifen, der sich über den gesamten Umfang eines Teiles der Wulstzone außerhalb der Kordummantelung erstreckt.

Bei der Herstellung von schlauchlosen Reifen ist es erwünscht, daß die als Verstärkung in dem Reifenkörper verwendeten Kordlagen oder Gewebelagen an keiner Stelle freiliegen, an denen sie dem Aufblasmittel ausgesetzt sind. Reifen dieser Art werden daher dadurch hergestellt, daß eine Deckschicht aus im wesentlichen luftundurchlässigem Material, beispielsweise Butyl-, Neoprene-, Naturkautschuk oder Gemischen dieser Stoffe, auf die Innenseite der Reifenkarkasse aufgelegt wird. Zur Erzielung einer luftundurchlässigen Decke für die Reifenwülste wird diese Schicht sehr oft um die Wulstspitzen herumgelegt.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Schutzoder Endstreifen für Reifen einen mehrlagigen Kautschukstreifen zu verwenden, dessen verschiedene Lagen aus verschiedenartigen Massen bestehen, so daß das Vulkanisierungsmaß und andere physikalische Eigenschaften der verschiedenen Lagen nicht gleich sind. Beispielsweise wird eine Kautschukmasse, die Vulkanisierungsmittel enthält, mit denen der Kautschuk im wesentlichen bei Raumtemperatur vulkanisiert werden kann, zwischen Kautschuklagen gelegt, die im wesentlichen nicht vulkanisiert sind. Das Vorhandensein der Vulkanisierungsbeschleuniger in der Mittellage eines solchen Streifens, die den im wesentlichen vollständig vulkanisierten Zustand dieser Lage vor ihrem Einsetzen in einen nichtvulkanisierten Reifen verursachen, kann zu einer Übervulkanisierung dieses Reifenabschnittes beim Vulkanisieren des Reifens führen.

Mit der Erfindung sollen nun Luftreifen geschaffen werden, bei denen die aus einer einzigen homogenen Schicht bestehenden Deckstreifen vorvulkanisiert in den unvulkanisierten Reifen eingebaut sind.

In der Zeichnung ist

Fig. 1 ein Teilschnitt einer Reifenaufbautrommel nahe der einen Kante ihres Umfanges mit einer Wulst und mit dem benachbarten Reifenabschnitt, der eine luftundurchlässige Deckschicht und einen in die Wulstzonen eingelegten Streifen aus teilweise vulkanisiertem Kautschuk aufweist;

Fig. 2 ist ein der Fig. 1 ähnlicher Schnitt, zeigt jedoch einen Reifen mit der Wulstsicherung, wie sie üblicherweise für Schlauchreifen verwendet wird, wobei ebenfalls ein teilweise vulkanisierter Kautschukstreifen in die Wulstzone eingelegt ist.

Das Verfahren zur Herstellung der in Fig. 1 dar-

Wulstschutzstreifen für schlauchlose Reifen

Anmelder:

The B. F. Goodrich Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,

und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Mai 1955

Frank Herzegh, Shaker Heights, Ohio (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden

gestellten Reifenkarkasse besteht darin, daß in üblicher Weise zuerst ein Ring 11 aus im wesent-

S5 liehen luftundurchlässigem Material, beispielsweise Butylkautschuk od. dgl., auf die Reifenformtrommel

10 aufgelegt wird, um die Deckschicht für die Innenwand des Reifens zu bilden. Die Breite dieser luftundurchlässigen Deckschicht wird so gewählt, daß sie im wesentlichen nur bis zu den Wulstspitzen des fertigen Reifens reicht. Die Kanten der Deckschicht erstrecken sich daher nur etwas unterhalb der Seitenflächen der Trommel. Die Deckschicht 11 besteht aus einer einzigen Schicht aus luftundurchlässigem Material.

Wenn die Deckschicht besonders aufgelegt wird, besteht die zweite Stufe darin, über die Deckschicht

11 Ringlagen aus mit Kautschuk überzogenem Kordgewebe zu legen. Diese Lagen bestehen aus parallelen Kordfäden aus Textilfasern, z. B. Baumwolle, Kunstseide, Kunststoff, wie Nylon od. dgl.

