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Bogenausleger für Klein-Offsetdruckmaschinen Die Erfindung betrifft
einen Bogenausleger für Klein-Offsetmaschinen, bei denen der Bogen angenähert vertikal
von der Druckwalze abgezogen und anschließend über eine Umlenkrolle in die horizontale
Lage gebracht wird. Diese Art von Bogenausleger ermöglicht das Ansetzen an jede
beliebige Klein-Ofisetmaschine.
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Es sind bereits Bogenausleger dieser Art bekannt, bei welchen die
Auslegerketten an der Abnahmestelle des Bogens vom Druckzylinder im Halbkreis um
ein Kettenrad geführt werden (vgl. Fig. 1 der später erläuterten Zeichnung). Der
auf dem Druckzylinder vorgekrümmte Papierbogen und Halbkarton muß sich daher bei
diesen Auslegern bei seiner Abnahme durch die Kettengreifer entgegengesetzt krümmen.
Bei Druckmaschinen für Großformat haben die Zylinder einen Durchmesser von 300 bis
500 mm und mehr, so daß die Biegung des Zylindermantels gering genug ist, daß sich
auch steife Bogen der Rundung des Zylinders anschmiegen können. Bei Kleindruckmaschinen,
wie Offsetdruckmaschinen, haben die Zylinder dagegen höchstens einen Durchmesser
von 250 mm, so daß sich starke Papiere oder Halbkartons der rasch aufeinanderfolgenden
starken Krümmung in entgegengesetzter Richtung widersetzen, wobei sich ein Flattern
und Verschmieren der frisch gedruckten Bogen ergibt.
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Man hat zwar schon Bogen ausleger vorgeschlagen, bei welchen die
Papierbogen oder Halbkartons nicht über jeweils den halben Umfang zweier benachbarter
Zylinder, sondern über einen erheblich kürzeren Umfangsabschnitt der Zylinder in
der einen und der anderen Richtung gekrümmt werden. Jedoch ist auch hier bei starken
Papieren oder Halbkartons die Gefahr gegeben, daß der zunächst in einer Richtung
gekrümmte Bogen bei seiner anschließenden entgegengesetzten Krümmung durch den bei
Klein-Ofisetmaschinen gegebenen geringeren Zylinderdurchmesser flattert und dadurch
der Druck auf dem Bogen verschmiert wird. Zudem führt diese kurze Krümmung zu dem
Nachteil, daß die Bogen nicht angenähert vertikal von der Druckwalze abgezogen werden,
so daß diese bekannten Ausleger im allgemeinen nicht an alle Klein-Offsetmaschinen
angeschlossen werden können.
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Das Ziel der Erfindung besteht daher darin, einen Bogenausleger für
Klein-Offsetdruckmaschinen zu schaffen, bei dem die oben geschilderten Nachteile
vermieden sind. Dies wird bei einem Ausleger, bei dem die Bogen annähernd vertikal
von der Druckwalze abgezogen und anschließend über eine Umlenkrolle in eine horizontale
Lage gebracht werden, erfin-
dungsgemäß dadurch erreicht, daß der Bogenausleger über
drei Rollen geführte Auslegerketten aufweist, die von der Übernahmestelle des Bogens
tangential zum Druckzylinder verlaufen und erst in die Horizontale umschwenken,
wenn das Bogenende außer dem Bereich der Übergabestelle ist.
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Zwar ist bereits ein Matrizenvervielfältiger bekanntgeworden, bei
dem die Greiferkette ebenfalls über drei Rollen geführt ist und hierbei zwischen
der die Matrize tragenden Walze und der Gegendruckrolle hindurchläuft. Um genügend
Raum für den Durchgang des Greifers zwischen diesen beiden Walzen zu haben, muß
die Matrizenwalze an ihrem Umfang eine entsprechend angeordnete Aussparung aufweisen,
die bei einem Offsetzylinder undenkbar wäre. Darüber hinaus wird bei dem bekannten
Vervielfältiger der Bogen bereits vor dem Drucken erfaßt, zwischen den Zylindern
hindurchgezogen und anschließend wieder freigegeben. Dies wäre bei der Offsetdruckmaschine
ebenfalls unmöglich, weshalb hier gewöhnlich am Druckzylinder umlaufende Greifer
für den zu bedruckenden Papierbogen vorgesehen sind und erst nach dem Bedrucken
des Bogens dessen Übergabe an die Greifer des Auslegers erfolgt.