Die Deckschicht 11 erstreckt sich jedoch nicht um den Reifenwulst wie bei bekannten Ausführungen, sondern endet in den Zonen der Wulstspitzen. Diejenigen Abschnitte der Reifenwülste, die von den Wulstspitzen ausgehen und die dem Aufblasmittel in fertigen Reifen ausgesetzt sind, werden erfindungsgemäß dadurch hergestellt, daß zum Schluß ein aus einer einzigen homogenen Schicht bestehender Deckstreifen vorvulkanisiert aufgelegt wird. Die Innenkante des Streifens 19 überlappt die benachbarten Kanten der Deckschicht 11 und ist unter Anwendung

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von Druck auf diese Kanten der Deckschicht 11 angeklebt, wie dies bei der Reifenherstellung üblich ist. Die Außenkanten der Streifen 19 erstrecken sich bis zu Stellen, die an den Außenflächen der Wülste in der Nähe der Wulstfersen des fertigen Reifens liegen.

Die für den Streifen 19 verwendete Kautschukmasse kann verschieden sein, jedoch werden in der bevorzugten Ausführung, in der die Deckschicht 11 aus Butylkautschuk besteht, die Streifen 19 ebenfalls aus einer ähnlichen Kautschukmasse gebildet. Die Streifen 19 unterscheiden sich jedoch von der Deckschicht 11 dadurch, daß sie vor ihrem Einbau in den nichtvulkanisierten Reifen vorvulkanisiert sind.

Das Vorvulkanisieren des Streifens 19 muß so ausgeführt werden, daß er nicht weniger als ein Drittel, jedoch nicht mehr als drei Viertel der Zugfestigkeit aufweist, die der völlig ausvulkanisierte Streifen hat.

Die bevorzugte Ausführung der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt, bei der der Reifenaufbau auf der Reifentrommel 10 dadurch ausgeführt wird, daß eine Schicht oder mehrere Schichten aus im wesentlichen luftundurchlässigem Material 21, ähnlich der Schicht 11 der Fig. 1, aufgelegt werden. Jede Wulstzone des Reifens wird schließlich erfindungsgemäß mit einem besonderen Streifen aus teilweise vulkanisiertem Kautschuk 29 versehen, dessen Innenkanten an die Deckschicht 21 angeklebt sind, während die Außenkanten an die Kautschukdecke 30 angeklebt sind. Die Streifen 29 werden genauso vorvulkanisiert wie die Streifen 19.

Sollen schlauchlose Reifen hergestellt werden, so wird das in der Ummantelung der Wulstzonen des Reifens vorhandene Material verwendet, um mehrere in Umfangsrichtung sich erstreckende, auf Abstand stehende Rippen zu bilden. Wenn beim Vulkanisieren des Reifens diese Dichtungsrippen geformt werden, ist der Kautschuk sehr flüssig, so daß diese Rippen oft ungenau geformt werden und/oder die äußerste Lage des Reifens freiliegt oder sich nahe zur Oberfläche des Reifens bewegt, so daß sie kurz nach Ingebrauchnahme freiliegt. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen vorvulkanisierten Streifen für die Bildung der Dichtungsrippen werden diese Schwierigkeiten im wesentlichen behoben. Der Streifen wird in den Reifen bei der Reifenherstellung, wie sie in Verbindung mit Fig. 1 oder 2 beschrieben ist, eingelagert, mit der Ausnahme, daß die Länge des teilvulkanisierten Streifens so groß ist, daß sich der Streifen von einer in der Nähe der Wulstspitze liegenden Zone zu einer an der Außenseite des Wulstes gelegenen Stelle erstreckt, die etwas jenseits der Stelle liegt, an der die Dichtungsrippen enden.

Die Erfindung ist bei der Herstellung von 41agigen Normalreifen dargestellt und beschrieben, wie sie üblicherweise für Personenkraftwagen verwendet werden.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Wulstschutzstreifen für schlauchlose Reifen, der sich über den gesamten Umfang eines Teiles der Wulstzone außerhalb der Kordummantelung erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer einzigen homogenen Schicht bestehenden Deckstreifen (19) vorvulkanisiert in den unvulkanisierten Reifen eingebaut sind.

2. Wulstschutzstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorvulkanisierten Streifen mindestens ein Drittel, jedoch nicht mehr als drei Viertel der Zugfestigkeit aufweisen, die der völlig ausvulkanisierte Streifen hat.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 893 164;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 005 392;
belgische Patentschrift Nr. 517 868.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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