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Nachdem die Papierbogen bei dem bekannten Matrizenvervielfältiger
gerade ausgelegt werden und nicht wie bei der Klein-Offsetmaschine nach dem Ablaufen
vom Druckzylinder eine Umlenkung erfahren müssen, besteht bei dieser Maschine nicht
die Notwendigkeit eines bestimmten Mindestabstandes
zwischen zwei
Umlenkrollen der Auslegerkette, um ein Verschmieren des Drucks zu verhindern. Bei
dieser bekannten Maschine ist daher das der Erfindung zugrunde liegende Problem,
nämlich auch steife Papiere auf Klein-Offsetmaschinen einwandfrei sauber und rasch
zu drucken, überhaupt nicht gegeben.
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Durch die erfindungsgemäße Führung der Auslegerketten ist dieses
unlösbar erscheinende Problem auf einfache Weise gelöst worden. Sie gewährleistet
ferner den Vorteil, daß der Bogenausleger im Gegensatz zu bekannten Anordnungen
auch nachträglich ohne Schwierigkeit an die Vervielfältigungsmaschinen angebaut
werden kann.
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Daneben bringt der erfindungsgemäße Bogenausleger noch wesentliche
Erleichterungen auch für dünne Papiere mit sich. Bei den meisten bekannten Kettenauslegern
ist die Übergabe von den Greifern des Druckzylinders an die Greifer des Auslegers
auf eine äußerst kurze Strecke beschränkt, falls das bedruckte Papier durch die
Greifer nicht eingerissen oder anderweitig beschädigt werden soll, Dies bedingt
eine hohe präzise gegenseitige Einstellung zwischen den beiden Greifern, was eine
langwierige Einstellarbeit bei der Montage und jeder Maschinenrevision erforderlich
macht. Durch den Tangentialverlauf der Auslegerketten bei dem ertindungsgemäßen
Bogenausleger von der Ubernahmestelle des Bogens zum Druckzylinder wird die praktisch
für die Übergabe des Bogens zur Verfügung stehende Förderstrecke vergrößert und
dabei die genaue Bogenübergabe viel weniger kritisch als bei den bisher bekannten
Einrichtungen, bei welchen theoretisch zwei Kreisbogenkrümmungen unmittelbar aufeinander
folgen.
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In der Zeichnung ist die bisher in der Praxis am meisten verwendete
Anordnung der Auslegerketten und ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bogenauslegers
veranschaulicht: Fig. 1 zeigt schematisch die bisherige Anordnung der Greiferketten
bei einer Offsetdruckmaschine für große Formate; Fig. 2 veranschaulicht die erfindungsgemäße
Anordnung der Greiferketten bei Klein-Offsetdruckmaschinen.
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Der Druckzylinder D der in Fig. 1 dargestellten Anordnung bei einer
Offsetdruckmaschine für großes Format gibt den Bogen an die Greifer 2 von zwei parallelen
Greiferketten 1 ab, die mittels Greiferstäben 2 a verbunden sind. Die Greiferketten
sind über zwei auf einer Welle sitzende Kettenräder 3 geführt. Das bedruckte Papier
oder der Halbkarton muß sich daher unmittelbar nach der Übernahme vom Druckzylinder
D in entgegengesetzter Richtung krümmen.
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In Fig. 2 ist mit P der Plattenzylinder einer kleinen Offsetdruckmaschine
mit der erfindungsgemäßen Anordnung der Auslegerkette bezeichnet, dem das Farbwerk
5 und das Feuchtwerk 6 zugeordnet sind. 0 ist der Offsetzylinder mit dem Umdruckgummituch,
und D ist der Druckzylinder mit den Greifern 7.
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Der unbedruckte Bogen wird bei dieser Anordnung bei 8 von den Greifern
7 übernommen und bei 9 an die Greifer 10 der Auslegerketten 11 übergeben, welche
den Bogen auf den Stapel 12 ablegen. Die Ketten 11 der Kettengreifer sind über die
Kettenräder 13, 14 und 15 geführt. Das Kettenrad 14, welches die Ketten in die horizontale
Ebene umlenkt, ist unterhalb des Kettenrades 13 angeordnet, das dem Druckzylinder
gegenübersteht, so daß die Ketten tangential und senkrecht vom Zylinder D nach unten
laufen.